www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den deutschen Botschafter in London und preussischen Aussenminister Albrecht von Bernstorff 1809 1873 zum Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus siehe Albrecht Graf von Bernstorff 1890 1945 Albrecht Graf von Bernstorff 22 Marz 1809 in Dreilutzow 26 Marz 1873 in London war ein preussischer und deutscher Diplomat und Politiker Albrecht von BernstorffGedenktafel in der St Abundus Kirche Lassahn Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren der danische Kammerherr Friedrich Graf von Bernstorff 1773 1838 und dessen Ehefrau die Freiin Ferdinandine von Hammerstein Equord 1783 1853 Leben BearbeitenDer geburtige Mecklenburger Albrecht Graf von Bernstorff studierte Rechtswissenschaft an der Georg August Universitat Gottingen wo er 1827 Mitglied des Corps Vandalia Gottingen wurde 1 und an der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin Nach den Examen trat er in den preussischen Staatsdienst Im Jahr 1832 wurde er Attache bei der preussischen Gesandtschaft in Hamburg Ein Jahr spater wurde er zum Legationssekretar in Den Haag ernannt Im Jahr 1837 wurde er nach St Petersburg versetzt und zum Legationsrat ernannt Wegen des Todes seines Vaters kehrte er im selben Jahr nach Deutschland zuruck um Familienangelegenheiten zu regeln Danach wechselte er 1838 nach Paris Dort heiratete er 1839 Anna von Konneritz 23 Mai 1821 in Dresden Tochter des sachsischen Gesandten am franzosischen Hofe Hans Heinrich von Konneritz 1790 1863 Im Jahr 1840 wurde Bernstorff Geschaftstrager im Konigreich Neapel und 1841 in Paris Anschliessend war er ab 1842 vortragender Rat der politischen Abteilung im Aussenministerium Dabei hatte er zeitweise auch den Aussenminister zu vertreten Im Jahr 1843 folgte die Beforderung zum geheimen Legationsrat Als ausserordentlicher Gesandter und bevollmachtigter Minister ging Bernstorff 1845 nach Munchen Zwischen Mai 1848 und 1851 war er preussischer Gesandter in Wien Wahrend der Revolution von 1848 49 im Kaisertum Osterreich setzte er sich fur ein enges Bundnis von Preussen und Osterreich ein Als unter Felix zu Schwarzenberg die Gegensatze zwischen beiden Staaten zunahmen zog Preussen auf ausdrucklichen Wunsch der osterreichischen Seite Bernstorff den erklarten Gegner der Olmutzer Punktation von seinem Posten ab In den Jahren 1851 und 1852 vertrat Bernstorff die Stadt Berlin im Preussischen Herrenhaus und gehorte der Fraktion Alvensleben an bis er 1852 mit dem Titel eines wirklichen Geheimen Rates als preussischer Gesandten in Neapel in den Staatsdienst zuruckkehrte Danach loste er 1854 Karl Josias von Bunsen als Gesandten in London Grund der Abberufung Bunsens war dessen eigenmachtig englandfreundliches Auftreten angesichts des Krimkrieges gewesen In London hielt man seinen Nachfolger daher fur russophil Bernstorff gelang es jedoch das Ansehen Preussens trotz seiner schwankenden Haltung zwischen den Kriegsparteien zu wahren und personlich eine angesehene Stellung in der Londoner Gesellschaft zu gewinnen Bereits 1848 und 1850 hatte Konig Friedrich Wilhelm IV Bernstorff vergeblich das Amt des preussischen Aussenministers angeboten Erst unter Konig Wilhelm I nahm Bernstorff in der Endphase der Neuen Ara 1861 den Posten im Kabinett Karl Antons von Hohenzollern an Er loste den Altliberalen Alexander von Schleinitz ab und verstarkte im Kabinett die eher konservativen Krafte um August von der Heydt und Albrecht von Roon Auch im folgenden Kabinett Hohenlohe Ingolfingen behielt er sein Amt In den Auseinandersetzungen um die Neugestaltung des Deutschen Bundes sprach sich Aussenminister Bernstorff fur eine kleindeutsche preussisch gefuhrte Union aus ohne dass Preussen diese Plane zunachst weiterverfolge 2 Bernstorff setzte eine rasche Anerkennung des neuen Konigreichs Italien durch Im Deutschen Bund bedeutete dies eine klare Absage an eine Zollunion mit Osterreich 3 Am Beginn des preussischen Verfassungskonflikts stand Wilhelm I vor der Entscheidung ohne verfassungsmassig beschlossenen Haushalt zu regieren Von der Heydt Bernstorff und Handelsminister Heinrich Wilhelm von Holtzbrinck lehnten dies als Verfassungsbruch ab und traten zuruck Andere Minister waren zum Weitermachen bereit In dieser Situation ernannte der Konig auf Betreiben des Kriegsministers Roon den bisherigen preussischen Gesandten in Paris Otto von Bismarck zum Ministerprasidenten und zum Nachfolger Bernstorffs als Aussenminister Bernstorff wurde erneut preussischer Botschafter im Range eines Staatsministers in London Er vertrat Preussen unter anderem auf der Konferenz von London 1864 die zum Frieden von Wien 1864 fuhrte Nach der Grundung des Norddeutschen Bundes war er als dessen Botschafter 1867 auf der Londoner Konferenz an der Regelung des Status von Luxemburg beteiligt Infolge der Reichsgrundung war er von 1871 bis zu seinem Tod der erste deutsche Botschafter im Vereinigten Konigreich Familie BearbeitenEr heiratete 1839 Anna von Konneritz 23 Mai 1821 in Dresden die Tochter des sachsischen Gesandten am franzosischen Hofe Hans Heinrich von Konneritz 1790 1863 Das Paar hatte funf Sohne und 2 Tochter darunter Percy von Bernstorff 17 Juni 1858 18 Dezember 1930 Olga Jacobs 16 April 1869 11 April 1920 Waldtraut Pia Augusta Christa von Koenneritz 9 Dezember 1907 24 Juni 1991 Johann Heinrich von Bernstorff 14 November 1862 6 Oktober 1939 1887 Jeanne Luckemeyer 13 Dezember 1867 25 April 1943 Siehe auch BearbeitenBernstorff Adelsgeschlecht Erloschene Corps Gottingen Liste der preussischen Gesandten in Neapel Liste der deutschen Botschafter im Vereinigten KonigreichLiteratur BearbeitenKarl Ringhoffer Hrsg Im Kampfe fur Preussens Ehre aus dem Nachlass des Grafen Albrecht v Bernstorff Staatsministers und kaiserlich deutschen ausserordentlichen und bevollmachtigten Botschafters in London und seiner Gemahlin Anna geb Freiin v Koenneritz Berlin E S Mittler 1906DigitalisatDavid Muller Bernstorff Albrecht Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 486 488 Heinz Gollwitzer Bernstorff Albrecht Graf v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 136 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten Commons Albrecht von Bernstorff Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biographie Staatsbibliothek Berlin Acta borussica Bd 5 Memento vom 21 Januar 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korpslisten 1910 87 172 Thomas Nipperdey Deutsche Geschichte 1800 1866 Burgerwelt und starker Staat C H Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 44038 X S 707 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Bd 3 Von der deutschen Doppelrevolution bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1849 1914 Munchen 1995 ISBN 3 406 32490 8 S 228 Preussische Aussenminister Hardenberg C G Bernstorff Ancillon Werther Maltzahn H Bulow Canitz und Dallwitz Arnim Boitzenburg Arnim Schleinitz Auerswald Donhoff Brandenburg Arnim Heinrichsdorff Werbelow Brandenburg Schleinitz Radowitz Manteuffel Schleinitz A Bernstorff O Bismarck H Bismarck Caprivi Bieberstein B Bulow Bethmann Hollweg Michaelis Hertling Baden Normdaten Person GND 116147601 lobid OGND AKS VIAF 69674388 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernstorff Albrecht vonALTERNATIVNAMEN Bernstorff Albrecht Graf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Diplomat und AussenministerGEBURTSDATUM 22 Marz 1809GEBURTSORT Dreilutzow heute Ortsteil von Wittendorp MecklenburgSTERBEDATUM 26 Marz 1873STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht von Bernstorff amp oldid 230279047