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Alfred Kiderlen 10 Juli 1852 in Stuttgart 30 Dezember 1912 ebenda ab 1868 Alfred von Kiderlen Waechter war ein deutscher Diplomat Alfred v Kiderlen Waechter Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenKiderlen Waechter entstammte einer Familie aus Neuburg bei Koblach Vorarlberg deren direkte Stammreihe mit dem Weissgerber Michael Kiderlen begann seit 1610 Burger in Ulm Er war der Sohn des koniglich wurttembergischen Hofbankiers Robert Kiderlen und der Marie Freiin von Waechter Der Vater war 1852 mit dem Orden der Wurttembergischen Krone und die Familie nach seinem Tod 1867 in den erblichen Adelsstand erhoben worden Erst am 11 September 1868 mit Diplom vom 22 Januar 1869 erhielt Alfreds Mutter Marie Kiderlen als Witwe gemeinsam mit ihren Kindern Alfred Sarah und Johanna Kiderlen dazu die Anerkennung in den wurttembergischen erblichen Adel erhoben zu sein nebst Namens und Wappenvereinigung mit den Freiherrn von Waechter als von Kiderlen Waechter Leben Bearbeiten nbsp Kiderlen WaechterKiderlen Waechter besuchte die Furstenschule Grimma und das Gymnasium in Stuttgart 1868 1870 1 2 Hier legte er auch im August 1870 das Abitur ab Als Einjahrig Freiwilliger nahm 1870 1871 am Deutsch Franzosischen Krieg teil Ab September 1871 studierte er Rechtswissenschaften an den Universitaten Tubingen Leipzig und Strassburg Er war in seiner Tubinger Studienzeit in der Verbindung Normannia Tubingen aktiv Das Studium schloss er im November 1878 mit dem 2 juristischen Staatsexamen ab Am 1 Februar 1879 erhielt Kiderlen Waechter seine Einberufung fur eine diplomatische Laufbahn beim Auswartigen Dienst des Deutschen Kaiserreichs 3 Ab diesem Zeitpunkt bekleidete er Auslandsposten in Kopenhagen Sankt Petersburg und Paris 1886 wurde er als Legationsrat an die deutsche Vertretung in Konstantinopel versetzt 1888 zum Vortragenden Rat im Auswartigen Amt befordert wurde Referatsleiter in der Abteilung fur Orientfragen Aufgrund einer respektlosen Anspielung im Satireblatt Kladderadatsch forderte Kiderlen den Herausgeber der Zeitschrift Wilhelm Polstorff zum Duell und verletzte ihn an der Schulter Die darauf folgende Verurteilung zu viermonatiger Festungshaft von der Kiderlen 1894 nur etwas mehr als zwei Wochen auf der Festung Ehrenbreitstein verbussen musste beeintrachtigte seine diplomatische Karriere nicht 1894 95 war er preussischer Gesandter bei den Hansestadten Am 31 Mai 1895 vertrat er Preussen und das Reich bei der Grundsteinlegung des Elbe Trave Kanals in Lubeck Nach den Schlagen mit dem silbernen Hammer durch den prasidierenden Burgermeister Heinrich Theodor Behn beschlug er ihn mit den Worten Auch ich bitte um Gottes Segen fur dieses Werk als ein neues Band durch uralte Freundschaft verbundenen im neuen deutschen Reiche unaufloslich miteinander vereinten Nachbaren Lubeck und Preussen gefolgt von dem Staatsminister Karl Heinrich von Boetticher 4 Im gleichen Jahr ernannte man ihn zum Gesandten in Kopenhagen Wegen ungenierter Ausserungen uber Kaiser Wilhelm II fiel Kiderlen drei Jahre spater in Ungnade und musste die folgenden zehn Jahre abseits des Weltgeschehens als Gesandter in Bukarest Konigreich Rumanien verbringen Als Vertreter des erkrankten Botschafters in Konstantinopel leitete er 1907 die Verhandlungen zum Bau der Bagdadbahn Mit seiner Ernennung zum stellvertretenden Staatssekretar des Auswartigen Amtes endete 1908 Kiderlens Exil Durch sein Verhandlungsgeschick trug er zur Uberwindung der Bosnienkrise bei und handelte nach der Ersten Marokkokrise ein deutsch franzosisches Abkommen uber Marokko aus Nach der Entlassung des Reichskanzlers Furst Bernhard v Bulow wurde Kiderlen 1910 zum Leiter des Auswartigen Amts ernannt Das von Kiderlen zunachst verfolgte aussenpolitische Verstandigungskonzept erhielt in der Zweiten Marokkokrise Juli 1911 einen schweren Ruckschlag Das Deutsche Reich musste gegen geringe Territorialgewinne in Westafrika seine Ambitionen in Marokko aufgeben Die Flottenverhandlungen mit England endeten 1912 erfolglos Kiderlen Waechter starb 1912 an einem Herzinfarkt nachdem er sechs Cognac getrunken hatte 5 Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VI Band 91 der Gesamtreihe C A Starke Limburg Lahn 1987 ISSN 0435 2408 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 3 I L Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0865 0 S 84 85 Ralf Forsbach Alfred von Kiderlen Wachter 1852 1912 Ein Diplomatenleben im Kaiserreich Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd 59 2 Bde Gottingen 1997 1 2 Digitalisate Ernst Jackh Kiderlen Wachter Der Staatsmann und Mensch Briefwechsel und Nachlass 2 Bde Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1924 1925 Ekkhard Verchau Kiderlen Waechter Alfred von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 574 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred von Kiderlen Waechter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rolf Felbinger Alfred von Kiderlen Wachter Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Literatur von und uber Alfred von Kiderlen Waechter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Alfred von Kiderlen Waechter in den Historischen Pressearchiven der ZBW Eintrag In Gerhard Kobler Wer war wer im deutschen Recht Online Version Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wermuth Karl Irmscher u a Von der kurfurstlichen Landesschule zum Gymnasium St Augustin zu Grimma 1550 2000 Beucha 2000 S 51 ISBN 3 930076 99 3 Jonas Floter Marita Pesenecker Erziehung zur Elite Die Fursten und Landesschulen zu Grimma Meissen und Schulpforte um 1900 Publikation zur Ausstellung im Kreismuseum Grimma Leipzig 2003 S 96 ISBN 3 937209 33 6 Maria Keipert Hrsg Peter Grupp Johannes Hurter Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Schoningh Verlag Paderborn 2000 Band 2 S 520f Die Grundsteinlegung des Elbe Trave Kanals In Lubeckische Blatter 37 Jg Nummer 44 Ausgabe vom 2 Juni 1895 S 297 301 David Fromkin Europas letzter Sommer S 103Staatssekretare im Auswartigen Amt des Deutschen Kaiserreichs Hermann von Thile Hermann Ludwig von Balan Bernhard Ernst von Bulow Joseph Maria von Radowitz Chlodwig Furst zu Hohenlohe Schillingsfurst Friedrich Graf zu Limburg Stirum Clemens Busch Paul Graf von Hatzfeldt zu Wildenburg Herbert Graf v Bismarck Adolf Frhr Marschall v Bieberstein Bernhard Graf v Bulow Oswald Frhr Praetorius v Richthofen Heinrich v Tschirschky und Bogendorff Wilhelm Frhr v Schoen Alfred von Kiderlen Waechter Gottlieb von Jagow Arthur Zimmermann Richard von Kuhlmann Paul von Hintze Wilhelm Solf Ulrich Graf v Brockdorff RantzauKabinett Bethmann Hollweg 14 Juli 1909 bis 13 Juli 1917 Bethmann Hollweg Delbruck Helfferich Schoen Kiderlen Waechter Jagow Zimmermann Nieberding Lisco Tirpitz Capelle Tortilowicz von Batocki Friebe Kraetke Wermuth Kuhn Roedern Dernburg Lindequist Solf Normdaten Person GND 11944397X lobid OGND AKS LCCN n97051707 VIAF 54958174 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kiderlen Waechter Alfred vonALTERNATIVNAMEN Kiderlen AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher DiplomatGEBURTSDATUM 10 Juli 1852GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 30 Dezember 1912STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred von Kiderlen Waechter amp oldid 231523256