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Das Amt Lemberg war seit 1570 1606 ein Verwaltungs und Gerichtsbezirk der Grafschaft Hanau Lichtenberg Im Rahmen der sogenannten Reunionspolitik des Konigreichs Frankreich fielen kleinere Teile im Suden des Amts Ende des 17 Jahrhunderts unter dessen Souveranitat 1736 fiel die Grafschaft Hanau Lichtenberg an die Landgrafschaft Hessen Darmstadt 1798 kam der Amtsbezirk komplett an Frankreich wo er aufgelost und in andere Verwaltungsstrukturen uberfuhrt wurde 1816 wurden die Orte des fruheren Amts Teil des Konigreichs Bayern mit Ausnahme der bereits seit Ende des 17 Jahrhunderts oberhoheitlich franzosischen Orte im aussersten Suden des Amts Wappen der Grafschaft Zweibrucken BitschWappen der Grafschaft Hanau Lichtenberg seit 1606Wappen der Landgrafschaft Hessen Darmstadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Innere Organisation 3 Bestandteile 3 1 Amtsschultheisserei Barenthal Philippsburg 3 2 Amtsschultheisserei Donsieders 3 3 Amtsschultheisserei Froschen 3 4 Amtsschultheisserei Gersbach 3 5 Amtsschultheisserei Kroppen 3 6 Amtsschultheisserei Lemberg 3 7 Amtsschultheisserei Obersteinbach 3 8 Amtsschultheisserei Pirmasens 3 9 Amtsschultheisserei Riedelberg 3 10 Amtsschultheisserei Trulben 3 11 Amtsschultheisserei Vinningen 3 12 Weitere Bestandteile 4 Einteilung in hessen darmstadtischer Zeit 4 1 Unteramt Lemberg 4 2 Unteramt Munchweiler 4 3 Unteramt Vinningen 4 4 Unteramt Obersteinbach teilweise unter franzosischer Souveranitat 4 5 Unteramt Barenthal Philippsburg unter franzosischer Souveranitat 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebiet kam wohl Anfang des 12 Jahrhunderts in den Einflussbereich der Grafschaft Saarbrucken mit deren Aufteilung Ende des 12 Jahrhunderts in den der Grafschaft Zweibrucken mit deren Aufteilung Ende des 13 Jahrhunderts in den der Grafschaft Zweibrucken Bitsch 1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrucken Bitsch 1510 1570 als letztes mannliches Mitglied seiner Familie Da aber sowohl Jakob als auch sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V Wecker nur jeweils eine Tochter hinterlassen hatten entspann sich 1570 nach Jakobs Tod ein Streit zwischen den Ehemannern der beiden Cousinen Graf Philipp I von Leiningen Westerburg und Graf Philipp IV von Hanau Lichtenberg Zwar konnte Philipp IV von Hanau Lichtenberg sich gegen Philipp I von Leiningen Westerburg durchsetzen machte sich aber durch die sofortige Einfuhrung des lutherischen Bekenntnisses das machtige streng romisch katholische Herzogtum Lothringen unter Herzog Karl III zum Feind der die Lehnshoheit uber Bitsch besass Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft Da Philipp IV der lothringischen Ubermacht nicht gewachsen war wahlte er den Rechtsweg Beim anschliessenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen aber sowohl auf einen Vertrag von 1302 als auch darauf berufen dass es 1573 die Erbanspruche des Leininger Grafen gekauft hatte 1604 kam es dann zu einer vertraglichen Regelung zwischen Hanau Lichtenberg und Lothringen Dabei kam das Amt Lemberg an die Grafschaft Hanau Lichtenberg das Amt Bitsch an das Herzogtum Lothringen Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen 1680 erhebliche der im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs Dazu zahlten auch Teile des Amtes Lemberg Im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 wurde von der Burg Lemberg auch der Teil noch zerstort der nach dem Dreissigjahrigen Krieg noch genutzt werden konnte Da nun die Burg und das Dorf ohne Bewohner waren wurde 1697 der Amtssitz des Amtes Lemberg nach Pirmasens verlegt 1 Das Amt fuhrte deshalb seitdem auch die Bezeichnung Amt Pirmasens 1736 starb mit Graf Johann Reinhard III der letzte mannliche Vertreter des Hauses Hanau Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter Charlotte 1700 1726 mit dem Erbprinzen Ludwig VIII 1691 1768 von Hessen Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau Lichtenberg nach dort Im Zuge der Franzosischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau Lichtenberg und damit auch das Amt Lemberg an Frankreich Dieses loste im Zuge der revolutionaren Umstrukturierung auch die alte Amtsverwaltung auf Nach einer Zahlung vom Mai 1798 hatte das Amt 13 144 Einwohner 2 Innere Organisation BearbeitenDas Amt Lemberg war das umfangreichste Amt der Grafschaft Hanau Lichtenberg Als einziges hatte es eine mittlere Ebene Amtsschultheissereien fassten Gruppen von Dorfern zusammen und waren dem Amt unterstellt Deshalb wurde das Amt auch als Oberamt bezeichnet 3 In dieser Organisation spiegelt sich die uberkommene Amterstruktur der Grafschaft Zweibrucken Bitsch In Hessen darmstadtischer Zeit wurde diese mittlere Ebene in vier Unteramter umorganisiert 4 Bestandteile BearbeitenAmtsschultheisserei Barenthal Philippsburg Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungBarenthal 5 Anm 1 1453 bereits zu in Lichtenberger Besitz wird die andere Halfte 1467 gekauft 6 Barenthal gehorte nach verschiedenen Quellen in hessen darmstadtischer Zeit zum Amt Lichtenberg oder zum Amt Wolfisheim 5 Philippsbourg Philippsburg 5 Anm 2 Zu Philippsburg gehorten die Burg Falkenstein und ein Jagdhaus mit Wald und Fischerei 3 Philippsburg gehorte in hessen darmstadtischer Zeit zum Amt Wolfisheim 3 Amtsschultheisserei Donsieders Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungBurgalben Beunenalben Burghalm 5 Anm 3 Donsieders Dunsiters 5 Anm 4 Amtsschultheisserei Froschen Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungHoheinod 7 Hoheinod war ein mit Leiningen Dagsburg gemeinsames Kondominat ab 1791 gemeinsam mit Sickingen 8 Hohfroschen zuvor Neu Froschen 7 Neuansiedlung um 1685Thaleischweiler 7 Anm 5 Thaleischweiler war ein mit Leiningen Dagsburg gemeinsames Kondominat ab 1791 gemeinsam mit Sickingen 8 Thalfroschen altere Bezeichnung Alt Froschen 7 Amtsschultheisserei Gersbach Bearbeiten Auch Amtsschultheisserei Gerspach Ort Herkunft Recht AnmerkungGersbach Gerspach 7 Anm 6 Winzeln 7 Anm 7 Amtsschultheisserei Kroppen Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungHilst Hulst 7 Kroppen 7 Schweix 7 Zur Amtsschultheisserei Kroppen gehorten weiter die Dammuhle und die Hilstermuhle 9 Amtsschultheisserei Lemberg Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungLemberg Burg und Dorf 10 Anm 8 Die Burg wurde im Dreissigjahrigen Krieg zerstort 9 Munchweiler an der Rodalb 10 Ruppertsweiler 10 Zur Amtsschultheisserei Lemberg gehorten weiter Altwoogsmuhle Finsterbacher Hof Glasthaler Hof Hombrunner Heimbrunner Hof Kettrichhof Langkehler Sagemuhle die Ludwigsthaler Glashutte Storrwog und Wolfshagen Als Wustungen in der Amtsschultheisserei werden genannt Lutzelhart Rupertstein Ruppertsweiler Stegener Schloss und Steinenschloss 10 Amtsschultheisserei Obersteinbach Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungBurg Blumenstein 11 zur Grafschaft Hanau Lichtenberg 11 gehorte den Herren von Dahn Ludwigswinkel 10 Obersteinbach 10 Anm 9 Petersbachel Petersbronner Hof 12 Zur Amtsschultheisserei Obersteinbach zahlten weiter Reiseler Hof Rosselbronner Hof Saarbacher Muhle und Blechhammer Schlickermuhle Zollhaus und Hof im St Ulrichs Bann und hinsichtlich der Jurisdiktion der Sturzelbronnsche Hof 12 Amtsschultheisserei Pirmasens Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungFehrbach Fahrbach 13 Pirmasens 13 Zur Amtsschultheisserei Pirmasens zahlten weiter Dankelsbach Haseneck Hungerpfuhler Hof Lambacherhof Neublumelsthaler Muhle Neuhof Nesselthal Rinsbacher Muhle Alt und Neue Ziegelhutte 14 Amtsschultheisserei Riedelberg Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungRiedelberg 13 Einoderwiesen Hof 13 Zur Amtsschultheisserei Riedelberg zahlte weiter die Muhle von Riedelberg 2 Amtsschultheisserei Trulben Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungEppenbrunn Dorf und Altes Schloss 15 Anm 10 Imsbach 13 1404 als Ymesbach erwahnt Bevor Imsbach zu einem Hof herabgesunken war besass es eine eigene Gemarkung Heute gehort es unter der Bezeichnung Imsbacherhof zu Trulben Trulben 13 Zur Amtsschultheisserei Trulben zahlten weiter die Einzelhofe Felsenbrunner Hof Grunbacherhof Kahlesey Ransbrunner Hof und Stiedenbach 16 und die Muhlen in Eppenbrunn und Trulben 2 Amtsschultheisserei Vinningen Bearbeiten Ort Herkunft Recht AnmerkungErlenbrunn 15 Niedersimten 15 Obersimten 15 Vinningen 15 Anm 11 Zur Amtsschultheisserei Vinningen zahlten weiter der Stausteiner Hof der Abtei Sturzelbronn der Hof Luthersbronn und eine Papiermuhle Weitere Bestandteile Bearbeiten Innerhalb des Amtes Lemberg einer Amtschultheisserei nicht eindeutig zuzuordnen sind folgende Orte Ort Herkunft Recht AnmerkungDietersbach 11 Wustung 11 Eischberg 11 Wustung 11 Grad 11 zu Hanau 11 Anm 12 Grossen Ohren 11 Wustung 11 Burg Klein Arnsberg 11 Lehen des Kurfursten von Mainz 11 1 9 zu Hanau Lichtenberg 11 Moldenbronn 11 Wustung 11 Niederwachsenstein Burg 11 Zunachst zu 1 9 spater ganz zu Hanau Lichtenberg Wustung 11 Verbach Werbach 11 Zansporn 11 Von der Abtei Sturzelbronn 11 Zudelberg 11 Zum Amt Lemberg gehorten weiter folgende Einzelhofe Muhlenthaler Hofe 17 und Schaaben 11 Einteilung in hessen darmstadtischer Zeit BearbeitenUnteramt Lemberg Bearbeiten Die Verwaltung des Unteramtes Lemberg hatte ihren Sitz in Pirmasens 4 Ort AnmerkungBurgalben vormals Amtschultheisserei DonsiedersDonsieders vormals Amtschultheisserei DonsiedersFehrbach vormals Amtschultheisserei PirmasensGersbach vormals Amtschultheisserei GersbachHoheinod vormals Amtschultheisserei FroschenHohfroschen vormals Amtschultheisserei FroschenLemberg vormals Amtschultheisserei LembergPirmasens vormals Amtschultheisserei PirmasensThalfroschen vormals Amtschultheisserei FroschenThaleischweiler vormals Amtschultheisserei FroschenWinzeln vormals Amtschultheisserei GersbachUnteramt Munchweiler Bearbeiten Ort AnmerkungMunchweiler vormals Amtschultheisserei LembergRuppertsweiler vormals Amtschultheisserei LembergUnteramt Vinningen Bearbeiten Ort AnmerkungEppenbrunn vormals Amtschultheisserei TrulbenErlenbrunn vormals Amtschultheisserei VinningenHilst vormals Amtschultheisserei KroppenKroppen vormals Amtschultheisserei KroppenRiedelberg vormals Amtschultheisserei RiedelbergSchweix vormals Amtschultheisserei KroppenSimten vormals Niedersimten und Obersimten Amtschultheisserei VinningenTrulben vormals Amtschultheisserei TrulbenVinningen vormals Amtschultheisserei VinningenUnteramt Obersteinbach teilweise unter franzosischer Souveranitat Bearbeiten Ort AnmerkungLudwigswinkel vormals Amtschultheisserei ObersteinbachObersteinbach unter franzosischer Souveranitat vormals Amtschultheisserei ObersteinbachPetersbachel vormals Amtschultheisserei ObersteinbachUnteramt Barenthal Philippsburg unter franzosischer Souveranitat Bearbeiten Ort AnmerkungBarenthal vormals Amtschultheisserei Barenthal PilippsburgNeunhoffen Unter Hessen Darmstadt aus dem Amt Worth dem Amt Lemberg zugeschlagen um 1790 gehort es erneut zum Amt Worth 18 Philippsbourg Philippsburg vormals Amtschultheisserei Barenthal PilippsburgLiteratur BearbeitenBeamtenverzeichniss und Statistik des Koniglich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz Speyer 1870 Fritz Eyer Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202 1480 Untersuchungen uber den Besitz die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts In Schriften der Erwin von Steinbach Stiftung 2 Auflage Band 10 Pfaehler Bad Neustadt an der Saale 1985 ISBN 3 922923 31 3 268 Seiten Im Text unverandert um eine Einfuhrung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg Rhenus Verlag 1938 Friedrich Knopp Territorialbestand der Grafschaft Hanau Lichtenberg hessen darmstadtischen Anteils maschinenschriftlich Darmstadt 1962 Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Signatur N 282 6 Alfred Matt Bailliages prevote et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg du Comte de Hanau Lichtenberg du Landgraviat de Hesse Darmstadt In Societe d Histoire et d Archaeologie de Saverne et Environs Hrsg Cinquieme centenaire de la creation du Comte de Hanau Lichtenberg 1480 1980 Pays d Alsace 111 112 2 3 1980 S 7 9 Anmerkungen Bearbeiten Zu Barental gehorten Dachshof Fischerhof Gauchsharder Hof Leimenthaler Hof Reinhardshofe Wustung Rosselhof Rothenbronner Hof Scharfeneckerhof und Wiesenlager Hof Knopp S 8 Zu Philippsburg gehorten Leitsalthaler Hof Liesbacher Hof und Mambacher Hofe Knopp S 8 Zu Burgalben gehorten die Muschelmuhle und die Sinnmuhle Knopp S 9 Zu Donsieders gehorten die Biebermuhle der Diederberger Hof und eine Papiermuhle Knopp S 9 Zu Thaleischweiler gehorte der Einzelhof Meisenbach Knopp S 9 Zu Gerspach gehorte die Eichelsbacher Muhle Knopp S 9 Zu Winzeln gehorten folgende Muhlen Alte Blumelsmuhle Lichersbacher Muhle auch Katzenmuhle eine Papiermuhle die Rehmuhlen und die Scheeler Muhle Knopp S 9 Zu Lemberg gehorten weiter eine Glashutte die Langmuhle eine Pulvermuhle der Rodalber Hof der Ruhbankerhof der Salzwooger Hof und der Stephanshof Stephansbrunn Knopp S 10 Zu Obersteinbach gehorten der Frauener Hof und Fischbach gemeinsam mit dem Bischof von Speyer Knopp S 10f Zu Eppenbrunn gehorten weiter die Einzelhofe Erlenkopf Eppenbrunn und hinsichtlich der Jurisdiktion der Ransbrunnerhof Knopp S 11f Zu Vinningen gehorte noch der Hof Luthersbrunn Knopp S 12 Der Ort ist nicht zu identifizieren Eventuell handelt es sich um einen Lesefehler von Knopp Einzelnachweise Bearbeiten Vera Ulrich Pirmasens a b c Matt S 9 a b c Knopp S 8 a b Beamtenverzeichniss S 225 a b c d e Knopp S 8 Matt S 9 Eyer S 118 a b c d e f g h i Knopp S 9 Matt S 9 a b Knopp S 9 a b Knopp S 10 a b c d e f Knopp S 10 Matt S 9 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Knopp S 12 a b Knopp S 11 a b c d e f Knopp S 11 Matt S 9 Knopp S 11 a b c d e Knopp S 12 Matt S 9 Knopp S 11f Matt S 9 Knopp S 8 Knopp S 19 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Lemberg amp oldid 231964520