www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel handelt vom Adelsgeschlecht Zum deutschen Verwaltungsjuristen siehe Friedrich von Chlingensperg Chlingensperg ist der Name eines bayerischen Adelsgeschlechts Angehorige dieser 1693 in den Reichsadelsstand erhobenen Familie waren vor allem als Verwaltungsbeamte Politiker und Militars im Dienst der Wittelsbacher tatig Wappen derer von Chlingensperg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitzungen 3 Wappen 4 Bedeutende Personen 5 Genealogie Auszug 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie noch heute bestehende Familie von Chlingensperg leitet ihre Herkunft vom niederbayerischen ritterburtigen Geschlecht der Mulhaimer Tattenpeck her Die urkundliche Stammreihe beginnt 1532 mit Jorg Khaindl zu Lueg Sein Nachkomme Michael Khaindl fuhrte seit der Ubernahme des Hofgutes Khlingensperg im Innviertel im Jahr 1566 den Namen Khlingensperger zu Khlingensperg 1 Der in Frontenhausen geborene bayerische Rat Christoph Chlingensperger 1651 1720 erlangte als Rechtsprofessor an der Landesuniversitat Ingolstadt durch ein Diplom vom 27 Oktober 1693 von Kaiser Leopold I den rittermassigen Reichsadel mit Wappenbesserung worauf die kurbayerische Ausschreibung des kaiserlichen Gnadenaktes am 11 August 1728 erfolgte 1 Martin Gottlieb von Chlingensperg trat 1745 an Stelle seines verstorbenen Bruders Christoph Sebastian als Hofrat und Mitglied des Geistlichen Rates zu Munchen in den bayerischen Staatsdienst ein 1748 heiratete er Maria Josepha Walburga von Lochel die Tochter des kaiserlichen Rates und Leibmedikus Lochel Martin Gottlieb von Chlingensperg starb 1768 nach 41 Dienstjahren und hinterliess drei Sohne 1 Joseph Maria Bernhard von Chlingensperg auf Schonhofen und Berg 1749 1811 wurde ebenfalls Beamter und diente als Appellations und Geheimer Rat in Munchen Er war auf Schloss Berg ob Landshut ansassig Gottlieb Franz Maria von Chlingensperg 1751 1820 schlug die militarische Laufbahn ein Er heiratete Maria Constantia von Hackledt und wurde dadurch Herr von Schloss Wimhub und Schloss Brunnthal im Innviertel Benno Maria Franziskus de Paula von Chlingensperg auf Berg 1761 1840 schloss 1791 auf Schloss Regenpeilstein die Ehe mit Maria Therese von Schott der zweiten Tochter des Franz Peter von Schott auf Regenpeilstein 1732 1806 Sowohl Joseph 1749 1811 als auch Benno 1761 1840 hinterliessen Nachkommen von denen die beiden heutigen Linien des Geschlechtes abstammen In die Adelsklasse der bayerischen Adelsmatrikel wurden die Chlingensperg am 16 Marz 1810 immatrikuliert 1 Besitzungen BearbeitenDa die Chlingensperg vor allem als Verwaltungsbeamte Politiker und Militars tatig waren spielte Grundbesitz nur eine nachgeordnete Rolle Einzelne Personen verfugten jedoch zeitweise uber erheblichen Guterbesitz so etwa Gottlieb Franz Maria von Chlingensperg 1751 1820 der durch seine Ehe mit Maria Constantia von Hackledt zum Inhaber von Schloss Wimhub und Schloss Brunnthal im Innviertel wurde Sein Bruder Joseph Maria Bernhard von Chlingensperg 1749 1811 war auf Schonhofen und Berg ob Landshut ansassig Schloss Berg gehorte der Familie noch im 20 Jahrhundert Im 18 Jahrhundert hatten die Chlingensperg auch in Germering grosseren Grundbesitz ausserdem besass die Familie bis 1856 auch das Adelmannschloss in Landshut Es gelangte durch die Heirat an das Geschlecht der Adelmann von Adelmannsfelden Zweig Hohenstadt und wurde von diesen 1935 verkauft Wappen Bearbeiten nbsp Das Allianzwappen der Chlingensperg auf Berg und der Welz am sogenannten Welzhaus in dem Robert von Welz dessen Mutter Josephine von Chlingensperg war eine Augenklinik betrieb 2 Das Stammwappen der Herren von Chlingensperg zeigte in Rot auf grunem Dreiberg eine silberne Taube Gekronter Helm darauf die Taube Decken blau silbern 1 Das im Diplom vom 27 Oktober 1693 von Kaiser Leopold I verliehene Wappen war geviert mit Mittelschild Im blauen Mittelschild auf grunem Hugel ein aufgerichtetes silbernes Patriarchenkreuz welches von zwei grunen Zweigen mit roten Rosen beseitet ist 1 und 4 in Rot auf grunem Hugel eine einwarts gekehrte gekronte silberne Taube welche im ersten Feld mit der linken im 4 mit der rechten Klaue einen grunen Palmzweig emporhalt 2 und 3 in Silber ein einwartsgekehrter gekronter doppelt geschweifter goldener Lowe welcher mit beiden Vorderpranken eine von Rot und Silber quer geteilte Kugel oder Scheibe halt Auf dem Schilde stehen zwei gekronte Helme Der rechte Helm tragt die Taube des 1 und 4 Feldes mit dem Palmzweig und aus dem linken wachst der Lowe des 2 und 3 Feldes mit der Kugel auf Die Helmdecken sind rechts blau und silbern links blau und rot 3 Das 1981 geschaffene Wappen von Germering zeigt einen roten Lowen auf weissem Grund Er wurde vom Wappen derer von Hufnagel und Chlingensperg entnommen die im 17 und 18 Jahrhundert unter anderem mit dem Gut Wandlheim uber grosseren Grundbesitz verfugten Bedeutende Personen BearbeitenAnton Chlingensperg auf Berg 1685 1755 Rechtsgelehrter Christoph von Chlingensperg 1651 1720 war ein bedeutender Jurist und Rechtsprofessor an der bayerischen Landesuniversitat in Ingolstadt Er erhielt am 27 Oktober vom Kaiser Leopold I 1693 den rittermassigen Reichsadel mit Wappenbesserung Maximilian Benno Peter von Chlingensperg war Verfasser des Werkes Das Konigreich Bayern das von Johann Poppel illustriert wurde und 1846 in Munchen im Verlag Georg Franz erschien Digitalisat Max Anton Beat von Chlingensperg Berg 1841 1927 erforschte zwischen 1884 und 1888 ein umfangreiches germanisches Graberfeld in Kirchberg Bad Reichenhall Er identifizierte dabei 525 Reihengraber und datierte die Funde auf die Zeit zwischen dem fruhen 6 Jahrhundert und dem spaten 7 Jahrhundert Da viele der Graber durch Grabrauber zerstort wurden war die Bestandsaufnahme nur schwer durchzufuhren Bei einem Vortrag zeigte sich Kaiser Wilhelm II so begeistert uber die Funde dass er sie fur 30 000 Goldmark erwarb und sie dem Berliner Museum fur Volkerkunde uberliess Von den damaligen 658 Fundstucken sind heute noch 255 erhalten der Rest gilt seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen Zwischen 1890 und 1892 erforschte er bronzezeitliche und romische Siedlungen im Langackertal das sich unweit der Funde von Kirchberg befindet Friedrich Maximilian Anton von Chlingensperg Berg 1860 1944 machte sich als Verwaltungsjurist und Regierungsprasident der Rheinpfalz einen Namen Im Ruhestand betatigte er sich als Heimat und Adelsforscher Max von Chlingensperg war 1853 bis 1855 Kreisbaurat in Speyer Rudolf von Chlingensperg war Alpinist und Flugzeugkonstrukteur und starb 1945 Adelheid von Chlingensperg 1887 1944 war Malerin Sie gehorte der Kunstlergilde Salzkammergut an und schuf unter anderem das Altarbild der Hubertuskapelle Ostrachtal Sie wurde 1944 im KZ Auschwitz ermordet Genealogie Auszug BearbeitenI Linie katholischer Konfession stammt ab von Joseph Maria Bernhard von Chlingensperg auf Schonhofen und Berg 11 Februar 1749 1 Marz 1811 II Linie katholischer Konfession stammt ab von Benno Maria Franziskus de Paula von Chlingensperg auf Berg 23 Februar 1761 2 Juli 1840 Maria Therese von Schott 2 Tochter des Franz Peter von Schott auf Regenpeilstein 1732 1806 Beatus Maximilian Philipp Nerius von Chlingensperg 1797 in Amberg 1884 in Regensburg Amalie Maria Strohamer 1804 in Passau 1892 in Passau und hatte aus dieser Ehe drei Sohne Anton Benno Beatus Maximilian von Chlingensperg 1829 in Passau 1895 in Frankenthal 1859 Speyer Emilie Mattern 1837 in Speyer 1925 in Munchen und hatte aus dieser Ehe drei Kinder Friedrich Maximilian Anton von Chlingensperg 10 Februar 1860 in Winnweiler Rheinpfalz 13 Marz 1944 in Landshut Berg 1888 Kusel Rheinpfalz Klementine Amalie Benzino 1866 in Kusel 1947 in Munchen Mitbesitzerin des Gutes Kusel und hatte aus dieser Ehe drei Kinder von denen zwei Sohne unvermahlt und kinderlos im Ersten Weltkrieg fielen Christoph Eberhard Ludwig Adam von Chlingensperg 1890 in Griesbach im Rottal 1914 in Vermandovillers Nordfrankreich koniglich bayerischer Leutnant Gertraud Emilie Klementine von Chlingensperg 1892 in Augsburg 1983 in Munchen Ottobrunn 1920 Speyer Maximilian Graf von Armansperg 1889 in Regensburg 1948 in Munchen die Kinder aus dieser Ehe zahlen zur Familie der Grafen Armansperg Ulrich Wolfram Heinrich August von Chlingensperg 1893 in Augsburg 1917 in Gheluvelt Flandern Student der Landwirtschaft Natalie Emilie von Chlingensperg 1864 in Frankenthal 1957 in Munchen 1889 Frankenthal Friedrich Tross Fabrikdirektor 1885 in Mannheim 1933 in Oberturkheim Ihr Sohn war Dr Erich Tross der vor dem Ersten Weltkrieg zusammen mit seinem Onkel Friedrich von Chlingensperg 1860 1944 historische Forschungen zur Familiengeschichte anstellte Emil Anton von Chlingensperg 1868 in Frankenthal 1945 in Seefeld 1901 Munchen Antonie Elisabeth Woerner 1881 1955 Julius Anton Benno von Chlingensperg 1835 in Passau 1914 in Regensburg Max Anton Beat von Chlingensperg 1841 in Regensburg 1927 in Gars am Inn erforschte zwischen 1884 und 1888 das germanische Graberfeld von Kirchberg Bad Reichenhall Literatur BearbeitenFriedrich von Chlingensperg Die Mulhaimer Tattenpeck Khaindl Khlingensperger Familiengeschichtliche Studien aus dem alten Niederbayern in Verhandlungen des Historischen Vereines fur Niederbayern Band 65 Landshut 1932 Christopher R Seddon Adelige Lebenswege zwischen Bayern und Osterreich Herrschaftsformen und Herrschaftsstrukturen des Landadels am unteren Inn in der Fruhen Neuzeit Wien 2009 S 937 938 Hefner Otto Titan von Der Adel des Konigreichs Bayern Nurnberg 1856 in Hefner Otto Titan von Seyler Gustav Adelbert Die Wappen des bayerischen Adels J Siebmacher s grosses Wappenbuch Nachdruck Bd 22 Neustadt an der Aisch 1971 S 71 72 und Tafel 80 Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels Bd I 1950 764 767 Bd VII 1961 395 397 Bd XII 1978 550 553 und Bd XVI 1986 546 549 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Seddon Lebenswege 937 938 Ute Felbor Rassenbiologie und Vererbungswissenschaft in der Medizinischen Fakultat der Universitat Wurzburg 1937 1945 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1995 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Beiheft 3 zugleich Dissertation Wurzburg 1995 ISBN 3 88479 932 0 S 15 und 20 f Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien 1 Band Verlag T O Weigel Leipzig 1855 S 89 Weblinks BearbeitenPeter Kaser Vom Backersohn in den Adelsstand Prof Dr jur Christoph von und zu Chlingensperg und seine Familie PDF Volltext Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chlingensperg amp oldid 222293828