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Das Kurpfalz bayerische Militar Ehrenzeichen wurde am 19 Februar 1795 durch Kurfurst Carl Theodor gestiftet und am selben Tag an neunzehn Offiziere vom Dienstgrad Oberst bis Unterleutnant verliehen die sich in den Kriegen gegen Frankreich 1793 94 besonders ausgezeichnet hatten Nach der Erhebung Bayerns zum Konigreich 1806 wurde es in den Militar Max Joseph Orden umgewandelt Inhaltsverzeichnis 1 Stiftung 2 Aussehen 3 Statuten und Erfordernisse 4 Verleihungen 5 LiteraturStiftung BearbeitenIn der ersten Koalition kampfte Kurpfalz Bayern zusammen mit Osterreich und Preussen die ihre Offiziere mit dem Militar Maria Theresien Orden bzw dem Orden pour le Merite auszeichneten Die Belohnung der Offiziere der bayerischen Armee fur besondere Leistungen und Tapferkeit waren seit dem fruhen 17 Jh Medaillen Gnadenpfennige an einfachen Collanen Gnadenketten Pokale Geld oder Beforderungen 1768 hatte Carl Theodor den Orden vom Pfalzer Lowen gestiftet in den auch Offiziere der kurpfalzischen Armee aufgenommen wurden der jedoch auf 25 Ritter begrenzt war Die anderen Orden Kurpfalz Bayerns der Hubertusorden und der Georgsorden waren keine Verdienstorden sondern verlangten eine Adelsprobe letzterer auch die katholische Religion Fur Mannschaften und Unteroffiziere war 1794 die Militar Verdienstmedaille gestiftet worden Georg August zu Ysenburg und Budingen in Philippseich schlug daher dem Kurfursten und dem Hofkriegsrat vor den Lowenorden um die Ordensklasse der kleinen Kreuze zu erweitern oder einen weiteren Orden zu stiften Carl Theodor hatte schon 17 Jahre zuvor die Wahl zum Grossmeister des wittelsbacher Michaelsordens nicht angenommen und lehnte die Stiftung eines weiteren Ordens ab ebenso die Anderung der Statuten des Lowenordens Stattdessen stiftete er ein Ehrenzeichen dessen Aussehen an eine Ordensdekoration erinnert Aussehen BearbeitenDas Ehrenzeichen ist ein weiss emaillierte goldbordiertes Kreuz mit goldenen Kugelspitzen Es ist an den oberen Kreuzarmen mit einem rot gefutterten Kurhut verbunden Im Avers befindet sich ein dunkelblau emaillierten Medaillon mit goldenem Monogramm C T Carl Theodor Das ebenfalls dunkelblau emaillierte Medaillon im Revers tragt die zweizeilige goldene Inschrift VIRTUTI Der Tapferkeit Es wurde an einem schwarzen Band mit blau weissem Rand getragen Statuten und Erfordernisse BearbeitenDie Statuten und Erfordernisse in sechzehn Artikeln wurden durch Kurfurst Carl Theodor am 8 Juni 1797 in Munchen erlassen Das Militar Ehrenzeichen ist kein Orden sondern eine Belohnung fur eine tapfere Tat Das Ehrenzeichens konnen nur Offiziere Fahnen Stuckjunker und Standartenfuhrer erwerben unabhangig von Dienstgrad Truppengattung Religion Geburt Rang und anderem Umstanden Fur den Erhalt des Ehrenzeichens sind hierzu tapfere und herzhafte Thaten erfordert und zwar solche die ein Officier entweder ohne Verantwortung hatte unterlassen konnen und zum Nutzen der Armee gereichen oder welche mit ausserordentlicher Klugheit oder Muth und Entschlossenheit zur besonderen Ehre und Vortheil der Armee oder der Trouppe ausgefuhrt worden sind Eingabe der tapferen Tat Beweisvorlage und Benennung von Zeugen bei dem jeweiligen Kommandierenden Uberprufung der Tat Vorlage des gutachtlichen Bericht beim Hofkriegsrat Zustimmung des Kurfursten Aushandigung des Ordenszeichens durch den Kommandierenden Das Ehrenzeichen darf der Offizier auch in seinem Wappen fuhren Nach dem Tode eines Ehrenzeicheninhabers ist das Ehrenzeichen an den kurfurstlichen Hofkriegsrat zuruckzusenden Nach Begehen einer militarischen oder zivilen Straftat ist die Auszeichnung unverzuglich an den Grossmeister zuruckzugeben Aufbewahrung der Dokumente beim kurfurstlichen Hofkriegsrat Verleihungen BearbeitenInsgesamt lassen sich 100 Verleihungen dokumentieren Unter anderem erhielten nachfolgende Offiziere das Ehrenzeichen Oberleutnant Franz von Elbracht im 1 Chevaulegers Regiment am 19 Februar 1795 Oberst Baron von Zandt im 1 Chevaulegers Regiment am 19 Februar 1795 Oberstleutnant Graf von Leiningen im 2 Chevaulegers Regiment am 19 Februar 1795 Oberstleutnant Johann Nepomuk von Triva im 6 Fusilier Regiment am 19 Februar 1795 Capitane Maximilian von Spreti im 2 Feldjager Regiment am 19 Februar 1795 Capitane Maximilian Thomas von Aicher im 6 Fusilier Regiment am 19 Februar 1795 Major Joseph von Clossmann 1795 Oberst Wilhelm von Metzen 1798 Oberst Carl Philipp von Wrede im Generalstab am 10 Dezember 1799 Generalleutnant Justus Ritter von Siebein am 20 August 1800 Stabskapitan Karl von Bullinger am 13 Juni 1801 Oberleutnant Maximilian Friedrich von Nesselrode Hugenpoet am 28 November 1802 Major Franz Alexander Espiard von Colonge am 11 Juni 1803 Generalleutnant Bernhard Erasmus von Deroy damals Divisionar am 28 September 1804 Major Vincenz von Pompei im 11 Fusilier Regiment am 14 Januar 1805 Unterleutnant Hermann Graf von Hirschberg im 1 Dragoner Regiment Minucci am 26 Oktober 1805 Oberstleutnant Alois von Strohl im Infanterie Leib Regiment am 22 November 1805 Oberstleutnant Wilhelm von Jordan Flugeladjutant von Kurfurst Max IV Joseph am 25 Dezember 1805 Generalmajor Paul von Mezanelli Kommandeur der 3 Brigade am 11 Januar 1806 Major Carl von Haynau im leichten Bataillon Metzen nachmaliger kurhessischer GeneralleutnantMit der Stiftung des Militar Max Joseph Ordens wurden am 1 Marz 1806 funf Trager als Grosskreuze sechs als Kommandeure und funfzig als Ritter in den neuen Orden ubernommen Dreizehn nicht mehr aktive Inhaber wurden Ehrenritter des Militar Max Joseph Ordens Das Kurpfalz bayerische Ehrenzeichen musste bei diesem Umtausch zuruckgegeben werden Literatur BearbeitenJorg Nimmergut Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945 Anhalt Hohenzollern Zentralstelle fur wissenschaftliche Ordenskunde Munchen 1997 ISBN 3 00 00 1396 2 S 153 154 Baptist Schrettinger Archivar des Ordens Der koniglich Bayerische Militar Max Joseph Orden und seine Mitglieder Munchen 1882 Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurpfalz bayerisches Militar Ehrenzeichen amp oldid 237752784