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Adolf Hermann Freiherr Marschall von Bieberstein 12 Oktober 1842 in Karlsruhe 24 September 1912 in Badenweiler war ein deutscher Politiker und Staatssekretar des Auswartigen Amtes des Deutschen Kaiserreiches Adolf Freiherr Marschall von BiebersteinMarschall von Bieberstein als Heidelberger Schwabe 1862 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAdolf Freiherr Marschall von Bieberstein entstammte dem ursprunglich meissnischen Adelsgeschlecht Marschall von Bieberstein Seine Eltern waren der badische Jurist und spatere Oberhofrichter August Friedrich Freiherr Marschall von Bieberstein 1804 1888 und Ida geborene Freiin von Falkenstein 1810 1857 Sie begrundeten den Zweig Neuershausen der badischen Linie Marschall von Bieberstein Adolfs Grossvater Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein war badischer Innenminister ebenso sein Onkel Adolf Ludwig Marschall von Bieberstein Sein gleichnamiger Vetter Adolf war von 1905 bis 1911 badischer Aussenminister Leben BearbeitenAdolf Freiherr Marschall von Bieberstein studierte von 1861 bis 1865 Rechtswissenschaft an den Universitaten Freiburg sowie Heidelberg und war Mitglied des Corps Suevia Nach dem Studium war er von 1865 bis 1867 Rechtspraktikant und von 1867 bis 1871 Referendar 1871 erhielt er zunachst eine Stelle als Amtsrichter in Schwetzingen und wurde noch im gleichen Jahr Staatsanwalt in Mosbach 1 Er wurde 1879 Landgerichtsrat und ab 1882 Erster Staatsanwalt in Mannheim 2 Seine Karriere als Politiker begann 1875 als er Abgeordneter der Ersten Badischen Kammer wurde Dieses Mandat hatte er bis 1883 Von 1878 bis 1881 war er auch deutsch konservativer Reichstagsabgeordneter fur den Wahlkreis Baden 10 Karlsruhe Bruchsal 3 Er unterstutzte zunachst Otto von Bismarck nahm aber entgegen der allgemeinen politischen Entwicklung nach Bismarcks Wendung zu den Konservativen 1879 eine oppositionelle Haltung ein Von 1883 bis 1890 war Marschall von Bieberstein Badischer Gesandter in Berlin und wirkte am Sturz Bismarcks mit 4 Er stieg 1890 zum Staatssekretar de facto Aussenminister im Auswartigen Amt unter dem Bismarck Nachfolger Leo von Caprivi auf und blieb auch noch einige Zeit unter dem neuen Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst seit 1894 in dieser Position Er unterstutzte Caprivis ausgleichende Politik durch Handelsvertrage und suchte den Ausgleich mit Grossbritannien welchen er mit der Abfassung der Kruger Depesche in Gefahr brachte Er geriet jedoch zunehmend in Auseinandersetzungen mit Kaiser Wilhelm II der einen starkeren personlichen Einfluss auf die Aussenpolitik anstrebte Schliesslich wurde im Juli 1897 Marschall von Bieberstein abberufen und als Botschafter nach Konstantinopel versetzt Durch die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen und dem Osmanischen Reich wollte Bieberstein die Beziehungen zum Orient weiter ausbauen Die Bagdadbahn spielte dabei eine zentrale Rolle Dank der Bemuhungen Marschall von Biebersteins erhielt ein uberwiegend deutsches Konsortium die Konzession fur den Bau der Bagdadbahn Marschall von Bieberstein war 1907 Vertreter des Deutschen Reichs bei der zweiten Haager Landfriedenskonferenz 1912 legte der amtierende Botschafter in London Paul Wolff Graf Metternich 1853 1934 sein Amt nieder Diesen Posten sollte nun von Bieberstein ubernehmen Am 18 Juni 1912 traf er in England ein und bereitete die Ubernahme des Amts als Botschafter in London vor Die dringende Aufgabe bestand darin eine Wende in den angespannten deutsch britischen Beziehungen herbeizufuhren Kurz nach seinem Amtsantritt starb er jedoch am 24 September 1912 im Alter von 69 Jahren Die Aufgabe ubernahm dann Karl Max von Lichnowsky 1860 1926 1896 pragte er das heute geflugelte Wort die Flucht in die Offentlichkeit antreten 5 Familie BearbeitenMarschall von Bieberstein heiratete 1886 die 1862 geborene Marie Freiin von Gemmingen Tochter von Wilhelm Pleikard Ludwig von Gemmingen mit der er funf Kinder hatte Sein Sohn Wilhelm Pleickart 1890 1935 wurde Freikorps und SA Fuhrer Nach dem Tod ihres Mannes widmete sich die Witwe kirchlichen Aufgaben grundete 1916 den Evangelischen Frauenverband fur Innere Mission in Baden und war von 1916 bis 1934 die Vorsitzende des Evangelischen Frauenverbandes Sie grundete 1918 die Evangelisch Soziale Frauenschule in Freiburg die spatere Evangelische Hochschule Freiburg und 1925 das erste Muttererholungsheim in Baden Literatur BearbeitenArmin Danco Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg 3 Auflage Mitglieder 1810 1985 Heidelberg 1985 Nr 573 Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 1 Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918 Kassel University Press Kassel 2010 ISBN 978 3 86219 038 6 S 106 f Online PDF 2 2 MB Ekkehard Verchau Marschall von Bieberstein Adolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 256 f Digitalisat Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog Band 17 1912 S 206Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Marschall von Bieberstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Frhr von Marschall Adolf in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Biografie von Adolf Freiherr Marschall Bieberstein In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Einzelnachweise Bearbeiten Georg Hirth Deutscher Parlaments Almanach 13 Ausgabe September 1878 Verlag Georg Hirth Leipzig 1878 S 190 Ekkehard Verchau Marschall von Bieberstein Adolf In Neue Deutsche Biographie 16 1990 S 256 257 Fritz Specht Paul Schwabe Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903 2 Auflage Verlag Carl Heymann Berlin 1904 S 256 Konrad Canis Von Bismarck zur Weltpolitik Deutsche Aussenpolitik 1890 bis 1902 Studien zur internationalen Geschichte Band 3 2 Auflage Akademie Verlag Berlin 1999 S 39 Irene Geuer Adolf Marschall von Bieberstein pragt das Schlagwort Flucht in die Offentlichkeit Nicht mehr online verfugbar In Zeitzeichen NDR 4 Dezember 2016 archiviert vom Original am 21 Dezember 2016 abgerufen am 2 Januar 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ndr de Staatssekretare im Auswartigen Amt des Deutschen Kaiserreichs Hermann von Thile Hermann Ludwig von Balan Bernhard Ernst von Bulow Joseph Maria von Radowitz Chlodwig Furst zu Hohenlohe Schillingsfurst Friedrich Graf zu Limburg Stirum Clemens Busch Paul Graf von Hatzfeldt zu Wildenburg Herbert Graf v Bismarck Adolf Frhr Marschall v Bieberstein Bernhard Graf v Bulow Oswald Frhr Praetorius v Richthofen Heinrich v Tschirschky und Bogendorff Wilhelm Frhr v Schoen Alfred von Kiderlen Waechter Gottlieb von Jagow Arthur Zimmermann Richard von Kuhlmann Paul von Hintze Wilhelm Solf Ulrich Graf v Brockdorff RantzauKabinett Caprivi 20 Marz 1890 bis 20 Oktober 1894 Leo von Caprivi Karl Heinrich von Boetticher Adolf Marschall von Bieberstein Otto von Oehlschlager Robert Bosse Eduard Hanauer Arnold Nieberding Karl Eduard Heusner Friedrich von Hollmann Heinrich von Stephan Helmuth von MaltzahnKabinett Hohenlohe Schillingsfurst 29 Oktober 1894 bis 15 Oktober 1900 Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Karl Heinrich von Boetticher Arthur Graf von Posadowsky Wehner Freiherr von Postelwitz Adolf Marschall von Bieberstein Bernhard von Bulow Arnold Nieberding Friedrich von Hollmann Alfred von Tirpitz Heinrich von Stephan Victor von Podbielski Max von ThielmannPreussische Aussenminister Hardenberg C G Bernstorff Ancillon Werther Maltzahn H Bulow Canitz und Dallwitz Arnim Boitzenburg Arnim Schleinitz Auerswald Donhoff Brandenburg Arnim Heinrichsdorff Werbelow Brandenburg Schleinitz Radowitz Manteuffel Schleinitz A Bernstorff O Bismarck H Bismarck Caprivi Bieberstein B Bulow Bethmann Hollweg Michaelis Hertling Baden Normdaten Person GND 118782096 lobid OGND AKS VIAF 3266893 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marschall von Bieberstein AdolfALTERNATIVNAMEN Marschall von Bieberstein Adolf FreiherrKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Aussenminister Botschafter MdRGEBURTSDATUM 12 Oktober 1842GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 24 September 1912STERBEORT Badenweiler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Marschall von Bieberstein Politiker 1842 amp oldid 234335100