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Adolf Ludwig Freiherr Marschall von Bieberstein 10 Marz 1806 in Karlsruhe 11 September 1891 in Unteribental war ein badischer Politiker und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Privatleben 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAdolf Marschall von Bieberstein entstammte dem meissnischen Geschlecht Marschall von Bieberstein Marschall von Bieberstein war ein Sohn des spateren badischen Staatsministers Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein 1773 1817 und seiner Frau Wilhelmine geborene von Reck 1782 1856 Der altere Bruder August Friedrich 1804 1888 war langjahriger Gesandter des Grossherzogtums Baden beim Bundestag in Frankfurt am Main Leben BearbeitenVon 1813 bis 1817 wahrend der Zeit der Gesandtschaft seines Vaters am wurttembergischen Hof besuchte Marschall das Lyzeum in Stuttgart von 1817 bis 1824 das Lyzeum in Karlsruhe Mit seinem alteren Bruder immatrikulierte er sich am 4 Mai 1824 an der Georg August Universitat Gottingen fur Staats und Finanzwissenschaften Wie sein Bruder wurde er im Corps Bado Wurttembergia aktiv 1 Mit ihm wechselte er am 5 Mai 1825 an die Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1828 trat er nach bestandener Prufung als Kameralpraktikant bei der Domanenverwaltung in Freiburg in den badischen Staatsdienst Bald wechselte er ins Finanzministerium nach Karlsruhe und trat 1833 als Assessor ins Ministerium des Innern Hier diente er als Sekretar des Ministers Ludwig Georg Winter 1837 erfolgte die Ernennung Marschalls zum Ministerialrat und es wurden ihm die Vorarbeiten des Gesetzesentwurfs zum Bau einer Eisenbahn von Mannheim nach Basel ubertragen Die Standeversammlung trat zu diesem Zweck vom 12 Februar bis zum 26 Marz 1838 zu einem ersten ausserordentlichen Landtag mit vier Sitzungen der Ersten Kammer und 10 Sitzungen der Zweiten Kammer zusammen bei der Marschall von Bieberstein als Regierungskommissar fungierte Dieser ausserordentliche Landtag ging auch als sogenannter Eisenbahnlandtag in die Geschichte ein Im Jahre 1844 wurde Marschall zum Direktor der Oberdirektion des Wasser und Strassenbaus ernannt und blieb dies bis zur Zuspitzung der Badischen Revolution im Fruhjahr 1849 Wahrend der Landtagsperiode von 1847 bis 1849 vertrat Marschall zudem die Albert Ludwigs Universitat Freiburg in der Ersten Kammer Um sich dem Zugriff der Revolutionare zu entziehen begab sich Marschall mit seiner Familie bereits im April 1849 nach Lauterburg im Elsass Im Juni 1849 ernannte ihn Grossherzog Leopold im Exil in Mainz zum Leiter des Ministeriums des Innern und zum Staatsrat in der neu gebildeten badischen Regierung Kluber Nach der Niederwerfung der badischen Revolution durch die Intervention der Deutschen Bundesfursten unter Fuhrung Preussens kehrte Marschall im August 1849 nach Karlsruhe zuruck Im Juni 1853 trat er von der Leitung des Innenministeriums zuruck nachdem es innerhalb der Regierung Rudt zu Meinungsverschiedenheiten im Konflikt des sich anbahnenden Badischen Kulturkampfs mit dem Erzbistum Freiburg kam Nach einem einstweiligen Ruhestand ging Marschall 1856 als badischer Gesandter an den Hof des Konigs von Preussen nach Berlin Dort fuhrte er die Verhandlungen im Vorfeld der Hochzeit von Grossherzog Friedrich von Baden mit Prinzessin Luise von Preussen Wahrend seiner Zeit in Berlin knupfte Marschall engere Kontakte zu einigen herausragenden Personlichkeiten des wissenschaftlichen Lebens wie etwa Alexander von Humboldt August Boeckh und Alexander Braun Neben Preussen war Marschall auch noch an den Hofen der Konige von Sachsen und Hannover als Gesandter akkreditiert In Dresden gelang es ihm die personliche Freundschaft des Konigs Johann von Sachsen zu erlangen 1863 reiste Marschall zur Hochzeit des Prinzen Wilhelm von Baden mit der Prinzessin Maria Maximilianowna von Leuchtenberg nach St Petersburg Im Mai 1864 trat Marschall mit Verleihung des Titels Wirklicher Geheimer Rat in den von ihm erbetenen Ruhestand Als Beweggrund fur diesen fruhzeitigen Ruhestand gelten die Differenzen die Marschall und der damalige badische Aussenminister Franz von Roggenbach in wichtigen politischen Fragen hatten Wahrend Roggenbach die Einheit Deutschlands unter Fuhrung eines militarisch starken Preussens anstrebte und ein strenger Gegner des Ultramontanismus war wollte Marschall diese Politik der gewalttatigen Konfrontation nicht langer mittragen Privatleben BearbeitenAdolf Ludwig Freiherr Marschall von Bieberstein gehorte der evangelischen Kirche an Im Jahre 1846 heiratete er seine Cousine Marie 1819 1904 die Tochter des bereits 1834 verstorbenen nassauischen Staatsministers Ernst Franz Ludwig Marschall von Bieberstein Aus der Ehe gingen zwei Sohne und eine Tochter hervor darunter der Sohn Adolf 1848 1920 welcher von 1905 bis 1911 badischer Aussenminister wurde Nach seiner Pensionierung im Jahre 1864 nahm Marschall seinen Hauptwohnsitz in Freiburg wo auch die Familie seines alteren Bruders August lebte Veroffentlichungen BearbeitenEheschliessung und Unterstutzungswohnsitz Flugschrift erschienen bei Herder in Freiburg Wohltatigkeit und Armengesetzgebung Flugschrift erschienen bei Herder in Freiburg Religiose Weltanschauungen eines hochbetagten Laien H Reuther Berlin 1883Literatur BearbeitenAdolf Freiherr Marschall von Bieberstein in Friedrich von Weech Albert Krieger Hrsg im Auftrag der Badischen Historischen Kommission Badische Biographien Band V Carl Winters Universitatsbuchhandlung Heidelberg 1906 S 541 546 Digitalisat nach dem Nachruf in der Beilage zur Karlsruher Zeitung vom 17 Oktober 1891Einzelnachweise Bearbeiten Horst Bernhardi Corps Bado Wurttembergia zu Gottingen 1824 bis 1829 Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung Sonderheft 1960 S 28 35 hier S 33Normdaten Person GND 116165901 lobid OGND AKS VIAF 8132452 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marschall von Bieberstein AdolfALTERNATIVNAMEN Marschall von Bieberstein Adolf Ludwig FreiherrKURZBESCHREIBUNG badischer InnenministerGEBURTSDATUM 10 Marz 1806GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 11 September 1891STERBEORT Unteribental Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Marschall von Bieberstein Politiker 1806 amp oldid 218940484