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Johann IV von Habsburg Laufenburg auch Graf Hans in der Uberlieferung der Salpeterer Der gute Graf Hansli 1 aufgrund der ihm zugedachten vermeintlich verburgten uralten Freiheiten und Rechte an die Freibauern auf dem Hotzenwald um 1360 vermutlich in Laufenburg 18 Mai 1408 auf einer Reise im oder nahe dem Kloster Muri war der letzte Graf des Hauses Habsburg Laufenburg Landgraf im Klettgau Herr zu Laufenburg und Rheinau Herr zu Krenkingen bis 1398 ab 1392 auch zu Rotenberg Im Dienste Osterreichs war Johann IV Landvogt im Thurgau im Aargau und der Herrschaft Schwarzwald 2 Wappen derer von Laufenburg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Fruhe Lebensphase 3 Im Dienst Osterreichs 3 1 Zwischenspiel Grafschaft Hauenstein 4 Landgraf im Klettgau 4 1 Schirmvogt des Klosters Rheinau 5 Berichtigungen zum Ende des Grafen 5 1 Burg Laufenburg als Wohnsitz 5 2 Tod des Grafen 6 Nachkommen 7 Rezeption 7 1 Kritik und neue Forschungsgeschichte K Hodapp 8 Anmerkungen 9 Literatur 10 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten Im Jahre 1232 teilte sich das Grafenhaus der Habsburger in zwei Linien die albertinische spater herzoglich osterreichische und zu Macht und Ansehen aufsteigende und die weniger erfolgreiche die rudolfinische oder Laufenburger Linie Die unterschiedliche Entwicklung wurde durch den spateren Konig Rudolf I von der albertinischen Linie eingeleitet dem es gelang sich und seinen Nachkommen eine dominierende neue Basis im Sudosten und an der Spitze des Reiches zu sichern Im Rahmen seiner Neuorganisation des Reiches nach dem Interregnum ubertrug er durch ein Empfinden der Familieneinheit bestimmt an einen Vertreter der Nebenlinie der Grafen von Habsburg Laufenburg die Landgrafenfunktion im Klettgau und die Klostervogtei uber das Rheininselkloster Rheinau 1288 Die Hauptinteressen der Familie lagen jedoch in Territorien der Schweiz die sich letztlich nicht vorteilhaft entwickelten Vier Generationen nahmen die Funktionen im Klettgau und Rheinau als eine mehr oder weniger wichtige Nebenaufgabe wahr Graf Rudolf III 1288 1315 Johann I 1315 1337 Rudolf IV 1337 1383 und zuletzt Johann IV 3 Bis zu Graf Johnann IV meist nur Graf Hans genannt war der einst bedeutende Besitz an Land und Herrschaftsrechten neben geringem Streubesitz hauptsachlich auf die Stammherrschaft Laufenburg die Landgrafschaft im Klettgau mit der Herrschaft Balm als Eigentum der Laufenburger und der Herrschaft Krenkingen als osterreichischer Pfandschaft seit 1359 zusammengeschmolzen Kurt Hodapp Graf Johann IV Badische Heimat Karlsruhe 2000 S 400 Fruhe Lebensphase BearbeitenJohann IV war der Sohn von Rudolf IV Habsburg Laufenburg 1 Oktober 1383 und 9 Februar 1354 Elisabeth Verena Isabella Gonzaga von Mantua 1348 1380 4 Kindheit Um 1360 geboren wurde das Schicksal von Graf Johann IV bereits ohne eigene Einflussmoglichkeit eine erste ungluckliche Richtung gegeben als sein Vater Rudolf IV 1372 fur ihn schon im Alter von ca 12 Jahren einen Ehevertrag mit dem Freiherrn Ulrich von Rappoltstein schloss der spater die beidseitigen Kinder Graf Hans und die Rappoltsteinerin Herzlaude verbinden sollte Anm 1 Dieser Heiratspakt schien fur den jungen Grafen eine vorteilhafte Verbindung zu bringen die dem Grafenhaus wieder zu etwas Vermogen und Reputation helfen wurde Anm 2 Hinweisen zufolge war die Braut zu diesem Zeitpunkt 10 Jahre alt Eine wichtige Bedeutung hatte auch die Fortpflanzungsfahigkeit der beiden Partner und aus der Rechtfertigung uber die Auflosung des Ehevertrages durch den damaligen Vormund der Braut Bruno von Rappoltstein wird bekannt dass die beiden Verlobten ein volles halbes Jahr bereits zusammengelebt hatten Der junge Habsburger habe sich nicht als Mann erwiesen Johann sei nicht verfengklich fur frowen Graf Rudolf strengte gegen die Rappoltsteiner Prozesse an die aber beiden Parteien wenig mehr als Publizitat und viele Kosten einbrachten Beide Seiten gaben den Aufwand mit me denne 10 000 gulden an Nach dem Tod des Vaters 1383 setzte Johann den Streit fort und liess erst 1396 die Handel ruhen Dieses Missgeschick mit der verhinderten Heirat und den daraus resultierenden Vermogenskonsequenzen hatte zunachst die Auswirkung dass eine erneute Eheverbindung fur die erwunschte Erhaltung des nur noch auf Graf Hans ruhenden Grafengeschlechts bis etwa 1390 unterblieb Und nach den Gesichtspunkten optimaler hochadeliger Familienpolitik wurde das inzwischen erreichte niedrige Niveau seiner Existenzbasis kaum mehr eine Ehe mit einer standesgleichen Frau ermoglichen 5 Unternehmungen zur VermogensstabilisierungDrei Jahre nach dem Tod des Vaters verkaufte Graf Johann das Stammgut der Familie Burg beide Stadte Laufenburg mit drei Vogteien und von Dorfern Leuten Gutern samt allem was das Umland hergab gar und ganzlich mit allen Rechten um 12 000 Gulden an Herzog Leopold III von Osterreich seinem gnadigen Herrn Die Kaufurkunde wurde ausgestellt zu Brugg im Aargau am 27 April 1386 in einem 2 Tage spater datierten Gegenbriefes Herzog Leopolds die vereinbarten Zahlungstermine genannt Der Herzog belehnte den Grafen Hans und mogliche mannliche Nachkommen jedoch gleichzeitig mit dem Verkaufsobjekt Burg Stadt und Herrschaft Laufenburg mit einem rechten Mannlehen und garantierte auch im Falle des Erloschen des Mannesstammes moglichen Tochtern eine geregelte Versorgung Das bedeutet Graf Johann und seine Familie konnten sich weiterhin der verausserten Burg Stadt und Herrschaft bedienen Den Verlusten an Besitz stehen nur wenige und unbedeutende Erwerbungen gegenuber wie die Erbschaft der Sundgauer Herrschaft Rotenberg Bekannt ist ein 1390 von Graf Hans vergebenes Lehensobjekt Prechtal im mittleren Schwarzwald Anm 3 Nachweisbar sind auch Lehensvergaben der linksrheinischen Burgen Rheinsfeld Kienberg und Wartenberg bei Basel wahrend von den nachgewiesermassen rechtsrheinischen Burgen der Laufenburger wie Neu Krenkingen und Balm keine solchen Belehnungen bekannt sind obwohl solche gewiss ebenfalls stattgefunden haben denn beide Burgen waren nicht von den Grafen selbst genutzt 6 Im Dienst Osterreichs Bearbeiten Seit 1387 lasst sich der jungere Graf Hans IV als Landvogt in 4 Urkunden nachweisen Im Gegensatz zu seinem Vater Graf Rudolf IV der noch 1374 76 fur die gesamten vorderosterreichischen Gebiete von Schwaben bis ins Elsass zustandig war hat Graf Hans nun nur noch den Mittelteil zu betreuen wahrend fur Innerschwaben und Breisgau Elsass weitere Landvogte eingesetzt sind In diesem Rahmen kann Johann noch ausstehende vaterliche Forderungen an die herzoglichen Vettern von Osterreich in Hohe von 2400 Gulden einziehen seine jahrliche Besoldung als Landvogt betragt 1200 Gulden Diese erste Verpflichtung dauert bis spatestens 1396 7 Spate Eheschliessung Einige Zeit vor 1393 heirateten Graf Johann IV und Agnes von Landenberg Greifensee Die Witwe des Herrn von Wessenberg war nicht ebenburtig daher nicht standesgemass da Agnes genannt Neze nur aus einem wenn auch bedeutenden Ministerialengeschlecht stammte Der Graf hatte diese Ehe offensichtlich nicht von einer Standeserhohung abhangig gemacht sie war die Frau seiner Wahl und zu diesem Zeitpunkt gab es eine oder bereits schon beide Tochter Graf Johannes Agnes und Ursula Mit der in Prag ausgestellten Urkunde vom 14 Mai 1393 wurde diese Standeserhohung von Konig Wenzel ausgesprochen 1393 Mai 14 Prag Konig Wenzeslaus erhebt auf Bitte des Grafen Hans von Habsburg die Agnes Neze von Landenberg welche dieser zu seiner ehelichen Hausfrau genommen die aber nicht von Grafen sondern von Dienstleutestamm geboren ist in den Grafenstand Der vollstandige Inhalt der Urkunde lasst jedoch auch erkennen dass darin nicht nur die Gemahlin in den Grafenstand erhoben wurde sondern auch die Nachkommlinge von Graf Johann die er jezunt mit ir hat oder hernach gewinnet K Hodapp Graf Johann IV S 403 f 8 Weitere Dienste fur das Haus OsterreichWiederum als Vogt fur Osterreich im oben genannten gleichen Gebiet zwischen Breisgau und Innerschwaben tatig ist Graf Hans IV von Habsburg von 1396 bis 1398 In der davor liegenden Periode und ebenso von 1398 bis 1405 begegnet Graf Johann ofters als osterreichischer Rat im Gremium der dem jeweiligen Landvogt zur Seite stehenden Berater 1405 beginnt dann die dritte Periode des Grafen als osterreichischer Landvogt im Aargau Thurgau und im Schwarzwald gerade zur ersten Phase der Appenzellerkriege die fur Osterreich und seine Gefolgsleute weniger erfolgreich war in denen Graf Hans als Landvogt und militarischer Befehlshaber der im anvertrauten Lande auch mit zusatzlichen Aufgaben belastet wurde Ende 1406 wird der Laufenburger Graf letztmals als Landvogt der Herrschaft Osterreich urkundlich benannt Sein Nachfolger im Amt ist Graf Hermann von Sulz Der Historiker Rolf Kohn sieht die Rolle der Grafen in der Zwiespaltigkeit des Amtes als osterreichische Landvogte in der einerseits gehobenen hochadeligen Position und den vielfach begrenzten Kompetenzen andererseits Aus diesem Ungleichgewicht seien vielfach potenzielle Konfliktherde entstanden 9 Hodapp Da jedenfalls von Spannungen zwischen Furst und Graf Hans in seinen Dienstjahren keinerlei Spuren zu finden sind so darf seine Dienstfuhrung wohl als untadelig gelten S 407 Nach dem Ausscheiden von Graf IV als osterreichischer Landvogt 1406 scheint ihm im 2 Abschnitt des Appenzeller Krieges eine massgebliche Rolle zugefallen zu sein da er in den Bundnis Urkunden und auch im Friedens Spruch des Konigs Ruprecht 1408 als Mitsiegler auftritt und in den Listen der Beteiligten immer an vorderen Platzen erscheint K Hodapp Graf Johann IV S 407 Zwischenspiel Grafschaft Hauenstein Bearbeiten Bei der erfolgreichen Ruckforderung einer seinem Vater Rudolf IV geschuldeten Teil Zahlung der Osterreicher wegen dessen Tatigkeit als Landvogt wurde Graf Hans wegen des Verzichts auf eine weiterhin noch ausstehende Geldschuld fur das Restguthaben die Pfandschaft der Herrschaft Schwarzwald Anm 4 zur lebenslanglichen Nutzung ubertragen Im Verlaufe dieser Pfandzeit unter Graf Hans von Habsburg Laufenburg bildete sich die bleibende Bezeichnung Grafschaft Hauenstein In seinem der Herrschaft Osterreich ausgestellten Revers vom 17 September 1396 verpflichtete er sich u a dem Pfandherren Leopold von Osterreich gegenuber daz ich die selben lute mit voegten und rechten und gewohnheiten beliben lassen soll als sie von alters her komen sind und nu an mich bracht sind und dawider niemer zu thuon on alle geverde Hodapp S 405 Urkunde in Zeitschrift fur Geschichte des Oberrheins 1859 Diese Urkunde war den Hotzenwaldlern nie zuganglich doch war daruber offensichtlich eine jahrhundertealte Uberlieferung vorhanden und sie gewann fast eine mythische Bedeutung 10 in den Salpeterer Unruhen des 18 Jahrhunderts Gewiss hatte die Bevolkerung den in Laufenburg in der Nahe wohnenden Grafen bis 1408 auch noch zwolf Jahre erlebt Die Salpeterer hatten sagenhaftes Wissen um diese Bestatigung des guten Grafen Hans bewahrt und beriefen sich auf seine Zusagen dass er diese Leute bei ihren Rechten und Gewohnheiten bleiben lassen wolle wie sie ihnen seit alters hergebracht sind Sie glaubten damit beweisen zu konnen Graf Hans habe ihnen die Freiheit geschenkt Tatsachlich gelobte er ihnen ihre bisherigen Freiheiten nicht zu beschneiden und zu beschranken Hodapp Graf Johann IV S 405 Da dies jedoch erstmals urkundlich formuliert und damit schriftlich festgelegt wurde gewann es fur die Bevolkerung diese hohe Qualitat unabhangig davon ob diese Verpflichtung auch anderen Ortes ublicher Reversinhalt in derart Fallen war um fur die Beteiligten und Betroffenen Gewahr fur die Beibehaltung des status quo wahrend der Pfandschaftszeit zu bewahren Anm 5 Unter den Nachfolgern des Grafen Hans scheint sich der Begriff der Grafschaft Hauenstein dann eingeburgert zu haben Landgraf im Klettgau BearbeitenDas Landgrafenamt hatten die Habsburg Laufenburger seit ihrer Belehnung durch Konig Rudolf I im Jahr 1288 inne Graf Hans ubernahm es nach dem Tod seines Vaters Rudolf IV 1388 Nach Hodapp hat die vielfach in Klettgau Historien geausserte Ansicht Graf Hans habe sich nach dem Verkauf von Laufenburg 1386 im Klettgau nur noch seinem ererbten Landgrafentum gewidmet wohl kaum Berechtigung Im Gegensatz zur Betatigung als osterreichischer Rat und Landvogt scheint sich Graf Hans von Habsburg Laufenburg seinem Landgericht weniger intensiv gewidmet zu haben Hodapp bewertet den Ruckgang der personlichen Richtertatigkeit durch den Landgrafen als allgemeine Erscheinung der Zeit jedenfalls finden sich fur den Klettgau nach 1380 keine Nachrichten mehr die den Grafen als Landrichter nennen Im Namen des Landgrafen fuhren Freie den Vorsitz Selbst bei der Landgerichtsreform von 1401 durch Konig Ruprecht lasst sich Graf Hans beim Belehnungsakt in Donauworth vertreten Das ursprunglich so entscheidend wichtige Richteramt wird nicht mehr als Lehen sondern als Beamtenaufgabe angesehen und druckt das weitgehende Desinteresse des Grafen auch insgesamt am Landgrafenamt aus Lediglich bei seinen Eigenleuten will er Falle personlich verhandeln und Achterklarungen von Edelleuten und Stadten behielt sich der Graf wohl aus Grunden der Verhinderung politischer Verwicklungen vor Zu den Eigenleuten zahlten auch des Gotteshauses Rheinau arme Leut 11 Schirmvogt des Klosters Rheinau Bearbeiten Bis zum Jahre 1389 fehlen unmittelbare und urkundlich sichere Nachrichten uber die tatsachliche Schutzfunktion eines Laufenburger Grafen fur das Inselkloster Rheinau Die Ausubung gilt als unbezweifelbar doch haben die Grafen von Habsburg Laufenburg auch in den Klosterurkunden keine Spur hinterlassen Nur ein den Geschichtsforschern offenbar entgangener Vorgang um 1389 enthalt einen direkten Beleg Die beiden zu diesem Zeitpunkt noch letzten lebenden und unvermahlten Vertreter des Grafenhauses von Habsburg Laufenburg Graf Hans III auf Rotenberg und Hans IV von Laufenburg bemuhten sich ihren osterreichischen Lehensbesitz und die Rheinauer Schirmvogtei sich gegenseitig fur den Fall des Uberlebens zu sichern Das komplizierte Verfahren vor dem Landgericht im Elsass in Ensisheim gelingt Und erst 1408 gibt es einen von Konig Ruprecht ausgestellten Lehensbrief Auch mit der Sicherung der osterreichischen Lehensguter fur die nun endgultig auf weibliche Familienmitglieder eingeschrankte Nachkommenschaft tat Hans IV nur das Notwendige Er erreichte diese Belehnung 1399 fur die Herrschaft Burg Neukrenkingen den Zoll zu Frick und die Erzgruben zu Wolflinswil Fur die seit 1392 nach dem Tod des Vetters Johann III ihm zugefallene Pfandschaft Rotenberg fehlt aber diese Lehenszusage der osterreichischen Herzoge fur die Tochter von Graf Hans IV Hodapp Johann IV S 411 Die unspektakular unauffallige und wie die Helvetica sacra 12 formuliert im allgemeinen dem Kloster wohlgesinnt gewesene Tatigkeit der Grafen von Habsburg Laufenburg als Schirmvogte des Klosters lasst diesen Zeitraum allein schon wegen des Fehlens der unablassigen Klagen uber Schadigung und Bedruckung des Klosters uber Vorganger und Nachfolger als Erhohlungs und Ruhepause fur das Gotteshaus Rheinau erscheinen 13 Berichtigungen zum Ende des Grafen BearbeitenNach der Feststellung dass der Graf durch das Fehlen von Nachrichten uber eine eigenen Landrichtertatigkeit und der Vergabe des Klettgauer Landgerichts an seinen Landschreiber wohl kaum eine besonders eingehende Beschaftigung mit den Belangen seiner Landgrafschaft vornahm und vorrangig der doch recht anspruchsvollen Tatigkeit als Landvogt im osterreichischen Nachbargebiet sich widmete und in den Zwischenzeiten auch als osterreichischer Berater zur Verfugung stand er somit vielseitig in Anspruch genommen war befasst sich Hodapp mit den Umstanden die zur vielfach wiederholten Behauptung die Grafen von Habsburg Laufenburg hatten nach dem Kauf von Balm dort ihren Wohnsitz genommen und 1408 habe Graf Hans zu Balm auf der Veste sein Leben beschlossen Anm 6 nbsp Die Burg als vermuteter Wohnsitz des Grafen zerstort vor 1449 Schloss Balm als WohnsitzDie Vorstellung die Laufenburger Grafen hatten sich bereits nach dem Kauf von Balm dort niedergelassen scheint sich aus der Ansicht ergeben zu haben Balm habe fur die Grafen von Habsburg Laufenburg dieselbe Bedeutung besessen wie spater fur die Grafen von Sulz Das war jedoch aus verschiedenen Grunden nicht der Fall Kein Laufenburger Graf hatte je als seinen Wohnsitz das Schloss Balm gewahlt auch nicht Graf Hans IV Ende des 19 Jahrhunderts entsteht dann die Version Graf Hans IV sei nach dem Verkauf von Laufenburg in den Klettgau und nach Balm verzogen zunachst in der Allg Deutschen Biographie noch als Vermutung formuliert seit C A Bachtold dann als feststehende Tatsache Dem schloss sich in mancherlei variiertem Text mit gleichem Inhalt die Behauptung an Graf Hans habe sich dann im Klettgau vorzugsweise seinem Landgrafenamt gewidmet und sei am 18 Mai 1408 dort auf Schloss Balm als Allerletzter seines Geschlechts gestorben Daran trifft lediglich das Todesdatum zu Burg Laufenburg als Wohnsitz Bearbeiten Es lasst sich jedoch nicht ein einziger Beweis oder Hinweis entdecken Graf Hans habe jemals auf Balm gewohnt oder es habe ihn dort der Tod ereilt Auch die Vorstellung er habe seinen bisherigen Sitz auf Burg Laufenburg je raumen mussen muss als ganz abwegig bezeichnet werden Denn die Herzoge von Osterreich belehnten ihn bereits im Kaufvertrag mit diesem verausserten Besitz als Mannlehen auf seine und evtl der mannlichen Nachkommen Lebenszeit Es lasst sich auch belegen dass die grafliche Familie sehr wahrscheinlich noch 410 411 in Laufenburg Wohnsitz hatte also jedenfalls bei Graf Johanns IV Tod auch beim Anschluss des Heiratsvertrages im selben Jahr 1408 und vermutlich noch bei der Hochzeit der Grafenkinder Rudolf von Sulz und Ursula von Habsburg 410 Beleg dafur sind Ausserungen der Stadt Laufenburg uber die Mitnahme von Hausrat und sogar von Kriegsgerat beim Wegzug der Grafinwitwe Agnes um 410 11 14 K Hodapp Graf Johann IV S 412 Weitere sichere Hinweise darauf dass Graf Hans sich immer Laufenburgs als Wohnsitz bediente sind die Bezeichnungen Herr zu Laufenburg die seit dem Verkauf bis zum Todesjahr in mindestens 40 Urkunden vorkommen darunter sogar in zwei Konigsurkunden von 1401 Auch wird in Protokollen des Stadtgerichts Laufenburg 1403 und 1405 als Gerichtsherr Graf Hans von Habsburg genannt in dessen Namen der Vorsitzende sein Amt ausubt Burg Balm wird erst im Heiratspakt von 1408 nach dem Tod des Grafen Hans als Witwensitz der Grafin Agnes zugewiesen wobei vermerkt wird dass die Sulzer diese Burg zunachst entschulden und von den derzeitigen beiden Inhabern aus Schaffhausen auslosen mussen 15 Tod des Grafen Bearbeiten Hingegen legen drei Urkunden aus den letzten beiden Tagen des Grafen Hans IV von Habsburg Laufenburg nahe dass der Graf bei einem Ritt ins Schweizer Mittelland in die Umgebung von Bremgarten und Muri zur Regelung von Angelegenheiten in eigener Sache vom Tod ereilt wurde K Hodapp Johann IV S 413 Am 16 Mai 1408 verlieh er eine jahrliche Gult im Tausch gegen einen Zehnt bei Bremgarten an den damaligen Schultheiss zu Bremgarten Der ganze Vorgang durfte in Bremgarten beurkundet worden sein das Vertragsexemplar ist im Kloster Muri erhalten geblieben 16 Ein weiteres Dokument beweist die Anwesenheit von Graf Hans noch am Todestag dem 18 Mai 1408 in dieser Gegend namlich im Kloster Muri einer fruhen Habsburger Grundung Dort wird an diesem Tag eine Urkunde uber den Tausch von Gutern siehe EZ zwischen dem Grafen und dem Kloster ausgefertigt 17 Im Rodel des Klosters Rheinau wird der 18 Mai 1408 in einem Vermerk als Todestag von Graff Hans von Habspurg verzeichnet 18 Es ist durch die geschilderten Verhaltnisse und Urkunden als erwiesen anzusehen dass der letzte Graf von Habsburg Laufenburg keinesfalls auf Burg Balm auch nicht zu Laufenburg sondern auf einer Reise ins Schweizer Mittelland mit grosser Wahrscheinlichkeit im Kloster Muri oder in dessen unmittelbarer Nahe den Tod fand Kurt Hodapp S 414 Nachkommen BearbeitenAus seiner Heirat mit Grafin Agnes von Hohen Landenberg Greifensee entstammten 4 Ursula von Habsburg Laufenburg Erbin des Klettgau 1456 1408 Rudolf III von Sulz Agnes 1408 Donat von Toggenburg 1400 eine Tochter 1451 um 1400 Maximilian Smasmann von Rappoltsteinunehelich Mauriz 19 Rezeption BearbeitenOb nun die Grafin Herzlaude nicht seinem Geschmack entsprach oder ob er doch noch nicht soweit entwickelt war unglucklich war sein Leben und Arbeiten letztlich wohl nicht und das er nur einen kleinen Anteil beherrschen konnte so war das kleine Land Klettgau und der Hotzenwald mit dem Hauenstein wo noch heute vom guten Graf Hans gesprochen wird sicherlich seine geliebte Heimat immerhin ja das Stammland und Ursprung des nachmals weltumspannenden Haus Habsburg Die Erbtochter Ursula mit den Grafen Sulz ist bis heute fest historisch verwurzelt zumindest im deutschen Teil des Klettgau Nicht zu denken er hatte wie sein Urahn Kaiser Friedrich sagen mussen Wehe dem Vater dessen Feind sein Sohn Kritik und neue Forschungsgeschichte K Hodapp Bearbeiten Die geschichtliche Rolle der habsburg laufenburgischen Grafen seit 1315 als Landgrafen im Klettgau urkundlich erwahnt ermittelte der Waldshuter Historiker und Heimatforscher Kurt Hodapp 22 Marz 1930 in Lenzkirch ist in der regionalen Literatur sowohl auf Deutscher wie auch auf Schweizer Seite zwar ausgiebig aber recht widerspruchlich und unvollstandig dargestellt In dem Periodikum Badische Heimat veroffentlichte Hodapp im September 2000 eine Zusammenfassung von Teilen einer ortsgeschichtlichen Vorarbeit die als Broschure mit dem Titel Beitrage zur Geschichte der Landgrafschaft Klettgau als Teil A mit drei Kapiteln vorliegt Teil A Die Landgrafschaft Klettgau bis 1408 Waldshut Tiengen 1998 99 295 Seiten Der Klettgau in der bisherigen Geschichtsschreibung Das Problem der Entstehung der Landgrafschaft Klettgau Die Grafen von Habsburg Laufenburg Seine Voruntersuchung enthalt hierzu umfangreiche Literatur und Quellenbelege die Hodapp in einer Auswahl fur den Beitrag in Badische Heimat auch in zahlreichen Anmerkungen kommentiert 20 Anmerkungen Bearbeiten Gesiegelter Vertragsbrief vom 9 Dezember 1372 bei Hodapp S 401 f Solche Ehevertrage fur minderjahrige Kinder aus Adelsfamilien waren durchaus ublich Abdruck auch in Argovia Band 18 A Munch Regesten der Grafen von Habsburg der Laufenburger Linie 1198 bis 1408 2 Teil I Verhandelt wurden auch die Burg Herznach und 10 000 Gulden als Widerlager fur die Morgengabe der Braut in gleicher Hohe Uberliefert ist ein Dokument mit einer Handlungs Vorstellung des Vaters Rudolf IV deren Zusammenhang jedoch nicht geklart ist Es ist ouch ze wissende wenne wir die vorgenanten zehen tusend guldin usgewisend also vor geschribn stat wenne wir danne den vorgenanten Uolrichen herren zuo Rapoltstein oder Brunen sinen bruoder ob er nut wer mannent und an sie vordrent mit botten oder briefen ze huse ze hofe oder under ougen die vorgenant Hercelauden unserm sune ze gebende und zu ze legende das soellent sie tuon in dem nechsten manode nach der manunge und vorderunge unverzogenlich ane alle widerrede und ane geverde Etwa wortlich ubersetzt Es ist auch zu wissen wenn wir die vorgenannten zehntausend Gulden ausweisen wie vorher beschrieben steht wenn wir dann den vorgenannten Ulrich von Rappoltstein den Bruder der Herzlaude oder Bruno seinen Bruder auch wenn er nicht anwesend ware mahnen und ihn auffordern mit Boten oder Briefen zu Hause zu Hofe oder unter vier Augen die vorgenannte Herzlaude unserem Sohne zu geben und zuzulegen das sollen sie dann tun in dem nachsten Monate nach der Mahnung und Forderung unverzuglich ohne alle Widerrede und Gefahrdung Abdruck in Argovia Band 18 A Munch Regesten der Grafen von Habsburg der Laufenburger Linie 1198 bis 1408 2 Teil I Die Herrschaft Prechtal ubergab er an den Markgrafen Hesso von Baden Hachberg als Lehen Furstenbergisches Urkundenbuch Sammlung d Quellen zu Geschichte d Hauses Furstenberg u seiner Lande in Schwaben 2 Quellen zur Geschichte der Grafen von Furstenberg vom Jahre 1300 1399 1877 Nr 542 S 358 359 Digitalisat der ULB Dusseldorf Im Falle seines Todes ohne mannliche Leibeserben sollte das Lehen in das Eigentum der Markgrafen fallen Dieser Fall trat 1408 ein Allerdings hatte Graf Hans im Oktober 1406 das Lehen Prechtal an die Grafen Konrad Heinrich und Egon von Furstenberg vergeben wofur diese auf Schuldforderungen verzichteten siehe Arnold Munch Regesten der Grafen von Habsburg laufenburgischer Linie 1198 1408 In Argovia 10 1879 S 255 Nr 753 und 754 doi 10 5169 seals 22568 Die Herrschaft Schwarzwald ist in ihrer institutionellen also auch historischen Entstehung ebenso wie in ihrer Lage oder in Bezug auf gesellschaftliche Strukturen bislang nicht definiert In dem Revers von 1396 stand sie noch unter jenem Begriff zur Grafschaft kann sie nur durch den Grafen Hans geworden sein Der Text der Urkunde soweit von Hodapp zitiert Johann verpflichtete sich dem Pfandherren Leopold von Osterreich gegenuber nach der brief sag die ich darumben innehab und mir auch die lute daselbst uff dem swartzwald geschworen und huld getan hant da hab ich verhaissen und auch gelobt daz ich die selben lute mit voegten und rechten und gewohnheiten beliben lassen soll als sie von alters her komen sind und als sy ander voegt vormals pfandwis inngehept hant beliben sind und nu an mich bracht sind und dawider niemer zu thuon on alle geverde Er schliesst sich damit auch Vorgangern an Hodapp 405 Bader Josef Die Grafen von Sulz Ein heimatliches Gemalde in Badenia 2 Jahrg Karlsruhe Freiburg 1842 S 154 Hodapp verzeichnet bis in die jungste Zeit acht Beispiele zu dieser Darstellung in seiner Untersuchung Hodapp S 412 und 417 Anmerkung 22 Literatur BearbeitenGeorg von Wyss Habsburg Laufenburg von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 284 287 Kurt Hodapp Graf Johann IV von Habsburg Laufenburg ca 1360 1408 In Landesverein Badische Heimat e V Hrsg Karlsruhe 2000 80 Jahrgang Heft 3 ISSN 0930 7001 Fridolin Jehle Geschichte der Stadt Laufenburg Band 1 Die gemeinsame Stadt 1979 Einzelnachweise Bearbeiten Fridolin Jehle Geschichte der Stadt Laufenburg Band 1 Die gemeinsame Stadt 1979 Kurt Hodapp Graf Johann IV von Habsburg Laufenburg ca 1360 1408 In Landesverein Badische Heimat e V Hrsg Zeitschrift fur Landes und Volkskunde Natur Umwelt und Denkmalschutz Karlsruhe 2000 80 Jahrgang Heft 3 ISSN 0930 7001 K Hodapp Graf Johann IV von Habsburg Laufenburg Badische Heimat Karlsruhe 2000 S 399 f a b http genealogy euweb cz habsburg habsburg3 html K Hodapp Graf Johann IV S 402 f K Hodapp Graf Johann IV S 404 K Hodapp Graf Johann IV S 405 f Urkunde bei Herrgott P Marquart Genealogia Diplomatica Augustae Gentis Habsburgicae Wien 1737 Pars II Vol III S 730 Nr 890 1393 Mai 14 Prag Erhebung der Agnes von Landenburg in den Grafenstand usw Kohn Rolf Der Landvogt in den spatmittelalterlichen Vorlanden Kreatur des Herzogs oder Tyrann der Untertanen in Die Habsburger im deutschen Sudwesten Neue Forschungen zur Geschichte Vorderosterreichs Stuttgart 2000 S 153 198 Gunter Haselier Die Geschichte des Hotzenwaldes Lahr 1973 S 35 36 in Hodapp 405 und 416 K Hodapp Graf Johann IV S 407 ff Literatur Helvetica Sacra Geschichte der kirchlichen Einrichtungen der Schweiz Abruf am 10 Februar 2022 Zitate im Kapitel K Hodapp Johann IV S 410 ff Angegebene Quelle als Anm 23 Hodapp S 417 Piroska Reca Mathe Osterreich contra Sulz In Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Aargau 1987 Seite 23 Zitate im Kapitel K Hodapp Johann IV S 412 f zuletzt unter Bezug auf Anm 24 P Marquart Herrgott s o 1737 S 808 Nr 928 1408 6 Juli Heiratspakt Ursula von Habsburg und Rudolf von Sulz in Hodapp S 417 Herrgott P Marquart 1737 Seite 808 Nr 927 1408 Mai 16 Tauschurkunde Graf Hans zu Habsburg Laufenburg und Schultheiss zu Bremgarten Hodapp S 413 und 417 Anm 25 a Munch Arnold Regesten der Grafen von Habsburg laufenburgische Linie 1198 1408 s 257 Nr 763 1408 Mai 18 Graf Johann von Habsburg tauscht mit dem Kloster Muri Guter Isenbergwyl gegen solche in Bibelos bei Bremgarten https www e periodica ch digbib view pid arg 001 1879 10 375 257 Sowie Aargauer Urkunden Hrsgg von der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Teil VIII Die Urkunden des Stadtarchivs Bremgarten bis 1500 Hrsgg von Walter Merz Aarau 1938 Seite 56 Nr 158 1408 Mai 31 Abt und Konvent des Klosters Muri stimmen dem obigen Tausche zu Hodapp S 413 und 417 Anm 25 b und c Hodapp Johann IV S 413 Nach Habsburg Laufenburg und Neu Kyburg Memento des Originals vom 5 Dezember 2014 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www habsburg net pdf auf habsburg net erlosch das Geschlecht mit Mauritius 1408 Kurt Hodapp Graf Johann IV von Habsburg Laufenburg in Hrsg Landesverein Badische Heimat e V Karlsruhe 2000 S 416 VorgangerAmtNachfolgerRudolf IV von Habsburg LaufenburgLandgraf im Klettgau 1383 1408Rudolf III von SulzNormdaten Person GND 137459726 lobid OGND AKS VIAF 81648110 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann IV ALTERNATIVNAMEN Johann IV von Habsburg Laufenburg Hans IV auch Graf Hansli KURZBESCHREIBUNG Graf von Habsburg LaufenburgGEBURTSDATUM um 1355STERBEDATUM 18 Mai 1408STERBEORT Burg Balm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann IV Habsburg Laufenburg amp oldid 236307549