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Hans Lukaschek 22 Mai 1885 in Breslau 26 Januar 1960 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Politiker Zentrum CDU und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Hans Lukaschek 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Partei 1 3 Offentliche Amter 1 4 Gesellschaftliche Amter 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Hans Lukaschek wurde als Sohn des aus Lonschnik bei Neustadt in Oberschlesien stammenden Lehrers Philipp Lukaschek und seiner Frau Maria geb Beinert in Breslau geboren Sein Vater war zu dieser Zeit in Belk im Kreis Rybnik als Lehrer tatig seine Mutter stammte aus Breslau 1 wo sein Vater spater Rektor der Volksschule XLII wurde 2 Nach dem Abitur 1906 absolvierte Lukaschek ein Studium der Rechts und Staatswissenschaften und der Volkswirtschaftslehre in Breslau welches er 1909 mit dem ersten und 1914 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete Wahrend seines ersten Semesters trat er in die Studentenverbindung Rheno Palatia Breslau heute in Mainz im CV ein 1910 erfolgte seine Promotion zum Dr jur Er begann seine Karriere zunachst am Kaiserlichen Patentamt wechselte 1914 als Assessor in den Kommunaldienst des Magistrats von Breslau 1916 wurde er Burgermeister von Rybnik O S und 1919 Landrat des Kreises Rybnik Dieses Amt musste er 1920 auf Anordnung der interalliierten Plebiszit Kommission aufgeben Von 1919 bis 1921 leitete er den Schlesischen Ausschuss der sich fur einen Verbleib des gesamten Oberschlesiens beim Deutschen Reich einsetzte Etwa 60 der Bevolkerung entschieden sich bei der durchgefuhrten Volksabstimmung in diesem Sinne Dennoch erfolgte eine teilweise Abtretung des Gebietes an Polen Lukaschek war danach von 1922 bis 1927 Mitglied der Gemischten Kommission fur Oberschlesien in Katowice deren Aufgabe die Milderung der zwischenstaatlichen Probleme und der Schutz der jeweiligen Minderheiten war Nach Spannungen mit den Polen wurde er im Marz 1927 Oberburgermeister der Industriestadt Hindenburg und 1929 Oberprasident von Oberschlesien in Oppeln und unterstutzte die Ostpolitik des Reichskanzlers Heinrich Bruning Nach der Machtergreifung 1933 holte er die Hakenkreuzfahne vom Amtsgebaude Am 19 Mai 1933 wurde er entlassen Er hatte entgegen dem Werben des damaligen preussischen Ministerprasidenten Hermann Goring die katholische Oberschlesische Volksstimme nicht verboten Von 1933 bis 1944 war er als Rechtsanwalt in Breslau tatig Nach 1938 hatte er Kontakte mit Helmuth James Graf von Moltke und dem Kreisauer Kreis wohin er auch seinen Freund Paulus van Husen mitnahm Lukaschek war in die Plane des Widerstands eingeweiht und im Schattenkabinett Beck Goerdeler fur den Fall eines gelungenen Staatsstreiches als Politischer Beauftragter im Wehrkreis VIII Breslau eingeplant Nach dem gescheiterten Attentat vom 20 Juli 1944 auf Hitler wurde er umgehend in Breslau verhaftet In der Verhandlung am 22 April 1945 vor dem Volksgerichtshof widerrief Lukaschek unter Berufung darauf dass sein Gestandnis durch Folter erzwungen war alle bisherigen Aussagen und wurde freigesprochen Noch am gleichen Tag wurde er aus dem Gefangnis Moabit entlassen Am Abend ruckten die ersten Truppen der Roten Armee in Berlin ein Hans Lukaschek war 1945 Mitbegrunder der CDU in Berlin und Thuringen Im Dezember 1945 wurde er Vizeprasident des Landes Thuringen und Direktor des thuringischen Landesamts fur Landwirtschaft und Forsten Landwirtschaftsminister im Herbst 1946 von der sowjetischen Militaradministration der Amter enthoben Von 1945 bis 1946 war er wieder als Rechtsanwalt und Notar jetzt in Berlin tatig Von 1947 bis 1948 war er Amtsgerichtsrat in Konigstein im Taunus und von 1948 bis 1949 Vizeprasident des Obergerichts der Bizone in Koln 1949 leitete er noch kurzzeitig das Hauptamt fur Soforthilfe in Bad Homburg vor der Hohe Partei Bearbeiten Vor 1933 war Lukaschek Mitglied der Zentrumspartei deren Provinzialvorstand Oberschlesien er angehorte 1945 zahlte er zu den Mitbegrundern der CDU in Berlin und Thuringen Offentliche Amter Bearbeiten Von 1916 bis 1919 war Lukaschek Burgermeister von Rybnik Oberschlesien 1919 war er kurzzeitig Landrat des Kreises Rybnik Von 1927 bis 1929 war er Oberburgermeister des neu geschaffenen Stadtkreises Hindenburg O S 1929 wurde er zum Oberprasidenten der preussischen Provinz Oberschlesien und zum Regierungsprasidenten von Oppeln ernannt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er im Mai 1933 seiner Amter enthoben Von 1945 bis 1946 war er Dritter Vizeprasident des Landes Thuringen zustandig fur Landwirtschaft 1947 verliess er aus politischen Grunden die SBZ und ging nach Westdeutschland Nach der Bundestagswahl 1949 wurde er am 20 September 1949 zum Bundesminister fur Angelegenheiten der Vertriebenen in der von Bundeskanzler Konrad Adenauer gefuhrten Bundesregierung ernannt In seiner Amtszeit wurden das Lastenausgleichsgesetz und das Bundesvertriebenengesetz verabschiedet Da Lukaschek bei den Vertriebenen an Vertrauen verloren hatte und Adenauer den GB BHE an der Bundesregierung beteiligen wollte schied Lukaschek nach der Bundestagswahl 1953 am 20 Oktober 1953 aus der Bundesregierung aus Gesellschaftliche Amter Bearbeiten Lukaschek war zeitweilig ehrenamtlicher Mitarbeiter und Dozent an dem von Heinrich Weber 1936 gegrundeten und von 1936 bis 1945 geleiteten Institut fur kirchliche Verwaltung und Finanzwirtschaft in Breslau Von 1949 bis zu seinem Tode war er Vizeprasident des Deutschen Caritasverbandes Ausserdem amtierte er als Prasident des Katholischen Fluchtlingsrates und als Prasident der Bundesversammlung der Landsmannschaft der Oberschlesier 1956 wurde er von Kardinal Grossmeister Nicola Canali zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 29 April 1956 durch Lorenz Kardinal Jaeger Grossprior des Ordens investiert Ehrungen Bearbeiten1953 Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik DeutschlandLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Hans Ludwig Abmeier Lukaschek Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 514 f Digitalisat Markus Leuschner Hans Lukaschek Ein deutscher Politiker aus Schlesien Landsmannschaft Schlesien Nieder und Oberschlesien e V Konigswinter 1994 Bernhard Post Volker Mahl Dieter Marek Thuringen Handbuch Territorium Verfassung Parlament Regierung und Verwaltung in Thuringen 1920 bis 1995 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1999 ISBN 3 7400 0962 4 S 606f Michaela Ellmann Hans Lukaschek im Kreisauer Kreis Verfassungsrechtliche und verfassungspolitische Beitrage zu den Planen des Kreisauer Kreises fur einen Neuaufbau Deutschlands Schoningh Paderborn 2000 ISBN 3 506 73389 3 Dissertation Universitat Hamburg Guido Hitze Hans Lukaschek 1885 1960 Bundesvertriebenenminister In Gunter Buchstab Brigitte Kaff Hans Otto Kleinmann Hrsg Christliche Demokraten gegen Hitler Aus Verfolgung und Widerstand zur Union Herausgegeben im Auftrag der Konrad Adenauer Stiftung Herder Freiburg im Breisgau 2004 ISBN 3 451 20805 9 S 353 361 Guido Hitze Hans Lukaschek 1885 1960 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 11 Aschendorff Munster 2004 ISBN 978 3 402 06112 1 S 143 160 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Lukaschek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Lukaschek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur in der Landesbibliographie Baden Wurttemberg Literatur im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Zeitungsartikel uber Hans Lukaschek in den Historischen Pressearchiven der ZBW Manfred Agethen Hans Lukaschek In Geschichte der CDU Konrad Adenauer Stiftung Manfred Agethen Lukaschek Hans In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Kurzbiografie bei der Kreisau Initiative Hans Lukaschek in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Herbert Hupka Grosse Deutsche aus Schlesien Grafe und Unzer 1969 S 297 google com abgerufen am 13 Oktober 2021 Im Mai 1885 fuhr die Ehefrau Maria geborene Beinert des in Belk Oberschlesien tatigen aus Lonschnik in Oberschlesien stammenden spater in Breslau als Rektor wirkenden Lehrers Philipp Lukaschek nach ihrem Herkunftsort Breslau und gebar dort am 22 Mai ihr erstes und einziges Kind Hans Lukaschek Deutsche Biographie Lukascheck Hans Deutsche Biographie Abgerufen am 13 Oktober 2021 Regierungsprasidenten im Regierungsbezirk Oppeln Carl Heinrich Fabian von Reichenbach 1816 1820 Theodor Gottlieb von Hippel der Jungere 1823 1837 Erdmann von Puckler 1835 1858 Georg von Viebahn 1858 1871 Robert Eduard von Hagemeister 1871 1877 Konstantin von Quadt und Huchtenbruck 1878 1881 Robert von Zedlitz Trutzschler 1881 1886 Traugott von Baudissin 1886 1888 Rudolf von Bitter der Jungere 1888 1898 Friedrich von Moltke 1898 1900 Max von Pohl 1900 1901 Ernst Holtz 1901 1907 Friedrich Ernst von Schwerin 1907 1916 Oskar Hergt 1916 1917 Walther von Miquel 1917 1919 Joseph Bitta 1919 1921 Roland Brauweiler 1921 1923 Alfons Proske 1923 1929 Hans Lukaschek 1929 1933 Artur Schmidt Kugler 1933 1936 Josef Adamczyk 1936 1937 Hans Rudiger 1937 1941 Albrecht Schmelt 1941 1944 Herbert Mehlhorn 1944 1945 komm Oberprasidenten der Provinz Oberschlesien im Freistaat Preussen Joseph Bitta 1919 1922 Alfons Proske 1923 1929 Hans Lukaschek 1929 1933 Helmuth Bruckner 1933 1934 Fritz Bracht 1941 1942 Vertriebenenminister der Bundesrepublik Deutschland Hans Lukaschek CDU 1949 1953 Theodor Oberlander GB BHE amp CDU 1953 1960 Hans Joachim von Merkatz CDU 1960 1961 Wolfgang Mischnick FDP 1961 1963 Hans Kruger CDU 1963 1964 Ernst Lemmer CDU 1964 1965 Johann Baptist Gradl CDU 1965 1966 Kai Uwe von Hassel CDU 1966 1969 Heinrich Windelen CDU 1969 Siehe auch Bundesministerium fur Vertriebene Fluchtlinge und KriegsgeschadigteKabinett Adenauer I 20 September 1949 bis 20 Oktober 1953 Konrad Adenauer CDU Franz Blucher FDP Gustav Heinemann CDU Robert Lehr CDU Thomas Dehler FDP Fritz Schaffer CSU Ludwig Erhard CDU Wilhelm Niklas CSU Anton Storch CDU Hans Christoph Seebohm DP Hans Schuberth CSU Eberhard Wildermuth FDP Fritz Neumayer FDP Hans Lukaschek CDU Jakob Kaiser CDU Heinrich Hellwege DP Normdaten Person GND 122093038 lobid OGND AKS LCCN no92027052 VIAF 15643017 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lukaschek HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU GEBURTSDATUM 22 Mai 1885GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 26 Januar 1960STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Lukaschek amp oldid 238814451