www.wikidata.de-de.nina.az
Gottfried Arnold 5 September 1666 in Annaberg 30 Mai 1714 in Perleberg Pseudonym Christophorus Irenaeus war ein deutscher pietistischer Theologe der vor allem als Verfasser der Unparteyischen Kirchen und Ketzer Historie bekannt ist die die Geschichte der christlichen Kirche als Verfallsgeschichte deutet Von seiner Wirkungsgeschichte aus betrachtet war er der bedeutendste Vertreter des radikalen Pietismus Gottfried Arnold Kupferstich von Georg Paul Busch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 1666 bis 1699 1 1 1 Kindheit Studium und Hauslehrer Tatigkeit 1 1 2 Professur in Giessen 1 2 1700 bis 1714 1 3 Bruche und Einordnung in den Radikalpietismus 2 Werk 2 1 Uberblick 2 2 Die Erste Liebe 1696 2 2 1 Einflusse und Wirkungsgeschichte 2 2 2 Vorrede 2 2 3 Von der Menschen wahren Bekehrung 2 3 Unparteiische Kirchen und Ketzerhistorie UKKH 1699 1700 2 3 1 Inhalt 2 3 1 1 Allgemeines 2 3 1 2 Bewertung der Reformation 2 3 2 Einflusse und Wirkungsgeschichte 2 4 Schriften zur Ehe 1700 1702 3 Zitat 4 Eingang in die Tradition 5 Schriften 5 1 Bibliographie der Werke Gottfried Arnolds 5 2 Alte Drucke 5 3 Aktuelle Werkausgaben 5 4 Auktionskatalog zu Gottfried Arnolds Privatbibliothek 6 Forschungsliteratur zu Gottfried Arnold 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Wichtige biografische Stationen Arnolds eingezeichnet auf einer heutigen Deutschlandkarte 1666 bis 1699 Bearbeiten Kindheit Studium und Hauslehrer Tatigkeit Bearbeiten Gottfried Arnold war der Sohn des Prazeptors Lateinschullehrers von Annaberg Er wurde am 5 September 1666 geboren und am 6 September desselben Jahres getauft 1 Er besuchte das Gymnasium in Gera und studierte im Anschluss an das Grundstudium der artes liberales Theologie in Wittenberg was sein Vater unterstutzt hat Wittenberg war ein Hort der lutherischen Spatorthodoxie Arnold lehnte diese aber spater ab Laut eigener Aussage wurde er 1686 dazu uberredet Magister zu werden 2 seine Promotion zum Magister artium war dann am 28 April 1687 in Wittenberg Durch die Schriften Philipp Jacob Speners wurde sein Interesse fur den Pietismus geweckt Seit 1688 bis zu seinem Lebensende stand er mit Spener in brieflichem Kontakt Spener bewog Arnold nach Frankfurt am Main zu gehen und vermittelte ihm Stellen als Hauslehrer in Dresden 1689 bis 1693 und Quedlinburg 1693 bis 1696 Dort geriet Arnold unter den Einfluss mystisch spiritualistischer Frommigkeit samt ihrer Kirchenkritik Er verzichtete auf die Ubernahme eines Pfarramtes und die Ehe und widmete sich ganz der theologischen Schriftstellerei Zwischen 1696 und 1699 hat sich Arnold zum Radikalpietisten entwickelt Bis 1696 war er noch der Auffassung innerhalb der Kirche ein wahres Christentum leben zu konnen was man an der ersten Ausgabe der Homilien des Makarios feststellen kann Spatestens 1699 im Widmungsgedicht zur Neuauflage dieser Makarios Homilien werden radikalpietistische Zuge deutlich An vier Aspekten lasst sich die Radikalisierung Arnolds feststellen 3 Kontakte zum Quedlinburger Pietistenmilieu die Ansicht vom Urchristentum als Massstab Erste Liebe Auseinandersetzung mit Makarios Ablegen der Professur in GiessenProfessur in Giessen Bearbeiten 1697 wurde Arnold nach dem grossen Erfolg seiner Schrift Die Erste Liebe der Gemeinden Jesu Christi als Professor der Geschichte an die pietistisch gepragte Universitat Giessen berufen Diese Berufung geht auf den Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt zuruck der seinen Entschluss zur Anstellung Arnolds am 24 Marz 1696 mitteilte 4 Dass der Landgraf ihn unabhangig von Arnolds eigenen Ambitionen berufen hatte sah Arnold zunachst als einen Fingerzeig Gottes im Nachhinein dann aber als Fehlentscheidung Aber wie ist der Landgraf uberhaupt auf Arnold und sein Werk aufmerksam gemacht worden Hierfur kommen die pietistischen Giessener Professoren Johann Christoph Bilefeld Johann Heinrich May und Johann Reinhard Hedinger ins Spiel 5 die diese Entscheidung bezuglich ihres Gesinnungsgenossen zumindest gutheissen mussten wenn sie nicht sogar selbst daran beteiligt waren Dafur spricht nicht zuletzt dass die Landgrafin Dorothea Charlotte ein offenes Ohr fur die Anliegen der Pietisten hatte Arnold selbst lehnte laut seinem Offenherzigen Bekenntnis den Ruf erst ab hat sich dann aber durch andere Leute und ihre Argumente uberreden lassen Obwohl das Vorlesungsverzeichnis vom 24 April 1697 Arnold schon fur das Sommersemester ankundigte trat er sein Amt erst im Wintersemester an Der erste Eintritt in die Hessischen Lande ist laut Vorrede zu den Gottlichen Liebesfunken auf den 12 Juni 1697 datiert Johann Konrad Dippel beschreibt in seinem Lebenslauf eine Begegnung mit Arnold und seinen Begleitern die aus Sachsen nach Giessen kamen Die Gefahrten sind M Johannes Christian Lange und Johannes Andreas Schilling deren Immatrikulation am 23 August 1697 erfolgte was also zugleich die Zeit angibt in der Arnold nach Giessen umsiedelte wohl der zweite Eintritt in Hessen Darmstadt um dann Anfang September sein Amt anzutreten Am 1 September 1697 4 unterzeichnete Arnold den Religionsrevers der ihn auf bestimmte Schriften verpflichtete Confessio Augustana invariata die Apologie die Wittenberger Konkordie die Schmalkaldischen Artikel und Luthers Katechismen aber nicht die Konkordienformel Ausserdem mussten Unterzeichner Abweichungen von den Lehren dieser Schriften anzeigen Vor der Antrittsvorlesung war Arnold also bei der offentlichen Verlesung der genannten Bekenntnisverpflichtung im Senat der Universitat an die sich der Eid auf den Landesherrn sowie die Unterzeichnung der Universitatsgesetze anschlossen Am 2 September hielt Gottfried Arnold seine Antrittsvorlesung De corrupto historiarum studio Am 20 November 1697 war er das erste Mal bei der Landgrafin die in einem Brief an Bilefeld schreibt dass Arnold sie uberzeugt habe und sie ihm gegenuber positiv gestimmt sei Ende Marz 1698 verliess Arnold Giessen und legte seine Professur nieder Das Entlassungsgesuch erreichte Landgraf Ernst Ludwig am 10 Mai 1698 Arnold begrundete seinen Amtsverzicht am 23 Mai 1698 gegenuber seinem ehemaligen Kollegen Professor Johann Heinrich May Am 18 Mai 1698 besuchte Arnold den Radikalpietisten Johann Wilhelm Petersen in Niederndodeleben 6 Am 10 Juni 1698 muss spatestens das Offenherzige Bekenntnis vorgelegen haben da das Vorwort des Verlegers auf diesen Tag datiert ist in dem Arnold seine Entscheidung offentlich begrundet Abgestossen vom ruhmsuchtigen Vernunftwesen des akademischen Lebens verliess er die Universitat also bereits nach seinem ersten Semester wieder Seinem Giessener Kollegen Johann Heinrich May schrieb er dass der Greuel der Verwustung Dan 9 27 Mk 13 14 ein Ausmass erreicht habe dass nur der Auszug aus Babel als einzige Konsequenze bleibe Spener verfasste uber dieses Werk einen Brief am 28 November 1698 Am 29 November reagierte Arnold auf Kritik zu seinem Offenherzigen Bekenntnis Zusammenfassend lassen sich mindestens drei Motive feststellen die Arnold zur Niederlegung seiner Professur bewegten 7 die Feststellung dass selbst an einer pietistischen Universitat Streit vorherrscht Abwendung von der kirchengeschichtlichen Forschung die er selbst als eine Art Zeitverschwendung wahrnimmt er hatte aus seiner Sicht die Zeit lieber zu Gottes Ehre verwenden sollen die Herzensangst dass das zarte Leben Christi in mir sehr abnahm also vom rechten Weg des Glaubens abzukommenHinzu kommt dass Johann Konrad Dippel tatlich bedroht und angegriffen wurde und Arnold nicht wissen konnte ob es ihm selbst ahnlich ergehen wurde 4 Arnold kehrte zuruck nach Quedlinburg wo 1699 sein Hauptwerk Unparteyische Kirchen und Ketzer Historie UKKH erschien in dem er die Ansicht vertrat dass die christliche Wahrheit von der Grosskirche verraten und bei den von ihr als Ketzer Verfolgten zu finden sei 1700 bis 1714 Bearbeiten Wegen des Pietismusstreits in Quedlinburg wurde es fur Arnold schwierig weiterhin dort zu wohnen 3 Das Separatistenedikt der Abtissin des Quedlinburger Stifts ist auf den 31 Juli 1700 datiert Das Fernbleiben von Gottesdienst Beichte und Abendmahl wird mit Strafen bedroht Am 27 Dezember 1700 am 14 Oktober 1700 um den 20 November 1700 herum und am 3 Dezember 1700 wurde Sprogel unter Androhung von einer Geldstrafe dazu aufgefordert Arnold aus seinem Haus auszuweisen Auch die Pfarrer hetzen von ihren Kanzeln gegen Arnold In Der richtigste Weg eine Predigtsammlung von drei Predigten aus 1700 verteidigt sich Arnold gegen die Vorwurfe indem er darauf verweist dass er nie vom Wort Gottes abgewichen sei Ausserdem habe er in der UKKH zwar Meinungen von Ketzern referiert diese seien aber nicht zwangslaufig seine eigenen Allerdings ergreift der preussische Kurfurst fur Arnold in einem Schutzbrief von 23 Oktober 1700 Partei in dem er darauf verweist dass Arnold keinen Vorwurfen von Seiten der zustandigen Gerichtsbarkeit foro competente ausgesetzt ist Am 1 November kommt Arnold seiner Ausweisung zuvor weil er noch vor Eintreffen des Schutzbriefs Quedlinburg fur kurze Zeit verlasst Nach Eintreffen des Schutzbriefs kehrt Arnold wieder zuruck nach Quedlinburg Am 5 November organisiert von Stammer fur ihn militarischen Schutz um die Interessen des Kurfursten gegenuber der Abtissin durchzusetzen Eine konigliche Kommission bestehend aus pro pietistischen Vertretern mit Schutzauftrag fur Arnold wird eingesetzt um Frieden in der Sache zu stiften und Arnold eine Stelle anderswo Allstedt zu ermoglichen Arnold hat Probleme damit die Beichte abzunehmen und das Abendmahl unterschiedslos auszuteilen Daher kommt die Schlossprediger Stelle bei der Herzogin Sophie Charlotte von Sachsen Eisenach in Allstedt gelegen Die Probleme bestehen darin dass zum einen diese Stelle auch einen Eid auf Bekenntnisse impliziert und zum anderen Arnold nicht verheiratet war Die kurzlich verwitwete 30 jahrige Herzogin hat dem nur funf Jahre alteren Arnold zu dem Zeitpunkt ebenso unverheiratet die Heirat wohl nahegelegt um keine Geruchte aufkommen zu lassen 3 1701 lost Arnold erhebliche Irritationen unter seinen radikal pietistischen Gesinnungsgenossen aus Er gibt die in seiner Schrift uber Sophia gepriesene Ehelosigkeit auf und heiratet am 5 September Anna Maria Sprogel die Tochter des Werbener Superintendenten Johann Heinrich Sprogel woraufhin der Spiritualist Johann Georg Gichtel und dessen Anhanger den Kontakt mit Arnold abbrechen Gichtel hofft zunachst dass Arnold mit seiner Frau eine Geschwisterehe fuhrt also eine Ehe von Glaubensgeschwistern die in sexueller Enthaltsamkeit leben Aber auch diese letzte Hoffnung wird spatestens 1704 durch die Geburt der Tochter Arnolds Sophia Gottfreda enttauscht Daruber hinaus wurde er Januar 1702 Schlosspfarrer in Allstedt nahm also ein offizielles kirchliches Amt an wobei es sich nicht um ein klassisches Gemeindepfarramt handelt sondern um eine Stelle als personlicher Seelsorger von der Herzogin Sophie Charlotte er musste das Abendmahl also nicht unterschiedslos austeilen Er beharrte aber weiterhin auf radikalen Positionen So weigerte er sich den Eid auf die Konkordienformel zu leisten worauf sich die orthodoxe Pfarrerschaft Eisenachs gegen ihn wandte Obwohl der Konig Friedrich I sich dafur stark macht Arnold den Eid zu erlassen besteht aber der Herzog J W von Sachsen Eisenach auf diesen Eid damit kein Prazedenzfall geschaffen wird Brief vom 20 September 1701 an den Konig 3 Seine grundlegenden Positionen hat Arnold nie aufgegeben auch wenn er sie modifizierte und seine extremen Ansichten nach 1701 massigte Der pietistische Beamtenadel des Berliner Hofs und selbst Friedrich I der Arnold 1702 zum koniglichen Historiographen ernannt hatte verwandten sich fur ihn damit Arnold den Schutz eines preussischen Beamten geniesst Von ca 1702 bis 1704 ruht der Streit um den Eid Arnolds aber im September 1704 bekommt Arnold ein Ultimatum gestellt Allstedt zu verlassen 3 Arnold musste also trotz der Unterstutzung durch den Konig 1705 seinen Posten in Allstedt aufgeben und ubernahm in Werben das Amt des Pfarrers und Superintendenten entsprechend dem Vorschlag Sprogels der sein Schwiegervater und Vorganger auf dieser Stelle ist Der Vorteil an Werben ist dass Arnold auf dem Gebiet Preussens keinen Eid leisten muss weil er hier dem Konig Friedrich I untersteht der ihn schon langer unterstutzt hat Arnold passt insofern seine theologische Haltung an dass er nun bereit ist auch ein Gemeindepfarramt zu ubernehmen was er in seinem Werk Die geistliche Gestalt eines evangelischen Lehrers 1704 in Halle erschienen tut Ab 1707 ubte er diese Amter in Perleberg aus Neben der Gemeindearbeit setzte er seine schriftstellerische Arbeit fort die eine starke Kontinuitat seines radikal pietistischen theologischen Denkens aufweist Arnold erlitt einen Schwacheanfall auf der Kanzel wahrend einer Bestattungspredigt am 21 Mai 1714 Am 30 Mai 1714 starb der seit 1713 durch Skorbut stark geschwachte Arnold wenige Tage nachdem Rekrutenwerber Friedrich Wilhelms I seinen Pfingstgottesdienst am 20 Mai gesturmt und junge Manner beim Abendmahl vom Altar weggerissen hatten um sie zum Kriegsdienst zu zwingen Bruche und Einordnung in den Radikalpietismus Bearbeiten Klassischerweise werden drei Bruche in Arnolds Leben angenommen 8 Bekehrung vom orthodoxen Luthertum zum Pietismus Dresdener Zeit Abkehr von Welt und Kirche zum radikalen Spiritualismus und mystischen Separatismus Quedlinburger und Giessener Zeit Heirat und Ruckkehr zum kirchlichen Pfarramt 1701 1702 Trotz der angenommenen Bruche gibt es mindestens drei Aspekte die die Kontinuitat seiner inneren Uberzeugungen darstellen 9 Pragung durch den mystischen Individualismus Verfallsidee der Kirche aus der UKKH Distanz zur verfassten Kirche Erklarung der ausseren Organisation als Adiaphora Verweigerung des Eides auf die Konkordienformel Verweigerung der Abnahme der BeichteArnold war und blieb ein Radikalpietist auch in den spateren Jahren da er auch dann noch radikalpietistische Kriterien erfullt obwohl er als Pfarrer in der Kirche tatig geworden ist 7 Kirchenkritik an allen parteiischen also gespaltenen Kirchtumern Uberbetonung der Wiedergeburt gegenuber der Rechtfertigung Bekehrung gefuhlsmassige Vereinigung mit Gott Liebe als Kern des Evangeliums frommes Leben nach urchristlichem Massstaben Freiheit von theologischen kirchlichen und politischen Zwangen Apokatastasis VorstellungenEinen Mittelweg hat er lediglich in den folgenden beiden Punkten gewahlt Absonderung von der Welt und vom ausseren Kirchenwesen SexualfeindlichkeitEr hat sich fur die Ehe und ein kirchliches Amt entschieden obwohl es zuvor radikalere Phasen gab in denen er diese Wege abgelehnt hatte Werk BearbeitenUberblick Bearbeiten Arnold suchte nach den Wurzeln des reinen Glaubens den er vor allem im fruhen Christentum verwirklicht sah uber das er zu publizieren begann Er ubersetzte und veroffentlichte 1696 erstmals in deutscher Sprache die 50 Homilien die unter dem Namen des agyptischen Wustenmonchs Makarios tradiert wurden und ein mystisch asketisches Christentum propagierten In diesem Jahr erschien auch seine erste grossere Schrift Die Erste Liebe der Gemeinen Jesu Christi ein Gegenentwurf zu William Caves Primitive Christianity 1673 Wahrend Cave die anglikanische Kirche mit ihrer bischoflichen Verfassung ihrem Amtspriestertum Ritus Festkalender und ihren Kirchenbauten in der Kontinuitat des Urchristentums sah sah Arnold im Urchristentum ein Kontrastbild zur Kirche seiner Zeit mit aufrichtiger Herzensfrommigkeit und allgemeinen Priestertum ohne Dogmenzwang ohne klerikale Hierarchie ohne festgelegten Kult und ohne Kirchengebaude Schon in dieser Schrift stellt Arnold der Kirche seiner Gegenwart das Urchristentum als Idealbild gegenuber eine vom Heiligen Geist begabte und martyrerbereite reine Gemeinde die durch die konstantinische Wende und die damit aufkommende hierarchische Staatskirche mit ihrem Zwang zu Dogma und reglementiertem Kult korrumpiert worden sei 1698 veroffentlichte Arnold unter dem Titel Gottliche Liebes Funken 169 Gedichte und Lieder Von mystischer Frommigkeit getragen fordern diese Gedichte zur Abkehr von der Welt und zum Horen auf das innere Gotteswort auf das zur geistlichen Wiedergeburt und zum Durchdrungenwerden durch Gott fuhre In diesem Werk findet sich auch Babels Grab Lied ein Zeugnis extremer pietistischer Kirchenkritik das zum Sturm auf die verweltlichte Kirche aufruft und die von den kirchlichen Pietisten propagierte Reform ihrer Kirchen als aussichtslos darstellt 1 Der Wachter Rat den Gott bestellet hat spricht die Sentenz schon uber Babels Wunden es sey kein Arzt noch Kraut fur sie gefunden so gar verzweifelt bose sey der Schad den Babel hat 3 Sie inficiert den Arzt der sie beruhrt und lasst an ihm zum Trinckgeld Plagen kleben der sie doch will erhalten bey dem Leben und flickt an ihr So dass man deutlich spurt wer sie beruhrt 10 Drum sturmt ihr Nest darein sie stolz gewest Zerschmettert ihre Kinder an den Steinen Die Schlangenbrut soll ja Niemand beweinen Gebt ihrem Bau dem Frevelsitz den Rest und sturmt ihr Nest Arnold gilt mit seiner mystischen Poesie als einflussreichster Dichter des fruhen Pietismus Seine beiden Lieder O Durchbrecher aller Bande EG 388 und So fuhrst du doch recht selig Herr die Deinen fanden in fast allen evangelischen Gesangbuchern Eingang Johann Sebastian Bach hat das Lied Arnolds Vergiss mein nicht vertont BWV 504 und 505 Arnolds bedeutendstes Werk ist die Unparteyische Kirchen und Ketzerhistorie siehe unten 1700 folgte die Schrift Das Geheimnis der gottlichen Sophia die an Jakob Bohme anschliesst und in erotischen Bildern besonders des Hoheliedes die Vereinigung des wahrhaft Glaubigen mit der personifizierten Weisheit schildert Die Erste Liebe 1696 Bearbeiten Einflusse und Wirkungsgeschichte Bearbeiten nbsp Arnolds Schrift Erste Liebe im Kontext seiner ZeitZu den wichtigsten Einflussen 10 zahlt zunachst Professor Conrad Samuel Schurzfleisch der Arnold das methodische Rustzeug und eine profunde Quellenkenntnis vermittelte Auch Spener ist zu nennen der in seiner Schrift Pia Desideria 1675 bereits den Gedanken vom vorbildlichen Urchristentum vertritt das viele Beispiele von der praxis pietatis enthalte Glaube der konkret tatig wird und sich im Leben zeigt Die von Spener genannten Beispiele tauchen auch in Arnolds Erster Liebe auf Auf William Cave verweist Arnold selbst explizit Die Erste Liebe soll eine Art Erlauterung sein und kann zugleich als Gegenentwurf verstanden werden Einerseits haben beide Interesse am Urchristentum und verleihen ihm normativen Charakter andererseits setzt Arnold den Verfall schon fruher als Cave ein der im 4 Jahrhundert Legitimationen fur die gegenwartige Gestalt und Amterstruktur der anglikanischen Kirche sieht die Arnold kritisiert Die Wirkungsgeschichte 10 lasst sich zunachst gut an radikalpietistischen Kirchenkritikern zeigen die in Arnold ihren Kronzeugen finden Auch philadelphische Zirkel im niederhessischen Werragebiet vertiefen sich in die Erste Liebe was man exemplarisch an Hochmann von Hochenau und den Schwarzenauer Neutaufern verdeutlichen kann Spener schatzt das Werk Arnolds so hoch dass er es offentlich in Berlin in Anschluss an Nachmittagsgottesdienste lesen lasst Daneben sind die Anfange der Herrnhuter Brudergemeine von der Schrift gepragt auch wenn Zinzendorf besonders ab den 1740ern Kritik laut werden lasst In der Wittenberger Orthodoxie die Arnold eigentlich vom Verfall nicht ausschliesst raumt zumindest ein Rezensent in den Unschuldigen Nachrichten ein dass die Schrift fur Prediger geeignet ist In der Aufklarung wird das Buch hochstens noch als Erbauungsliteratur wertgeschatzt kann aber den neuen methodischen Anspruchen nicht gerecht werden wie etwa Baumgarten im Vorwort zur sechsten Auflage 1740 anmerkt Vorrede Bearbeiten nbsp Kerngedanken aus Arnolds Schrift Erste Liebe In der Vorrede macht Arnold deutlich dass die Entwicklung der Kirche eine Verfallsgeschichte sei Je naher man an die Zeit des Ursprungs komme desto reiner seien Lehre und Handeln Jesu sowie seiner Apostel noch in der Kirche zu finden Die ersten 300 Jahre scheinen hierfur besonders geeignet ab der Konstantinischen Wende gehe es stetig bergab XI Anders als sein Vorbild Cave mochte Arnold aber eine unparteiische Kirchengeschichte schreiben die zudem Caves Werk erlautert VII Arnold wirft Cave vor in den ersten 400 Jahren vor allem das herauszusuchen was die gegenwartigen Kirchenstrukturen rechtfertige IIX Er hingegen wunscht sich von den Lesenden dass sie sich frei von der Gegenwart machen und sich wie auf eine Art Spaziergang in die Alte Kirche einlassen IV Arnold wirft Cave daruber hinaus vor zu wenig Bibelstellen in seiner Argumentation zu verwenden IX Der Vorteil an der Beschaftigung mit der fruhen Christenheit sei dass sich auch alle damals gegenwartigen Konfessionen insgeheim darin einig seien dass die Alte Kirche als Vorbild zu gelten habe Wurde man wieder die Kirche so wiederherstellen wie sie damals war so konnte man die Kirchenspaltungen uberwinden In diesem Punkt ist Arnold einer Meinung mit Conradus Horneius den er positiv mit einem Zitat wurdigt I Die Worte und Taten Jesu und der Apostel dienen nicht nur als Vorbilder sondern auch als Vorschriften Gottes denen zu folgen sei man soll ihr Verhalten spiegeln Besonders vorbildlich an der Alten Kirche findet Arnold dass es weniger Ausserliches mehr Innerliches weniger Zeremonien mehr Gottesfurcht gegeben habe II Wahre Erkenntnis und somit auch Verstandnis fur die Ausfuhrungen Arnolds seien aber denen vorbehalten die erleuchtete Augen des Herzens haben die durch Gottesfurcht entstehe III Arnold verzichtet auf Latein um auch Unmundigen Zugang zur Kirchengeschichte zu ermoglichen in der bisher sonst schon viel auf Latein zur Verfugung stehe XII Von der Menschen wahren Bekehrung Bearbeiten Im ersten Kapitel des ersten Buches Von der ersten Christen Pflicht und Bezeugung gegen Gott thematisiert Arnold die Bekehrung weil schon Jesus und die Apostel die Bekehrung zur Grundlage des Christentums gemacht hatten 11 Die menschliche Natur sei so verdorben dass sie von sich aus nicht zum Reich Gottes geeignet sei Die Abwendung von sich selbst und der Welt sei daher notwendig fur die Umkehr zu Gott Die Sunde werde ofter mit einer schweren Krankheit verglichen die Sinn und Verstand beneble Das Gesetz diene dabei der Erkenntnis der Sunde Arnold verweist hier auch auf Rom 7 7 3 20 Die Bekehrung werde durch Licht Metaphern beschrieben Zur Frucht der Erleuchtung zahlen Erkenntnis der Sunde und Strafe wodurch Gottes Gute weiter zur wahren Busse leite Denen die der Lehre gehorsam werden wollten habe Gott einen willigen Geist gegeben damit sie sich erniedrigen Das Fuhlen des gottlichen Zorns fuhre dabei zum Zerschlagen des hochmutigen Herzens Jesus selbst habe auch nur den Leidtragenden Trost versprochen denen die ihre alten Sunden ihres Gewissens wegen beweinen Gottes Geist bewirke den Hass auf die Sunden Tranen und andere Wirkungen von Traurigkeit dienen als Unterscheidungsmerkmal zwischen der wahren Busse und der Heuchel Busse Die Last der Sunde sei so schwer gewesen dass sie nicht nur Gott sondern auch Menschen gestanden worden sei Statt der gerechten Rache reagiere Gott aber mit der Annahme eines seligen Bekenntnisses von reuigen Gewissen Busse sei aber nicht nur stuckweise zu vollziehen sondern aus ganzen Herzen sodass keine Sunde mehr ubrig bleibe Die Menschen seien aber nicht stolz auf ihre Bekehrung gewesen sondern seien Gott fur seine Gnade dankbar gewesen die sie zu ihm ziehe Die durch den Geist gewirkte Anderung beziehe sich auf den ganzen Sinn der eine vollig neue Ausrichtung erhalte Die Gerechten haben nicht unheilig leben durfen weil die vom Tode erweckten nicht langer tot bleiben durften Denn wer durch die Zucht Gottes aus seinem Zustand herausgerissen wurde habe sich als wurdig zu erweisen Zu den Fruchten der Busse zahle das Ablassen von Lastern sodass z B aus Unzuchtigen Keusche werden Alle Seelen bedurfen dieser Veranderung und Erneuerung Die ersten Christen hatten aber nicht nur so geredet sondern es gebe viele Beispiele dafur dass sie tatsachlich auch so vorbildlich gelebt hatten Menschen seien von sich aus dazu nicht fahig sondern es sei Gottes Gnade gewesen durch die Bekehrung und heiliges Leben geschenkt wurde zum Lob der Herrlichkeit Gottes Unparteiische Kirchen und Ketzerhistorie UKKH 1699 1700 Bearbeiten Inhalt Bearbeiten Allgemeines Bearbeiten Arnold nimmt in seiner Historie die antiromisch gepragte Verfallsidee des reformatorischen Geschichtsbildes auf und deutet mit ihr die gesamte Kirchengeschichte Der Verfall des Christentums beginne schon bald nach den Zeiten der Apostel und steigere sich durch Konstantin Von der Fruhzeit der Reformation kurzzeitig unterbrochen erfasse der Niedergang auch die protestantischen Kirchen Dem minderwertigen institutionellen Christentum das besonders in selbstherrlicher Machtausubung und rechthaberischem Dogmenglauben sichtbar werde stehe die unter alle Volker und Kirchen zerstreute unsichtbare Kirche des Geistes entgegen die aus den weltabgewandten Stillen im Lande Psalm 35 20 zu denen Arnold ausdrucklich von der Kirche als Ketzer verfolgte Abweichler von der offiziellen Lehrmeinung zahlte Auch ketzerische Lehren wie die der Anna Vetter werden vollstandig dargestellt Das monumentale Werk endet mit dem Jahr 1688 an das Arnold anscheinend eschatologische Erwartungen knupfte Eschatologisch ist auch dass Arnold nicht nur zwischen erleuchteten erweckten und den ubrigen Christen unterscheidet sondern den Verfall des reformatorischen Protestantismus und die kriegerischen Auseinandersetzungen seiner Gegenwart als Zeichen der Zeit genauer gesagt der Endzeit auffasst Diese Zeichen mahnen zur Busse 12 Der Anmerkungsapparat enthalt Ansatze zur zunehmenden Wissenschaftlichkeit in der Geschichtsschreibung Dem entgegen steht aber die mystisch spiritualistische Perspektive die auf weltimmanente kausale Deutungen verzichtet Dass diese Kirchengeschichte aus Arnolds eigener Sicht unparteiisch ist meint nicht dass sie neutral ist sondern dass sie in Distanz zu den Religionsparteien steht 12 Es ist eine spiritualistische Kirchenkritik die davon ausgeht dass die Institutionalisierung das wahre Wesen des Christentums verfehlt das nur in der unsichtbaren Kirche existieren kann Nicht nur der Christenheit sondern auch seiner eigenen lutherischen Kirche spricht er ihr wahrhaftes Kirche Sein ab indem er sie als sogenannte Kirche bezeichnet Es handelt sich bei ihm um entinstutionalisierte personalisierte Geschichtsschau die sich konsequent von Dogmen lost und stattdessen Glaubenshaltung und Praxis fokussiert Bewertung der Reformation Bearbeiten Anders als die Reformatoren sieht Arnold den Verfall nicht erst mit dem Papsttum einsetzen fur Luther ca ab 607 mit dem Pontifikat Bonifaz III sondern schon fruher 12 Wie Spener und dessen Lehrer Johann Conrad Dannhauer sieht Arnold im Urchristentum das Leitbild zur Bewertung der kirchengeschichtlichen Entwicklungen Das entscheidende Kriterium ist die Orthopraxie Die Reformation interessiert Arnold besonders Die Reformation nimmt einen uberproportional grossen Teil der Darstellung ein was nicht nur damit zu erklaren ist dass sie noch nicht so lange zuruckliegt sondern auch damit dass die Reformation dem Urchristentum aus Arnolds Sicht nahe kommt 12 Er wurdigt sie sogar damit dass die erste Liebe noch hitzig war und durch das Feuer der Trubsal gut geschurt wurde Nun ist wahr dass gleich in den ersten Jahren der Reformation eine grosse Bewegung und Veranderung der Herzen in unzahligen Menschen sowohl in Sachsen und anderen Orten als auch in der Schweiz da Zwingli gelehrt hat vorgegangen indem freilich bei Vielen noch die erste Liebe war die nicht nur von ihr selbst kraftig und hitzig sondern auch durch das Feuer der Trubsal trefflich gefegt und unterhalten wurde Womit sich s aber bald nach ereigneter Ruhe und Sicherheit anderte nicht anders als es in der ersten Kirche etwa zugegangen ist Gottfried Arnold UKKH 2 1729 Sp 509b 13 Dies kann Arnold aber nur fur die fruhe Reformation in den ersten sieben Jahren feststellen Obwohl Luther anfanglich eine Hochschatzung von Gottes Wort gehabt hatte kommt die Blute durch den Bruch Luthers mit Karlstadt zu ihrem Ende Inzwischen ist wohl dieses gewiss dass Luther selber im Anfang und ehe es zum Widerspruch und Disputieren mit Carlstadt und anderen gekommen ist das geschriebene Wort Gottes zwar hoch geachtet und gebraucht aber auch die Kraft des Geistes und die Erleuchtung genossen hat Gottfried Arnold UKKH 2 1729 Sp 496a 14 An Luther wurdigt Arnold dessen Berufung Wichtiger als die vocatio externa die in der lutherischen Orthodoxie besonders geschatzt wurde ist fur Arnold die vocatio interna im Sinne eines mystischen Spiritualismus 12 Der fruhe Luther habe die Erleuchtung besser vertreten als der spate Arnold lobt den fruhen Luther fur seine Redlichkeit Demut sein Gebet und offenherziges Auftreten In summa es lehrt an ihm auch die Erfahrung dass es um die Leute besonders Lehrer nie besser stehe als wenn sie unter Kreuz und Verfolgung stecken und noch dazu keinen Schutz noch Trost von Menschen wissen Sobald es aber einen sichtbaren Schutz und Trost merkt so bald will es oben aus fangt an uber andere zu herrschen sich selbst aber gross zu machen Es darf sich also niemand wundern wenn an einigen sofern sie auch Menschen also gebrechlich gewesen sind nach ihrem seligen Zustand unter dem Kreuz hernach bei erfolgtem Schutz und Erhebung dergleichen traurige Veranderung wahrgenommen wird Gottfried Arnold UKKH 1729 Sp 500b 501a 15 Als sich die Reformation etabliert und auch Luthers personliche Gefahrdungen abnehmen verliert Luther laut Arnold ahnlich wie Saul aus der Bibel den Geist Gottes 12 Bescheidenheit und Heiligung wurden der Heftigkeit theologischer Debatten eines selbstzentrierten Professors weichen Auch Luthers Eheschliessung wird getadelt indem auf seine fruhere Ablehnung gegenuber der Ehe rekurriert wird Aus Arnolds Sicht ist also mit dem Jahr 1525 nicht zuletzt aufgrund der innerreformatorischen Streitigkeiten und der Heirat Luthers die Blute der Reformation vorbei Arnold kritisiert die Bekenntnisse als nutzlose Instrumente zum Gewissenszwang Die Lehre habe sich zwar verandert aber nicht die Herzen Daher hatten sich die positiven Tendenzen nicht durchsetzen konnen Stattdessen uberwiegen die negativen Seiten wie etwa das gewaltsame Vorgehen gegen katholische Kirchen und Kloster Daran wird exemplarisch deutlich dass bei der Trennung vom Papsttum falsche Motive eine Rolle gespielt haben Die radikale Reformation wird insgesamt positiver dargestellt nicht zuletzt weil diese Verfolgung erdulden musste Schwarmer Enthusiasten und Taufer bekommen breiten Raum in der Darstellung Einflusse und Wirkungsgeschichte Bearbeiten Die Schrift Arnolds ist durch Christian Thomasius gepragt was sich an den folgenden Auffassungen und Charakteristika exemplarisch verdeutlichen lasst die beide gemeinsam teilen 8 Kirchengeschichte als Geschichte der Weisheit Philosophiegeschichte als Geschichte der Torheit scharfe Trennung von Theologie Schriftoffenbarung und Philosophie Vernunft Bestreitung von Aristotelismus in der Theologie Verwendung deutscher Sprache in der Wissenschaft konfessionelle Toleranz Frontstellung gegen orthodoxe VerketzerungDie Historie erregte grosses Aufsehen und loste wutende Proteste der kirchlichen Orthodoxie aus eine Reihe gegen Arnold gerichtete Traktate erschien Selbst Spener missbilligte das Buch weitgehend wahrend Christian Thomasius vom besten und nutzlichsten Buch nach der Heiligen Schrift sprach Mit ihrem Anspruch auf unparteiisches Quellenstudium und ihrer kirchen und dogmenkritischen Tendenz sowie der nachhaltigen Betonung des Subjektiven in der Religion und der okumenischen Toleranz bildet sie ein wichtiges Glied im Ubergang von der konfessionellen zur wissenschaftlichen Kirchengeschichtsschreibung auf dem Hintergrund der fruhen Aufklarung Arnolds Hauptwerk hat nachweisbar auf die Geistesgeschichte gewirkt besonders auf die Theologie u a Christoph Matthaus Pfaff und Johann Salomo Semler aber auch daruber hinaus auf das Denken so unterschiedlicher Personlichkeiten wie Friedrichs des Grossen Gotthold Ephraim Lessings Johann Gottfried Herders Friedrich Schleiermachers und Johann Wolfgang Goethes der uber Arnold schrieb Einen grossen Einfluss erfuhr ich dabei von einem wichtigen Buche das mir in die Hande geriet es war Arnolds Kirchen und Ketzergeschichte Dieser Mann ist nicht ein bloss reflektierender Historiker sondern zugleich fromm und fuhlend Seine Gesinnungen stimmten sehr zu den meinigen und was mich an seinem Werk besonders ergetzte war dass ich von manchen Ketzern die man mir bisher als toll oder gottlos vorgestellt hatte einen vorteilhaftern Begriff erhielt 16 Im Pietismus wo besonders Arnolds Auffassung des Verfalls der originaren christlichen Idee als kirchengeschichtliches Leitmotiv weiterlebt wird seine Nachwirkung unmittelbar besonders bei Johann Konrad Dippel und Gerhard Tersteegen sichtbar und reicht bis Johann Heinrich Jung Stilling und zur Erweckungsbewegung des 19 Jahrhunderts August Neander Die mystisch spiritualistische Geschichtsdeutung Abwendung von Institution Lehre Ritus Hinwendung zu Innerlichkeit Herzensfrommigkeit und Lebenswandel und die biografischen Zuge verbinden Arnolds Werk mit der Historie der Wiedergeborenen ab 1698 von Johann Henrich Reitz 12 Zu den wichtigsten Kritikern gehort Ernst Salomon Cyprian der Arnold Separatismus vorwirft 3 Arnolds Erklarung vom gemeinen Sectenwesen Kirchen und Abendmahlgehen 1700 ist eine Reaktion auf Cyprians Vorwurfe die keine Verteidigungsschrift darstellt sondern Arnolds Position profiliert Schriften zur Ehe 1700 1702 Bearbeiten nbsp Einflusse von Arnolds Schrift zur gottlichen SophiaArnold hat zwei Schriften publiziert die sich massgeblich mit der Ehe bzw Ehelosigkeit beschaftigen Das Geheimnis der gottlichen Sophia Leipzig 1700 original Das Geheimniss Der Gottlichen SOPHIA oder Weissheit Beschrieben und Besungen von Gottfried Arnold Das eheliche und unverehelichte Leben Frankfurt 1702 original Das Eheliche und Unverehelichte Leben der ersten Christen nach ihren eigenen zeugnissen und exempeln beschrieben von Gottfried Arnold Zwischen den beiden Werken liegt die Eheschliessung von Gottfried und Anna Maria Arnold geborene Sprogel am 5 September 1701 17 Einer der bedeutendsten Schuler Jakob Bohmes namlich Johann Georg Gichtel war ursprunglich mit Gottfried Arnolds Sophia auf einer Linie Die Heirat vergleicht er jedoch mit Simson der von Delila erschlichen und um seine Krafte gebracht wurde Damit bringt er zum Ausdruck dass Arnold seine Wirkmachtigkeit verloren hat Zumindest gilt das fur radikalpietistische Kreise die in ihm nun einen Abtrunnigen sehen der in seinem Leben nicht das halte was er sonst in den Schriften schreibe Sie sehen seine Eheschliessung als Widerspruch zu seiner Sophia Ausserdem wirft Gichtel ihm vor dass er gar keine wirklichen tiefen Erfahrungen mit der gottlichen Sophia gemacht habe In diesen Zusammenhang kann man die Entstehung von seiner Eheschrift 1702 einordnen Demnach ist die Schrift eine Art kritische Auseinandersetzung mit Gichtels Auffassungen und eine Verteidigungsschrift die den Schritt der Eheschliessung legitimiert Auch wenn die Eheschrift schon im Titel eine kirchengeschichtlichen Akzent behauptet muss doch festgestellt werden dass kein primar historisches Interesse ausfindig zu machen ist sondern ahnlich wie in der Ersten Liebe das Urchristentum als Schauplatz fur Arnolds Idealvorstellungen portratiert wird Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Schriften zur Ehe Das Geheimnis der gottlichen Sophia Das eheliche und unverehelichte LebenUbereinstimmungen Der ursprunglich als imago Dei geschaffene Mensch war androgyn und verlor in einem ersten Fall die Einheit mit der Sophia und somit seine weiblichen Eigenschaften in einem zweiten Fall bekommt er durch Eva eine Gefahrtin fur tierische Fortpflanzung Durch die Enthaltung von geschlechtlichen Bindungen kann eine Wiedervereinigung mit der Sophia erreicht werden Nach wie vor ist eine hohe Wertschatzung von Enthaltsamkeit Keuschheit Reinigung Reinheit und Ehelosigkeit der fruhen Christenheit zu finden Auch die Anthropologie vom androgynen Urzustand wird nicht aufgegeben mannliche Jungfrau jungfraulicher Mann An der negativen Bewertung von Sexualitat als Zeichen des gefallenen Menschen halt Arnold fest Abweichungen Die Vereinigung mit Sophia kann nur durch Ehelosigkeit erreicht werden Dieser Weg zuruck zum Urzustand ist fur das gesamte Christentum erstrebenswert Gottliche Sophia und irdische Eva schliessen sich gegenseitig aus Die Vereinigung mit Sophia kann auch in einer christlichen Ehe verwirklicht werden Nicht alle bekommen die Gabe der Ehelosigkeit verliehen Daher durfen sich die Ehelosen auch nicht uber die Verheirateten erhohen sondern sie sollen sich in Demut uben was Kennzeichen wahrer Jungfrauenschaft ist Himmlische und irdische Ehe Sophia und Eva verhalten sich analog zueinander Die Ehe kann eine spirituelle Gemeinschaft bilden die proleptisch die Herstellung der androgynen Einheit darstellen kann Arnold distanziert sich also behutsam von der ehekritischen Spitze aus der fruheren Schrift Sexualitat ist zulassig weil sie der Fortpflanzung dient Nun gibt es fur ihn eine reine christliche Ehe unter Einschluss von Sexualitat da die Reinigung primar im Kampf gegen Sunde besteht Die Idee einer heiligen Liebesehe mit Sophia stammt aus der Sapientia Salomonis 18 Salomo wird vom Geist der Weisheit ergriffen wobei er alles gottliche Wissen uber die Welt mitgeteilt bekommt Die Weisheit ist Schopfungskraft die zu Gott vermittelt und Seelen zu Freunden Gottes und Propheten macht Sap 7 26f Deswegen vereinigt sich Salomo mit ihr 2 Diese Weisheit habe ich geliebt und gesucht von meiner Jugend an und danach getrachtet sie mir zur Braut zu nehmen und ich habe ihre Schonheit lieb gewonnen 3 Sie ist von herrlichem Adel denn sie ist eine Gefahrtin Gottes und der Herr aller Dinge hat sie lieb 4 Denn sie ist in Gottes Wissen eingeweiht und hat teil an seinen Werken Lutherbibel 2017 Weisheit Salomos 8 2 4 Dementsprechend lobt Salomo die Unfruchtbarkeit das Entmanntsein und Kinderlosigkeit Sap 3 13f 4 1f Das Motiv dass Adam weibliche Anteile in sich hatte Androgynitat findet sich vor Arnold schon in der Sophia Imagination von Bohme 1575 1624 deren Ziel die Wiedererlangung dieses Status ist in dem man nicht mehr vom Sexualtrieb zur Sunde verleitet wird 18 Gichtel adaptiert Bohme und verknupft mit der Sophia Lehre die Ablehnung von Sex und der Ehe Selbst Geschlechtsverkehr innerhalb der Ehe sei Hurerei Der paulinische Rat aus 1 Kor 7 zu heiraten um Hurerei vorzubeugen sei nur an Heiden gerichtet Mit der Wiedergeburt hore die Fortpflanzung auf und man orientiere sich an Christus der ebenso ehelos gelebt habe Fur Gichtel gibt es aber auch Verheiratete die sich geistlich beschneiden also eine sexuell enthaltsame Ehe fuhren Hierzu zahlt zunachst auch Arnold der allerdings mit Heirat 1701 und der Zeugung seiner Tochter 1704 die strenge Linie Gichtels verlasst Arnold beschreibt die geistliche Vermahlung mit der gottlichen Sophia mit erotischen Bildern die die Unvergleichbarkeit zu einer irdischen Frau betonen soll Man darf sich dann getrost an ihre Brust legen und saugen bis zur Sattigung und alle ihre reinen Krafte stehen offen sie im paradiesischen Liebes Spiel in sich zu ziehen In ihrer ganzen Beiwohnung ist reine Wollust Nimmermehr kann eine irdische Braut einem Manne geschmuckter keuscher zuchtiger und anmutiger vorkommen als diese hochgelobte Jungfrau Gottfried Arnold Das Geheimnis der gottlichen Sophia 17 Kapitel Abschnitt 10 11 S 113 19 Zitat Bearbeiten Die tyrannisierende Clerisey hat aufs greulichste die theuersten Zeugen Jesu Christi als Ketzer angeklagt 20 Eingang in die Tradition BearbeitenAm 30 Mai sein Todestag ist Arnolds Gedenktag im Evangelischen Namenkalender 21 Arnold ist in das Evangelische Gesangbuch Nr 388 mit dem Lied Oh Durchbrecher aller Banden 1698 eingegangen 1 O Durchbrecher aller Bande der du immer bei uns bist bei dem Schaden Spott und Schande lauter Lust und Himmel ist ube ferner dein Gerichte wider unsern Adamssinn bis dein treues Angesichte uns fuhrt aus dem Kerker hin 2 Ist s doch deines Vaters Wille dass du endest dieses Werk hierzu wohnt in dir die Fulle aller Weisheit Lieb und Stark dass du nichts von dem verlierest was er dir geschenket hat und es aus dem Treiben fuhrest zu der sussen Ruhestatt 3 Ach so musst du uns vollenden willst und kannst ja anders nicht denn wir sind in deinen Handen dein Herz ist auf uns gericht ob wir wohl von allen Leuten als gefangen sind geacht weil des Kreuzes Niedrigkeiten uns veracht und schnod gemacht 4 Schau doch aber unsre Ketten da wir mit der Kreatur seufzen ringen schreien beten um Erlosung von Natur von dem Dienst der Eitelkeiten der uns noch so hart bedruckt ob auch schon der Geist zuzeiten sich auf etwas Bessers schickt 5 Haben wir uns selbst gefangen in der Lust und Eigenheit ach so lass und nicht stets hangen in dem Tod der Eitelkeit denn die Last treibt uns zu rufen alle flehen wir dich an Zeig doch nur die ersten Stufen der gebrochnen Freiheitsbahn 6 Ach wie teu r sind wir erworben nicht der Menschen Knecht zu sein Drum so wahr du bist gestorben musst du uns auch machen rein rein und frei und ganz vollkommen nach dem besten Bild gebild t der hat Gnad um Gnad genommen wer aus deiner Full sich fullt 7 Liebe zieh uns in dein Sterben lass mit dir gekreuzigt sein was dein Reich nicht kann ererben fuhr ins Paradies uns ein Doch wohlan du wirst nicht saumen lass uns nur nicht lassig sein werden wir doch als wie traumen wenn die Freiheit bricht herein Gottfried Arnold Evangelisches Gesangbuch Nr 388Schriften BearbeitenBibliographie der Werke Gottfried Arnolds Bearbeiten Gerhard Dunnhaupt Gottfried Arnold In Personalbibliographien zu den Drucken des Barock Band 1 Hiersemann Stuttgart 1990 S 314 352 ISBN 3 7772 9013 0Alte Drucke Bearbeiten Dissertatio de locutione Angelorum Wittenberg 14 Dezember 1687 in Antje Missfeldt Hg siehe unten Aktuelle Ausgaben M G A A M Magistri Godofredi Arnoldi Artium Magistri Erstes Marterthum oder Merckwurdigste Geschichte der ersten Martyrer mit der altesten Scribenten eigenen Worten treulich beschrieben Quedlinburg 1695 Die Erste Liebe Der Gemeinen Jesu Christi Das ist Wahre Abbildung Der Ersten Christen Nach Ihren Lebendigen Glauben Und Heiligen Leben Friedeburg Frankfurt am Main 1696 Kurtz gefaste Kirchen Historie des Alten und Neuen Testaments Fritsch Leipzig 1697 Gottliche Liebes Funcken aus dem grossen Feuer der Liebe Gottes in Jesu Christo entsprungen und gesammlet von Gottfried Arnold Teil 1 J D Zunner Frankfurt am Main 1698 Darin Nr 126 von 169 Babels Grab Lied Teil 2 Anderer Theil der Gottlichen Liebes Funcken J D Zunner Frankfurt am Main 1701 Die Zeichen Dieser Zeit Bey Dem Anfang der instehenden Trubsalen Struntz Aschersleben 1698 Unparteyische Kirchen und Ketzer Historie Fritsch Leipzig und Frankfurt am Main 1699 f Digitalisat Bd 1 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Band 2 Digitalisat der Ausgabe Frankfurt am Main Thomas Fritschens sel Erben 1729 Exemplar der Library of Congress Ein Denckmahl Des Alten Christenthums Bestehend in des Heil Konig Goslar Leipzig 1699 Offenhertzige Bekantniss Erstausgabe 1698 erstmals ediert und kritisch kommentiert von Dietrich Blaufuss in Antje Missfeldt Hrsg siehe unten Aktuelle Ausgaben Godfrid Arnolds Offenhertzige Bekandtnuss Welche Bey unlangst geschehener Verlassung Seines Academischen Ampts abgeleget worden Papen Berlin 1699 Vitae Patrum Oder Das Leben Der Altvater und anderer Gottseeligen Personen Waysen Haus Halle 1700 1 Teil 2 Teil Das Geheimniss Der Gottlichen Sophia oder Weissheit Fritsch Leipzig 1700 Der richtigste Weg Durch Christum zu Gott Fritsch Frankfurt am Main Leipzig 1700 Digitalisat Gottfried Arnolds Auserlesene Send Schreiben Derer Alten Calvisius Frankfurt am Main Leipzig Quedlinburg 1700 Gottfried Arnolds Erklarung Vom gemeinen Secten wesen Kirchen und Abendmahl gehen Wie auch Vom recht Evangel Lehr Amt und recht Christl Freyheit Fritsch Leipzig 1700 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Wohlgegrundete Remonstration An alle Hohe und Niedere Obrigkeiten Wie auch An alle andere bescheidene und vernunfftige Leser In puncto Des Gewissens Zwanges in dem Kirchen Wesen 1700 Gottfried Arnolds Offenhertzige Bekanntniss von Ablegung seiner Profession Muller Frankfurt am Main Leipzig 1700 Poetische Lob und Liebes Spruche von der Ewigen Weissheit nach Anleitung Des Hohenlieds Salomonis 1700 Gottfried Arnolds Endliche Vorstellung Seiner Lehre und Bekantnisz auff Hrn D Veiels seines Censoris und M Corvini Anklagen Fritsch Frankfurt am Main 1701 Digitalisat Gottfried Arnolds Fernere Erlauterung seines sinnes und verhaltens beym Kirchen und Abendmalgehen Fritsch Frankfurt am Main 1701 Digitalisat Supplementa Illustrationes und Emendationes Zur Verbesserung Der Kirchen Historie Fritsch Frankfurt am Main 1703 Auffrichtige Anmerckungen Uber die bissher erregte Strittigkeiten Wegen der Kirchen und Katzer Historie des Herrn Arnolds 1703 Die Abwege Oder Irrungen und Versuchungen gutwilliger und frommer Menschen aus Beystimmung des gottseeligen Alterthums angemercket Fritsch Frankfurt am Main 1708 Die Evangelische Botschafft Der Herrlichkeit Gottes In Jesu Christo Fritsch Leipzig 1727 Thomas von Kempis Geistreiche Schriften 24 Bucher und die 4 Bucher der Nachfolge Einleitung und Ubersetzung Gottfried Arnold 1200 Seiten Leipzig 1733 DigitalisatAktuelle Werkausgaben Bearbeiten Antje Missfeldt Hrsg Gottfried Arnold Radikaler Pietist und Gelehrter Bohlau Koln 2011 ISBN 978 3 412 20689 5 Darin sieben Aufsatze von Hanspeter Marti Arnolds Dissertation uber die Engelsprache 1687 und seine Offenhertzige Bekantniss 1698 Hans Schneider Hrsg Die erste Liebe Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2001 ISBN 3 374 01913 7 Erich Seeberg Hrsg Dichtungen und spekulativ mystische Schrift Langen Muller Munchen 1934 Auswahl aus Gottliche Liebes Funcken 1698 1701 etc siehe oben Schriften und Werke von Gottfried Arnold bei Zeno org unten Weblinks NA 2010 ISBN 978 3 8430 5041 8 Unparteiische Kirchen und Ketzerhistorie vom Anfang des Neuen Testaments bis auf das Jahr Christi 1688 4 Bande Georg Olms Hildesheim 2008 3 Reprint d Ausg Frankfurt a M 1729 ISBN 978 3 487 01671 9 Hauptschriften in Einzelausgaben frommann holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1963 1971 Band 1 Das Geheimnis der gottlichen Sophia oder Weisheit 1963 Faks d Ausg Leipzig 1700 Vorwort von Walter Nigg ISBN 3 7728 0012 2 Band 2 Historie und Beschreibung der mystischen Theologie 1971 Faks Neudr d Ausg Frankfurt a M 1703 ISBN 3 7728 0013 0 Auktionskatalog zu Gottfried Arnolds Privatbibliothek Bearbeiten Catalogus bibliothecae b eati Godofredi Arnoldi inspectoris et pastoris Perlebergensis o O 1714 Edition und Kommentar Reinhard Breymayer Der wiederentdeckte Katalog zur Bibliothek Gottfried Arnolds In Dietrich Blaufuss und Friedrich Niewohner Hrsg Gottfried Arnold 1666 1714 Wiesbaden 1995 S 55 143 Kommentar und S 337 410 Faksimile Neudruck Forschungsliteratur zu Gottfried Arnold BearbeitenBibliographie der Forschungsliteratur zu Gottfried Arnold Hans Schneider Marburg Bearb Arnold Literatur 1714 1993 In Dietrich Blaufuss und Friedrich Niewohner Hrsg Gottfried Arnold 1666 1714 Wiesbaden 1995 S 415 424 Einzelne Werke der Forschungsliteratur zu Gottfried Arnold Dietrich Blaufuss und Friedrich Niewohner Hrsg Gottfried Arnold 1666 1714 Mit einer Bibliographie der Arnold Literatur ab 1714 Wiesbaden 1995 Jurgen Buchsel Gottfried Arnold Sein Verstandnis von Kirche und Wiedergeburt Dissertation Marburg 1968 Witten 1970 Franz Dibelius Arnold Gottfried In Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche Band 2 3 Auflage 1897 S 122 124 Hermann Dorries Geist und Geschichte bei Gottfried Arnold Gottingen 1963 Gerhard Dunnhaupt Gottfried Arnold In Personalbibliographien zu den Drucken des Barock Band 1 Hiersemann Stuttgart 1990 ISBN 3 7772 9013 0 S 314 352 Dirk Fleischer Zwischen Tradition und Fortschritt Der Strukturwandel der protestantischen Kirchengeschichtsschreibung im deutschsprachigen Diskurs der Aufklarung Waltrop 2006 S 23 69 Gustav Frank Arnold Gottfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 587 f Katharina Greschat Gottfried Arnolds Unparteiische Kirchen und Ketzerhistorie von 1699 1700 im Kontext seiner spiritualistischen Kirchenkritik In Zeitschrift fur Kirchengeschichte Band 116 Vierte Folge LIV Heft 1 Kohlhammer 2005 ISSN 0044 2925 Herman Haupt Georg Lehnert Chronik der Universitat Giessen 1607 1907 Alfred Tolpelmann Giessen 1907 S 52 Digitalisat Hanspeter Marti siehe Antje Missfeldt oben Aktuelle Ausgaben Irmfried Martin Der Kampf um Gottfried Arnolds Unparteyische Kirchen und Ketzerhistorie Dissertation Heidelberg 1972 Peter Meinhold Arnold Gottfried In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 385 f Digitalisat Antje Missfeldt Hrsg Gottfried Arnold Radikaler Pietist und Gelehrter Koln u a 2011 ISBN 978 3 412 20689 5 Werner Raupp Arnold Gottfried Pseudonym Christophorus Irenaeus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 46 70 Artikel Artikelanfang im Internet Archive mit ausfuhrlicher Bibliogr Erich Seeberg Gottfried Arnold Die Wissenschaft und die Mystik seiner Zeit Studien zur Historiographie und zur Mystik Meerane 1923 Hans Schneider Der radikale Pietismus im 17 Jahrhundert In Geschichte des Pietismus Band 1 Gottingen 1993 S 390 437 Hans Schneider Der radikale Pietismus im 18 Jahrhundert In Geschichte des Pietismus Band 2 Gottingen 1995 S 107 197 Erich Seeberg Gottfried Arnold Mystiker des Abendlandes Hrsg R F Merkel 1934 Andreas Urs Sommer Geschichte und Praxis bei Gottfried Arnold In Zeitschrift fur Religions und Geistesgeschichte Jg 54 Heft 3 2002 S 210 243 Traugott Stahlin Gottfried Arnolds geistliche Dichtung Glaube und Mystik Dissertation Gottingen 1963 Druck 1966 Eitel Timm Das Politikum der Grosse Goethes Institutionenkritik am Leitfaden der Depravationstheorie Gottfried Arnolds In Goethe Yearbook Band 5 1990 S 25 45 Werner Raupp Arnold Gottfried In Heiner F Klemme Manfred Kuehn Hrsg Dictionary of Eighteenth Century German Philosophers Band 1 London New York 2010 S 34 36 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Gottfried Arnold Quellen und Volltexte Druckschriften von und uber Gottfried Arnold im VD 17 Literatur von und uber Gottfried Arnold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Digitalisierte Drucke von Gottfried Arnold Theologe im Katalog der Herzog August Bibliothek Werke von Gottfried Arnold bei Zeno org Texte von Gottfried Arnold in der Glaubensstimme Arnold Gottfried Hessische Biografie Stand 14 Februar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Hans Schneider Daten zur Biographie Gottfried Arnolds In Dietrich Blaufuss Friedrich Niewohner Hrsg Gottfried Arnold 1666 1714 Wiesbaden 1995 S 411 414 Arnold Gottfried Giessener Antrittsvorlesung sowie andere Dokumente seiner Giessener Zeit und Gedoppelter Lebenslauf Herausgegeben von Hans Schneider EPT Band 4 Leipzig 2012 darin Gedoppeltter Lebenslauf Arnolds S 138 181 a b c d e f Jurgen Buchsel Arnolds Weg in der Zeit von 1699 bis 1702 In Gottfried Arnolds Weg von 1696 bis 1705 Halle 2011 S 17 99 a b c Hans Schneider Gottfried Arnold in Giessen In Dietrich Blaufuss Friedrich Niewohner Hrsg Gottfried Arnold 1666 1714 Wiesbaden S 267 299 Hans Schneider kann sich dabei schon auf Max Goebel Dibelius und Willkomm berufen Biographie Abgerufen am 27 Mai 2019 a b Jurgen Buchsel Vom Wort zur Tat Die Wandlungen des radikalen Arnold Ein Beispiel des radikalen Pietismus In Dietrich Blaufuss Friedrich Niewohner Hrsg Gottfried Arnold 1666 1714 Wiesbaden 1995 S 145 164 a b Johann Friedrich Gerhard Goeters Gottfried Arnolds Anschauung von der Kirchengeschichte in ihrem Werdegang In Bernd Jaspert Rudolf Mohr Hrsg Traditio Krisis Renovatio aus theologischer Sicht Marburg 1976 S 241 257 Jurgen Buchsel Kontinuitat und Diskontinuitat In Gottfried Arnolds Weg von 1696 bis 1705 Halle 2011 S 146 147 a b Hans Schneider Gottfried Arnolds Erste Liebe In Wolfgang Breul Lothar Vogel Hrsg Gesammelte Aufsatze I Der radikale Pietismus Leipzig 2011 S 186 206 Gottfried Arnold Erste Liebe In Hans Schneider Hrsg Kleine Texte des Pietismus Band 5 2002 S 37 58 a b c d e f g Wolfgang Breul Vom schnellen Ende der ersten Liebe Die Reformation in Gottfried Arnolds Unparteiischer Kirchen und Ketzerhistorie In Wolf Friedrich Schaufele u a Hrsg Das Bild der Reformation in der Aufklarung Heidelberg 2017 S 235 251 http lcweb2 loc gov cgi bin displayPhoto pl path service rbc rbc0001 2010 2010houdini13674 amp topImages 0531r jpg amp topLinks 0531v jpg 0531u tif 0531a tif 0531 tif amp displayProfile 0 http lcweb2 loc gov cgi bin displayPhoto pl path service rbc rbc0001 2010 2010houdini13674 amp topImages 0518r jpg amp topLinks 0518v jpg 0518u tif 0518a tif 0518 tif amp displayProfile 0 http lcweb2 loc gov cgi bin ampage collId rbc3 amp fileName rbc0001 2010houdini13674page db amp recNum 521 Aus meinem Leben Dichtung und Wahrheit Teil 2 Buch 8 bei Zeno org Wolfgang Breul Gottfried Arnold und das ehelich und unverehelichte Leben In Udo Strater Hrsg Alter Adam und neue Kreatur Pietismus und Anthropologie Tubingen 2009 S 357 369 a b Hans Georg Kemper Liebe Ehe Liebesehe Poesie als Hohelied einer sympathetischen Geschlechterbeziehung In Wolfgang Breul u a Hrsg Der Herr wird seine Herrlichkeit an uns offenbahren Liebe Ehe und Sexualitat im Pietismus 2011 S 277 298 https digital slub dresden de werkansicht dlf 65045 131 0 Werner Raupp ARNOLD Gottfried Pseudonym Christophorus Irenaeus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 46 70 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Gottfried Arnold im Okumenischen HeiligenlexikonNormdaten Person GND 118650386 lobid OGND AKS LCCN n89658936 VIAF 5040245 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arnold GottfriedALTERNATIVNAMEN Christophorus Irenaeus Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und KirchengeschichtsschreiberGEBURTSDATUM 5 September 1666GEBURTSORT Annaberg im ErzgebirgeSTERBEDATUM 30 Mai 1714STERBEORT Perleberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried Arnold Theologe amp oldid 232131577