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Die Eislocher am Gandberg zwischen Eppan und Kaltern in Sudtirol sind lokale Kaltluftgebiete in denen die Temperatur entscheidend von der allgemein in der Region ublichen abweicht Das Phanomen wird mit dem physikalischen Prinzip der Windrohre in der Hohlenforschung auch als konvektive Luftbewegung bekannt erklart Umgebung der EislocherDas Innere eines EislochsDas oberhalb der Siedlung Gand gelegene Biotop ist gepragt durch Porphyrschuttmassen Verwitterungsprodukte des oberhalb steil aufsteigenden Gandbergs der Teil des Mendelkammes ist An der oberen Offnung des Quarzporphyrs stromt im Sommer warme Luft ein kuhlt an dem vom Winter ausgekuhlten Fels ab sinkt ab und stromt an den unteren Offnungen des Gesteins wieder als kalte Luft aus Sie bleibt in einer Mulde von etwa 200 m Lange 50 m Breite und 5 m Hohe liegen da sie schwerer ist als die daruber liegende warme Luft Ihre Temperatur unmittelbar am Eisloch betragt zwischen null und neun Grad In der Mulde finden hier Pflanzen auf 500 m Meereshohe einen Lebensraum den es sonst nur im Hochgebirge gibt so etwa die Rostblattrige Alpenrose Das Eisloch Phanomen gibt es auch an anderen Orten in den Alpen oft kommt es an grossen Steinhalden vor wie in Eppan Was den Eppaner Eislochern zu besonderer Bekanntheit verholfen hat ist vor allem die Tatsache dass sich unten die kalte Luft in der Mulde sammelt Die vielen durch einen Bergsturz entstandenen Felstrummer bei den Eislochern haben immer schon die Phantasie der Bevolkerung angeregt Die Sage erzahlt von einer Stadt die unter den Trummern begraben liege Die Verschuttung sei die Abrechnung Gottes mit deren frevelhaften Bewohnern Das Kaltephanomen hat in neuerer Zeit zu verschiedenen Spekulationen Anlass gegeben So wurde ein unterirdischer Wasserlauf vermutet auch ein verschutteter noch vorhandener Eiszeitgletscher Schlussig ist die Erklarung nach dem Prinzip der Windrohre Die Eppaner Eislocher stehen unter Naturschutz 1 Literatur BearbeitenWilhelm Pfaff Die Eislocher im Uberetsch Schlern Schriften 24 1933 Adriano Cumer Friedrich Ladurner Temperaturmessungen im Gebiet der Eislocher bei Eppan Tatigkeitsbericht des Biologischen Landeslabors der Autonomen Provinz Bozen 1987 Arbeitskreis Sudtiroler Mittelschullehrer Hrsg Naturkundliche Wanderungen 3 Verlagsanstalt Athesia 1990 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eppaner Eislocher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Windrohren PrinzipEinzelnachweise Bearbeiten Geschutztes Biotop Eislocher Amt fur Natur Landschaft und Raumentwicklung Autonome Provinz Bozen Sudtirol46 445613 11 245847 Koordinaten 46 26 44 2 N 11 14 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eppaner Eislocher amp oldid 208011798