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Fritz Bracht 18 Januar 1899 in Heiden heute zu Lage Lippe 9 Mai 1945 in Bad Kudowa Landkreis Glatz Suizid war ab 1941 der NSDAP Gauleiter von Oberschlesien Fritz BrachtFritz Bracht rechts mit SS Offizieren bei der nationalsozialistischen Ausstellung Planung und Aufbau im Osten im Jahr 1941 Aufnahme aus dem Bundesarchiv Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenBrachts Vater war Arbeiter Nach dem Besuch der Volks und Fortbildungsschule von 1905 bis 1914 absolvierte Fritz Bracht eine Ausbildung als Gartner Im Februar 1917 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger zum Ersten Weltkrieg Zuletzt Gefreiter erhielt er das Eiserne Kreuz II Klasse und das Frontkampferabzeichen Von Kriegsende bis Dezember 1919 war er in britischer Kriegsgefangenschaft In der Zeit der Weimarer Republik arbeitete er auch als Maschinenschlosser da er als Gartner keine Arbeit fand Ende der 20er oder Anfang der 30er Jahre heiratete er aus der Ehe ging ein Kind hervor Zum 1 April 1927 trat Bracht der NSDAP bei Mitgliedsnummer 72 790 1 gleichzeitig wurde er SA Sturmfuhrer Zwischen 1928 und 1931 war Bracht Ortsgruppenleiter der NSDAP in Plettenberg und zugleich Bezirksleiter der Partei im Sauerland Zwischen 1929 und 1933 war er Stadtverordneter der NSDAP in Plettenberg Zudem leitete er vom 1 Marz 1931 bis zum 30 April 1935 den NSDAP Kreisverband in Altena Vom 24 April 1932 bis zum 14 Oktober 1933 gehorte Bracht der NSDAP Fraktion im Preussischen Landtag an Nach der Machtergreifung wurde Bracht am 12 November 1933 in den nunmehr bedeutungslosen Reichstag gewahlt In der SA wurde Bracht mehrfach befordert Am 15 Oktober 1933 zum SA Sturmbannfuhrer am 30 April 1938 zum SA Brigadefuhrer am 30 Januar 1941 zum SA Gruppenfuhrer und am 20 April 1944 zum SA Obergruppenfuhrer 1938 war er dabei SA Fuhrer zur Verwendung im Stab der SA Gruppe Schlesien Am 1 Mai 1935 wurde er stellvertretender Gauleiter im Gau Schlesien den er nach der Absetzung des dortigen Gauleiters Josef Wagner ab dem 27 April 1940 als Gauleiter fuhrte bis die Aufteilung in Gau Ober und Gau Niederschlesien erfolgte Bracht ubernahm am 27 Januar 1941 die Gauleitung von Oberschlesien mit Sitz in Kattowitz Seine Dienstwohnung bestand in der ehemaligen Direktorenvilla der Fa Giesche in Gieschewald Ab dem 9 Februar 1941 war er auch Oberprasident der preussischen Provinz Oberschlesien Zudem wurde Bracht Gauwohnungskommissar als regionaler Vertreter des Reichswohnungskommissars Robert Ley Gaubeauftragter des Reichskommissars fur die Festigung deutschen Volkstums RKF ab dem 6 April 1942 Beauftragter des Generalbevollmachtigten fur den Arbeitseinsatz Fritz Sauckel und ab dem 16 November 1942 Reichsverteidigungskommissar fur Oberschlesien Zum Gau von Bracht gehorten die drei Konzentrationslager in Auschwitz Bracht war in seiner Villa in Gieschewald Himmlers Gastgeber als dieser am 16 und 17 Juli 1942 die Konzentrationslager besichtigte Bracht und Himmler nahmen am 17 Juli 1942 im KZ Auschwitz Birkenau an der Totung eines gerade eingetroffenen Transportes von Juden teil Sie waren bei der Selektion der Arbeitsfahigen bei der Vergasung und bei der Raumung der Gaskammer anwesend 2 Bracht und Himmler hielten sich auch im KZ Auschwitz Monowitz auf 3 Beim Vorrucken der Roten Armee erliess Bracht in seiner Eigenschaft als Reichsverteidigungskommissar am 21 Dezember 1944 Richtlinien fur die Evakuierung von Haftlingen und Kriegsgefangenen Anhand dieser Richtlinien wurden die Todesmarsche organisiert auf denen die SS Haftlinge der Konzentrationslager nach Westen trieb 4 Bereits am 25 September 1944 zum Fuhrer des Volkssturms in seinem Gau ernannt setzte sich Bracht wahrend der Offensive der Roten Armee ungefahr am 24 Januar 1945 in ein Ausweichquartier in Neisse ab Evakuierungsmassnahmen fur die deutsche Zivilbevolkerung hatte er zuvor abgelehnt Wenige Tage spater begab sich Bracht in den Kurort Bad Kudowa in Niederschlesien Offiziell sollte er dort mit Genehmigung von Hitler oder Bormann eine Tuberkulose Erkrankung auskurieren Am 9 Mai 1945 kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee in Bad Kudowa beging Bracht zusammen mit seiner Frau Paula mit Hilfe von Blausaure Kapseln Suizid Bedeutung BearbeitenZwischen 1935 und 1940 Stellvertreter von Gauleiter Josef Wagner durfte Bracht 1936 an Bedeutung zugenommen haben Ab diesem Jahr hielt sich Wagner haufig in Berlin auf da er zum Reichskommissar fur die Preisbildung beim Beauftragten fur den Vierjahresplan Hermann Goring ernannt worden war Im Gegensatz zu anderen Gauleitern konnte Bracht kaum ein eigenstandiges Profil entwickeln Dies durfte Folge seiner Herkunft und seiner beruflichen Bildung gewesen sein aber auch an seinem mangelnden Charisma und geringem Durchsetzungsvermogen gelegen haben Grossere Bedeutung erlangte Bracht erst als das oberschlesische Industrierevier ab 1942 zunehmend kriegswichtig wurde weil dieses Gebiet im Gegensatz zum Ruhrgebiet und anderen Industriegebieten ausserhalb der Reichweite der britischen und amerikanischen Bomberverbande lag Literatur BearbeitenJoachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 59 Joachim Lilla Bearbeiter Die stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im Dritten Reich Materialien aus dem Bundesarchiv Heft 13 Wirtschaftsverlag NW Bremerhaven 2003 ISBN 3 86509 020 6 Michael Rademacher Handbuch der NSDAP Gaue 1928 1945 Die Amtstrager der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau und Kreisebene in Deutschland und Osterreich sowie in den Reichsgauen Danzig Westpreussen Sudetenland und Wartheland Lingenbrink Vechta 2000 ISBN 3 8311 0216 3 Wolfgang Stelbrink Die Kreisleiter der NSDAP in Westfalen und Lippe Versuch einer Kollektivbiographie mit biographischem Anhang Veroffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein Westfalen Reihe C Band 48 Nordrhein Westfalisches Staatsarchiv Munster 2003 ISBN 3 932892 14 3 Miroslaw Wecki Fritz Bracht 1899 1945 Nazistowski zarzadca Gornego Slaska w latach II wojny swiatowej Katowice 2014 ISBN 978 83 63031 24 4 dt Ubersetzung Miroslaw Wecki Fritz Bracht Gauleiter von Oberschlesien Biographie Schoningh Paderborn 2021 ISBN 978 3 506 70713 0 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 III 566267 Danuta Czech Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz Birkenau 1939 1945 Rowohlt Reinbek 1989 ISBN 3 498 00884 6 S 250 f Bild beim United States Holocaust Memorial Museum Andrzej Strzelecki Der Todesmarsch der Haftlinge aus dem KL Auschwitz In Ulrich Herbert u a Hrsg Die nationalsozialistischen Konzentrationslager Entwicklung und Struktur Band I Wallstein Verlag Gottingen 1998 ISBN 3 89244 289 4 S 1093 1112 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Bracht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Fritz 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