www.wikidata.de-de.nina.az
Kurpfalz Bayern oder Pfalz Baiern zeitgenossisch Churpfalz Baiern oder Pfalz und Baierland 1 entstand 1777 als Kurfurst Karl Theodor von der Kurpfalz das Kurfurstentum Bayern der im Mannesstamm ausgestorbenen bayerischen Linie seines Hauses Wittelsbach ubernahm Der fruhneuzeitliche Staat ging 1806 nach verschiedenen Gebietsverlusten im Konigreich Bayern auf Territorium im Heiligen Romischen ReichKurpfalz BayernWappenKarteKurpfalz Bayern hellblau in den Grenzen von 1789Alternativnamen Churpfalz Baiern oder Pfalz BaiernEntstanden aus Kurbayern Kurpfalz Herzogtum Julich Herzogtum BergHerrschaftsform Grafschaft KurfurstentumHerrscher Regierung KurfurstHeutige Region en DE BY DE NW DE RP DE BW DE HEReichstag Kurfurstenbank KurfurstenratReichskreis Kurrheinisch Niederrhein Westfalisch BayerischHauptstadte Residenzen Mannheim MunchenDynastien WittelsbacherKonfession Religionen romisch katholisch lutherisch reformiert geduldet Juden und MennonitenSprache n DeutschAufgegangen in 1806 Konigreich Bayern schon 1801 03 starke Gebietsveranderungen Verluste an Frankreich Baden Nassau Usingen Furstentum Leiningen u a Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kurpfalz Bayern unter Kurfurst Karl Theodor 1 2 Kurpfalz Bayern unter Kurfurst Maximilian Joseph 2 Landesteile von Kurpfalz Bayern 3 Kurpfalz Bayerische Orden und Ehrenzeichen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKurpfalz Bayern unter Kurfurst Karl Theodor Bearbeiten Der Zusammenschluss der Teilstaaten unter Kurfurst Karl Theodor von der Pfalz geschah aufgrund vorangegangener Erbvertrage der Wittelsbacher Ende Dezember 1777 nach dem Tode von Kurfurst Maximilian III Joseph von Bayern Bereits am 22 September 1766 hatten die Kurfursten Maximilian Joseph und Karl Theodor eine Erbverbruderungs Erneuerung unterzeichnet in der erstmals Bayern und Pfalz als unteilbarer Gesamtbesitz behandelt wurden Im Jahr 1771 wurde vereinbart dass Bayern und die Pfalz als Ganzes dem jeweiligen Haupt einer der uberlebenden Linien zufallen sollten 1778 brach kurz nach dem Tode des bayerischen Kurfursten der Bayerische Erbfolgekrieg aus Kaiser Joseph II hatte Anspruche Osterreichs auf Niederbayern und die Oberpfalz geltend gemacht und eine Vereinbarung mit Karl Theodor erreicht Der Krieg des Kaisers mit Preussen verlief weitgehend unblutig und endete im Frieden von Teschen 1779 mit der Abtretung des Innviertels an Osterreich Karl Theodor versuchte dann 1785 Bayern im Austausch mit den Osterreichischen Niederlanden an die Habsburger abzugeben was aber wiederum am Widerstand Preussens und des Furstenbundes scheiterte Ware der Tauschversuch erfolgreich gewesen hatte Bayern seine Eigenstaatlichkeit an das Habsburgerreich verloren und es ware ein linksrheinisches Konigreich Burgund mit Brussel als Residenz entstanden Friedrich II von Preussen genoss daher in Folge in Altbayern grosses Ansehen Abgesehen vom verhinderten Machtzuwachs Wiens wurden im Gegenzug fur das Innviertel die Anspruche Preussens auf die beiden hohenzollernschen Markgraftumer Ansbach und Bayreuth anerkannt Danach kam es zu einer gewissen Vereinheitlichung der Verwaltung in Kurpfalz Bayern Die Residenz Karl Theodors wurde bereits 1778 von Mannheim nach Munchen verlegt Des Weiteren wurden die kurpfalzischen und die kurbayerischen Truppen zusammengefasst und mit einheitlichen Stammnummern versehen 2 Benjamin Thompson Reichsgraf von Rumford geburtiger Amerikaner reformierte das Heereswesen und stiess Sozialreformen an Warmedammung Rumfordsuppe Rumfordherd Grundung von Schulen fur Soldatenkinder Armenhausern und Manufakturen Auf ihn geht auch der Englische Garten in Munchen zuruck der 1792 eroffnet wurde Das Territorium Kurpfalz Bayerns erfuhr ab 1793 wahrend der Franzosischen Revolution und der nachfolgenden napoleonischen Ara umfassende Gebietsanderungen und erweiterungen Zunachst verlor Pfalzbayern durch den Ersten Koalitionskrieg alle linksrheinischen Gebiete da Frankreich den Rhein als Ostgrenze durchsetzen konnte Bayern hatte sich an dieser Auseinandersetzung kaum beteiligt und schied 1796 aus der Koalition aus musste aber nach Osterreich die grossten Verluste verkraften Herzogtum Julich und die westliche Kurpfalz Kurpfalz Bayern unter Kurfurst Maximilian Joseph Bearbeiten 1799 verstarb Karl Theodor ohne legitimen Nachfahren Zum Zug kam daher das Haus Pfalz Zweibrucken mit Kurfurst Maximilian IV Joseph damit waren zugleich alle wittelsbachischen Furstentumer wieder vereinigt wenngleich das Herzogtum Pfalz Zweibrucken selbst franzosisch besetzt war Im Frieden von Luneville erkannte das Reich 1801 formell die Abtretungen an Frankreich an allerdings hatte Kaiser Franz II schon im Frieden von Campo Formio 1797 das Rheinland aufgegeben die Reichsstande und damit auch Kurpfalz Bayern standen auf verlorenem Posten Im Inneren begannen nun jedoch einschneidende Reformen unter dem Minister Maximilian von Montgelas Am 25 Januar 1802 setzte Maximilian Joseph eine Klosterkommission ein und leitete so den Beginn der Sakularisation in Bayern ein 3 Als Ausgleich fur die rheinischen Gebietsverluste konnte Bayern sein Staatsgebiet durch die im Reichsdeputationshauptschluss 1803 verfugte Mediatisierung und Sakularisation erheblich erweitern Bamberg Wurzburg Kempten Ulm Nordlingen Augsburg Da zum Austausch das verbliebene rechtsrheinische pfalzische Gebiet an Baden abgetreten werden musste Heidelberg Mannheim endete die Geschichte Pfalzbayerns Maximilian Joseph uberliess das Herzogtum Berg am 30 November 1803 seinem Schwager Herzog Wilhelm in Bayern als Apanage behielt aber die Souveranitat 1805 1806 verausserte Maximilian I Joseph das Herzogtum Berg mit Dusseldorf im Tausch gegen Ansbach Bayreuth Den Wiederaufstieg Bayerns sicherte der geheime Bogenhausener Vertrag ein im Jahr 1805 geschlossener Bundnisvertrag zwischen dem Kurfurstentum Bayern und Frankreich Er fuhrte zur Entstehung des Konigreichs Bayern Proklamation im Januar 1806 Es hatte seinen Ursprung im bayerisch franzosischen Vertrag von Brunn vom 10 bis 12 Dezember 1805 und in dem am 26 Dezember 1805 beim Frieden von Pressburg zwischen den Bevollmachtigten des franzosischen Kaisers Napoleon Bonaparte und des romisch deutschen und osterreichischen Kaisers Franz II I abgeschlossenen Friedensvertrag denn Osterreich musste nun die Grafschaft Tirol und Vorarlberg an Bayern abtreten Der formelle Austritt aus dem Reichsverband unter Verzicht auf die Kurwurde erfolgte dann im Juli 1806 mit der Rheinbundakte Bayern wurde zum fuhrenden Mitglied des Rheinbundes als Verbundeter Frankreichs Nach Ende des Krieges kamen grosse Teile der linksrheinischen Pfalz durch den Vertrag von Munchen wieder an Bayern zuruck darunter der grosste Teil von Pfalz Zweibrucken Spatere Versuche die rechtsrheinische Pfalz von Baden zuruckzuerhalten scheiterten jedoch Landesteile von Kurpfalz Bayern BearbeitenKurpfalz Bayern bestand seit Ende 1777 aus sieben Landesteilen das Kurfurstentum Bayern selbst sowie die sechs Erblande von Kurfurst Karl Theodor nbsp Kurfurstentum Bayern nbsp Kurpfalz links des Rheins Bis 1797 bzw de jure bis 1801 rechts des Rheins bis 1803 nbsp Herzogtum Julich bis 1797 de jure bis 1801 nbsp Herzogtum Berg bis 1806 Herzogtum Pfalz Neuburg Herzogtum Pfalz Sulzbach Markgrafschaft Bergen op Zoom bis 1797 Mit der Regierungsubernahme von Maximilian IV Joseph 1799 kamen de jure zwei weitere Herrschaften hinzu Herzogtum Pfalz Zweibrucken de jure von 1799 bis 1801 de facto bereits zuvor von Frankreich annektiert Herrschaft Rappoltstein de jure von 1799 bis 1801 de facto bereits zuvor von Frankreich annektiert Kurpfalz Bayern hatte zuletzt 1 9 Millionen Einwohner auf einer Flache von 61 000 km Kurpfalz Bayerische Orden und Ehrenzeichen BearbeitenAb der Ubernahme von Bayern war Karl Theodor Grossmeister mehrerer Ritterorden die im Laufe des 18 Jahrhunderts gegrundet oder erneuert worden sind Hubertusorden ursprunglich bergischer Hausorden Hausritterorden vom Heiligen Georg ursprunglich bayerischer Adelsorden Orden vom Pfalzer Lowen ursprunglich kurpfalzischer VerdienstordenDynastische Verbindungen gab es daruber hinaus zu folgenden geistlichen und Damenorden Hausritterorden vom Heiligen Michael Grossmeister bis 1799 Maximilian Joseph danach Wilhelm in Bayern Grosspriorat Bayern des Malteserordens Grossprior bis 1799 Karl August von Bretzenheim danach Karl von Bayern St Elisabethenorden Grossmeisterin bis 1794 Elisabeth Auguste von Pfalz Sulzbach danach Maria Amalie von Sachsen St Anna Orden Abtissin bis 1798 Maria Anna von Sachsen danach Maria Amalie von Sachsen Als kurpfalz bayerische Ehrenzeichen wurden wahrend des Ersten Koalitionskriegs die Civil Verdienstmedaille fur Beamte die Militar Verdienstmedaille fur Unteroffiziere und Mannschaften und das Militar Ehrenzeichen fur Offiziere gestiftet Literatur BearbeitenGerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 518 ff Weblinks Bearbeitendeutsche Ubersetzung des franzosischen Vertragstextes inkl Geheimartikel pdf Friede von Campo Formio zwischen Osterreich und Frankreich mit der Abtretung des linken Rheinufers in den geheimen ZusatzartikelnEinzelnachweise Bearbeiten Anna Maus Die Geschichte der Stadt Frankenthal und ihrer Vororte Frankenthal 1970 S 71 80 hier S 76 Vgl Liste der kurpfalzbayerischen Regimenter der Fruhen Neuzeit Simon Demmelhuber Sakularisation in Bayern Am Beispiel des Klosters Benediktbeuern In Bayern 2 Bayerischer Rundfunk 27 April 2015 abgerufen am 25 Januar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurpfalz Bayern amp oldid 237290704