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Werner Elert 19 August 1885 in Heldrungen 21 November 1954 in Erlangen war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe Das Grab von Werner Elert und seiner Ehefrau Annemarie geborene Froboss auf dem Neustadter Friedhof in Erlangen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Christentum und allgemeines Denken 2 2 Zum theologischen Ansatz Realdialektik von Gesetz und Evangelium 2 3 Morphologie des Luthertums 2 4 Dogmengeschichte 3 Verhaltnis zum Nationalsozialismus und Arierparagraphen 4 Wurdigung 5 Schriften 5 1 Monographien 5 2 Aufsatzbande 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenLeben Bearbeiten nbsp Elert wurde in der Golgatha Kirche in Heldrungen getauft Werner Elert war der Sohn des Kaufmanns August Elert wurde in der preussischen Provinz Sachsen geboren und wuchs in Norddeutschland auf Seine Grosseltern waren Bauern Nach dem Besuch des Gymnasiums in Harburg und des Gymnasiums in Husum studierte er Theologie Philosophie Geschichte deutsche Literaturgeschichte Psychologie und Rechtswissenschaft in Breslau Erlangen und Leipzig Er wurde in Erlangen zunachst in Philosophie dann auch in Theologie promoviert 1 Wahrend seiner Zeit in Erlangen und Leipzig wurde er Mitglied der dortigen Evangelisch lutherischen Studentenvereine Philadelphia im Leuchtenburg Verband LV Nach einer kurzen Zeit als Hauslehrer im Baltikum Livland war er von 1912 bis 1919 Pastor in der evangelisch lutherischen altlutherischen Parochie Seefeld altlutherische Diozese Pommern zu der neben Seefeld auch die Ortschaften Kolberg und Zuchen gehorten Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Feldprediger an verschiedenen Fronten 1919 wurde Elert Direktor des altlutherischen theologischen Seminars in Breslau 1923 erfolgte die Berufung auf den Lehrstuhl fur Kirchengeschichte der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Seit 1932 vertrat er die Systematischen Theologie Im akademischen Jahr 1926 27 war er Rektor der Universitat 1928 29 und von 1935 bis 1943 Dekan der Theologischen Fakultat 1953 wurde Elert emeritiert Er starb wahrend des darauffolgenden Jahres im 69 Lebensjahr uberraschend an den Folgen einer Operation Werner Elert war verheiratet mit Annemarie Froboss 1892 einer Tochter des Breslauer Kirchenrates Georg Froboss Sein Urenkel Sonke Gerhold ist Professor fur Strafrecht Strafprozessrecht Medienstrafrecht und Strafvollzugsrecht an der Universitat Bremen Sein ehemaliges Wohnhaus in Erlangen Hindenburgstrasse 44 ist heute als Theologisches Studienhaus Werner Elert Heim im Besitz der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Werk BearbeitenChristentum und allgemeines Denken Bearbeiten Elerts Wirken fallt hauptsachlich in den Umbruch und Neuaufbruch der evangelischen Theologie nach dem Ersten Weltkrieg durch den die liberale Theologie in eine Krise geraten war Diese bestand darin dass das Christentum nach den Erfahrungen des Krieges und dem Zusammenbruch der alten Ordnung nicht mehr als Bestandteil der allgemeinen Kultur und Bildung verstanden werden konnte Vielmehr musste menschliche Kultur und Bildung als unzureichend und unter Gottes Gericht stehend begriffen werden die christliche Botschaft demgemass als Diastase gegenuber der allgemeinen Kultur Das Buch Der Kampf um das Christentum ist von der Grundauffassung bestimmt dass nachdem die Theologie des 19 Jahrhunderts um eine Synthese mit der Umwelt bemuht war nun die Diastase bewusst gemacht werden musse Theologie nicht als Appendix zur allgemeinen Geistesgeschichte sondern als ihr selbstandiges Gegenuber und Bezugspunkt 2 Elerts Deutung der gegenwartigen Kultur ist dabei stark von Oswald Spenglers Buch Der Untergang des Abendlandes Eine Morphologie der Weltgeschichte bestimmt 3 dessen Einfluss spater auch in der Morphologie des Luthertums bestimmend sein sollte Stellt sich schon bei der Betrachtung der Theologiegeschichte des 19 Jahrhunderts heraus dass der Protestantismus uberall da an den Rand des Untergangs gefuhrt wurde wo man ihn mit der nichtchristlichen Umwelt zu einer Synthese verschmelzen wollte 4 so gilt das erst recht in der dekadenten Kultur der Gegenwart die nach Spenglers Analyse aus dem Untergang des Abendlandes schon im Stadium des Niedergangs begriffen ist Kann man nach allem was die Weltgeschichte lehrt nicht zweifeln dass auch fur unsere Kultur einmal der letzte Tag kommt so werden die Christen die aus unserer Mitte dann ubrig sind gleich jenen Pilgervatern nichts anderes mit hinubernehmen in eine neue Welt als die Bibel unter dem Arm 5 Dann gibt es in diesem Augenblick fur diejenigen die von der Christenheit zu ihren Wortfuhrern bestellt sind nur ein einziges grosses Gebot Das Christentum aus den Verschlingungen einer untergehenden Kultur zu losen damit es nicht mit in den Strudel hinabgerissen werde 6 Die Forderung nach einer Diastase des Christentums zum allgemeinen Denken wird sich auch in spateren Arbeiten Elerts auswirken so wenn er in der Morphologie des Luthertums von einer konfessionellen Dynamis des Luthertums ausgeht die als strukturelle Grundgegebenheit den historischen Veranderungen selbst vorgegeben ist 7 bzw wenn er in seinen dogmengeschichtlichen Arbeiten entgegen dem Ansatz von Harnack und anderen die Bezogenheit des altkirchlichen Dogmas auf das biblische Christusbild herausarbeitet um so zu zeigen dass im Dogma keine Verfremdung des ursprunglichen Evangeliums vorliegt sondern eine notwendige uberzeitliche Vorgabe des Glaubens Zum theologischen Ansatz Realdialektik von Gesetz und Evangelium Bearbeiten Kennzeichen der betont lutherisch konfessionellen Theologie Elerts 8 den man den Lutheranissimus unter den Theologen genannt hat 9 ist die Real Dialektik von Gesetz als dem richtenden Schuldspruch Gottes uber den Menschen und Evangelium als dem Freispruch in Christus 10 Die schroffe Antithetik der Verhaltnisbestimmung von Gesetz und Evangelium Deus absconditus und Deus revelatus kann als Spezifikum der Theologie Elerts und als organisierendes Zentrum seiner Dogmatik und Ethik gelten 11 Elerts Theologie ist somit von einer Grundspannung gepragt 12 Gesetz und Evangelium sind keine abstrakten Lehren oder Botschaften sondern Urteile Gottes unter die sich der Mensch gestellt weiss Die Spannung von Gesetz und Evangelium hat zwar Konsequenzen fur Wissen und Tun des Menschen es geht aber um ein Pathos das in der Erfahrung der Sunde und der Erfahrung der Gnade besteht 12 Die Erfahrung des Gesetzes schliesst in sich das Erschrecken des Menschen vor dem Gott dessen Anspruchen er nicht gerecht werden kann und den er so als vernichtend erlebt Dieses Urerlebnis beschreibt Elert wiederum in ahnlich eigenwilliger Form wie schon die Erfahrung der Heimsuchung in dem oben zitierten Erlanger Vortrag Aber uber all dieser Vernunftigkeit der Welt und Verstandlichkeit des Sollens fahrt der Mensch plotzlich zusammen Ihn packt das Grauen Wovor Mit einem Grauen fangt vielleicht jede Religion an Aber hier ist es nicht ein blosses Gefuhl weltlichen Unbehagens das Gefuhl fur die Unheimlichkeit Ratselhaftigkeit Irrationalitat der Umwelt Auch nicht die blosse Furcht vor der eigenen Unzulanglichkeit vor Altern und Sterbenmussen Und auch nicht nur das Gefuhl vom Unendlichen erdruckt zu werden Es ist vielmehr das Grauen das einer empfindet wenn ihn in der Nacht plotzlich zwei damonische Augen anstarren die ihn zur Unbeweglichkeit lahmen und mit der Gewissheit erfullen es sind die Augen dessen der dich in dieser Stunde toten wird Gott ist plotzlich aus einem Gegenstande des Nachdenkens aus einem Paragraphen der Dogmatik zu einer Person geworden die mich personlich anruft 13 In der Anrede im Gesetz ist Gott zwar gegenwartig aber als der verborgene Gott der Deus absconditus Gott offenbart sich zwar im Gesetz sein Anliegen ist aber nicht den Sunder tatsachlich zu vernichten sondern ihn zum Glauben an das Evangelium zu bringen Das Urerlebnis ist nicht nur das Gegenteil von dem was er Gott erreichen will Es ist zugleich das Mittel dazu Der Zweck den er erreichen will ist der Glaube und was dieser empfangt Vergebung der Sunden Leben und Seligkeit Diese Guter sollen von ihm empfangen werden Deshalb bedurfen sie des Glaubens und deshalb muss der Mensch in die Lage kommen in der ihn das Urerlebnis vorfindet 14 An dieser Stelle wird also in abstrakterer Form das ausgedruckt was Elert in dem oben zitierten Vortrag vor der Erlanger Studentengemeinde damit umschrieb dass Christus in wunderlichen Verkleidungen zu uns kommt Im Evangelium der Botschaft vom Freispruch des Sunders auf Grund des stellvertretenden Opfers Christi tritt Gott dagegen aus seiner Heimlichkeit heraus 15 Er wird mit Luther gesagt zum Deus revelatus zu offenbaren Gott an den sich der Glaube halten kann Aus der furchtbaren Verfinsterung des verborgenen Gottes dessen Urteil nach dem Gesetz mich als Sunder vernichtet tritt Gott selbst hervor als Mensch in der Gestalt Jesu Christi aus dem Gericht das Evangelium Ich lebe und ihr sollt auch leben Joh 14 19 LUT realdialektisch verschrankt diese allerengste und doch zugleich gewaltigste Engfuhrung lutherischen Glaubens das ist der erfahrungstheologische Kern von Elerts Theologie 16 Da der richtende Gott nach Elert auch im Schicksal erfahren wird wie etwa seine Deutung der Kriegserlebnisse als Heimsuchung zeigt bewahrt sich der Glaube darin dass er in den Widrigkeiten des Lebens nicht verzweifelt sondern sich im Wissen darum dass hier der verborgene Gott begegnet an das Evangelium halt und an die Begnadigung des Menschen in Christus appelliert Dies bildet die hochste Form der dialektischen Gotteserfahrung es geht darum gegen Gott an Gott zu glauben Elert beruft sich in diesem Zusammenhang auf Luthers Auslegung der Geschichte von Jakobs Kampf am Jabbok in Gen 32 LUT Das ist der christliche Vorsehungsglaube Er ist nicht die feige Ergebung in das was kommen muss sondern deren Uberwindung Er ist heroischer Glaube Denn er ist Verzicht auf die letzte Ruckversicherung Er wagt es den zu bezwingen der uber alles verfugt Er wagt es weil Gott uber alle Freiheit verfugt auch uber die sich vom Glauben besiegen zu lassen So hat Luther den einsamen Kampf des Mannes verstanden der in der Nacht vor der Heimkehr von dem Unbekannten angegriffen wird Er setzt der Drohung des Fremden den Glauben an die Verheissung entgegen Pereundum tibi erit ruft der Fremde Jakob du must herhalten Ad haec Jacob Dazu Jakob Nein das wolt Gott nicht Non peribo Ich werde nicht zugrundegehen Ja und Nein ist da auf allerscharfst und heftigst aufeinander gangen 17 Morphologie des Luthertums Bearbeiten Elert war nicht nur profilierter Dogmatiker sondern auch grundgelehrter historischer Theologe wie seine Morphologie des Luthertums zeigt in der er eine Art Kulturgeschichte des Luthertums vorlegt In dem zweibandigen Werk das man bisweilen als sein bedeutendstes ansieht 18 arbeitet er heraus wie der geistige Kern die Dynamis des Luthertums die er in der skizzierten dialektischen Gotteserfahrung in Gesetz und Evangelium ausmacht in Weltanschauung und Soziallehren Ausdruck findet 19 Die dialektische Gotteserfahrung bezeichnet Elert als evangelischen Ansatz Als Dynamis garantiert sie die Einheit des Luthertums als einer Morphe d h einer Gestalt im Sinne eines einheitlichen Lebensganzen 20 Ansatz und Anlage der Morphologie des Luthertums ist deutlich von Spenglers Der Untergang des Abendlandes gepragt Dafur steht die Verwendung des typisch spenglerschen Begriffs Morphologie sowie die Verteilung des Stoffes auf zwei Bande dazu die ostentative Sonderstellung des Luthertums entsprechend den Spengler schen Kulturen die komplexe Gliederung des Ganzen mit Fragestellungen wie Raum und Zeit sowie die unglaubliche Materialdichte der Darstellung selbst 21 Der evangelische Ansatz als Dynamis des Luthertums entspricht dem was bei Spengler die Seele der Kulturen ist 22 Da nicht nur das Luthertum als kultur oder kirchengeschichtliches Phanomen sondern uberhaupt christlicher Glaube im lutherischen Verstandnis von dem von Elert herausgearbeiteten evangelischen Ansatz gepragt ist haben die entsprechenden Ausfuhrungen in der Morphologie des Luthertums 23 nicht nur historischen sondern zugleich systematisch theologischen Charakter An dieser Stelle zeigt sich was schon fruh als Charakteristikum von Elerts Arbeiten genannt wurde Sie bewegen sich auf einer Grenzlinie zwischen historischer und systematischer Theologie mit einer Neigung zur letzteren 24 Dogmengeschichte Bearbeiten Elert wandte sich nicht nur dem Luthertum sondern vor allem in seinen spateren Jahren auch Fragen der altkirchlichen Dogmengeschichte zu Sein Ziel war die altkirchliche Theologie nicht im Sinne Adolf von Harnacks als Hellenisierung und damit Verfremdung des ursprunglichen Christentums sondern als Bemuhen um ein angemessenes Verstandnis des biblischen Christuszeugnisses darzustellen Dieses Projekt hatte ebenfalls nicht nur ein historisches sondern ein aktuell theologisches Anliegen War Harnacks Grundverstandnis der Dogmengeschichte unter anderem von der Vorstellung geleitet dass das wahre Christentum undogmatisch sei war Elert an der Notwendigkeit allgemein anzuerkennender Dogmen gelegen auch fur die theologische Auseinandersetzung der Gegenwart 25 Insofern lassen sich seine dogmengeschichtlichen Bemuhungen als eine Rehabilitation des Dogmas aus systematisch theologischer Notwendigkeit verstehen Dass dieses Vorhaben in Einklang mit seinem Grundansatz steht das Christentum nicht in Synthese sondern in Diastase zum allgemeinen Denken zu sehen wurde bereits in einem fruheren Absatz gesagt Es ging Elert also um eine Revision der klassischen Dogmengeschichte 26 Sein Ausgangspunkt lag darin dass jeder Teilnehmer der altkirchlichen dogmatischen Diskussionen und Streitigkeiten unter der Notigung des von ihm vernommenen Gotteswortes stand es gibt keinen der sich nicht darauf berufen hatte 27 Daraus ergibt sich folgende Grundauffassung der Dogmengeschichte Durch allen menschlichen Wirrwarr hindurch lauft hier ohne dass die Mitspieler es selbst zu ubersehen vermogen weil sie den angestrebten vorlaufigen Endpunkt gar nicht kennen ein Faden innerer Folgerichtigkeit der alle unter dem Horen auf das Gotteswort bedeutsam gewordenen Augenblicke kontinuierlich verbindet 28 Der These einer hellenisierenden Uberfremdung des Christentums in der altkirchlichen Dogmenentwicklung setzt Elert die Auffassung entgegen dass das kirchliche Dogma sogar gegen den Einfluss griechischer Metaphysik auf die Theologie gerichtet war die Dogmengeschichte demnach eher die Tendenz der Enthellenisierung aufweise Wir glauben vielmehr dass die Kirche mit ihrem Dogma gegen eine ihr wesensfremde Metaphysik gerade einen Wall aufgeworfen hat 29 Zwar bestreitet Elert nicht dass es in der Alten Kirche Aufnahme griechischer Philosophie bei einigen Dogmatikern gab Dogmatik ist aber noch nicht das allgemein anerkannte und anzuerkennende kirchliche Dogma und Elert zeigt dass etwa die von der griechischen Philosophie beeinflusste Logosspekulation wie sie sich von Justin dem Martyrer bis Origenes findet nicht ins Dogma aufgenommen wurde das Nicaenum halt sich etwa in seiner Rede vom Logos sachlich an den Prolog des Johannesevangeliums Vor allem in der nachnicaenischen Epoche der Dogmengeschichte als die Frage nach dem Verhaltnis des praexistenten in Christus inkarnierten Logos zu Gott dogmatisch beantwortet war und sich die Diskussion auf die Frage nach dem Verhaltnis von gottlicher und menschlicher Natur in Christus verlagerte wurde nach Elert nicht philosophische Spekulation sondern das Christusbild der Evangelien zum Movens der Dogmengeschichte Damit wurde die spatere Dogmengeschichte mehr noch als die fruhere zum Bemuhen um das Verstandnis des neutestamentlichen Zeugnisses von Christus Das Auftreten des evangelischen Christusbildes in der nachnicaenischen Dialektik bedeutet den Anfang vom Ende der griechischen Metaphysik in der Theologie 30 Wegen seines uberraschenden Todes konnte Elert keine zusammenhangende Dogmengeschichte mehr vorlegen Eine Reihe von Vorarbeiten und Fragmenten wurde unter dem Titel Der Ausgang der altkirchlichen Christologie aus dem Nachlass herausgegeben Verhaltnis zum Nationalsozialismus und Arierparagraphen BearbeitenHochst umstritten ist das Verhalten Elerts im Dritten Reich Die Diskussion daruber sowie uber den spateren Umgang der Erlanger Theologischen Fakultat mit diesem Teil ihrer Geschichte hat teilweise sogar die Tagespresse erreicht 31 Elert verfasste 1933 mit seinem Erlanger Kollegen Paul Althaus das Gutachten der Erlanger Theologischen Fakultat zum Arierparagraphen in der Kirche Theologisches Gutachten uber die Zulassung von Christen judischer Herkunft zu den Amtern der Deutschen Evangelischen Kirche 32 In Analogie zum Reichsgesetz vom 7 April 1933 zur Wiederherstellung des deutschen Berufsbeamtentums mit dem Nichtarier aus dem Beamtenstand entfernt wurden unterstutzte das Erlanger Gutachten die Forderung nach der Fernhaltung von Christen judischer Abstammung aus kirchlichen Amtern halt aber gleichzeitig fest dass ihre volle Gliedschaft in der DEK Deutschen Evangelischen Kirche dadurch nicht bestritten oder eingeschrankt werde 33 Dieses Urteil ergibt sich aus dem Postulat dass die Inhaber eines kirchlichen Amtes demselben Volk angehoren sollten wie die Gemeindeglieder in Deutschland mussten sie also Deutsche sein Ob dies allerdings fur Juden zutrifft sei eine Frage die die Kirche nicht entscheiden konne daher habe sie sich an der staatlichen Gesetzgebung zu orientieren 34 Ebenso hat Elert den Ansbacher Ratschlag vom 11 Juni 1934 mitunterzeichnet mit dem die Barmer Theologische Erklarung zuruckgewiesen wurde 35 Gegenuber Barmen die von der Offenbarungstheologie gepragt war vertrat der Ratschlag die aus der Naturlichen Theologie hergeleitete Auffassung dass sich Gott neben der Offenbarung in Christus auch in Familie Volk und Rasse offenbare Das Manifest wurde von fuhrenden Mitgliedern der Deutschen Christen und des Nationalsozialistischen Evangelischen Pfarrerbundes unterzeichnet und erhielt sein theologisches Gewicht durch die Unterzeichnung von Elert und Althaus 36 Im Ansbacher Ratschlag heisst es Als glaubende Christen danken wir Gott dem Herrn dass er unserem Volk in seiner Not den Fuhrer als frommen und getreuen Oberhirten geschenkt hat und in der nationalsozialistischen Staatsordnung gut Regiment ein Regiment mit Zucht und Ehre bereiten will 37 Nach den Erinnerungen Helmut Thielickes hat der Dekan Elert im Jahre 1935 anlasslich der Eroffnung eines neugegrundeten Erlanger Studienhauses die Bewohner ermahnt sie sollten sich an Treue zum Fuhrer von niemandem ubertreffen lassen 38 Andererseits gilt Nationalsozialist war Elert unbeschadet anfanglicher Sympathien nicht auch zu den Deutschen Christen wahrte er Distanz 39 Er widerstand der jahrelang an ihn herangetragenen Notigung durch die Erlanger Universitatsspitze als Dekan der Theologischen Fakultat entweder der NSDAP oder wenigstens der Glaubensbewegung Deutsche Christen DC beizutreten 40 Auch soll er politisch und rassisch inkriminierte Theologiestudenten deren Zahl er selbst mit 40 50 angab unter z T erheblichem personlichen Risiko geschutzt bzw vor dem Zugriff der Gestapo bewahrt haben 41 Dass Elerts Verhalten nicht aus ideologischer Zustimmung zum Nationalsozialismus resultierte ergibt sich schon aus dem Gutachten zum Arierparagraphen Wenn darin den Judenchristen zwar Zuruckhaltung bei der Ubernahme kirchlicher Amter empfohlen wird gleichzeitig aber die Moglichkeit voller Mitgliedschaft konvertierter Juden in der Deutschen Evangelischen Kirche nicht bestritten wird ja das judische Volk sogar als das in Erwahlung und Fluch heilsgeschichtliche Volk das Volk Jesu und der Apostel nach dem Fleisch bezeichnet wird 42 so entspricht dies sicher nicht dem nationalsozialistischen Antisemitismus der in den Juden eine minderwertige Rasse sieht Die Loyalitat gegenuber dem nationalsozialistischen Regime und seinen Forderungen resultiert bei Elert vielmehr aus einer nationalkonservativen Grundhaltung einschliesslich Sympathie fur einen starken geordneten Staat 43 die er wie viele andere auf die Fuhrung des Dritten Reiches zu ubertragen suchte In enger Verbindung damit wird in den entsprechenden Verlautbarungen eine bestimmte Auffassung der lutherischen Tradition wirksam die Offenbarung Gottes in Gesetz und Evangelium So heisst es im Ansbacher Ratschlag Das Wort Gottes redet zu uns als Gesetz und Evangelium Das Evangelium ist die Botschaft von dem fur unsere Sunden gestorbenen und um unserer Gerechtigkeit auferweckten Herrn Jesus Christus Das Gesetz begegnet uns in der Gesamtwirklichkeit unseres Lebens wie sie durch die Offenbarung ins Licht gesetzt wird Es bindet jeden an den Stand in den er von Gott berufen ist und verpflichtet uns auf die naturlichen Ordnungen denen wir unterworfen sind wie Familie Volk Rasse d h Blutzusammenhang 44 Die Verfasser des Ansbacher Ratschlags erwarteten vom Fuhrer dass er das deutsche Volk aus seiner politischen und wirtschaftlichen Not befreit Vor dem Hintergrund dass der Staat und sein Regent und sei es der Fuhrer als gottgegebene Ordnungen betrachtet wurden wurde es als Christenpflicht betrachtet an der Starkung dieser Ordnungen mitzuwirken In der konkreten Situation wurde dies als Loyalitat zum nationalsozialistischen Staat verstanden So heisst es nach der Bezeichnung des Fuhrers als gottgegebenen frommen und guten Oberhirten Wir wissen uns daher vor Gott verantwortlich zu dem Werk des Fuhrers in unserem Beruf und Stand mitzuhelfen 44 Analog gilt fur das Gutachten zum Arierparagraphen dass es von der Ubertragung des im Gesetz uns bindende n Gotteswille ns auf die naturlichen Ordnungen von Volk und Rasse ausgeht und von daher die Pflicht des deutschen Volkes sich durch Rechtsakte gegen die Bedrohung seines Eigenlebens durch das emanzipierte Judentum zu schutzen folgert 45 Im Zweiten Weltkrieg verlor Elert beide Sohne In einem Vortrag den er am 6 Juni 1945 also nur knapp vier Wochen nach Ende des Krieges vor der Erlanger Studentengemeinde hielt deutete Elert den Tod seiner Sohne wie uberhaupt die Erfahrungen des Krieges als Heimsuchung Gottes als Erfahrung des unfassbaren richtenden Gottes der die Sicherheit des Menschen zerschlagen will um ihn fur die Erfahrung des Evangeliums der frohen Botschaft des Angenommenseins durch Christus zu offnen Ein Stuck aus diesem Vortrag das Elerts zum Teil recht eigenwilligen Stil verdeutlicht sei an dieser Stelle zitiert Christus hat ja angekundigt er werde in wunderlichen Verkleidungen kommen Mt 25 40 LUT Viele meiner Zuhorer haben nun erfahren wie wunderlich das oft ist wenn er uns daheim sucht Er zielt immer genauer Er trifft von einem Mal zum andern besser Er hat sich das Haus in dem du wohnst genau gemerkt Er kommt immer haufiger Er scheint es geradezu zu lieben Er kommt in der Gestalt des Brieftragers Dein Sohn gefallen Das nachste Mal begegnet er dir im Dunkeln auf der Treppe es musste ja bei uns immer und alles verdunkelt werden wirft dich hinunter und du liegst dann mit zerbrochenen Knochen ein paar Monate im Streckverband Dann wieder teilt er dir in der Gestalt des Ortsgruppenleiters mit wieder ein Sohn zufallig der letzte dieses Mal Der neutrale Theologe wird allerdings finden solche privaten Angelegenheiten gehorten nicht in die wissenschaftliche Theologie Er wird sogar denken hier werde Pietismus getrieben Aber es geht hier im Gegenteil um die reine Lehre Solange du noch ein Heim hast kannst du auch heimgesucht werden Wenn du aber keins mehr hast wo bleibt da die Heimsuchung Da geht es dann erst recht um die Orthodoxie namlich um die reine Christologie Heimsuchen Sollte das am Ende heissen dass er wenn er heimsucht selbst ein Heim sucht Fur sich selbst Wohnungsuchen ist fur uns heute wieder so eine rein personliche Angelegenheit Fur ihn etwa auch Joh 14 23 LUT 46 Wurdigung BearbeitenUnbestritten ist dass Elert auf Grund seiner umfassenden theologischen wie historischen und kulturgeschichtlichen Bildung fur die schon das breite Spektrum seiner Studienfacher steht ein Theologe von hohem Format war In dieser Hinsicht blieb ihm auch die Achtung von theologischen und personlichen Gegnern nicht versagt So empfahl beispielsweise Helmut Thielicke der in seinen Erinnerungen die schwierige Personlichkeit Elerts und sein problematisches Verhalten als Dekan wahrend des Dritten Reiches nicht verschweigt 47 nach dem Zweiten Weltkrieg Studenten die nach Erlangen wechseln wollten bei Elert zu studieren 48 In der Fachliteratur wird beispielsweise an Elerts Morphologie des Luthertums geruhmt wie hier ein schier unubersehbarer Stoff meisterlich gebundelt wird 49 worin sich seine Souveranitat des wissenschaftlichen Konnens zeige 50 An seinem dogmengeschichtlichen Ansatz wird gelobt dass es ihm gelinge den Weg der altkirchlichen Christologie differenzierter nachzuzeichnen als es bisher geschehen ist 51 Er konnte somit als weiterfuhrend gelten In der Rezeption wird Elert aber vor allem auf Grund seines theologischen Ansatzes als Gegenspieler Karl Barths und der von ihm ausgehenden Richtung der dialektischen Theologie dargestellt 52 Dabei steht Elert zunachst theologiegeschichtlich durchaus am selben Ort wie Barth dessen eigenstandiges theologisches Wirken ja auch in die Epoche von Krise und Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg gehort 53 Elerts oben zitierter Ansatz bei dem Urerlebnis vor Gott nicht bestehen zu konnen kann als Gegenposition zum romantisch idealistischen Ansatz Friedrich Schleiermachers interpretiert werden wonach Religion nicht mit dem Schrecken vor Gott beginnt sondern als Sinn und Geschmack fur das Unendliche o a aufgefasst wird Diese Gegenposition teilt Elert durchaus mit seiner ganzen theologischen Generation zumal mit seinem radikalsten Antipoden Karl Barth 54 Gewisse Unterschiede zu Barth bestehen allerdings von Anfang an Zum einen versteht der fruhe Barth die Diastase zwischen Christentum und allgemeiner Kultur grundsatzlich wahrend Elert darin das Gebot der Stunde aber keine grundsatzliche immer gultige Verhaltnisbestimmung sieht 55 zum anderen durfte Elert im Unterschied zu Barth den Umbruch weniger stark erfahren haben weil er nicht durch die Schule der liberalen Theologie gegangen war sondern vielmehr in der mit den Namen Franz Hermann Reinhold von Frank und Ludwig Ihmels bezeichneten Erlanger Tradition steht Mit der von Barth ausgehenden dialektischen Theologie hat Elert sich erst ab den dreissiger Jahren ab der Zeit des Kirchenkampfes auseinandergesetzt und zwar ausschliesslich kritisch 56 Dabei liegt das Zentrum des theologischen Gegensatzes darin dass Elert von zwei Worten Gottes ausgeht Gesetz und Evangelium wahrend Barth im Evangelium von Jesus Christus das eine gultige Wort Gottes sieht dem das Gesetz eingeordnet ist Elerts Mitwirkung an dem gegen die Barmer Theologische Erklarung gerichteten Ansbacher Ratschlag verdankt sich genau diesem Gegensatz Die Schopfungsordnungen etwa die von Volk und Staat durfen nicht einfach als gottliche Setzung nivelliert werden indem man wie die massgeblich von Barth formulierte Barmer Erklarung feststellt allein Jesus Christus als Kundgabe Gottes gelten lasst Barth hat dem unumkehrbaren Vorrang der Christusoffenbarung unter anderem in der im Jahre 1935 erstmals publizierten Schrift Evangelium und Gesetz statt Gesetz und Evangelium Ausdruck verliehen 57 Anhand der Auseinandersetzung um die Barmer Erklarung und zeigt sich aber auch schon ein Problem des elertschen Ansatzes Die Annahme der ausserevangelischen Setzungen Gottes trug zur anfanglichen Zustimmung zum nationalsozialistischen Regime bei Der Ansbacher Ratschlag beruft sich ausdrucklich darauf dass das Gesetz als Offenbarung Gottes neben dem Evangelium in der Gesamtwirklichkeit unseres Lebens begegnet und folgert daraus die Loyalitat zum Fuhrer Dagegen konnte Barth den Anspruchen des neuen Regimes die alleinige Bezogenheit auf Christus entgegenstellen Vor dem zeitgeschichtliche Hintergrund betraf die Auseinandersetzung um die Offenbarung in Gesetz und Evangelium als zwei Worten Elert bzw Evangelium und Gesetz als einem Wort Gottes Barth also hochst aktuelle Fragen Andererseits lasst sich Elerts Ansatz neben der Christusoffenbarung die davon zu unterscheidende Erfahrung Gottes im Gesetz zu beschreiben und dieser jegliche Schicksalserfahrung einzuordnen als Starke gegenuber Barths Ansatz verstehen Indem Elert wie Luther davon ausgeht dass Gott in Natur und Geschichte also auch meiner personlichen Geschichte als Deus absconditus durchweg personal anwesend ist holt er den gesamten von Karl Barth dem atheistischen Niemandsland uberlassenen Komplex des theologisch Nicht Integrierbaren in die Theologie zuruck 58 Wiederum kann es aber als Problem empfunden werden wenn man jegliche Schicksalserfahrung als Erfahrung des verborgenen Gottes deutet der die Menschen auf die Annahme des Evangeliums vorbereiten will Es ware aber verfehlt darin eine objektive Losung der Theodizeefrage zu sehen da Elerts Theologie weniger abstrakt systematisch als vom personlichen Gotteserleben her konzipiert ist Sie ist Erfahrungstheologie in aller Nuchternheit wurde sie eine erlittene Theologie genannt 59 So halt Elert nicht als Lehrsatz sondern als Gewissheit des christlichen Glaubens fest Wer an Gott glaubt weiss dass er ihm uberall begegnet an jedem Ort in jedem Ereignis Wir haben wirklich allen Anlass nicht nur anderen sondern auch uns selbst bestandig vor Augen zu halten dass es kein Ereignis gibt in dem er uns nicht begegnet 60 Dieses starke Verstandnis der Allgegenwart Gottes ist nicht bloss auf dem Papier nachvollziehbar sondern so dass wir mit dieser Gegenwart so real zu leben haben wie Elert selbst darin lebte 61 In den Widerspruchlichkeiten eines in der Gewissheit der Allgegenwart Gottes gefuhrten Lebens das entgegen der allgemeinen Erfahrung vom Glauben an das Evangelium bestimmt ist wird auch die Gefahr eines dualistischen marcionitischen Zerreissens des Gottesbildes vermieden auf das die Spannung von Gesetz und Evangelium bei einer abstrakten Betrachtung hinauslaufen konnte 61 Ein weiteres Problem von Elerts Ansatz ist schliesslich darin zu erkennen dass er ausserhalb des Evangeliums nur die Erfahrung Gottes im Gesetz thematisiert Positive ausserevangelische Erfahrungen von Schopfung und Bewahrung kommen damit nicht in den Blick 62 Schriften BearbeitenEine ausfuhrliche Bibliographie findet sich in Friedrich Hubner und andere Hrsg Gedenkschrift fur D Werner Elert Beitrage zur historischen und systematischen Theologie Berlin 1955 mit Bibliographie Monographien Bearbeiten Rudolf Rocholls Philosophie der Geschichte Erlangen 1910 Dogma Ethos Pathos Dreierlei Christentum Leipzig 1920 Der Kampf um das Christentum Geschichte der Beziehungen zwischen dem evangelischen Christentum in Deutschland und dem allgemeinen Denken seit Schleiermacher und Hegel Munchen 1921 Nachdruck Hildesheim 2005 Morphologie des Luthertums Bd 1 Theologie und Weltanschauung des Luthertums hauptsachlich im 16 und 17 Jahrhundert Munchen 1931 19653 Bd 2 Soziallehren u Sozialwirkungen des Luthertums Munchen 1932 19653 Der christliche Glaube Grundlinien der lutherischen Dogmatik Berlin 1940 Erlangen 19886 bearb u hrsg v Ernst Kinder Das christliche Ethos Grundlinien der lutherischen Ethik Tubingen 1949 Erlangen 19612 bearb u hrsg v Ernst Kinder Abendmahl und Kirchengemeinschaft in der Alten Kirche hauptsachlich des Ostens Berlin 1954 Der Ausgang der altkirchlichen Christologie Eine Untersuchung uber Theodor von Pharan und seine Zeit als Einfuhrung in die alte Dogmengeschichte aus dem Nachlass hrsg v Wilhelm Maurer und Elisabeth Bergstrasser Berlin 1957Aufsatzbande Bearbeiten Zwischen Gnade und Ungnade Abwandlungen des Themas Gesetz und Evangelium Munchen 1948 Ein Lehrer der Kirche Kirchlich theologische Aufsatze und Vortrage von Werner Elert hrsg von Max Keller Huschemenger Berlin 1967Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Elert Werner In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1486 1487 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Oswald Bayer Theologie Handbuch Systematischer Theologie I Gutersloh 1994 S 281 309 Karlmann Beyschlag Werner Elert in memoriam In Lutherische Kirche in der Welt Jahrbuch des Martin Luther Bundes Jg 39 1992 S 27 58 Karlmann Beyschlag Die Erlanger Theologie Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns 67 Erlangen 1993 vor allem S 149 178 Sigurjon Arni Eyjolfsson Rechtfertigung und Schopfung in der Theologie Werner Elerts Arbeiten zur Geschichte und Theologie des Luthertums N F 10 Hannover 1994 Berndt Hamm Werner Elert als Kriegstheologe Zugleich ein Beitrag zur Diskussion Luthertum und Nationalsozialismus In Kirchliche Zeitgeschichte Jg 11 1998 S 206 254 Friedrich Wilhelm Kantzenbach Evangelium und Dogma Die Bewaltigung des theologischen Problems der Dogmengeschichte im Protestantismus Stuttgart 1959 S 242 250 Thomas Kaufmann Elert Werner August Friedrich Immanuel In Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Aufl Bd 2 Tubingen 1999 Sp 1198 Thomas Kaufmann Werner Elert als Kirchenhistoriker In Zeitschrift fur Theologie und Kirche Jg 93 1996 S 193 242 Ernst Kinder Elert Werner In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 438 f Digitalisat Albrecht Peters Elert Werner In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 9 Dionysius Exiguus Episkopalismus de Gruyter Berlin 1982 S 493 497 Albrecht Peters Unter der Heimsuchung Gottes zum theologischen Vermachtnis Werner Elerts In Kerygma und Dogma Jg 31 1985 S 250 292 Notger Slenczka Selbstkonstitution und Gotteserfahrung Werner Elerts Deutung der neuzeitlichen Subjektivitat im Kontext der Erlanger Theologie Forschungen zur Systematischen und Okumenischen Theologie 86 Gottingen 1999 Axel Tollner Eine Frage der Rasse Die Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern der Arierparagraf und die bayerischen Pfarrfamilien mit Judischen Vorfahren im Dritten Reich Konfession und Gesellschaft Beitrage zur Zeitgeschichte Bd 36 W Kohlhammer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 17 019692 6 Tanja Hetzer Christina Winter Elert Werner In Handbuch des Antisemitismus Band 2 Personen Teilband A K de Gruyter Saur Berlin 2009 ISBN 978 3 598 24072 0 S 203f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Elert im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Als Quelle zu Jugend und Studienzeit vgl Elerts Eintrag in das Goldene Buch der Universitat Erlangen vom 5 Januar 1927 publiziert in Thomas Kaufmann Werner Elert als Kirchenhistoriker In Zeitschrift fur Theologie und Kirche ZThK 93 1996 S 236 238 Beyschlag Erlanger Theologie S 154 Vgl dazu auch Kaufmann ZThK 93 1996 S 207ff Elert Kampf um das Christentum S 3 Elert Kampf um das Christentum S 490 Elert Kampf um das Christentum S 489 Kaufmann ZThK 93 1996 S 216 Diese profilierte konfessionelle Position zeigt sich beispielhaft darin dass seine Dogmatik den Titel Der christliche Glaube tragt der durch den Untertitel Grundlinien der lutherischen Dogmatik prazisiert ist Nach Walther von Loewenich Erlebte Theologie Begegnungen Erfahrungen Erwagungen Munchen 1979 S 118 stammt diese Bezeichnung von einem zeitgenossischen Theologen ohne Namensnennung Zum theologiegeschichtlichen Hintergrund der Gegenuberstellung von Gesetz und Evangelium vgl Christoph Schwobel Gesetz und Evangelium In Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Auflage Bd 3 Sp 862 867 Kaufmann In RGG4 2 Sp 1198 a b Oswald Bayer in Handbuch Systematischer Theologie I S 306 Elert Morphologie des Luthertums I verb Nachdruck der 1 Auflage Munchen 1958 S 18 Elert Kampf um das Christentum S 63 Elert Kampf um das Christentum S 64 Christus ist der Inhalt derjenigen Offenbarung mit der es der Glaube als Glaube zu tun hat In ihm tritt Gott aus seiner Heimlichkeit heraus Beyschlag Werner Elert in memoriam S 34 Beyschlag beruft sich auf Kollegerfahrung bei Elert sowie auf Elerts Aufsatz Gesetz und Evangelium in Elert Zwischen Gnade und Ungnade S 132ff Elert Der christliche Glaube 6 Auflage S 287 er zitiert aus Luthers Genesis Vorlesung Weimarer Ausgabe 44 S 100 So Kaufmann RGG4 2 Sp 1198 Loewenich Erlebte Theologie S 119 nennt es Elerts Hauptwerk Zu Darstellung und Wurdigung des Werkes vgl Kaufmann ZThK 93 1996 S 215ff Zum Uberblick uber dieses Werk und seine Einordnung in die theologische Diskussion vgl auch Peters TRE 9 S 494f Elert Morphologie des Luthertums I S 3 Soll es sich beim Luthertum um eine Morphe um ein einheitliches Lebensganzes handeln muss eine alle Lebensausserungen bestimmende Dominante auszumachen sein zum evangelischen Ansatz als gestaltender Dynamis des Luthertums vgl Elert Morphologie des Luthertums I 8 wo er dies zunachst als Arbeitshypothese einfuhrt Beyschlag Erlanger Theologie S 159 Kaufmann ZThK 93 1996 S 218 Elert Morphologie I Erster Abschnitt So in einem Schreiben des Dekans der Theologischen Fakultat in Erlangen Prof Bachmann vom 20 Oktober 1922 in dem er gegenuber dem Senat der Universitat den Wunsch nach einer Berufung Elerts begrundet zitiert bei Thomas Kaufmann Werner Elert als Kirchenhistoriker in ZThK 93 1996 S 238 Zur Kritik an Harnack vgl Elert Die Kirche und ihre Dogmengeschichte In ders Der Ausgang der altkirchlichen Christologie S 313 333 vor allem S 314 f zu Elerts dogmengeschichtlichem Ansatz uberhaupt vgl Friedrich Wilhelm Kantzenbach Evangelium und Dogma Die Bewaltigung des theologischen Problems der Dogmengeschichte im Protestantismus Stuttgart 1959 S 242 ff So Peters in TRE 9 S 496 vgl auch Beyschlag Werner Elert in memoriam S 49 f Elert Die Kirche und ihre Dogmengeschichte S 325 Elert Kampf um das Christentum S 325 Elert Christusbild und Christusdogma In ders Ausgang der altkirchlichen Christologie S 12 25 hier S 14 Elert Kampf um das Christentum S 22 Vgl dazu den Artikel von Stefan Schosch Kollegiale Rucksichtnahme verdrangte die Frage nach der Erblast Der Erlanger Kirchenhistoriker Berndt Hamm gibt Anlass zur Auseinandersetzung mit dem Werk des Theologen Werner Elert in der Frankfurter Rundschau vom 7 November 1991 S 18 Zu Hamms ausserst kritischer Elert Darstellung vgl Berndt Hamm Werner Elert als Kriegstheologe In Kirchliche Zeitgeschichte 11 2 1998 S 206 254 passim Karlmann Beyschlag fugt in seine Darstellung der Erlanger Theologe einen Exkurs zum Thema Die Erlanger Fakultat und der Kirchenkampf ein in dem er sich um ein differenziertes Bild der massgeblich von Elert mitgetragenen Entscheidungen wahrend des Dritten Reiches bemuht vgl ders Die Erlanger Theologie S 160 170 Vgl zum Thema auch Kaufmann ZThK 93 1996 S 240 242 Anhang III Zu Elerts Haltung zum Nationalsozialismus Veroffentlicht in Kurt Dietrich Schmidt Die Bekenntnisse und grundsatzlichen Ausserungen zur Kirchenfrage des Jahres 1933 Gottingen 1934 S 182 186 Zitiert nach Schmidt Bekenntnisse des Jahres 1933 S 185 Zur Darstellung und kritischen Interpretation des Erlanger Gutachtens vgl Walther von Loewenich Erlebte Theologie Begegnungen Erfahrungen Erwagungen Munchen 1979 S 177 180 auch Beyschlag Erlanger Theologie S 162 165 Veroffentlicht in Kurt Dietrich Schmidt Die Bekenntnisse und grundsatzlichen Ausserungen zur Kirchenfrage Band 2 Das Jahr 1934 Gottingen 1935 S 102 104 zur Vorgeschichte Entstehung und kritischen Interpretation des Ansbacher Ratschlags vgl Walther von Loewenich Erlebte Theologie Begegnungen Erfahrungen Erwagungen Munchen 1979 S 174 177 Beyschlag Erlanger Theologie S 165 170 Clemens Vollnhals Evangelische Kirche und Entnazifizierung 1945 1949 Studien zur Zeitgeschichte Bd 36 Munchen Oldenbourg Verlag 1989 ISBN 3 486 54941 3 ursprunglich Diss Univ Munchen 1986 S 128 Zitiert nach Schmidt Bekenntnisse Band 2 S 103 Helmut Thielicke Zu Gast auf einem schonen Stern Taschenbuchausgabe 1987 S 124 Thomas Kaufmann Art Elert in RGG4 2 Sp 1198 Beyschlag Erlanger Theologie S 161 Uber das Verhaltnis Elerts zu NSDAP und Deutschen Christen vgl auch Kaufmann ZThK 93 1996 S 241 Beyschlag ebd Beyschlag beruft sich hierbei auf den von Elert verfassten Bericht uber seine Dekanatszeit von 1935 1943 den er in Erlanger Theologie S 268 286 in voller Lange zitiert An dieser Stelle ist die Passage zur Betreuung der Studierenden S 279 281 relevant Zitiert nach Schmidt Die Bekenntnisse und grundsatzlichen Ausserungen zur Kirchenfrage des Jahres 1933 S 184f Um eine entsprechende Pragung Elerts zu illustrieren sei auf seine Bemerkung im Eintrag des Goldenen Buches der Universitat Erlangen hingewiesen Der Stolz meiner Knabenjahre war dass die Konige von Preussen keinen Krieg gefuhrt haben in denen nicht ein Elert mitkampfte Zitat nach Kaufmann ZThK 93 1996 S 236 Auch Walther von Loewenich Erlebte Theologie Begegnungen Erfahrungen Erwagungen Munchen 1979 118 zitiert diese Aussage im Rahmen einer Charakterisierung Elerts a b Zitiert nach Schmidt Bekenntnisse Bd 2 S 103 Albrecht Peters Art Elert in TRE 9 S 496 Werner Elert Philologie der Heimsuchung In ders Zwischen Gnade und Ungnade S 9 16 S 15f zum zeitgeschichtlichen Hintergrund dieses Vortrags vgl Albrecht Peters Unter der Heimsuchung Gottes zum theologischen Vermachtnis Werner Elerts In Kerygma und Dogma 31 1985 S 250 292 Vgl Thielicke Zu Gast auf einem schonen Stern 101 ff 109 f und oben Anm 2 Nach Peters Unter der Heimsuchung Gottes S 255 durfte Thielickes Urteil uber Elert vorschnell und ungut wenn auch vielleicht personlich verstandlich sein Er verweist stattdessen auf die respektvollen Skizzen von Walther von Lowenich und Wolfgang Trillhaas Personliche Erinnerung von Jorg Baur mitgeteilt in Gottingen am 15 Dezember 2006 Peters in TRE 9 S 495 Beyschlag Werner Elert in memoriam S 44 Kantzenbach Evangelium und Dogma S 246 So auch Notger Slenczka Selbstkonstitution S 15 Vgl dazu unter anderem Bayer Handbuch Systematischer Theologie I S 283 Wie Barth oder Paul Tillich habe Elert zu der Generation von Theologen gehort die mit einer Theologie der Krise auf das Erlebnis des Ersten Weltkriegs antwortete Zu dieser Interpretation vgl Beyschlag Werner Elert in memoriam S 33f Zitat in Erlanger Theologie S 34 So auch Kaufmann ZThK 93 1996 S 208f Uber die Sonderstellung Elerts im Zusammenhang des theologischen Neuaufbruchs der zwanziger Jahre vgl Slenczka Selbstkonstitution S 15ff Slenczkas Programm besteht darin Elerts Theologie nicht aus den zeitgenossischen Diskussionen zu verstehen sondern aus seinen eigenen Wurzeln in der Erlanger Tradition Zu dieser Auseinandersetzung vgl auch Schwobel Gesetz und Evangelium In Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Auflage Bd 3 Sp 862 867 Sp 864f Beyschlag Werner Elert in memoriam S 40 So Wolfgang Trillhaas im Geleitwort zur 6 Auflage von Elert Der christliche Glaube Elert Der christliche Glaube S 146f a b Beyschlag Werner Elert in memoriam S 41 Vgl dazu Bayer Handbuch Systematischer Theologie I 308 Normdaten Person GND 118688561 lobid OGND AKS LCCN n84203097 VIAF 49323945 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Elert WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 19 August 1885GEBURTSORT HeldrungenSTERBEDATUM 21 November 1954STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Elert amp oldid 237462070