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Die Abtei Sturzelbronn franzosisch abbaye de Sturzelbronn war eine Zisterzienserabtei in Sturzelbronn deutsch Sturzelbronn im Departement Moselle in der Region Grand Est bis 2015 Lothringen in den Nordvogesen die von 1135 bis 1791 bestand Heute bestehen vor Ort noch geringe Baureste Abtei SturzelbronnPortalLage Departement Moselle Region Grand Est Frankreich FrankreichLiegt im Bistum MetzKoordinaten 49 3 27 N 7 35 12 O 49 0575 7 5866666666667 Koordinaten 49 3 27 N 7 35 12 OOrdnungsnummernach Janauschek 177Grundungsjahr 1135Jahr der Auflosung Aufhebung 1790Mutterkloster Kloster MaizieresPrimarabtei Kloster La Ferte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerzog Simon I von Lothringen 1127 1139 grundete in den Waldern ostlich von Bitsch an einer alten Romerstrasse nach Weissenburg im Jahr 1135 mit Erlaubnis des heiligen Bernhard von Clairvaux eine Zisterzienserabtei und vermachte ihr grossen Landbesitz Die Monche kamen aus dem Kloster Maizieres in Burgund einem Tochterkloster der Primarabtei La Ferte Nach der Uberlieferung soll Bernhard von Clairvaux der von der Lothringer Herrscherfamilie sehr verehrt wurde am 27 Dezember 1146 selbst auf dem alten Romerweg nach Sturzelbronn gekommen sein als er auf dem Weg in den Zweiten Kreuzzug war Dieser war wesentlich auf seine Initiative zuruckzufuhren Simons als Herzog nachfolgender Sohn Matthaus I 1139 1176 erweiterte den Klosterbesitz noch betrachtlich So sind die meisten der alten Hofsiedlungen im Osten des Zweibrucker Hugellandes auf Sturzelbronn zuruckzufuhren Einoderwiesenhof Stausteinerhof usw In den folgenden Jahrhunderten traten die Lothringer Herzoge stets als Schutzherren fur das Kloster auf auch nachdem es 1297 mit der Grundung der Grafschaft Zweibrucken Bitsch zu diesem Territorium kam Das Vogteirecht des Klosters lag bei den Herren von Lichtenberg 1 In einer Reihe von Dorfern im Osten des Bitscherlandes sudostlich von Zweibrucken und sudlich von Pirmasens hatte die Abtei Anspruch auf den Zehnten oder wenigstens einen Anteil davon Im Jahr 1525 erreichte der Bauernkrieg das Gebiet der Grafen von Zweibrucken Bitsch und damit Sturzelbronn Das Archiv und die Bibliothek wurden vernichtet Der weltliche Herr der Gegend Graf Reinhard floh zum Herzog von Lothringen Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes und dem Tod von 35 000 Bauern in Lothringen und im Elsass kehrten die Monche nach Sturzelbronn zuruck Als im Jahr 1570 die Grafen von Zweibrucken Bitsch ausstarben und die weltliche Herrschaft an die protestantische Grafschaft Hanau Lichtenberg fiel versuchte Graf Philipp V die Abtei und ihre Guter an sich zu ziehen Dies fuhrte zur Besetzung der gesamten Grafschaft Zweibrucken Bitsch durch Lothringen im Jahr 1572 und damit auch zum Weiterbestehen des Klosters Im Dreissigjahrigen Krieg plunderten im Jahr 1622 die marodierenden Soldner von Ernst von Mansfeld die Gegend und somit auch das Kloster Zehn Jahre spater rief Kardinal Richelieu zur Zerstorung ganz Lothringens auf Nach Bitsch ging 1633 die Abtei Sturzelbronn vollstandig in Flammen auf nur das Pfortnerhauschen blieb stehen Es dauerte bis 1687 bis das Klosterleben wieder in Gang kam Ab 1711 wurde eine neue Klosterkirche gebaut und die Monche suchten uberall ihre alten Rechte zu erneuern So wurde mit dem in Pirmasens residierenden Landgrafen Ludwig IX von Hessen Darmstadt im Jahr 1749 der Grenzverlauf zwischen geistlichem und weltlichem Gut vertraglich genau geregelt und in den Gemarkungen ausgesteint Zehntpflichtige Landereien wurden ebenfalls mit besonderen Steinen die neben der Jahreszahl und den Hoheitszeichen die Buchstaben GSZ tragen ausgesteint Noch heute sind einige dieser Grenzsteine in den Gemarkungen der heute zur Verbandsgemeinde Pirmasens Land gehorenden Ortschaften Vinningen Obersimten Eppenbrunn Trulben Schweix Hilst und Kroppen anzutreffen In der Franzosischen Revolution wurden die Abtei Sturzelbronn und ihre Besitzungen am 17 Marz 1790 zu Nationaleigentum erklart Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch 9 Monche anwesend Hessen Darmstadt als Erbe der Grafschaft Hanau Lichtenburg nutzte die Gunst der Stunde und zog die in diesem Herrschaftsgebiet bestehenden Rechte der Abtei ebenfalls an sich Heute BearbeitenVon der einstigen Bedeutung Sturzelbronns kunden nur noch wenige Ruinen und die im Bitscher Land und im Zweibrucker Hugelland vielerorts noch anzutreffenden Grenzsteine mit dem Abtsstab Erhalten ist das rundbogige Portal das 1987 zum Monument historique erklart worden ist nbsp TympanonGegenuber der ehemaligen Abteikirche hat der Lothringer Verein fur Altertumskunde eine Tafel angebracht die ausfuhrlich uber die verlorene Bausubstanz informiert Das kunstgeschichtlich bedeutendste erhaltene Element ist ein Tympanon mit esoterischen Ornamenten bei dem das Kreuz des Erlosers von Sonne Mond Sternen Bluten und Symbolen der Unendlichkeit umgeben ist Im Eingangsbereich der Pfarrkirche ist u a ein immerwahrender Kalender zur Berechnung des Osterdatums eingemauert Zur Erinnerung wurde im Jahr 1935 eine Statue des hl Bernhard aufgestellt Das ehemalige Inventar der Abtei wurde nach deren Aufhebung verkauft und versteigert In vielen Kirchen der Umgebung finden sich Ausstattungsstucke aus Sturzelbronn das Chorgestuhl im Louis seize Stil befindet sich z B seit 1804 in der ehemaligen Abteikirche von Neuwiller les Saverne Literatur BearbeitenMartin Armgart Der Blick nach Norden Eusserthal Worschweiler und Sturzelbronn In Jurgen Dendorfer und Steffen Krieb Hrsg Zisterzienser und Zisterzienserinnen am Oberrhein 12 bis 14 Jahrhundert Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2023 Oberrheinische Studien 45 ISBN 978 3 7995 7846 2 S 95 114 Ludwig Gabriel Glockler Geschichte des Bisthums Strassburg Band II X H Le Roux Strassburg 1880 S 469 books google de Jean Baptiste Kaiser Die Abtei Sturzelbronn Schriften der Elsass Lothringischen Wissenschaftlichen Gesellschaft zu Strassburg Reihe A Alsatica und Lotharingica 1937 Band 18 Winter Strasbourg ZDB ID 500485 8 Henri Hiegel Un monument historique en danger l ancienne abbaye cistercienne de Sturzelbronn In Les Cahiers lorrains NS Band 17 Nr 1 1965 S 7 10 ISSN 0758 6760 Martin Zeiller Sturtzelbrunn In Matthaus Merian Hrsg Topographia Alsatiae etc Topographia Germaniae Band 3 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1643 S 63 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abbaye de Sturzelbronn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abtei Sturzelbronn franzosisch Plan der Anlage In Kraus Kunst und Alterthum in Lothringen 1889Einzelnachweise Bearbeiten Gisela Probst Die Memoria der Herren von Lichtenberg in Neuweiler Elsass Adelphus Teppiche Hochgrab Ludwigs V gestorben 1471 Heiliges Grab 1478 Glasmalereien Deutscher Verlag fur Kunstwissenschaft Berlin 2015 ISBN 978 3 87157 241 8 S 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Sturzelbronn amp oldid 238112625