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Der geheime Bogenhausener Vertrag war ein im Jahr 1805 geschlossener Vertrag zwischen dem Kurfurstentum Bayern und Frankreich Er fuhrte zur Entstehung des Konigreichs Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vertragsschluss und Inhalt 3 Folgen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenZum Zeitpunkt des Regierungsantritts von Maximilian IV Joseph war das Kurfurstentum Kurpfalz Bayern territorial zersplittert Ober und Niederbayern bildeten mit weiten Teilen der Oberpfalz zwar ein zusammenhangendes Herrschaftsgebiet weitere Gebiete wie die Kurpfalz und die Herzogtumer Julich Berg lagen jedoch weit vom bayerischen Kerngebiet entfernt Diese Territorien gingen im Frieden von Luneville 1801 grossenteils verloren Gleichzeitig konnte der Kurfurst durch den Reichsdeputationshauptschluss sein Kernland durch umliegende Gebiete erweitern 1803 verlor Bayern jedoch auch den rechtsrheinischen Teil der Kurpfalz mit Mannheim und Heidelberg Osterreicher und Bayern unterlagen in der Schlacht bei Hohenlinden im Jahre 1800 den Franzosen In der Folgezeit sah man sich mit dem Expansionsdrang Napoleons konfrontiert Als sich 1805 erneut eine Koalition gegen Frankreich bildete musste auch das Kurfurstentum Bayern handeln Vertragsschluss und Inhalt BearbeitenAls Napoleon nach langem Drangen Maximilian nur noch die Wahl liess zwischen einem Bundnis mit Frankreich oder der Eroffnung des Kriegs auch gegen Bayern und als osterreichische Truppen bereits auf die bayerische Grenze zumarschierten als also Bayern in die Gefahr geriet Aufmarschgebiet beider Kriegsparteien zu werden da entschloss sich der Kurfurst endlich zu dem Abkommen mit Frankreich Er ware lieber neutral geblieben sah aber schliesslich ein dass er sich der realistischen Beurteilung der Situation durch seinen Konferenzminister Freiherr Maximilian von Montgelas anschliessen musse So kam es am 25 August 1805 in der Wohnung des erkrankten Montgelas dem Gartenhaus Bogenhausen zum Abschluss der Allianz Auf bayerischer Seite unterzeichnete Freiherr von Montgelas den Vertrag in welchem Bayern den Einmarsch franzosischer Truppen erlaubte und sein Bundnis mit Osterreich und Russland beendete Die beiden Vertragsparteien gewahrten sich in militarischen Konflikten gegenseitig Beistand Frankreich sollte 100 000 und Bayern 20 000 Soldaten stellen die im Bundnisfall unter franzosischem Oberbefehl stehen wurden Ausserdem wurde festgelegt dass Bayern keinen Separatfrieden mit dem Gegner schliessen durfe und Napoleon fur Lieferungen Bayerns an seine Soldaten bezahlen sollte solange sie sich auf bayerischem Gebiet befanden Bayern garantierte in dem Vertrag Frankreich die in Besitz genommenen Territorien in Italien der franzosische Kaiser Bayern den aktuellen Besitzstand wie er vom Reichsdeputationshauptschluss 1803 festgelegt worden war Damit konnte Bayern seine betrachtlichen Gebietsgewinne in Franken und Schwaben sichern Ferner verzichtete Napoleon auf eine Expansion auf rechtsrheinisches Gebiet und sagte zu sich fur einen weiteren angemessenen Gebietszuwachs zugunsten Bayerns einzusetzen Der Kurfurst zogerte mit der endgultigen Ratifizierung des Vertrags sah sich aber schliesslich dazu gezwungen als der osterreichische Feldmarschallleutnant Karl Philipp zu Schwarzenberg mit 200 Husaren in Schloss Nymphenburg einfiel und mit ultimativen Drohungen den Anschluss der bayerischen an die osterreichischen Truppen forderte So ratifizierte der nach Wurzburg geflohene Maximilian den Vertrag am 28 September 1805 und liess die bayerischen Truppen ca 30 000 Soldaten noch am Tag der Ratifizierung an die franzosische Armee anschliessen Folgen BearbeitenPrimare Folge des Vertrages war die militarische Unterstutzung Bayerns fur Napoleon Bayerische Truppen unter General Wrede kampften bei Iglau in Bohmen gegen die Osterreicher was zum gleichzeitigen franzosischen Sieg bei Austerlitz am 2 Dezember 1805 beitrug In der Folge belohnte Napoleon den Kurfursten im Frieden von Pressburg am 26 Dezember 1805 Bayern erhielt die von Osterreich abgetretenen Grafschaften Tirol und Vorarlberg Zudem wurde im Punkt VII des Friedensvertrags dem Kurfursten die Konigswurde zuerkannt Die Kurfursten von Baiern und Wurtemberg nehmen den Konigstitel an ohne jedoch aufzuhoren Glieder des deutschen Bundes zu seyn Se Majestat der Kaiser von Deutschland und Oesterreich erkennt sie in dieser Wurde 1 Weblinks BearbeitenGeheimvertrag von Bogenhausen vom 25 August 1805 beim Haus der Bayerischen Geschichte mit dem franzosischen Text Entstehung des Konigreichs Bayern Memento vom 29 Januar 2009 im Internet Archive Politische Geschichte BayernsEinzelnachweise Bearbeiten Peter Adolph Winkopp Hrsg Die Rheinische Konfoderations Akte Frankfurt am Mayn 1808 S 3 25 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bogenhausener Vertrag amp oldid 237459143