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Als Uberetsch italienisch Oltradige wird eine Hugellandschaft in Sudtirol auf der orographisch rechten westlichen Seite des Etschtals bezeichnet Sie erstreckt sich hauptsachlich in den Gemeindegebieten von Eppan und Kaltern und liegt in ihrem Kernbereich rund 150 m hoher als der Talboden Blick von Sudosten auf das Uberetsch mit Kalterer See Kaltern und Eppan Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Einrichtungen 3 Verkehr 4 Kultur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Die Gleifkirche in EppanDie Landschaft liegt im Sudwesten Bozens zu Fussen des Mendelkamms grosstenteils in Hohenlagen von rund 250 600 m Im Westen uberragt wird das Gebiet vom Gantkofel 1866 m s l m und vom Penegal 1737 m der Mendelpass 1363 m vermittelt einen Ubergang ins Nonstal Ostlich wird das Uberetsch durch den Mitterberg vom Unterland bzw dem Talboden der Etsch abgegrenzt Im Norden fallt das Uberetsch zum breiten Bozner Talkessel hin ab im Suden geht es am Kalterer See in das Unterland uber Das Uberetsch gehort grosstenteils zu den Gemeinden Eppan und Kaltern sowie zu kleinen Anteilen zu Pfatten Es ist das bedeutendste Weinbaugebiet Sudtirols Zusammen mit dem Unterland bildet das Uberetsch die Bezirksgemeinschaft Uberetsch Unterland Uberetsch bezeichnet einerseits aus der Sicht von Bozen die Gegend auf der anderen Seite also jenseits der Etsch andererseits auch die topographische Lage erhoht uber der Etsch im Durchschnitt etwa 150 m uber der Etschtalsohle Der Begriff Uberetsch Ultra Atacem wurde bereits in Bozner Urkunden des 13 Jahrhunderts verwendet Unklar ist dabei allerdings ob damit das Gebiet im heutigen Sinne oder nur eine bestimmte Ortslage gemeint war 1 Im Uberetsch befindet sich an der Grenze zwischen Eppan und Kaltern am Fuss des Gandbergs ein Bergsturzgelande das wohl gegen Ende der letzten Eiszeit entstanden ist Die Felstrummer aus Rhyolith bedecken eine Flache von gut 1 km haben einen Rauminhalt von insgesamt ca 10 Millionen m und sind teilweise mit Wald bewachsen Auf diesem Gelande befinden sich die Eppaner Eislocher Die schon 1491 urkundlich belegte Bezeichnung in der Gand 2 Gerollhalde mundartlich Gant ging spater auf die im Gebiet entstandene Siedlung uber und hat auch Anlass zu Sagenbildungen gegeben 3 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramablick von Schloss Boymont in sudostliche Richtung auf das Uberetschgebiet um Eppan links der Bozner TalkesselEinrichtungen Bearbeiten nbsp Frontispiz des historischen Uberetscher Gemeindeblatts fur Eppan und Kaltern von 1910Fur das gesamte Uberetsch gibt es ein gemeinsames Gemeindeblatt Wochenzeitung das 1908 als Uberetscher Gemeindeblatt fur Eppan und Kaltern begrundet worden war Es bestehen eine Raiffeisenkasse Uberetsch und eine Sektion des Rettungsdienstes Weisses Kreuz Verkehr BearbeitenFur den Kraftverkehr ist das Gebiet in erster Linie durch die Sudtiroler Weinstrasse erschlossen die in Eppan als Teil der SS 42 ausgewiesen ist Zwischen 1898 und 1974 verband die Uberetscher Bahn das Gebiet mit Bozen Heute dient die aufgelassene Trasse in weiten Teilen der Radroute 7 Bozen Kaltern Kultur BearbeitenIm sogenannten Uberetscher Baustil wurden zwischen 1550 und 1650 herrschaftliche ansitzahnliche Landhauser erbaut Typisch ist ein grosser Mittelsaal um den sich verschiedene kleinere Raume gruppieren Der Saal ist mit Rundbogenfenstern versehen Oft sind Erker oder eine Loggia vorhanden Anspruchsvolle Holztafelungen schmucken und isolieren die Raume Im Uberetscher Stil vereinen sich nordliche und sudliche Elemente Literatur BearbeitenMagdalena Hormann Hrsg Tiroler Burgenbuch Band 10 Uberetsch und Sudtiroler Unterland Bozen Innsbruck Athesia Tyrolia 2011 ISBN 978 88 8266 780 1 Gunther Kaufmann Hrsg Archaologie im Uberetsch Archeologia dell Oltradige Schriften des Sudtiroler Archaologiemuseums 5 Innsbruck Wagner 2015 ISBN 978 3 7030 0895 5 Gunther Langes Uberetsch und Bozner Unterland Landschaft und Leben im unteren Etschtal Sudtiroler Landeskunde Band 3 5 Auflage Athesia Bozen 1991 ISBN 88 7014 215 9 Helmut Stampfer Hrsg Bauernhofe in Sudtirol Band 5 Bozner Weinleiten Uberetsch und Etschtal Athesia Bozen 2004 ISBN 88 8266 229 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Uberetsch ReisefuhrerEinzelnachweise Bearbeiten Otto Stolz Die Ausbreitung des Deutschtums in Sudtirol im Lichte der Urkunden Ausbreitung des Deutschtums im Gebiete von Bozen und Meran Teil 1 Darstellung Oldenbourg Berlin Munchen Boston 1932 ISBN 978 3 486 76567 0 S 37 Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 2 Bozen Stadt Bozen 2008 ISBN 978 88 901870 1 8 S 212 Nr 1275 Website Sagen at Die verschuttete Stadt in der Gand aufgerufen am 26 Dezember 2014Ortschaften im Uberetsch Eppan Berg Frangart Gaid Gand Girlan Missian Montiggl Perdonig St Michael St Pauls UnterrainKaltern Altenburg Dorf Mitterdorf Oberplanitzing St Anton Pfuss St Josef am See St Nikolaus UnterplanitzingPfatten Klughammer 46 434 11 252 Koordinaten 46 26 N 11 15 O Normdaten Geografikum GND 4078492 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uberetsch amp oldid 235824477