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Albert Hoffmann 24 Oktober 1907 in Bremen 26 August 1972 in Heiligenrode bei Bremen war ein deutscher Unternehmer und NSDAP Parteifunktionar Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war er Reichsamtsleiter in der Parteikanzlei stellvertretender Gauleiter im Gau Oberschlesien und ab 1943 Gauleiter Westfalen Sud Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbert Hoffmann besuchte die Real und die Handelsschule in seiner Heimatstadt und absolvierte danach eine kaufmannische Ausbildung und ein Volontariat in Amsterdam Danach arbeitete er als Rohtabakkaufmann in den Niederlanden 1 Im Jahre 1925 trat Hoffmann nach seinen Angaben der Nationalsozialistischen Arbeiterjugend bei und zahlte nach seinen Angaben zu den Grundungsmitgliedern der SA und NSDAP Mitgliedsnummer 41 165 in Bremen Kurz nach Adolf Hitlers Machtergreifung gab er seinen Beruf auf und bekleidete zunachst Funktionen in der NSDAP Kreisleitung Bremen bis er 1934 von Rudolf Hess zum Politischen Leiter fur Parteiangelegenheiten im Stab des Stellvertreters des Fuhrers Abt II A ernannt wurde und im Braunen Haus in Munchen tatig wurde 1936 trat Hoffmann der SS SS Nr 278 225 bei Er wurde 1938 zum Stillhaltekommissar fur den Anschluss Osterreichs spater auch im Reichsgau Sudetenland und dem Protektorat Bohmen und Mahren ernannt wobei ihm vor allem vermogensrechtliche Abwicklungen oblagen Gleichzeitig war er fur den Aufbau der NSDAP und die Gleichschaltung der Verbande 2 in den genannten Gebieten zustandig Nach der Annexion der sogenannten Rest Tschechei wurde Hoffmann beratend in Prag tatig gleichzeitig trat er in den Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS uber dem er fur vier Jahre angehorte Hoffmann nahm nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges von September bis November 1939 als Feldwebel und Offiziers Anwarter am Uberfall auf Polen teil Anschliessend war er wieder in der Partei Kanzlei als Amtsleiter tatig Im Februar 1941 wurde er unter Beibehaltung seiner anderen Funktionen zum stellvertretenden Gauleiter Oberschlesien und Amtsvertreter von Fritz Bracht ernannt und erlangte als Nachrucker im Juni 1941 einen Sitz im Reichstag Von Mai bis September 1942 nahm er als Beauftragter Martin Bormanns im OKW Stab Unruh personelle Uberprufungen in den Dienststellen der Zivilverwaltung im Generalgouvernement Ostland und der Ukraine vor Dabei gewann er auch Einblicke in die Mordaktionen der Einsatzgruppen und in den Vernichtungslagern der Aktion Reinhardt uber die er mit Verbesserungsvorschlagen der Parteikanzlei sowie Hitler und Joseph Goebbels berichtete Am 26 Januar 1943 erfolgte seine Ernennung zum Gauleiter Stellvertreter im Gau Westfalen Sud im Juni 1943 wurde er in den Parteirang eines Gauleiters und im November 1943 zum SS Gruppenfuhrer befordert Im Dezember desselben Jahres wurde Hoffmann von Goebbels fur die Geschaftsfuhrung seiner Reichsinspektion fur zivile Luftkriegsmassnahmen berufen Nach Ubernahme des Gauleiter Amts im Gau Munchen durch Paul Giesler wurde Hoffmann im Mai 1944 als Gauleiter in Westfalen Sud offiziell eingefuhrt und bekleidete dort gleichzeitig das Amt des Reichsverteidigungskommissars West Am 26 Marz 1945 erteilte Hoffmann nach Aussage von belasteten NS Funktionaren und Polizeibeamten in ihrem Entnazifizierungsverfahren angeblich telefonisch den mundlichen Befehl an den Dortmunder Kommandanten der Schutzpolizei Wilhelm Stowe dass die sich in Dortmund aufhaltenden ca 30 000 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen Russen Ukrainer und Polen auf den untersten Grubensohlen in uber 1000 Meter Tiefe der Zechen Gottessegen und Hansemann unterzubringen und dort zu vernichten seien Nach spateren Zeugenaussagen sollten die Fremdarbeiter dort vermutlich eingemauert werden Verhindert wurde der nur durch die Aussage von belasteten NS Funktionaren in ihrem Entnazifizierungsverfahren belegbare vermeintliche Plan fur einen Massenmord durch die Bergwerksleiter Heinrich Heimann und Werner Haack die angeblich erklart haben dass der Transport der Fremdarbeiter auf die untersten Sohlen wirtschaftlich und technisch nicht durchfuhrbar sei 3 Kurz vor Kriegsende im April 1945 loste Hoffmann in Westfalen Sud die NSDAP und den Volkssturm auf und tauchte unter Hoffmann der sich wegen seiner Arroganz und rechthaberischen Art auch innerhalb der NSDAP Spitzen nicht allgemeiner Beliebtheit erfreute galt bis zum Kriegsende als uberzeugter Nationalsozialist Er war ein Protege von Goebbels Nach seiner Verhaftung durch britische Truppen im Mai 1945 wurde er zunachst als Zeuge in den Nurnberger Prozessen vernommen und spater selbst mehrfach angeklagt Jedoch konnte ihm keine direkte Verantwortung in den Anklagepunkten wegen der Misshandlung Ermordung alliierter Flieger und Zwangsarbeiter nachgewiesen werden so dass er schliesslich von einem in dem Internierungslager in Recklinghausen tagenden britischen Militargericht mangels Beweisen im September 1946 sowie auch 1948 in einem britischen Militarstrafprozess im Curio Haus in Hamburg freigesprochen wurde Er verblieb jedoch weiterhin in britischer Internierung 1 Eine vom Spruchgericht im April 1949 verhangte Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten verbusste er aufgrund seiner Internierungszeit nur teilweise und erfuhr eine Begnadigung Nach seiner Entlassung im Jahre 1950 erwarb Hoffmann als Unternehmer in Bochum und Bremen ein betrachtliches Vermogen Hoffmann war verheiratet Sein Sohn Bolko war Unternehmer und der Grunder der Partei Pro DM Die Historikerin Sybille Steinbacher charakterisiert Albert Hoffmann als ein machtiges Mitglied der nationalsozialistischen Funktionselite und der Historiker Ralf Blank sieht in ihm einen einflussreichen Funktionar an der Schnittstelle zwischen Verwaltung und Politik Literatur BearbeitenRalf Blank Albert Hoffmann In Westfalische Lebensbilder Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen XXVII A Band 17 Munster 2005 S 255 290 Ralf Blank Albert Hoffmann als Reichsverteidigungskommissar im Gau Westfalen Sud 1943 1945 Eine biografische Skizze In Beitrage zur Geschichte des Nationalsozialismus 17 2001 S 189 210 Ralf Blank der Volksemporung nicht zu entziehen Gauleiter Albert Hoffmann und der Fliegerbefehl In Markisches Jahrbuch 98 1998 S 255 296 Hermann Weiss Hrsg Biographisches Lexikon zum Dritten Reich S Fischer Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 10 091052 4 Weblinks BearbeitenBiografie Historisches Centrum Hagen Biografie im Internet Portal Westfalische Geschichte 19 Marz 1945 der Nero Befehl Nachlass Bundesarchiv N 1779Einzelnachweise Bearbeiten a b Hermann Weiss Hrsg Biographisches Lexikon zum Dritten Reich S Fischer Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 10 091052 4 S 230 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 S 264 Zeche Gottessegen in Dortmund Als die Nazis 30 000 Menschen in der Tiefe ermorden wollten Dietmar Seher uber die sieben Jahrzehnte nach Kriegsende rekonstruierte Geschichte durch den Historiker Stefan Klemp t online de Panorama 20 Dezember 2018 Abruf 21 Dezember 2018Normdaten Person GND 123555760 lobid OGND AKS VIAF 3383001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoffmann AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher Kaufmann und Politiker NSDAP MdR GauleiterGEBURTSDATUM 24 Oktober 1907GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 26 August 1972STERBEORT Heiligenrode Stuhr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Hoffmann Gauleiter amp oldid 211576434