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Albrecht Schmelt 19 August 1899 in Breslau 8 Mai 1945 in Warmbronn war ein deutscher Politiker NSDAP SS Brigadefuhrer und Mitglied des Reichstags der als Sonderbeauftragter des Reichsfuhrers SS fur den fremdvolkischen Arbeitseinsatz die Dienststelle Schmelt leitete Albrecht Schmelt Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Verantwortlicher fur Vernichtung 3 Nach 1943 4 Ehe und Familie 5 Archivische Uberlieferung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenAlbrecht Schmelt wurde als Sohn einer Bauernfamilie geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Breslau Nach einer Ausbildung in der Landwirtschaft wurde er technischer Beamter bei der Post und fuhr von 1925 an als Funkoffizier auf Handelsschiffen auf grosse Fahrt 1930 kehrte er zuruck und trat der NSDAP Mitgliedsnummer 369 853 bei 1932 wurde er Abgeordneter im Preussischen Landtag und 1933 Mitglied des Reichstages Schmelt amtierte von 1934 bis 1942 als Polizeiprasident von Breslau In Personalunion war Schmelt ab Mai 1941 gleichfalls Regierungsprasident in Oppeln Seine offizielle Ernennung zum Regierungsprasidenten erfolgte mit Wirkung vom 1 Januar 1942 In der NSDAP war er im Gauleiterstab Leiter des Amts fur Beamte 1939 trat Schmelt der SS Mitgliedsnummer 340 792 bei und wurde am 15 Oktober 1940 von Heinrich Himmler zum Sonderbeauftragten des Reichsfuhrers SS fur fremdvolkischen Arbeitseinsatz in Oberschlesien ernannt und 1942 zum SS Brigadefuhrer befordert Die von ihm geleitete Organisation Schmelt organisierte den Zwangsarbeitereinsatz von Juden beim Strassenbau und in Rustungsbetrieben Schmelt war fur bis zu 177 Arbeitslager zustandig und verfugte uber mehr als 50 000 Arbeiter Verantwortlicher fur Vernichtung BearbeitenSchmelt schuf Arbeitsbedingungen in seinen Lagern die spater vom WVHA ubernommen wurden Die Arbeitszeit im Rustungsbetrieb betrug zwolf Stunden der Arbeitsvertrag wurde kollektiv abgeschlossen und taglich zahlte der Betrieb 4 50 RM je Hilfsarbeiter Von diesem Lohn erhielt der Zwangsarbeiter nur Pfennigbetrage Schmelt liess Zwangsarbeiter die nicht mehr arbeitsfahig waren sowie Alte und Kranke selektieren und zur Vernichtung nach Auschwitz schaffen 1 Die bis dahin grosste Mordaktion begann am 12 Mai 1942 bis August 1942 wurden fast 35 000 oberschlesische Juden vergast Die Selektionen wurden von Funktionaren der Dienststelle Schmelt namentlich Friedrich Karl Kuczynski und vermutlich auch vom stellvertretenden Leiter Heinrich Lindner eigenverantwortlich durchgefuhrt 2 Die Deportation dieser Schmelt Juden stand in keinem Zusammenhang mit den von Adolf Eichmann durchgefuhrten Massendeportationen 3 Nach 1943 BearbeitenDie Dienststelle verlor ab September 1943 ihre Bedeutung und wurde bald aufgelost Im Marz 1944 wurde Schmelt in den Ruhestand versetzt Ende des Jahres 1944 musste Schmelt sich wegen Bereicherung im Amt vor einem SS Gericht verantworten Verlauf und Ausgang des Verfahrens sind nicht bekannt Kurz nach Kriegsende beging Schmelt Suizid Ernst Klee nennt als Todesdatum den 8 Mai 1945 und als Ort Warmbronn 4 Sybille Steinbacher bezieht sich auf eine Sterbeurkunde des Hauptstandesamtes Berlin und nennt den 17 Mai 1945 5 Ehe und Familie BearbeitenSchmelt war verheiratet mit Charlotte Faltin 29 September 1905 in Breslau Archivische Uberlieferung BearbeitenIm Bundesarchiv haben sich im Bestand des ehemaligen Berlin Document Center eine Anzahl von Akten uber Schmelt erhalten So eine Aktem it Parteikorrespondenz zu ihm R 9361 II 1103343 eine SS Personalakte R 9361 III 553460 und eine Akte des Rasse und Siedlungshauptamtes zu seiner Eheschliessung R 9361 III 177786 Literatur BearbeitenErich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Weblinks BearbeitenAlbrecht Schmelt in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Andrea Rudorff Arbeit und Vernichtung reconsidered Die Lager der Organisation Schmelt fur polnische Judinnen und Juden aus dem annektierten Teil Oberschlesiens Sozial Geschichte Online 7 2012 S 10 39Einzelnachweise Bearbeiten Benutzung des Bunkers 1 nach Longerich erstmals 20 Marz 1942 s Peter Longerich Heinrich Himmler Biographie Siedler Munchen 2008 ISBN 978 3 88680 859 5 S 582 Jan Erik Schulte Die Wannsee Konferenz und Auschwitz Rhetorik und Praxis der judischen Zwangsarbeit als Voraussetzung des Genozids In Norbert Kampe Peter Klein Hrsg Die Wannsee Konferenz am 20 Januar 1942 Dokumente Forschungsstand Kontroversen Bohlau Koln u a 2013 ISBN 978 3 412 21070 0 S 216 238 hier S 235 Robert Jan van Pelt Deborah Dwork Auschwitz Von 1270 bis heute Lizenzausgabe Buchergilde Gutenberg Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 7632 4897 8 S 335 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer 16048 Aktualisierte Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 Sybille Steinbacher Musterstadt Auschwitz Germanisierungspolitik und Judenmord in Ostoberschlesien Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz Bd 2 Saur Munchen 2000 ISBN 3 598 24031 7 S 306 mit Anm 270 Zugleich Bochum Ruhr Universitat Dissertation 1998 Die verschiedenen Daten sind zu dieser Zeit des Kriegsendes in der zerstorten Stadt Berlin normal das Standesamt konnte erst beurkunden als es verlassliche Kenntnis vom Tod erhielt durch wen auch immer Regierungsprasidenten im Regierungsbezirk Oppeln Carl Heinrich Fabian von Reichenbach 1816 1820 Theodor Gottlieb von Hippel der Jungere 1823 1837 Erdmann von Puckler 1835 1858 Georg von Viebahn 1858 1871 Robert Eduard von Hagemeister 1871 1877 Konstantin von Quadt und Huchtenbruck 1878 1881 Robert von Zedlitz Trutzschler 1881 1886 Traugott von Baudissin 1886 1888 Rudolf von Bitter der Jungere 1888 1898 Friedrich von Moltke 1898 1900 Max von Pohl 1900 1901 Ernst Holtz 1901 1907 Friedrich Ernst von Schwerin 1907 1916 Oskar Hergt 1916 1917 Walther von Miquel 1917 1919 Joseph Bitta 1919 1921 Roland Brauweiler 1921 1923 Alfons Proske 1923 1929 Hans Lukaschek 1929 1933 Artur Schmidt Kugler 1933 1936 Josef Adamczyk 1936 1937 Hans Rudiger 1937 1941 Albrecht Schmelt 1941 1944 Herbert Mehlhorn 1944 1945 komm Normdaten Person GND 130521418 lobid OGND AKS VIAF 30647943 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmelt AlbrechtKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR MdLGEBURTSDATUM 19 August 1899GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 8 Mai 1945STERBEORT Warmbronn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht Schmelt amp oldid 237058841