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Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt 15 Dezember 1667 auf Schloss Friedenstein in Gotha 12 September 1739 auf Schloss Jagersburg bei Einhausen war von 1678 bis 1739 Landgraf von Hessen Darmstadt Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Vorfahren 3 Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Ludwig war ein Sohn des Landgrafen Ludwig VI von Hessen Darmstadt 1630 1678 aus dessen zweiter Ehe mit Elisabeth Dorothea 1640 1709 Tochter des Herzogs Ernst I von Sachsen Gotha Nachfolger beim Tod seines Vaters in Hessen Darmstadt wurde 1678 Ernst Ludwigs alterer Halbbruder Ludwig VII der jedoch kurz darauf noch im gleichen Jahr starb Sein Nachfolger wurde Ernst Ludwig Zu diesem Zeitpunkt erst 11 Jahre alt stand er bis 1688 unter Regentschaft seiner fahigen Mutter Im Jahr 1688 musste Ernst Ludwig die Residenz Darmstadt wegen des Krieges mit Frankreich verlassen das wie Russelsheim und Dornberg durch die Franzosen besetzt wurde Er residierte zehn Jahre lang in Nidda und Giessen Nach dem Tod seiner Mutter und seiner ersten Gemahlin wurde der Pietismus entscheidend zuruckgedrangt und nahezu alle seine bisherigen Berater wurden entlassen Ernst Ludwig fuhrte in Hessen Darmstadt die absolutistische Regierungsform ein was eine Neuerung des Steuersystems die Schaffung eines Kriegsdepartements und Erweiterung der Stadte im Besonderen Darmstadt zur Folge hatte Die Landstande wurden so gut wie nicht mehr einberufen und Steuererhohungen uber deren Kopfe hinweg beschlossen Der Landgraf zeigte sich als Forderer von Theater und Musik und tat sich selbst wie schon sein Vater und seine alteren Schwestern Magdalene Sibylle und Auguste Magdalene als Dichter von Kirchenliedern hervor Ernst Ludwig komponierte Marsche und spielte Gambe Sein Kapellmeister war Christoph Graupner Dieser bewarb sich 1723 um eine Stelle als Kantor an der Thomaskirche in Leipzig aber Ernst Ludwig entliess ihn nicht aus seinem Dienst Auf Grund der immer hoheren Schuldenlast die durch Verschwendungssucht Reprasentationsbestreben Bauleidenschaft und Prachtliebe des Landesfursten standig vermehrt wurde wandte sich Ernst Ludwig der Alchemie zu Das Residenzschloss Darmstadt wurde durch den von Ernst Ludwig berufenen Baumeister Louis Remy de la Fosse nach einem Brand 1715 neu angelegt Ernst Ludwigs grosse Jagdleidenschaft kam in der Anlage von vielen neuen Jagdschlossern wie der Jagersburg und der Kleudelsburg zum Ausdruck Die Ausgaben waren so belastend dass Ernst Ludwig durch die oppositionelle Beamtenschaft und Theologen gezwungen wurde die Parforcejagd 1718 aufzugeben Vorfahren Bearbeiten Ludwig V Landgraf von Hessen Darmstadt 1577 1626 Georg II Landgraf von Hessen Darmstadt 1605 1661 Magdalena von Brandenburg 1582 1616 Ludwig VI Landgraf von Hessen Darmstadt 1630 1678 Johann Georg I Kurfurst von Sachsen 1585 1656 Sophie Eleonore von Sachsen 1609 1671 Magdalena Sibylle von Preussen 1586 1659 Ernst Ludwig Landgraf von Hessen Darmstadt Johann III von Sachsen Weimar 1570 1605 Ernst I von Sachsen Gotha Altenburg 1601 1675 Dorothea Maria von Anhalt 1574 1617 Elisabeth Dorothea von Sachsen Gotha Altenburg 1640 1709 Johann Philipp von Sachsen Altenburg 1597 1639 Elisabeth Sophia von Sachsen Altenburg 1619 1680 Elisabeth von Braunschweig Wolfenbuttel 1593 1650 Nachkommen BearbeitenErnst Ludwig heiratete am 1 Dezember 1687 in Darmstadt Dorothea Charlotte 1661 1705 Tochter des Markgrafen Albrecht von Brandenburg Ansbach 1620 1667 mit der er folgende Kinder hatte Dorothea Sophie 1689 1723 1710 Graf Johann Friedrich II von Hohenlohe Ohringen 1683 1765 Ludwig VIII 1691 1768 Landgraf von Hessen Darmstadt 1717 Grafin Charlotte von Hanau Lichtenberg 1700 1726 Karl Wilhelm 1693 1707 Franz Ernst 1695 1716 Friederike Charlotte 1698 1777 1720 Maximilian von Hessen Kassel 1689 1753 nbsp Luise Sophie Spiegel Grafin EppsteinIn zweiter Ehe heiratete er morganatisch am 20 Januar 1727 in Darmstadt Luise Sophie Freiin von Spiegel zu Desenberg 1690 1751 die zur Grafin von Eppstein ernannt wurde nach dem ausgestorbenen Adelsgeschlecht Geboren wurde sie in Werna und sie starb in Rauschenberg Hessen Sie war zuvor verwitwete Grafin von Seiboldsdorf auch Freyen Seyboldsdorf in 1 Ehe mit dem Reichsgrafen Franz Christoph von Seiboldsdorf Freien Seiboltsdorf 1673 im September 1725 in Strassburg kurbayrischer Kammerer Generalfeldmarschall und Inhaber eines Infanterie Regimentes Ihr Vater war Freiherr Hermann Wilhelm von Spiegel zu Desenberg Generalleutnant und Obrist Jagermeister in Diensten von Hessen Kassel 1 Mit der Grafin Eppstein hatte der Landgraf zwei Tochter Louisa Charlotte 1727 1753 Grafin von Eppstein Friederika Sophia 1730 1770 Grafin von Eppstein 1764 Freiherr Johann Carl Ludwig Christian von Pretlack 29 Januar 1716 24 September 1781 Des Weiteren hatte Ernst Ludwig einen ausserehelich geborenen Sohn mit Charlotte Luise Freiin von Forstner 1686 1727 Hofdame in Darmstadt in Stuttgart in Arheilgen bei Darmstadt einer Enkelin des wurttembergischen Kanzlers Christoph Forstner zu Dambenois 1598 1667 ihre Eltern waren Heinrich Friedrich Forstner von Dambenoy 2 1641 1687 und seine Ehefrau Claudia Maria von Lutzelburg Ihr Vater war zunachst brandenburg bayreuthischer Hofrat zuletzt wurttembergischer Geheimrat Hofmarschall und Obervogt zu Urach Ihr Bruder der wurttembergische Oberhofmarschall Georg Friedrich Forstner von Dambenoy 3 1676 1717 hatte sich mit dem wurttembergischen Herzog wegen dessen Matresse Wilhelmine von Gravenitz bzw deren politischen Rankespielen uberworfen und hatte daher das Land verlassen mussen Auf Veranlassung der Gravenitz wurde sein Vermogen beschlagnahmt und das Familienarchiv vernichtet Sein plotzlicher Tod in Mailand liess Geruchte um einen Giftmord aufkommen Nach ihrer Liaison mit Landgraf Ernst Ludwig wurde Charlotte Luise von Forstner eine Verheiratete von Stauff 1719 mit Johann Georg Alexander von Stauff Kammerjunker am Hof von Darmstadt um 1684 1729 in Arheilgen 1 Friedrich Carl Ludwig von Hohenstein zu Furstenfeld 1711 ca 1715 Literatur BearbeitenFriedhalm Ackva Der Pietismus in Hessen in der Pfalz im Elsass und Baden In Martin Brecht u a Geschichte des Pietismus Band 2 Der Pietismus Im Achtzehnten Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1995 ISBN 3 525 55347 1 S 203 Ausschnitt bei Google Books Georg Wilhelm Justin Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogtums Hessen 4 Band Darmstadt 1831 S 34 f Digitalisat Friedrich Knopp Ernst Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 612 f Digitalisat Philipp Alexander Ferdinand Walther Der Darmstadter Antiquarius Darmstadt 1857 S 169 ff Digitalisat Philipp Alexander Ferdinand Walther Darmstadt wie es war und wie es geworden Darmstadt 1865 S 167 ff Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Ludwig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien digada de darmstadt de Hessen Darmstadt Ernst Ludwig Landgraf von Hessische Biografie Stand 10 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b Christoph Graupner 13 Januar 1683 in Kirchberg im Zwickauer Land Sachsen 10 Mai 1760 in Darmstadt Kantate Kommet frolocket mit Dancken und Loben D DS Mus ms 437 29 GWV 1174 29 RISM ID no 450006251 S 7 9 Sybille Osswald Bargende Die Matresse der Furst und die Macht Christina Wilhelmina von Gravenitz 2000 S 65 Sybille Osswald Bargende Die Matresse der Furst und die Macht Christina Wilhelmina von Gravenitz 2000 S 83 f VorgangerAmtNachfolgerLudwig VII Landgraf von Hessen Darmstadt 1678 1739Ludwig VIII Normdaten Person GND 100455840 lobid OGND AKS LCCN no2015165507 VIAF 54493910 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ernst LudwigALTERNATIVNAMEN Hessen Darmstadt Ernst Ludwig vonKURZBESCHREIBUNG Landgraf von Hessen DarmstadtGEBURTSDATUM 15 Dezember 1667GEBURTSORT auf Schloss Friedenstein GothaSTERBEDATUM 12 September 1739STERBEORT auf Schloss Jagersburg bei Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Ludwig Hessen Darmstadt Landgraf amp oldid 224610416