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Karl August Friedrich Joseph von und zu Bretzenheim 24 Dezember 1768 27 Februar 1823 in Wien war der erste Furst von Bretzenheim Karl August von Bretzenheim mit Bruststern des Hubertusordens Gemalde um 1790 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wappen 3 Ehe und Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl August war ein ausserehelich geborener Sohn des Kurfursten Karl Theodor von Bayern 1724 1799 aus seiner Beziehung mit Maria Josepha Seyffert 1748 1771 einer Schauspielerin und Tanzerin am Mannheimer Theater die durch den Kurfursten in den Rang einer Grafin von Heydeck erhoben wurde Karl Theodor der keine legitimen Nachkommen besass kummerte sich sehr liebevoll um seine ausserehelich geborenen Kinder Neben Sohn Karl August gab es noch die Schwestern Karoline die Zwillinge Eleonore Friederike und Karl Augusts Halbschwester Karoline Franziska die durch Wolfgang Amadeus Mozart kurzzeitig Klavierunterricht erhielten 1772 erhielt Karl August nach Zahlung seines Vaters Karl Theodor von Bayern die 300 000 Gulden teure Herrschaft Bretzenheim an der Nahe heute Landkreis Bad Kreuznach die 1774 zur Reichsgrafschaft erhoben wurde 1 1778 erhielt er auch die Herrschaft Zwingenberg am Neckar die fur 400 000 Gulden und 1 000 Dukaten Schlusselgeld angekauft wurde 2 Als 1778 sein Vater von Mannheim nach Munchen zog folgte ihm sein neunjahriger Sohn als General der Kavallerie obwohl er selbst nie im Krieg war In Bretzenheim wurde in der heutigen Kirchstrasse 2 das ehemalige Schloss des Vorbesitzers hergerichtet und nach Brand 1774 zum Barockschloss umgebaut Der Bauinspektor J Faxlunger aus Mannheim gruppierte um einen Hof eine Anlage mit Wirtschaftsgebauden einen Renaissance Torbogen um 1590 sowie Herrenhaus mit markanten Treppenturm von 1595 Ein Residenzschloss war nicht notig da Karl August dort nicht residierte Zu Bretzenheim kamen hinzu die ehemals Hatzfeldischen Guter Weisweiler und Pallandt sowie die im Herzogtum Julich liegenden Guter Breitenbend und Merfeld Das Furstentum wurde spater noch durch die Guter Mandel Planig Ippesheim Rummelsheim und Layen erweitert Zu seiner Versorgung grundete Karl Theodor 1780 82 das Grosspriorat Bayern des Malteserordens aus den Gutern des 1773 aufgehobenen Jesuitenordens Da die deutsche Ordenszunge keine unehelichen Furstenkinder aufnahm wurde zuvor die englische Zunge als Englisch Bayerische Zunge wiederbelebt dem das neue Grosspriorat angegliedert wurde 3 4 Als 18 jahriger Grossprior absolvierte er 1787 seine Kavalierstour in Italien Seine Begleitung bestand aus sechs Personen Personal Diese Reise kostete die Staatskasse seines Vaters gemass historischen Unterlagen 44 326 Gulden Dies entsprach in etwa dem Jahresetat des lateinischen Schulwesens Karl August bisher mit dem Titel eines Reichsgrafen wurde 1789 durch Kaiser Joseph II zum Fursten von Bretzenheim erhoben Unter diesem Namen erhielt er auch Sitz und Stimme im Reichstag unter den Wetterauer Grafen 5 dem Kreistag des Oberrheinischen Reichskreises sowie das Munzregal welches er in der Pragung des Bretzenheimer Talers Ausdruck verlieh 1791 wurde er von seinem Vater als furstlicher Ritter in den Hubertusorden aufgenommen 6 Da er durch den Ersten Koalitionskrieg das Furstentum bereits 1795 wieder verlor wurde er dafur durch das furstliche Stift und die Reichsstadt Lindau entschadigt Nach dem Tode von Karl Theodor am 16 Februar 1799 wurde das Grosspriorat Bayern aufgelost aber nach massiven Protesten des Grossmeisters Paul von Russland im gleichen Jahr neu gegrundet Karl August wurde nicht wieder in den Orden aufgenommen und das Grosspriorat wurde dem erst vierjahrigen zweiten Sohn des neuen Kurfursten Maximilian Joseph Karl ubertragen 7 Die Rheinbund Staaten beschlossen dann 1806 die Auflosung des deutschen Grosspriorats und die Enteignung des gesamten Ordensbesitzes in seinen Mitgliedslandern 1808 wurde auch das Grosspriorat Bayern sakularisiert 1799 zog Karl August mit Familie nach Wien mietete sich dort ein und lebte hier bis zu seinem Tod 1823 im Alter von 57 Jahren Im selben Jahr erwarb er die steierischen Guter Thannhausen Unterfladnitz Sturmberg heute bei Naas Steiermark Ratmannsdorf und Waxenegg die er aber schon 1809 wieder verausserte In Wien steigerte er seine militarische Laufbahn nochmals Der kurbayerische Generalmajor wurde am 1 August 1800 zum kaiserlichen Generalmajor erhoben ohne eigene Kampferfahrung Am 25 April 1803 verkaufte Karl August Lindau fur 46 000 Gulden an Osterreich und erhielt zusatzlich die ungarischen Herrschaften Regec und Sarospatak Er wurde dadurch ungarischer Magnat und nannte sich fortan Karl August Friedrich Joseph Furst Bretzenheim von Regecz Der Verkauf von Lindau brachte Europa an den Rand eines Krieges Napoleon I echauffierte sich Ganz Europa ist dabei interessiert dass Lindau nicht osterreichisch werde 1810 quittierte er den Dienst Im Palais Bretzenheim in Mannheim das vom Vater fur ihn gebaut und nach ihm benannt wurde wohnte er nie mehr Dies wurde ihm auch unmoglich da ab 1792 mehrfach die Franzosische Revolutionsarmee Mannheim besetzt hatte So besetzte zeitweise Adam Philippe de Custine am Oberrhein die Hochstifte Speyer und Worms Auch die Kurpfalz Mainz und Frankfurt am Main waren unter franzosische Kontrolle Im Jahr 1822 erhielt der Furst kurz vor seinem Tod in Wien von der preussischen Regierung die Herrschaften Paland und Weisweiler im Kreis Duren zuruck Zum Zeitpunkt seines Todes schatzte man die Einnahmen des Fursten bei 130 000 Gulden 8 nbsp Wappen Karl Augusts an der Bretzenheimer Kirche Maria GeburtWappen Bearbeiten nbsp Wappen Karl Augusts von Bretzenheim Schildhaupt als Grossprior des Malteserordens Das Schildhaupt des Wappen Karl Augusts zeigt ein silbernes Kreuz auf rotem Grund fur den Malteserorden Die Mittelschilde 1 und 3 haben je einen goldenbekronten Lowen in Blau 2 und 4 sind halbiert halb Silber halb Rot mit einem Schild in der Mitte Das Herzschild zeigt eine goldene Brezel auf rotem Grund insoweit wurde das Bretzenheimer Wappensymbol in das Familienwappen der kurfurstlichen Kinder aufgenommen Zeigt wie hier der Knoten der Brezel zum Schildfuss bezeichnet man die Brezel als gesturzt oder als nach unten gerichtet Das Furstliche Wappen findet sich heute noch am Hauptaltar der Bretzenheimer Kirche Maria Geburt Auch wurde dieses Wappen wieder uber der Hofeinfahrt am wiederaufgebauten Palais Bretzenheim in Mannheim angebracht Ehe und Nachkommen BearbeitenKarl August heiratete als 20 Jahriger am 27 April 1788 in Oettingen die gleichalterige Maria Walburga 1766 1833 Tochter des Fursten Anton Ernst zu Oettingen Oettingen und Oettingen Spielberg mit der er folgende Kinder hatte Elisabeth Auguste 1790 Maria Anna 1793 1796 Karl Theodor 1794 1796 Leopoldine 1795 1844 1816 Graf Ludwig Almasy 1836 Amalie 1797 Maria Crescentia 1799 1866 1816 Graf Joseph Somogyi 1865 Ferdinand 1801 1855 2 Furst von und zu Bretzenheim 1831 Prinzessin Karoline von Schwarzenberg 1806 1875 Amalie 1802 1874 1822 Graf Ludwig Taaffe 1855 Alfons 1805 1863 3 Furst von und zu Bretzenheim 1849 Johanna Hofmann 1823 1866 Nichte des Schriftstellers Johann Nestroy Mit dem Tod Alfons starb die Furstenlinie nach 74 Jahren aus Literatur BearbeitenGunther Ebersold Karl August Reichsfurst von Bretzenheim Die politische Biographie eines Unpolitischen Books on Demand Norderstedt 2004 ISBN 3 8334 1350 6 Leseprobe bei Google Buchsuche Genealogisches Staats Handbuch Jahrgang 67 1839 S 441 August Menninger Furst Carl August von Bretzenheim und seine Munzen In Mitteilungen fur Munzsammler Nr 35 1926 ZDB ID 342929 5 S 335 336 346 347 Wilfried Muller Universitat und Orden Die bayerische Landesuniversitat Ingolstadt zwischen der Aufhebung des Jesuitenordens und der Sakularisation 1773 1803 Ludovico Maximilianea Forschungen 11 Duncker amp Humblot Berlin 1986 ISBN 3 428 06135 7 Zugleich Munchen Universitat Dissertation 1982 1983 Universitat und Orden im ausgehenden 18 Jahrhundert Christian von Stramberg Anton J Weidenbach Das Nahethal Historisch und topographisch dargestellt Denkwurdiger und nutzlicher Rheinischer Antiquarius Abtheilung 2 Mittelrhein Band 16 Band 1 Hergt Koblenz 1869 S 268 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl August von Bretzenheim Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wappen des Karl August Reichsfurst von BretzenheimEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte In Bretzenheim an der Nahe Abgerufen am 31 Juli 2023 deutsch Geschichte In Festspielgemeinde Zwingenberg Abgerufen am 31 Juli 2023 Johanniterorden Malteserorden Historisches Lexikon Bayerns Abgerufen am 24 Februar 2022 Johann Ludwig Kluber Essai sur l Ordre de Malte ou de St Jean et sur ses rapports avec l Allemagne en general et avec le Brisgau en particulier s n Basel 1806 S 13 Johann Friedrich Schannat Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel Band 1 Abtheilung 1 Herausgegeben von Georg Barsch Johann Peter Bachem Koln 1824 S 532 Friedrich Leist Der Koniglich Bayerische Hausritterorden vom Heiligen Hubertus Buchner 1892 S 49 google at abgerufen am 31 Juli 2023 s Gunther Ebersold Karl August Reichsfurst von Bretzenheim 2004 S 186 Johann Friedrich Schannat Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel Band 1 Abtheilung 1 Herausgegeben von Georg Barsch Johann Peter Bachem Koln 1824 S 533 VorgangerAmtNachfolgerIgnaz Felix von Roll zu BernauHerr von Bretzenheimab 1774 Grafab 1789 Furst 1772 1795Territorium von Frankreich annektiertNormdaten Person GND 116493240 lobid OGND AKS LCCN nb2006003725 VIAF 58600421 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karl August von BretzenheimALTERNATIVNAMEN Karl August von Heydeck Karl August Friedrich Joseph von Bretzenheim Karl August von und zu Bretzenheim Karl August Friedrich Joseph von und zu BretzenheimKURZBESCHREIBUNG erster Reichsfurst von BretzenheimGEBURTSDATUM 24 Dezember 1768STERBEDATUM 27 Februar 1823STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl August von Bretzenheim amp oldid 239476812