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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Asteroiden siehe 52301 Qumran Khirbet Qumran arabisch خربة قمران Chirbat Kumran DMG Ḫirbat Qumran meist nur Qumran hebraisch קומראן genannt ist eine archaologische Statte im unter israelischer Verwaltung stehenden Westjordanland Area C 1 Sie liegt auf einer flachen Mergelterrasse nahe dem Nordwestufer des Toten Meeres Lage von Qumran in der westlichen Region des Toten MeeresBereits in der Eisenzeit bestand eine durch zahlreiche Keramikfunde nachgewiesene Siedlung Nach ihrem Ende war das Mergelplateau von der hellenistischen Zeit bis zum Judischen Krieg wieder bewohnt Man unterscheidet ein Hauptgebaude mit Turm und zwei Wirtschaftsbereiche westlich und sudlich davon Es gibt auch einen grossen Friedhof mit uber 1000 Bestattungen ostlich der Siedlung Seit den Funden der Schriftrollen vom Toten Meer in der ersten von elf Felshohlen der naheren Umgebung 1947 legte ein Team der Ecole Biblique unter Leitung von Roland de Vaux die Ruinen von 1951 bis 1956 weitgehend frei Der Ausgraber prasentierte ein Gesamtbild der Geschichte und des Alltags der Einwohner Qumrans das Texte antiker Autoren Plinius der Altere Flavius Josephus Philon von Alexandria einige in den 1950er und 1960er Jahren bereits erschlossene Texte die in den benachbarten Hohlen deponiert worden waren und ausgewahlte Grabungsbefunde kombinierte Es erlangte eine grosse Breitenwirkung Aufgrund unzureichender Stratigraphie ist de Vaux Chronologie aus Sicht spaterer Archaologen grosstenteils unbegrundet Erst in den spaten 1980er Jahren entwickelte sich Qumran zu einer vielbesuchten Touristenattraktion parallel zu der Diskussion um die verschleppte Publikation der Schriftrollen vom Toten Meer Diese Kontroversen fuhrten dazu dass Qumran in der Offentlichkeit starker wahrgenommen wurde 2 2012 wurde Qumran von der Standigen Delegation Palastinas auf der Tentativliste des UNESCO Welterbes eingetragen Vorschlag einer Rekonstruktion der Anlage in hellenistisch fruhromischer Zeit Schautafel im Nationalpark Inhaltsverzeichnis 1 Namen 2 Klima 3 Topographie 4 Plinius uber Essener am Toten Meer 5 Der Jachad uber seine eigene Geschichte 6 Forschungsgeschichte 6 1 Unter osmanischer Verwaltung 6 2 Unter jordanischer Verwaltung 6 3 Unter israelischer Verwaltung 7 Besiedlungsphasen 7 1 Eisenzeit 7 2 Hasmonaische und herodianische Zeit 7 2 1 Religiose Gemeinschaftssiedlung 7 2 2 Militarische Funktion 7 2 3 Hasmonaische Villa 7 2 4 Gewerbliche Anlage 7 3 Fruhromische Zeit 8 Die antike Siedlung 8 1 Hauptgebaude 8 2 Speiseraum und Geschirrkammer 8 3 Wasserinstallationen 8 4 Topfereien 8 5 Friedhof 9 Einzelfunde 9 1 Keramik 9 1 1 Tafelgeschirr 9 1 2 Ostraka 9 2 Glas 9 3 Tierknochendeponierungen 10 Rezeption 11 Literatur 11 1 Grabungstagebucher Grabungsberichte 11 2 Uberblicksdarstellungen 11 3 Diskussion 11 4 Einzelthemen 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseNamen BearbeitenKhirbet QumranKhirbet Qumran خربة قمران DMG Ḫirbat Qumran ist ein moderner seit dem 19 Jahrhundert bezeugter arabischer Ortsname Edward H Palmer ubersetzte ihn 1881 in einer Ortsnamensliste des Palestine Exploration Fund als Ruine des grauen Flecks und verwies auf die helle Farbe der Mergelterrasse 3 Frank Moore Cross schlug stattdessen vor vom Mondlicht erhellte Ruine 4 Jozef T Milik wies darauf hin dass die Gegend am Nordwestufer des Toten Meeres in der byzantinischen Monchsliteratur Wuste Kalamon hiess zu altgriechisch kalamos kalamos Schilfrohr Er hielt es fur moglich dass dieser Flurname von aramaisch sprechenden Monchen zu Qolman transformiert wurde und im arabischen Namen Qumran weiterlebt 5 Ir haMelach oder SechachaFur den eisenzeitlichen Namen von Qumran wird eine Liste im biblischen Buch Josua herangezogen Jos 15 61 62 EU die mit En Gedi einen sicher identifizierbaren Ortsnamen enthalt Daher nimmt man an dass die ubrigen funf Orte der Liste auch am Westufer des Toten Meeres lagen Bet Araba Middin Sechacha Nibschan und Ir haMelach Martin Noth pladierte fur die Identifikation von Khirbet Qumran mit Ir haMelach hebraisch ע יר ה מ ל ח ir hammaelaḥ Salzstadt 6 John Marco Allegro fur Sechacha hebraisch ס כ כ ה sekhakhah einen Ort der auch in der Kupferrolle von Qumran mehrfach erwahnt wird 7 Hanan Eshel unterstutzte Allegros Identifikation nach einer Analyse der Reihenfolge der in Jos 15 genannten Orte Sechacha sei der Hauptort der Nordgruppe En Gedi der Hauptort der Sudgruppe 8 Wenn man die kurz vor dem Judischen Krieg angefertigte Kupferrolle fur den antiken Namen Qumrans heranzieht heisst das auch dass der eisenzeitliche Name Sechacha trotz mehrhundertjahriger Siedlungspause weiter tradiert wurde und in hellenistischer Zeit bei der Neubesiedlung der Mergelterrasse wieder aufgegriffen wurde Fur Jodi Magness steht fest dass Sechacha der antike Name Qumrans war 9 Mezad ChasidimMichael Avi Yonah hingegen folgte im Gazetteer of Roman Palestine 1976 einem Vorschlag Jozef T Miliks die Siedlung von Khirbet Qumran in hellenistischer und romischer Zeit mit Mezad Chasidim zu identifizieren einem Ortsnamen der in einem Brief aus der Zeit des Bar Kochba Aufstands 134 135 n Chr genannt wird hebraisch מצד חסידין meṣad ḥasidin Festung der Frommen bzw Essenerfestung wenn man Miliks Herleitung des Namens Essener von hebraisch חסידים ḥasidim folgt 10 Diese Herleitung ist allerdings problematisch 11 Klima BearbeitenAm Nordwestufer des Toten Meeres sind die Niederschlage mit 100 mm im jahrlichen Durchschnitt hoher als im Suden des Binnensees wo weniger als 50 mm gemessen werden Die relative Luftfeuchtigkeit ist das ganze Jahr uber niedrig Der Sommer ist sehr heiss mit Tageshochsttemperaturen von 33 38 Grad Celsius Josephus schrieb die Hitze sei derartig dass man kaum aus dem Haus treten konne Der Winter am Toten Meer ist mit 20 22 Grad Celsius mild In der Antike war eine Villa am Toten Meer fur die Jerusalemer Oberschicht eine attraktive Option denn wahrend es in Jerusalem unangenehm kalt und feucht war trugen die Anwohner des Toten Meeres Leinenkleidung wie Josephus schrieb 12 Die Verdunstung ist mit jahrlich bis zu 3 Metern extrem hoch Da Khirbet Qumran uber keine Quelle verfugte und die antiken Bewohner auf die Speicherung des Wassers angewiesen waren welches an wenigen Wintertagen durch das benachbarte Wadi Qumran stromte ist davon auszugehen dass ihre Wasserinstallationen abgedeckt oder uberbaut waren 13 Topographie Bearbeiten nbsp Schiffsverkehr auf dem Toten Meer in byzantinischer Zeit im Hintergrund das Ostufer mit dem Badeort Kallirhoe Madaba Karte nbsp Markierung am Felsen von Ras Feshkha Die waagerechte Linie uber den Buchstaben P E F befand sich am 9 Oktober 1900 genau 14 Fuss 4 2672 Meter uber der Wasseroberflache des Toten Meeres 14 Die archaologische Statte befindet sich etwa 20 km sudostlich von Jerusalem am Nordwestufer des Toten Meeres 15 Sie liegt auf einem naturlichen Mergelplateau etwa 325 m unter dem Meeresspiegel 97 m uber dem heutigen Ufer des Binnensees Dieser wird von ganzjahrig Wasser fuhrenden Zuflussen gespeist neben dem Jordan sind dies Wadi Mudschib und Wadi Hasa einigen ufernahen Quellen vor allem aber von winterlichen Niederschlagen in einem etwa 40 000 Quadratkilometer grossen hydrographischen Einzugsgebiet 16 Der Wasserstand des Toten Meeres unterliegt deshalb jahreszeitlichen Schwankungen Er war aber auch im Lauf der Geschichte grossen Schwankungen unterworfen Das hatte Auswirkungen auf die Quellen in seiner Umgebung und damit auf die Moglichkeit einer Oasenwirtschaft mit Hainen von Dattelpalmen zwischen denen Feldfruchte angebaut werden konnten Die Lage der antiken Hafen von Khirbet Mazin Rujm el Bahr und Kallirhoe deutet darauf hin dass der Wasserstand in hellenistischer und fruhromischer Zeit bei etwa 395 m lag Das war eine vergleichsweise ideale Situation Die Folge war ein Bauboom am Toten Meer seit etwa 100 v Chr Villen Gehofte Werkstatten gesichert durch militarische Stutzpunkte und verbunden durch ein Strassennetz Als der Wasserspiegel in fruhbyzantinischer Zeit auf uber 390 m stieg bedeckte das Tote Meer einen Teil der potentiell landwirtschaftlich nutzbaren Flache Sinkt der Wasserstand unter 400 m vertrocknen einige Quellen andere liefern nur noch brackiges Wasser Das ist die heutige Situation 17 Die Frage wie gut Qumran in das antike Wegenetz eingebunden war spielt fur die Deutung der Siedlung eine grosse Rolle Das Thema wurde kontrovers diskutiert nachdem Lena Cansdale 1997 vorgeschlagen hatte Khirbet Qumran als eine Art Karawanserei an einem Verkehrsknotenpunkt zu interpretieren 18 Magen Broshi betonte 1999 dass die sudlich von Ain Feshkha vorkragende steile Klippe Ras Feshkha bei damaligem Wasserstand eine Nord Sud Strasse am Westufer des Toten Meeres und damit die direkte Verbindung von Qumran nach En Gedi weiter sudlich unmoglich gemacht habe Erst ab einem Meeresniveau von 400 m sei ein Weg zwischen Klippe und Wasser gangbar Qumran befand sich demnach in der Antike in einer Sackgasse nur durch einen Pfad uber die Klippen in Ost West Richtung mit dem Hinterland verbunden Yizhar Hirschfeld fuhrte dagegen 2004 neuere Messungen an denen zufolge die Meereshohe am Fuss von Ras Feshkha bei 393 m liegt damit sei der Weg in spathellenistischer und fruhromischer Zeit offen gewesen Broshi und Hirschfeld bezogen sich bei ihrer Argumentation auf einen Felsen von Ras Feshkha den der Palestine Exploration Fund 1900 markiert hatte Foto und dessen Hohe die ihnen vorliegenden Daten abweichend angaben Roi Porat konnte 2006 zeigen dass es in der Antike eine Kustenroute zwischen Qumran und En Gedi gab die bei jahreszeitlich schwankenden Wasserstanden aber nicht immer passierbar war so dass Ausweichpfade uber die Klippen angelegt wurden Auch Ras Feshkha war keine unuberwindliche Barriere 19 Nach Analyse des ganzen historischen Wegenetzes in der Region kamen Joan E Taylor und Shimon Gibson 2011 zu dem Ergebnis dass am Westufer des Toten Meeres und landeinwarts seit der spaten Eisenzeit ein Netz regionaler Wege und Pfade bestand das in hellenistischer und romischer Zeit weiter benutzt wurde Qumran war eingebunden lag aber nicht an einem Verkehrsknotenpunkt Ein steiler nur fur Fussganger geeigneter Pfad fuhrte von Qumran uber die Klippen zur 5 km entfernten Festung Hyrkania hinauf Der Schiffsverkehr sei wichtiger sicherer und komfortabler gewesen als die Kustenroute die als lokale Nebenstrasse nicht den Stellenwert einer Landstrasse oder gar Hauptstrasse hatte Sie meinen daher auch dass Khirbet Qumran einen eigenen Ankerplatz hatte auch wenn dieser nicht archaologisch nachgewiesen ist Etwa 5 km sudlich von Qumran lag der Hafen Khirbet Mazin wandte man sich von Qumran am Ufer nordwarts erreichte man nach etwa 5 km dem Hafen Rujm el Bahr mit Turm und Wellenbrecher aus dem 1 Jahrhundert v Chr 20 Plinius uber Essener am Toten Meer BearbeitenPlinius der Altere ist der einzige antike Autor der den Stamm gens der Essener mit der Region am Toten Meer und also mit Khirbet Qumran in Verbindung bringt Dass es sich bei den Essenern um eine Religionspartei innerhalb des Judentums handelt scheint Plinius nicht zu wissen Im 5 Buch des enzyklopadischen Werks Naturalis historia beschreibt Plinius wie der Jordan von Norden kommend in das Tote Meer einmundet sodann die Bevolkerung in diesem Bereich im Osten nomadische Araber am Ostufer weiter sudlich die Orte Kallirhoe und Machaerus von Westen an also offenbar vom Westufer des Toten Meeres landeinwarts Essener Im Westen des Toten Meeres weichen die Essener von den Kusten zuruck soweit diese ungesund sind 21 ein einsamer und vor allen anderen merkwurdiger Stamm ohne jede Frau jeder Wollust abhold ohne Geld und nur in Gesellschaft von Palmen Er erneuert sich gleichmassig Tag fur Tag durch die Menge der Neuankommlinge da viele dorthin wandern die das Schicksal durch seine Sturme als Lebensmude veranlasst ihre Sitten anzunehmen So besteht ein Stamm bei dem niemand geboren wird uber Jahrhunderte saeculorum milia fort was unglaublich scheint So fruchtbar ist fur jene der Lebensuberdruss anderer Unter ihnen infra hos lag die Stadt Engada die zweite nach Hierosolyma hinsichtlich der Fruchtbarkeit und wegen der Palmenhaine jetzt nach dem Judischen Krieg ist sie ebenfalls ein Schutthaufen Plinius der Altere Naturkunde 5 73 22 Es geht also genau genommen nicht um eine Ortslage sondern um das Siedlungsgebiet eines sonderbaren Stammes der seit Jahrhunderten ohne Frauen und ohne Geld nur in Gesellschaft von Palmen existiere da sich ihm immer wieder neue Lebensmude anschlossen Das Zusammenleben mit Baumen ist ein Topos der antiken Ethnographie 23 Plinius war bei seiner Essener Darstellung von einer unbekannten Quelle abhangig vermutet wurden Marcus Vipsanius Agrippa oder Gaius Licinius Mucianus die er rhetorisch wirkungsvoll uberarbeitete ein lebensfeindlicher Stamm an einem lebensfeindlichen See 24 Der Jachad uber seine eigene Geschichte BearbeitenDie in der direkten Nachbarschaft von Qumran deponierten Schriftrollen vom Toten Meer sind ein heterogenes Ensemble antiker judischer Texte Einige wurden von einer judischen Gruppe mit einem besonderen Gemeinschaftsleben und eigenen theologischen Lehren verfasst Die Selbstbezeichnung ist Jachad Einung Vielfach wird vermutet dass Khirbet Qumran eine jachadische Siedlung war womoglich sogar die Zentrale dieser besonderen Gruppe Aus deren eigenen Schriften lassen sich folgende Informationen zur Geschichte des Jachad erheben In hellenistischer Zeit konstituierte sich eine Gruppe die sich fur erwahlt und den Rest Israels fur verdammt hielt Nach rund zwanzig Jahren trat darin eine charismatische Personlichkeit auf der Abstammung nach ein Priester dem Anspruch nach aber auch ein Prophet und Tora Ausleger Er heisst in den jachadischen Schriften Lehrer der Gerechtigkeit Uber Fragen der richtigen Tora Auslegung kam es zum Konflikt mit einem Gegner dem Lugentraufler Die Gruppe spaltete sich Der Lehrer wurde ausserdem von einem der hasmonaischen Hohenpriester dem Frevelpriester bedrangt und verfolgt Nachdem der Lehrer eines naturlichen Todes gestorben war erwarteten seine Anhanger dass 40 Jahre spater das Ende der Welt eintreten werde Als diese Zeit verstrichen war loste sich der Jachad aber nicht etwa auf sondern erlebte sogar eine Blutezeit Expansion rege Schriftenproduktion Im Judischen Krieg verliert sich seine Spur Der einzige zeitliche Ansatzpunkt ist dass der Lehrer der Gerechtigkeit ein Zeitgenosse des Frevelpriesters war Fur den Frevelpriester wird eine Identifikation mit folgenden historischen Personlichkeiten diskutiert Jonatan der Hasmonaer gestorben 143 v Chr Geza Vermes Hartmut Stegemann Emile Puech Simon der Hasmonaer gestorben 135 v Chr Frank Moore Cross Johannes Hyrkanos I William Brownlee Alexander Jannaus Bilhah Nitzan die hasmonaischen Bruder Johannes Hyrkanos II oder Aristobulos II die sich als Hohepriester und Ethnarchen in den 60er Jahren v Chr in einem Burgerkrieg bekampften der zur Entmachtung der Hasmonaerdynastie fuhrte Vertreter der Groningen Hypothese 25 sehen im Frevelpriester keine historische Personlichkeit sondern einen Schmahtitel mit dem verschiedene negativ bewertete Hohepriester belegt wurden Forschungsgeschichte BearbeitenUnter osmanischer Verwaltung Bearbeiten Das Nordostufer des Toten Meeres wurde seit dem fruhen 19 Jahrhundert von westlichen Jerusalem Reisenden im Rahmen von Ausflugen besucht Zeittypisch versuchte man biblische Erzahlungen zu lokalisieren in dieser Region war das die Zerstorung von Sodom und Gomorrha Gen 19 Felicien de Saulcy schrieb an Charles Clermont Ganneau dass die von den Beduinen Goumran genannten Ruinen wegen der Ahnlichkeit des Namens ein Rest von Gomorrha seien 26 Dies ist die erste Erwahnung des Namens Qumran Clermont Ganneau lehnte de Saulcys Identifikation ab Er hielt die Ruinen fur relativ unbedeutend 27 und konzentrierte sich auf den Friedhof Ein von ihm 1874 untersuchtes Grab ahnelte den spater von de Vaux dokumentierten Bestattungen Muslimischen Grabern ahnlich aber nicht nach Mekka orientiert sah er in der Anlage den Friedhof eines vorislamischen arabischen Stammes 28 Claude Reignier Conder und Charles Tyrhwitt Drake besuchten Qumran 1873 im Rahmen eines Survey fur den Palestine Exploration Fund erkannten dass es sich um einen grossen nichtmuslimischen Friedhof handelte und untersuchten ein Grab mit ahnlichen Ergebnissen wie Clermont Ganneau 29 Beispielhaft fur die Wahrnehmung Qumrans im fruhen 20 Jahrhunderts seien die recht ausfuhrlichen Notizen von Gustaf Dalman genannt Steil stiegen wir hinauf zu der geheimnisvollen chirbet ḳumran auf dem stehengebliebenen Rest eines Deltas Dieser ragt etwa 60 m hoch in die Ebene hinein wie eine Halbinsel ausserordentlich geeignet fur eine Burg Uber einen kurzen Damm gelangt man von Westen ebenerdig auf eine von Nord nach Sud 230 m lange und 64 m breite Flache welche auf drei Seiten von steilen Absturzen umgeben ist wahrend im Osten zunachst eine ebenso breite etwas tiefere Flache folgt welche vier schmale zungenartige Vorsprunge in die Ebene hinaussendet Diese sowie die tiefere Flache sind mit Senkgrabern besetzt wahrend die hohere Flache von ihr durch eine Mauer geschieden nahe dem Zugang von Westen mit den Trummern eines kastellahnlichen viereckigen Bauwerks von 34 45 m zu 45 80 m bedeckt ist dem im Westen und Suden zwei lange gewolbte Gebaude vorgesetzt waren Eine Wasserleitung brachte vom Abfall des Judaischen Hochlandes her aus einem naturlichen Becken im steilen Absturz des wadi ḳumran das notige Wasser zu dessen Aufspeicherung wohl auch ein Teich sudlich von der Burg diente 30 Dalmans Deutung der Anlage als Burg war bis zu den Schriftrollenfunden in benachbarten Hohlen vorherrschend Unter jordanischer Verwaltung Bearbeiten nbsp Qumran vor Beginn der Grabungen 1950 nbsp Das Ausgraberteam von links nach rechts Roland de Vaux Jozef Tadeusz Milik Gerald Lankester Harding 1952 1949 fuhrten Gerald Lankester Harding und Roland de Vaux einen Oberflachensurvey von Qumran durch und legten zwei Graber frei Eine Beziehung zu den Schriftrollenfunden in der nahegelegenen Hohle 1 sahen sie zu diesem Zeitpunkt nicht 31 Eine Ausgrabung der jordanischen Altertumerverwaltung der Ecole Biblique und des Palestine Archeological Museum Rockefeller Museum vom 24 November bis 12 Dezember 1951 folgte die sich auf das Hauptgebaude von Qumran und einige Graber beschrankte Das Hauptgebaude datierte de Vaux aufgrund von Munzen und Keramik von der Zeitenwende bis zum Judischen Krieg Datierung und Konstruktion sprechen dagegen dass dies wie bisher vermutet ein romisches Kastell war Gegen ein Privathaus spreche die Grosse des Friedhofs 32 De Vaux zog bereits zu diesem fruhen Zeitpunkt der Grabungen die aus Hohle 1 bekannte Gemeinderegel zur Interpretation heran sowie die Erwahnung von Essenern nahe En Gedi durch Plinius den Alteren 33 Nach einer Pause im Jahr 1952 wurde Qumran in vier weiteren Kampagnen sehr weitgehend ausgegraben 9 Februar bis 4 April 1953 Zweite Kampagne Hauptgebaude 13 Februar bis 14 April 1954 Dritte Kampagne Wirtschaftsbereich im Sudosten 2 Februar bis 6 April 1955 Vierte Kampagne Wirtschaftsbereich im Westen ausserdem Entdeckung der Hohlen 7Q bis 10Q 18 Februar bis 28 Marz 1956 Funfte Kampagne ausserdem Entdeckung der Hohle 11Q Im Zusammenhang mit der Sueskrise verlor Lankaster Harding 1956 seine Stelle bei der jordanischen Altertumerverwaltung de Vaux war fortan alleiniger Leiter der Grabungen Vom 25 Januar bis 21 Marz 1958 grub sein Team die sudlich von Qumran benachbarte Oase Ain Feshkha aus Von Dezember 1959 bis April 1960 fuhrte Allegro Sondierungsgrabungen in mehreren Loci der archaologischen Statte Qumran durch 34 Von 1965 bis 1967 untersuchte Solomon H Steckoll zwolf Graber auf dem Friedhof von Qumran 35 Kurz vor dem Sechstagekrieg leitete Rafiq W Dajani Restaurierungsarbeiten in Qumran Unter israelischer Verwaltung Bearbeiten Eine systematische Untersuchung der Hohlen nahe Qumran fuhrte die Hebraische Universitat Jerusalem 1984 und 1985 unter Leitung von Joseph Patrich durch Daraufhin grub Patrichs Team von 1989 bis 1991 funf dieser Hohlen aus Dabei wurde ein Keramikkannchen aus herodianischer Zeit entdeckt das moglicherweise Balsamol enthielt 36 Die Erforschung weiterer Hohlen im Winter 1995 96 fand unter Leitung von Magen Broshi und Hanan Eshel statt Bei einem geophysikalischen Survey der Mergelterrasse von Qumran machte das Team von James E Strange 1996 einen aufsehenerregenden Einzelfund das sogenannte Jachad Ostrakon heute im Israel Museum Jerusalem Erstmals seit de Vaux Grabungen fanden von 1993 bis 2004 wieder Grabungen im Bereich der archaologischen Statte Qumran statt Unter Leitung von Itzhak Magen und Yuval Peleg grub hier ein Team im Auftrag der israelischen Antikenbehorde Von 2002 bis 2005 folgten Grabungen auf dem Plateau unter Leitung von Randal Price und Oren Gutfeld 2015 und 2016 ausgiebige Ausgrabungen des nordlichen Teils des Friedhofs durch Hanania Hizmi Yevgeni Aharonovich und Dotan Traubman Dabei wurden 27 Graber geoffnet Sie enthielten 33 Skelette Im Zuge der Untersuchung der Skelette wurden die fruheren Knochenfunde erneut untersucht Er zeigte sich dass etliche der Skelette die man bisher als Frauen identifiziert hatte in Wirklichkeit von Mannern stammten 2020 und 2021 wurden intensive Restaurierungsmassnahmen in der Qumransiedlung und auf dem Friedhof vorgenommen Man versuchte den Zustand der Grabung aus den 1950er Jahren wiederherzustellen Das Aussehen der Siedlung wurde dabei allerdings stark verandert so dass etliche Archaologen seitdem von Qumran Disneyland sprechen Zudem wurde ein neuer Eingang und ein neues Besucherzentrum mit einem kleinen Museum gebaut Besucher konnen nun zum ersten Mal am Fundort einige der Keramiken sehen die unter de Vaux ausgegraben worden waren Besiedlungsphasen BearbeitenEisenzeit Bearbeiten Im spaten 8 oder fruhen 7 Jahrhundert v Chr siedelten erstmals Menschen auf der Mergelterrasse von Qumran Das Sudreich Juda erlebte zu dieser Zeit einen Bevolkerungsanstieg der dazu fuhrte dass im Jordangraben und am Ufer des Toten Meeres mehrere meist sehr kleine Siedlungen neu entstanden Man nimmt haufig an dass Fluchtlinge aus dem Nordreich Israel in den Suden kamen nachdem die Neuassyrer Samaria erobert hatten 720 v Chr Magen und Peleg vermuten dass die eisenzeitlichen Bewohner Qumrans solche Fluchtlinge aus dem Norden waren Ausschlaggebend fur die Wahl des Ortes war die Moglichkeit in der winterlichen Regenzeit aus dem benachbarten Wadi Qumran Wasser zu entnehmen und dabei vor Uberschwemmung sicher zu sein Andere Kleinsiedlungen entstanden an Quellen was vorteilhafter war Es handelte sich bei Qumran und anderen Kleinsiedlungen im Bereich des Toten Meeres demnach nicht um ein konigliches Projekt zur Grenzsicherung sondern um private Siedlungsversuche 37 Sowohl das Team von de Vaux als auch das von Magen und Peleg fand grosse Mengen eisenzeitliche Keramik an verschiedenen Stellen der Mergelterrasse Besonders bemerkenswert war ein Krughenkel mit dem Abdruck eines Lammelech Stempels und ein Ostrakon mit althebraischer Schrift beide unter L68 De Vaux ging davon aus dass einige hellenistische Mauerzuge auf Fundamenten der Eisenzeit errichtet wurden Mit dieser Annahme rekonstruierte er ein rechteckiges Gebaude mit einer Reihe von Raumen an der Ostseite eines offenen Hofs an dessen Westseite sich eine runde Zisterne L110 befand Damit entspreche die Anlage bekannten israelitischen Festungen in der Buqeiʿa im Negev und andernorts 38 De Vaux Rekonstruktion ist nach den Grabungen von Magen und Peleg nicht mehr haltbar Die Fundamente stammen demnach wie das Gebaude selbst aus hellenistischer Zeit das runde Becken L110 sei gleichzeitig mit den beiden gestuften Becken L117 und L118 Die eisenzeitlichen Bewohner lebten nach Magen und Peleg in Hutten aus Lehm und Holz teilweise mit Feldstein Fundamenten Ein steinerner Turm als Mittelpunkt der Siedlung sei moglich Fur ein grosses mit hydraulischem Mortel abgedichtetes Wasserbecken fehlten die technischen Voraussetzungen eisenzeitliche Wasserbecken waren recht klein und es sei daher zu vermuten dass Qumran ebenso wie vergleichbare Kleinsiedlungen im Jordangraben und am Toten Meer nur im Winter und Fruhjahr bewohnt wurde 39 Hasmonaische und herodianische Zeit Bearbeiten Die Funktion der Anlage in dieser Periode wird kontrovers diskutiert Religiose Gemeinschaftssiedlung Bearbeiten nbsp Erdbebenschaden deutlich sichtbar in L48 L50 markierten fur de Vaux das Ende der Periode IbIn seiner klassisch gewordenen Deutung der Anlage gebrauchte der Ausgraber Roland de Vaux bewusst nicht den Begriff Kloster 40 Er charakterisierte die Siedlung vielmehr so Die planvolle Anlage der Gebaude die gemeinsamen Lagerraume die gemeinsamen Werkstatten die Gemeinschaftskuche der Versammlungsraum und das gemeinsame Refektorium wie auch der gemeinsame Friedhof sind Kennzeichen einer Kommunitat das sehr differenzierte System der Wasserversorgung und die ordentliche Anlage des grossen Friedhofs sind Zeichen einer diszipliniert lebenden Gemeinschaft die besonderen religiosen Rituale die in den Beerdigungsgebrauchen und der Deponierung von Tierknochen erkennbar sind sind Zeichen einer religiosen Gemeinschaft 41 Auch in den Schweich Lectures hob de Vaux hervor dass der Plan der Anlage zeige dass gemeinschaftliche Tatigkeiten fur die Bewohner zentral gewesen seien 42 Dagegen betont Jean Baptiste Humbert Qumran war kein Kloster nach Art des Mittelalters Es war ein Gemeinschaftszentrum genauer gesagt ein Zentrum fur die Gemeinschaft das diese in einer hasmonaischen Villa einrichtete Die Zahl der standigen Bewohner war namlich seiner Meinung nach gering 43 Nach der schlecht fassbaren eisenzeitlichen Vorgangersiedlung stellte sich fur de Vaux die Siedlungsgeschichte von Khirbet Qumran so dar Periode Ia In der 2 Halfte des 2 Jahrhunderts v Chr siedelte sich eine Gruppe auf der Mergelterrasse an Sie machten Gebrauch von den eisenzeitlichen Ruinen und setzten die runde Zisterne L110 instand Zwei benachbarte rechteckige Becken L117 L118 wurden neu gegraben Ein neuer Kanal leitete Wasser heran und ein Absetzbecken L119 klarte es bevor es in die Zisternen gelangte Der Raum oder die Einfriedung L101 L102 entstand im Bereich dieser Wasseranlagen sowie eine Reihe von Raumen bei der runden Zisterne L115 L116 L125 L126 L127 und im Norden L129 L130 L140 L141 Im Osten der Anlage liess sich die Periode Ia schlecht nachweisen De Vaux ordnete ihr die sudliche Mauer L34 L36 und zwei benachbarte Topferofen im Sudosten L66 zu 44 Periode Ib Die Gebaude wurden schnell erweitert es entstand eine Gemeinschaftssiedlung Diesen Ausbau ordnet de Vaux aufgrund der Munzfunde der Regierungszeit des Alexander Jannaios zu Im Nordwesten gab es einen zweistockigen Wachtturm auf quadratischem Grundriss L9 L11 da der Hauptzugang nach Qumran damals wie heute von der Nordseite her erfolgte Der Zugang zum Turm befand sich auf Hohe des ersten Stocks und erfolgte uber eine Aussentreppe entlang der Westmauer L13 Nach einem Treppenabsatz im ersten Stock schloss sich entlang der Nordmauer die Treppe zum zweiten Stock an Neben dem Turm war der Haupteingang Zwei weitere Eingange lagen bei den Wasseranlagen im Nordwesten L138 und bei der Topferwerkstatt im Osten L84 Wer einen der beiden nordlichen Eingange benutzte gelangte durch ein weiteres Tor westlich des Wachtturms L128 in eine fur die Struktur der Anlage wichtige Passage Von hier aus konnte man den Komplex der Nebengebaude um die runde Zisterne betreten oder sich nach Osten wenden und ins Hauptgebaude eintreten Letzteres hatte eine Grundflache von etwa 30 37 m und bestand aus einer Reihe von Raumen um einen offenen Innenhof Die Nutzung des grossen Raums im Norden des Innenhofs L38 spater Kuche blieb unbestimmt Im Sudosten des Hauptgebaudes gab es ein Ensemble von drei Raumen L1 L2 L4 wobei L1 und L2 ursprunglich in Periode Ia nur ein Raum war der ausschliesslich durch L4 zu betreten war L4 hatte als Besonderheit eine etwa 10 cm hohe verputzte umlaufende Bank und wurde daher als Versammlungsraum bezeichnet Die aufwandigen Wasserinstallationen wurden in Periode Ib gebaut und waren bis zum Ende von Periode II mit Modifikationen in Gebrauch Die Siedlungsperiode Ib endete mit einem schweren Erdbeben dessen Schaden uberall in der Siedlung erkennbar sind am massivsten aber bei dem Stufenbecken L48 L50 De Vaux datierte dieses Beben das von einem Feuer gefolgt war auf 31 v Chr Wahrend der Regierungszeit des Herodes war die teils ausgebrannte Ruine unbewohnt Da die Wasserinstallationen nicht gewartet wurden uberschwemmte Wasser die Anlage und Sediment uberlagerte die Ascheschicht des Brandes Periode II Die gleiche Gemeinschaft kehrte zuruck und renovierte die Gebaude Dafur spricht dass der Plan der Anlage und die Nutzung der meisten Gebaude mit Periode Ib ubereinstimmt Die Raume wurden von Schutt gereinigt Damit verschwanden wohl auch viele kleine Objekte die Hinweise auf die Raumnutzung hatten geben konnen Im Geschirraum wurde die Masse der zerbrochenen Keramik hinter einer Zwischenwand verborgen Der Turm wurde mit einem Glacis verstarkt Der Speise Versammlungsraum wurde ins Obergeschoss von L77 verlegt und die Zwischendecke durch Pfeiler gestutzt Im Judischen Krieg zerstorte die romische Armee Qumran 68 n Chr Militarische Funktion Bearbeiten Die Hasmonaerkonige Johannes Hyrkanos I Aristobulos und Alexander Jannaus sicherten ihre Ostgrenze durch eine Reihe von Festungen gegen das angrenzende Reich der Nabataer Alexandreion und Dok im Norden Masada im Suden Machaerus am Ostufer des Toten Meeres und Kypros zur Sicherung der Strasse nach Jerusalem Qumran war in diesem Verteidigungssystem ein untergeordneter Beobachtungsposten Die Mergelterrasse ermoglichte gute Sicht auf das Tote Meer und den Uferbereich Fur die Abwehr eines feindlichen Angriffs war das hellenistische Qumran dagegen nicht ausgelegt Im Rahmen ihres Befestigungssystems hatten die Hasmonaer wohl keine Besiedlung eines strategisch wichtigen Punkts durch eine Gruppe zugelassen die ihrer Regierung kritisch gegenuberstand nbsp Archaologische Statte Khirbet Mazin Die uns zur Verfugung stehenden archaologischen Daten ermoglichen es Qumran wahrend der Hasmonaerzeit als einen befestigten rechtwinkligen zweigeschossigen Komplex zu rekonstruieren der mit einem grossen imposanten Eckturm ausgestattet war 45 Magen und Peleg weisen auf ahnliche Anlagen in Rujm el Bahr und Khirbet Mazin hin 46 Eine militarische Nutzung wahrend der Hasmonaerzeit kann die Befunde des Friedhofs erklaren zahlreiche Einzelgraber grosstenteils Manner Die von Ronny Reich festgestellten 20 Ritualbader aus hasmonaischer Zeit passen hingegen nicht zu einer Festung sondern sprechen fur eine Siedlung mit zahlreichen judischen Priestern die ein hohes Interesse an ritueller Reinheit hatten Hasmonaische Villa Bearbeiten Jean Baptiste Humbert sieht im Hauptgebaude eine Villa bzw Winterresidenz der Hasmonaerzeit ein symmetrisch um einen Hof angelegtes Hauptgebaude mit vier Raumen auf quadratischem Grundriss an der Ost und Westseite und zwei Raumen mit rechteckigem Grundriss im Norden und Suden Zu diesem Bauwerk gehorte moglicherweise ein Gartentriklinium dessen Lage nicht mehr feststellbar ist ein Distylon in antis wohl als Zugang zu diesem Triklinium ein Opus sectile Fussboden und eine Kolonnade mit Eierstab Verzierungen oberhalb der Saulen 47 Gewerbliche Anlage Bearbeiten Nach David Stacey entstanden wesentliche Teile des Hauptgebaudes erst in herodianischer Zeit Abgesehen von dem Turm der zur Beobachtung der Route nach Hyrkania gedient habe bestand das hasmonaische Qumran aus Topferofen Werkstatten und Lagerraumen fast ohne Wohneinheiten Wegen der schlechten Wasserversorgung sei die Anlage wohl nur wahrend des Winters unter anderem fur Laugenherstellung Salzgewinnung und Bitumensammlung genutzt worden Das nahegelegene konigliche Landgut Jericho sei die Basis fur die saisonal hier tatigen Handwerker gewesen Qumran war also eine Aussenstelle dieses Kronguts 48 Stacey halt das Hauptgebaude nicht fur den altesten Kern der Siedlung Stacey nutzt die Entwicklung der Wasserversorgung um die architektonische Entwicklung Qumrans in der Hasmonaerzeit nachzuvollziehen wahrend Hischfeld Magen Peleg und Humbert typische militarische Posten bzw Landguter vergleichen und das Hauptgebaude dementsprechend rekonstruieren 49 Fruhromische Zeit Bearbeiten Nach Magel und Peleg verlor Qumran seine militarische Bedeutung mit dem Beginn der romischen Herrschaft in Palastina 63 v Chr Die Folgen des Erdbebens 31 v Chr halten sie fur vergleichsweise weniger gravierend Stacey dagegen macht das Erdbeben zum Ausgangspunkt seiner Datierung Erst danach mit der Expertise die in herodianischer Zeit vorhanden war entstand das aufwandige und wartungsintensive Wasserversorgungssystem 50 Dennis Mizzi weist darauf hin dass die architektonischen Schmuckelemente die in Qumran sekundar verbaut gefunden wurden nicht zueinander passen was bei einer relativ kleinen hasmonaischen Villa aber zu erwarten ware Er vermutet daher dass es kein reprasentatives Gebaude in hasmonaischer Zeit gab und diese Schmuckelemente vielmehr als Baumaterial von benachbarten Ruinen Jericho Rujm el Bahr Khirbet Mazin Machaerus Ein ez Zara hergebracht wurden 51 Die antike Siedlung BearbeitenDer Ausgraber Roland de Vaux fuhrte eine Aufteilung des Grabungsareals in nummerierte Loci Singular Locus abgekurzt L ein die seither beibehalten wird Den Begriff Locus lateinisch Ort verwendet man fur Installationen z B Ofen Vorratsgruben oder Mauern den Raum zwischen zwei Mauern die Flache eines Zimmers u a 52 Mit diesem System kann man einen Einzelfund zum Beispiel eine Munze oder ein Tintenfass seinem Fundkontext zuordnen Im Unterschied zur heutigen Praxis behielt Roland de Vaux allerdings die bei Beginn der Grabung einmal festgelegten Nummern der Loci durch alle Straten bei Deshalb ist oft nicht mehr nachvollziehbar in welchem Stratum ein Einzelfund entdeckt wurde 53 Diese aus heutiger archaologischer Sicht unzureichende Stratigraphie de Vaux hat zur Folge dass Eckdaten seiner Chronologie nicht verlasslich sind Das betrifft die Anlage der hellenistischen Siedlung de Vaux um 130 v Chr heute 90 80 v Chr und eine von de Vaux angenommene heute nicht mehr vertretene 30 jahrige Siedlungspause nach dem Erdbeben des Jahres 31 v Chr 54 Damit verkurzt sich die Zeit in der Essener in Qumran lebten und dort Schriftrollen kopierten auch bei den Autoren die an diesem Szenario festhalten Roland de Vaux um 130 v Chr 31 v Chr und nach Siedlungspause 4 v Chr 68 n Chr insgesamt 172 Jahre Jodi Magness 90 v Chr 68 n Chr insgesamt 158 Jahre Joan Taylor und Jean Baptiste Humbert 40 v Chr 68 n Chr insgesamt 108 Jahre Alle stimmen darin uberein dass Qumran 68 n Chr wahrend des Judischen Krieges von der romischen Armee im Zusammenhang der Eroberung Jerichos zerstort und dabei sozusagen eingefroren wurde Hauptgebaude Bearbeiten nbsp Doppeltor mit Sandstein RahmenDas Hauptgebaude um einen annahernd quadratischen Innenhof ist der am besten erhaltene Teil von Khirbet Qumran Der Turm in der Nordwestecke ist noch maximal 4 5 m hoch erhalten und auch die Mauern der ostlich und sudlich angrenzenden Gebaude erreichen noch Hohen von 2 m bis 3 5 m Die Fassade zeigte nach Westen hier befand sich ein Doppeltor mit Rahmen aus Quadersteinen und dekorierten Randern Das dafur verwendete Material war Sandstein aus den 20 km nordlich liegenden Steinbruchen von Khirbet Samra Es wurde auch bei den Winterpalasten von Jericho verbaut Diese Turrahmungen stellen also einen Architekturschmuck dar der sich von den Mauern aus grob behauenen und mit Kalkmortel verbundenen Steinen abhebt 55 Im Nordwesten gab es einen zweistockigen Wachtturm auf quadratischem Grundriss L8 L11 da der Hauptzugang nach Qumran damals wie heute von der Nordseite her erfolgte Im Erdgeschoss hatte er keinen Eingang vielmehr war der Turm von der restlichen Bebauung etwas isoliert und wurde uber Holzbrucken in der zweiten Etage betreten 56 Speiseraum und Geschirrkammer Bearbeiten L77 war mit 22 m Lange und 4 50 m Breite der grosste Raum der Siedlung Er besass zwei Turen und fur de Vaux war es evident dass er als Versammlungsraum diente Im westlichen Bereich des ost westlich orientierten Raumes hebt sich eine Steinpflasterung von dem umgebenden Estrich ab Dies scheint den Ort zu markieren an dem der Leiter der Versammlung zu stehen hatte 57 L77 habe aber auch als Refektorium gedient da es eine Wasserzuleitung gab und der Fussboden so geneigt war dass man ihn auf diese Weise leicht reinigen konnte Wenn es notwendig war einen grossen Raum haufig zu reinigen indem man ihn unter Wasser setzte war dies ein Essraum so de Vaux nbsp Bodenpflasterung gedeutet als Vorsteherplatz in L77Eine Bestatigung dafur bot der neben dem Vorsteherplatz anschliessende benachbarte Raum L86 89 Bei einem Erdbeben sturzte die Decke ein und zerstorte ein Ensemble von mehr als 1000 Tongefassen wobei Koch und Vorratsgefasse wie auch Lampen sonst im Fundgut haufige Keramikobjekte fehlten Dagegen war alles vorhanden was fur eine Mahlzeit gebraucht wurde Kruge um Wasser zu verteilen Kannen und Becher zum Trinken Platten um Speisen zu servieren Teller und Schalen zum Essen 58 Yizhar Hirschfeld stimmte der Interpretation von L77 als Speiseraum und L86 89 als zugehorige Geschirrkammer zu Ahnliche Hallen fand man in mehreren judaischen Anlagen aus spathellenistischer und fruhromischer Zeit z B Beth Zur Khirbet el Muraq Horvat Salit Kalandiya und auf dem Berg Gerizim Seiner Meinung nach assen hier die Arbeiter und Sklaven aber auch Jerusalem Pilger und Reisende 59 Wasserinstallationen Bearbeiten Ebenso wie in Masada und Hyrkania war das Wasserversorgungssystem von Qumran darauf ausgelegt bei den seltenen und plotzlichen Hochwassern eine grosse Wassermenge aufzufangen in Absetzbecken zu klaren und mit Uberlaufvorrichtungen in Reservoirs zu leiten Wahrend die Wasserinstallationen von Qumran heute fur den Besucher offen daliegen waren sie in der Antike unter Abdeckplatten verborgen oder in Gebaude einbezogen 60 Im Winterhalbjahr wenn das Wadi Qumran sich mit Wasser fullte gab es dort einen Wasserfall Die Qumraner bauten darunter einen Damm der das Wasser aufstaute und einen uber 700 m langen 61 Kanal Aquaedukt der dieses Wasser in die Siedlung leitete Er war verputzt und mit Steinplatten abgedeckt an einer Stelle wurde er als Tunnel durch eine Klippe gefuhrt Der Aquaedukt erreichte die Siedlung im Nordwesten Hinter einem Schleusentor befand sich ein grosses flaches Absetzbecken L132 L137 Von dort wurde das Wasser zu der runden Zisterne und den beiden benachbarten Becken aus Periode Ia geleitet Der Hauptkanal verlief von der runden Zisterne in sudostlicher Richtung zum Absetzbecken L83 anderte dort seine Richtung nach Osten und fullte ein grosses gestuftes Becken L56 L58 zwischen der Sudwand des Hauptgebaudes und dem Speise bzw Versammlungsraum L77 Der Kanal wurde an der Nordseite dieses grossen Stufenbeckens entlanggefuhrt und teilte sich danach der nordliche Ast fullte zwei Stufenbecken L48 L50 der sudliche Ast verliess den Bereich des Hauptgebaudes fullte das kleine Stufenbecken L68 das Wasserbecken der Topferwerkstatt L75 ein weiteres Absetzbecken L69 und schliesslich das grosse Stufenbecken im Sudosten der Siedlung L71 62 Insgesamt konnten die Wasserbecken von Khirbet Qumran nach Messungen von Yizhar Hirschfeld maximal 1200 Kubikmeter Wasser aufnehmen zum Vergleich die Zisternen von Masada fassten 46 500 Kubikmeter 63 Etwas geringere Werte gibt Daniel Stokl Ben Ezra an fast 1000 Kubikmeter Wenn man pro Person und Tag 7 Liter Wasser veranschlagt ware der Jahresbedarf an Trinkwasser von 400 Menschen gedeckt gewesen ein erheblicher Teil des Wassers wurde allerdings fur religiose und wirtschaftliche Zwecke Topfereien gebraucht und stand nicht zum Trinken zur Verfugung 61 Die Bewohner waren Juden und nutzten die Stufenbecken als Mikwen rituelle Tauchbader Als de Vaux in Qumran grub war das Vorhandensein mehrerer Mikwen eine Singularitat inzwischen ist derartiges auch von anderen judischen Wohngebieten aus hellenistischer und fruhromischer Zeit bekannt Es ist ein Indiz fur Wohlstand und wahrscheinlich auch Zugehorigkeit zum Priestertum da kultische Reinheit fur Angehorige von Priesterfamilien besonders wichtig war Wenn man die meisten Wasserbecken der Siedlung als Mikwen identifiziert reduziert sich allerdings auch die Trinkwassermenge die in Zisternen zur Verfugung stand und entsprechend die Anzahl der Menschen die in Qumran leben konnte Topfereien Bearbeiten Die von Roland de Vaux der Periode Ib zugeordnete Topferwerkstatt im Sudosten von Khirbet Qumran besass ein grosses verputztes Becken L75 das an den Hauptwasserkanal angeschlossen war Darin wusch man den Ton In einer Grube L70 liessen ihn die Topfer reifen Die Topferscheibe befand sich in einer mit Stein ausgekleideten Grube L65 Nordlich von diesem Werkstattbereich standen zwei runde Brennofen L64 L84 Von dem durch Stufen abgesenkten Zwischenraum aus konnten die Topfer die Ofen beschicken De Vaux Team fand in diesem Bereich Asche Scherben und einen eisernen Schurhaken 64 Friedhof Bearbeiten nbsp Clermont Ganneaus Ausgrabung auf dem Friedhof von Qumran 1874 nbsp Graberfeld 1990 In der Fruhphase der Erforschung von Qumran zog der Friedhof mit seinen etwa 1100 Grabern in der Regel Einzelgraber grosses Interesse auf sich Die Aufzeichnungen von Clermont Ganneau Foto zeigen auf dem Ubersichtsplan neben den Ruinen im Westen Turm Mauer und Wasserbecken ein grosses regelmassig angelegtes Graberfeld Ein von ihm untersuchtes Einzelgrab wird im Querschnitt Langsschnitt und in der Aufsicht dargestellt Aufgrund der Nord Sud Orientierung der meisten Graber war bereits fur Clermont Ganneau klar dass es sich um Bestattungen aus vormuslimischer Zeit handeln musste Ublicherweise ist ein Grab des Qumran Friedhofs an der Erdoberflache mit einer langsovalen Lage von Feldsteinen gekennzeichnet Darunter befindet sich das Schachtgrab die Tiefe schwankt zwischen 0 8 und 2 5 m Meist gibt es auf dem Boden des Schachtes eine seitliche Nische Loculus worin der Leichnam in Ruckenlage beigesetzt wurde 65 Nachdem bereits seit Mitte des 19 Jahrhunderts einzelne Graber untersucht worden waren legte das Team von Roland de Vaux insgesamt 43 Graber in verschiedenen Sektionen des Friedhofs frei Solomon Steckoll erforschte zehn weitere Graber allerdings ohne genaue Angaben zur Lokalisierung zu machen Hanan Eshel und Magen Broshi stellten die Diskussion des bisher nicht genau kartographierten Qumran Friedhofs auf eine neue Basis indem sie 2001 mit einem durch Bodenradar unterstutzten Survey 1054 Graber identifizierten davon 999 in Nord Sud Ausrichtung 55 in Ost West Ausrichtung 66 De Vaux unterschied ein durch zwei Wege gegliedertes Hauptgraberfeld das hinter einem etwa 50 m breiten Streifen ohne Beisetzungen ostlich an die Siedlung anschliesst und drei fingerartige Erweiterungen noch weiter ostlich sowie ein etwas abseits gelegenen kleines Graberfeld im Norden 67 Nach der Kartografierung von Eshel und Broshi stellt sich die Belegung der einzelnen Segmente so dar 68 Friedhofssegment Anzahl Graber davon Nord Sud orientiert archaologisch untersuchte Graber mit bekannter Lage davon Graber von Frauen und Madchen nicht sichere Geschlechtsbestimmung kursiv Hauptfriedhof 825 727 28 T22 T24b G6 Madchen G7Nordhugel 81 58 2 T9Nordliche Erweiterung 51 50 T37Mittlere Erweiterung 129 122 2 Grab 1000 Sekundarbestattung 2 Frauen G8Sudliche Erweiterung 91 42 7 T32 mit Schmuck T33 mit Schmuck T34 T35a T35b T36 Madchen Magen und Peleg untersuchten weitere neun Graber vier davon enthielten keine menschlichen Gebeine In zwei dieser unbenutzten Grabschachte fand man insgesamt 14 verschlossene keramische Vorratskruge die nach Meinung der Ausgraber kultisch unrein geworden waren und deshalb in bereits moglicherweise im Kontext militarischer Auseinandersetzungen vorbereiteten Grabern deponiert wurden 69 Die gleiche Art der Bestattung in Schachtgrabern wurde auch in ʿAin el Ghuweir Khirbet Qazone Beit Safafa und Ḥiam el Sagha dokumentiert so dass einige Fachleute annehmen dass es sich um die ubliche Beisetzung der armeren judischen Bevolkerung in hellenistischer und fruhromischer Zeit handelt 70 Schachtgraber mit Nord Sud Ausrichtung konnen jedenfalls nicht als Besonderheit von Qumran Essenern gelten Der Qumran Friedhof fallt aber durch seine grosse Einheitlichkeit des Graberfelds auf Khirbet Qazone ist ein nabataischer Friedhof des 1 2 Jahrhunderts n Chr sudostlich des Toten Meeres mit rund 3500 Schachtgrabern in nord sudlicher Ausrichtung Im Unterschied zu Qumran sind es Graber von Mannern Frauen und Kindern entsprechend ihrem Anteil an der Bevolkerung und einige der Bestattete trugen Schmuck Armreifen Ohrringe Perlen 71 ʿEn el Ghuweir ist eine archaologische Statte am Westufer des Toten Meeres etwa 15 km sudlich von Khirbet Qumran Pesach Bar Adon legte in dem 800 m nordlich der antiken Oasensiedlung gelegenen Friedhof 17 Schachtgraber frei die bis auf eines nord sudlich ausgerichtet waren Es waren Einzelgraber von 13 Mannern sieben Frauen und einem Kind datiert in das 1 Jahrhundert v Chr 1 Jahrhundert n Chr In den 1990er Jahren wurde die Frage diskutiert wie die Skelette von Frauen und Kindern auf dem Friedhof von Qumran zu erklaren seien Aufgrund verbesserter Untersuchungsmoglichkeiten wurde die Geschlechtsbestimmung in einigen Fallen revidiert so dass von den insgesamt bekannten 58 in Qumran beigesetzten Individuen 13 oder 14 nach heutigem Kenntnisstand Frauen waren 72 Joseph Zias gab der Fachdiskussion eine neue Wendung indem er beduinische Graber mit Ost West Orientierung von antiken judischen Grabern unterschied alle Frauen und Kindergraber stammten demnach erst aus beduinischer Zeit In drei Frauengrabern fand er Schmuck aus mamelukischer und osmanischer Zeit was seine These stutzte Seitdem wurde die beduinische Bestattungspraxis genauer untersucht Es ist bekannt dass Beduinen ihre Toten auf alteren Friedhofen beisetzten Die Orientierung nach Mekka war bei ihnen nicht obligatorisch es gibt kein Kennzeichen das eine antike judische und eine nachantike beduinische Bestattung sicher unterscheidet wenn dies nicht anhand der Grabbeigaben und Skelettbefunde moglich ist 73 Am Ostende der mittleren Erweiterung fand das Team von de Vaux 1951 Fundamente eines Bauwerks oder einer Einfriedung mit den Aussenmassen 4 50 5 05 m Broshi und Eshel datierten es 2001 in die Zeit des Zweiten Tempels in einer Grube innerhalb des Bauwerks waren die Knochen zweier erwachsener Frauen in Sekundarbestattung beigesetzt worden Proben der Zahne wurden mit der Radiokarbonmethode untersucht demnach lebten die beiden Frauen in der hellenistischen Zeit 74 Das schlichte Bauwerk war seinerseits uber dem ost westlich orientierten Senkgrab eines Mannes Grab 1000 errichtet worden Dabei handelt es sich um eine Primarbestattung mit einem Kochtopf als Grabbeigabe Die Ausgraber deuteten die Einfriedung als Trauerbezirk mourning enclosure und den Verstorbenen als bedeutendes Mitglied der Qumrangemeinde Trauerbezirke sind auch von anderen judischen Friedhofen aus romischer und byzantinischer Zeit bekannt Deir Aziz Hurvat Burgin Bet Sche arim Goliath Familiengrab bei Jericho Es waren Bereiche innerhalb von Friedhofen meist mit umlaufenden Banken wo Trauerrituale stattfanden 75 Einzelfunde Bearbeiten nbsp Gestapeltes Tafelgeschirr wie es in der Geschirrkammer gefunden wurdeKeramik Bearbeiten Tafelgeschirr Bearbeiten Erst die Veroffentlichung der Grabungstagebucher ermoglichte es Aussagen zu Typen und Verteilung der von de Vaux Team gefundenen Keramik zu machen Die Gesamtzahl von Gefassen der hasmonaischen und herodianischen Zeit war demnach ungefahr 2100 Exemplare wobei wahrscheinlich nur intakte oder zusammensetzbare Gefasse gezahlt und den Rest vage als Scherben bezeichnet wurden Sehr ungewohnlich ist der hohe Anteil von 84 Tafelgeschirr gegenuber 9 Vorratsgefassen und 7 Kochtopfen Diese Dominanz des Tafelgeschirrs ist nicht nur durch die Befunde in der Geschirrkammer zu erklaren denn es uberwiegt auch in den anderen Loci Keine vergleichbare archaologische Statte hat diesen hohen Prozentsatz von Tafelgeschirr auch nicht Ḥorvat Eleq und Tel Anafa wo eine wohlhabende Einwohnerschaft lebte die uber Badehauser und Importwaren verfugte 76 Ein gesteigertes Interesse der Qumran Bevolkerung an ritueller Reinheit erklart diesen Befund nicht da Tafel Vorrats und Kochgeschirr gleichermassen kultisch unrein werden konnten und in diesem Fall entsorgt werden mussten Eyal Regev meint dass die Anlage der Siedlung nicht zuliess dass mehr als 100 150 Menschen gemeinsam speisten Die grosse Menge an Tafelgeschirr dokumentiere hoch differenzierte Festmahler etwa indem mehrere Gange serviert wurden Die vielen Teller Schusseln und Trinkgefasse eigneten sich dazu Unterschiede sichtbar zu machen einerseits zwischen verschiedenen Speisen und Getranken andererseits zwischen Mahlteilnehmern 77 Ostraka Bearbeiten Bei einer kleinen Grabung der University of South Florida auf der Mergelterrasse von Qumran wurden 1996 an der Ostseite der Mauer die die Siedlung vom Friedhof trennt zwei mit Tinte von ungeubter Hand hebraisch beschriebene Keramikscherben gefunden Das kleinere Ostrakon enthalt den Namen Josef und den Ortsnamen En Gedi Das grossere in zwei Stucke zerbrochene Ostrakon erregte als sogenanntes Jachad Ostrakon starkes Interesse nachdem es durch Frank Moore Cross und Esther Eshel publiziert worden war 78 Es handelt sich nach ihrer Interpretation um den Entwurf eines Testaments mit dem ein Mann namens Choni den Sklaven Chisdai sein Landgut mit Feigenbaumen und anderen Besitztumern dem Elʿazar einem Reprasentanten des Jachad ubereignet Jachad war die Selbstbezeichnung der Gruppe die hinter zentralen Schriftrollen vom Toten Meer wie der Damaskusschrift und der Gemeinschaftsregel steht Hier begegnet es in Zeile 8 hebraisch וכמלותו ליחד ukimloto li jachad wenn er sein Gelubde gegenuber dem Jachad erfullt Choni trat dem in Gutergemeinschaft lebenden Jachad bei und verzichtete auf sein Privateigentum so vermuteten Moore und Eshel Das weitere Schicksal des Sklaven bleibe ungewiss 79 Ada Yardeni deren Spezialgebiet kursive Vertragstexte sind liest Zeile 8 jedoch vollig anders hebraisch וכולאילנ אחר vekholiolan acher und jeden anderen Baum Also kann das Ostrakon die Zugehorigkeit der Qumraner zum Jachad ihrer Meinung nach nicht begrunden 80 Glas Bearbeiten Bei den Ausgrabungen in Qumran unter Leitung von Roland de Vaux wurden Fragmente von mindestens 89 verschiedenen Glasobjekten des 1 Jahrhunderts n Chr gefunden fast alle im Hauptgebaude Salbgefasse Kelche Becher und Flaschen in verschiedener Form Ann Aerts et al stellen eine erhohte Nachfrage nach Glasgefassen in Qumran fest gemessen daran dass diese in der Antike teuer und relativ selten waren Sie schlagen einen Zusammenhang mit einer regionalen Salbol und Parfumproduktion vor 81 Dennis Mizzi meint dagegen dass Glasblasereien im 1 Jahrhundert n Chr zunehmend ungefarbte blaugrune Objekte in schlichter Qualitat produzierten die keine Luxusartikel gewesen seien Sie seien in verschiedenen archaologischen Statten am Toten Meer Ein Boqeq Ein Gedi Masada Jericho Machaerus Ein ez Zara anzutreffen und die Qumraniten besassen diese Waren wie jeder andere auch 82 Die in Qumran aufgefundenen Glaswaren minderer Qualitat sprechen nach Mizzi nicht fur ein Leben im Luxus verglichen mit vielen landlichen Siedlungen in denen Archaologen gar kein Glas fanden hebe sich Qumran aber doch etwas heraus 83 Tierknochendeponierungen Bearbeiten Im Gelande von Qumran ausserhalb der Gebaude fanden die Ausgraber zahlreiche Deponierungen von Tierknochen in teils intakten teils zerbrochenen Tongefassen die teilweise flach eingegraben waren Es handelte sich um Reste von gebratenen oder gekochten Mahlzeiten Verzehrt wurden koschere Haustiere Schafe Ziegen und Rinder Geflugel das billigste koschere Fleisch ist in diesen Deponierungen nicht vertreten Da man sich der Speisereste auch viel einfacher hatte entledigen konnen indem man sie ins Wadi kippte nahm de Vaux eine religiose Praxis an 84 Fur de Vaux war das Gemeinschaftsleben in Qumran durch die Gemeinderegel strukturiert er raumte aber ein dass weder diese Regel noch ein anderer Text unter den Schriftrollen vom Toten Meer eine derartige Deponierung von Speiseresten vorschrieb 85 Eyal Regev weist darauf hin dass Fleischspeisen in der Antike stets ausseralltaglich waren Ein Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Tempelbesuch war naheliegend nicht nur aber auch im Judentum Die gebaudenahen Deponierungen der Speisereste in Qumran schufen fur die Mahlteilnehmer einen Erinnerungsraum an die bei ihrem eigenen Festmahl erlebte Gemeinschaft Ein Kontrast zu den Tieropfern im Jerusalemer Tempel und dem nur im Tempelareal oder in Jerusalem erlaubten gemeinschaftlichen Verzehr von Opferfleisch sei wohl beabsichtigt und aus Sicht der Tempelpriesterschaft provokant gewesen 86 Yizhar Hirschfeld sieht bei den Tierknochendeponierungen dagegen keinen religiosen Hintergrund Es sei auch von anderen antiken Orten bezeugt dass Tierknochen in Garten zur Dungung des Bodens vergraben wurden Jericho En Gedi Pompeji 87 Rezeption BearbeitenSiehe auch 52301 QumranLiteratur BearbeitenGrabungstagebucher Grabungsberichte Bearbeiten Donald T Ariel Coins from the Renewed Excavations at Qumran S 403 429 PDF Jean Baptiste Humbert Alain Chambon Hrsg The Excavations of Khirbet Qumran and Ain Feshkha Synthesis of Roland de Vaux s Field Notes Editions universitaires Fribourg 2003 ISBN 3 7278 1444 6 Jean Baptiste Humbert Alain Chambon Jolanta Mlynarczyk Khirbet Qumran et Ain Feshkha Fouilles du P Roland de Vaux Band IIIa L archeologie de Qumran Reconsideration de l interpretation Corpus of the Lamps Novum Testamentum et Orbis Antiquus Series Archaeologica 5a Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016 Roland de Vaux Die Ausgrabungen von Qumran und En Feschcha Die Grabungstagebucher Aufbereitet und herausgegeben von Ferdinand Rohrhirsch und Bettina Hofmeier Novum Testamentum et Orbis Antiquus Series archaeologica 1A Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1996 ISBN 3 525 53980 0 Roland de Vaux Fouille au Khirbet Qumran In Revue Biblique 60 1953 S 83 106 Roland de Vaux Exploration de la region de Qumran In Revue Biblique 60 1953 S 540 561 Roland de Vaux Fouilles au Khirbet Qumran Rapport preliminaire sur la deuxieme campagne In Revue Biblique 61 1954 S 206 236 Roland de Vaux Fouilles de Khirbet Qumran Rapport preliminaire sur les 3e 4e et 5e campagnes In Revue Biblique 63 1956 S 533 577 Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures Oxford University Press Oxford 1973 ISBN 978 0 19 725931 3 Yizhak Magen Yuval Peleg The Qumran Excavations 1993 2004 Preliminary Report Jerusalem 2007 PDF Yizhak Magen Yuval Peleg Back to Qumran Final Report 1993 2004 Judea and Samaria Publications Band 18 Israel Antiquities Authority 2018 ISBN 978 965 406 257 2 darin Uberblicksdarstellungen Bearbeiten John J Collins Timothy H Lim Hrsg The Oxford Handbook of the Dead Sea Scrolls Oxford University Press Oxford New York 2010 ISBN 978 0 19 920723 7 Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum UTB 4681 Mohr Siebeck Tubingen 2016 ISBN 978 3 8252 4681 5 Jorg Frey Carsten Claussen Nadine Kessler Hrsg Qumran und die Archaologie Texte und Kontexte Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament Band 278 Mohr Siebeck Tubingen 2011 ISBN 978 3 16 151777 8 Florentino Garcia Martinez Julio Trebolle Barrera The People of the Dead Sea Scrolls Their Writings Beliefs and Practices Brill Leiden 1995 ISBN 90 04 10085 7 Lawrence H Schiffman James C VanderKam Hrsg Encyclopedia of the Dead Sea Scrolls Oxford Reference Diskussion Bearbeiten Lena Cansdale Qumran and the Essenes A Re Evaluation of the Evidence Texte und Studien zum antiken Judentum Bd 60 Mohr Tubingen 1990 ISBN 3 16 146719 1 Katharina Galor Jean Baptiste Humbert Jurgen Zangenberg Hrsg Qumran The Site of the Dead Sea Scrolls Archaeological Interpretations and Debates Brill Boston Leiden London 2006 ISBN 90 04 14504 4 Norman Golb Khirbet Qumran and the Manuscripts of the Judaean Wilderness Observations on the Logic of Their Investigation In Journal of Near Eastern Studies 49 2 1990 S 103 114 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Original Qumran in Context Reassessing the Archeological Evidence 2004 Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2006 ISBN 3 579 05225 X Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls Paperback Edition Eerdmans Grand Rapids 2003 ISBN 0 8028 2687 3 Rezension Ferdinand Rohrhirsch Wissenschaftstheorie und Qumran Die Geltungsbegrundungen von Aussagen in der biblischen Archaologie am Beispiel von Chirbet Qumran und En Feschcha Novum Testamentum et Orbis Antiquus Band 32 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1996 ISBN 3 525 53934 7 Hartmut Stegemann Die Essener Qumran Johannes der Taufer und Jesus Herder Freiburg im Breisgau 1999 9 Aufl ISBN 3 451 04128 6 Einzelthemen Bearbeiten Robert Eisenman Michael Wise Jesus und die Urchristen Die Qumran Rollen entschlusselt C Bertelsmann Munchen 1993 ISBN 3 570 02214 5 englisches Original The Dead Sea Scrolls Uncovered 1992 Katharina Galor Women at Qumran Between texts and objects In Clio 14 2014 Open Edition Kenneth Lonnqvist Minna Lonnqvist The Numismatic Chronology of Qumran Fact and Fiction In The Numismatic Chronicle 166 2006 S 121 165 Ferdinand Rohrhirsch Olav Rohrer Ertl Die Individuen der Graberfelder von Hirbet Qumran aus der Collectio Kurth Eine Zusammenfassung In Zeitschrift des Deutschen Palastina Vereins 117 2001 S 164 170 Nicole Rupschus Frauen in Qumran Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament Reihe 2 Mohr Siebeck Tubingen 2017 Juhana Saukkonen Dwellers at Qumran Reflections on Their Literacy Social Status and Identity In Anssi Voitila Jutta Jokiranta Hrsg Scripture in Transition Essays on Septuagint Hebrew Bible and Dead Sea Scrolls in Honour of Raija Sollamo Supplements to the Journal for the Study of Judaism Band 126 Brill Leiden 2008 S 615 627 Brian Schultz The Qumran Cemetery 150 Years of Research In Dead Sea Discoveries 13 2 2006 S 194 228 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Qumran Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder des Palestine Exploration Fund Norman Golb University of Chicago 20 Februar 2007 THE QUMRAN ESSENE THEORY AND RECENT STRATEGIES EMPLOYED IN ITS DEFENSE PDF Datei 629 kB Einzelnachweise Bearbeiten Verwaltungseinheit Megilot in Judaa und Samaria Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls Grand Rapids 2003 S 1f Edward H Palmer The Survey of Western Palestine Arabic and English Name Lists London 1881 S 345 Digitalisat Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 27 Anm 1 Jozef T Milik Une inscription et une lettre en arameen christo palestinien In Revue Biblique 60 1953 S 526 539 hier S 538 Anmerkung 8 Martin Noth Das Buch Josua Handbuch zum Alten Testament Band 7 Tubingen 1938 S 72 Zustimmend Frank Moore Cross und Jozef T Milik Explorations in the Judaean Buqe ah In Bulletin of the American Schools of Oriental Research 42 1956 S 5 17 hier S 15 f ʿIr haMelach is now to be identified with Ḫirbet Qumran thanks to the discovery of an Iron II fortress beneath the Essene remains Ebenso Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures of the British Academy 1959 London 1973 S 92 Die Biblia Hebraica Stuttgartensia 5 Auflage 1997 bezeichnet diese Identifikation in der Anmerkung zu Jos 15 62 als wahrscheinlich John Marc Allegro The Treasure of the Copper Scroll London 1960 S 68 70 Hanan Eshel A Note on Joshua 15 61 62 and the Identification of the City of Salt In Israel Exploration Journal 45 1 1995 S 37 40 Zur neueren Diskussion dieser Ortsliste vgl Jacobus Cornelis de Vos Das Los Judas Uber Entstehung und Ziele der Landbeschreibung in Josua 15 Brill Leiden Boston 2003 S 463 466 Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls Grand Rapids 2003 S 25 Michael Avi Yonah Gazetteer of Roman Palestine Jerusalem 1976 S 80 Vgl Mur 45 6 DJD II 163f Zitat ebd Monastery of the Dead Sea Sect with aqueduct and necropolis near the caves in which the Copper scrolls and various Ms were found Peter Schafer Der Bar Kochba Aufstand Studien zum zweiten judischen Krieg gegen Rom Mohr Tubingen 1981 S 122 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 34 Vgl Flavius Josephus Judischer Krieg 4 473 und 4 471 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 163 und 166 Observation of Dead Sea Levels In Palestine Exploration Fund Quarterly Statement Januar 1901 S 5 Digitalisat Armin Lange Qumran In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 6 Mohr Siebeck Tubingen 2003 Sp 1873 1896 hier Sp 1873 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 35f Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 38 40 Lena Cansdale Qumran and the Essenes A Re evaluation of the Evidence Mohr Tubingen 1997 besonders S 123 Magen Broshi Was Qumran a Crossroads In Revue de Qumran 19 4 1999 S 273 276 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 41 Roi Porat The Road along the Dead Sea Shore between Qumran and En Gedi in the Second Temple Period In Cathedra 121 2006 S 5 22 hier referiert nach Joan E Taylor Shimon Gibson Qumran Connected The Qumran Pass and Paths of the North Western Dead Sea In Jorg Frey et al Hrsg Qumran und die Archaologie Texte und Kontexte Tubingen 2011 S 163 209 PDF mit abweichender Seitenzahlung Joan E Taylor Shimon Gibson Qumran Connected The Qumran Pass and Paths of the North Western Dead Sea In Jorg Frey et al Hrsg Qumran und die Archaologie Texte und Kontexte Tubingen 2011 S 163 209 PDF mit abweichender Seitenzahlung Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum Mohr Tubingen 2016 S 128f Litora Esseni fugiunt usque qua nocent Warum die Essener das Ufer des Toten Meeres als schadlich betrachten und davor fliehen wird nicht erlautert moglicherweise verstand Plinius diese Formulierung seiner Quelle selbst nicht Vgl Robert A Kraft Pliny on Essenes Pliny on Jews In Dead Sea Discoveries 8 3 2001 S 255 261 hier S 256f Anm 4 Gaius Plinius Secundus Geographie Afrika und Asien Naturkunde Buch 5 Hrsg und ubersetzt von Gerhard Winkler in Zusammenarbeit mit Roderich Konig Artemis amp Winkler Munchen 1993 S 59 Roland Bergmeier Die Handschriftenfunde bei Khirbet Qumran ihr spezifischer Tragerkreis und die essenische Gemeinschaftsbewegung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 S 21 Anm 103 mit Verweis auf Klaus E Muller Geschichte der antiken Ethnographie und ethnologischen Theoriebildung Teil 2 Steiner Wiesbaden 1980 S 145 f Joan E Taylor The Classical Sources on the Essenes and the Scrolls Communities In John J Collins Timothy H Lim Hrsg The Oxford Handbook of the Dead Sea Scrolls Oxford New York 2010 S 173 199 hier S 183 f Florentino Garcia Martinez Qumran Origins and Early History A Groningen Hypothesis Qumranica minora I Qumran origins and apocalypticism 2007 S 3 29 Felicien de Saulcy Lettre a M Clermont Ganneau sur les ruines de Gomorrhe In Revue Archeologique Nouvelle Serie 32 1876 S 303 312 Charles Clermont Ganneau Archaeological Researches in Palestine 1873 1874 Band 2 London 1896 S 14 The ruins are insignificant in themselves consisting of some dilapidated walls of low stones and a small birkeh with steps leading to it The ground is strewn with numerous fragments of pottery of all descriptions Charles Clermont Ganneau Archaeological Researches in Palestine 1873 1874 Band 2 London 1896 S 16 Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls S 22 24 Gustaf Dalman Jahresbericht des Deutschen evangelischen Instituts fur Altertumswissenschaft des heiligen Landes fur das Arbeitsjahr 1913 14 Die Ausfluge In Palastinajahrbuch des Deutschen evangelischen Instituts fur Altertumswissenschaft des heiligen Landes Band 10 Berlin 1914 S 7 28 hier S 9f Digitalisat Roland de Vaux Fouille au Khirbet Qumran 1953 S 89 Vgl Roland de Vaux La grotte des manuscrits hebreux In Revue Biblique 56 4 1949 S 586 609 hier S 586 Anm 2 Nous publierons bientot les resultats de cette prospection il suffirat de dire ici qu aucune indice archeologique ne met cette installation humaine en relation avec la grotte ou furent caches les manuscrits Roland de Vaux Fouille au Khirbet Qumran 1953 S 104 Le Khirbet et le cimetiere ne sont que le centre de reunion pour les vivants et de repos pour les morts d une communaute qui vivait dispersee aux environs mais qui avait une organisation dont le grand batiment etait le siege une discipline stricte dont temoigne l ordonnance du cimetiere des rites funeraires particuliers Roland de Vaux Fouille au Khirbet Qumran 1953 S 105 Il est donc tres vraisemblable que le Khirbet represente le batiment conventuel d un groupe peut etre du principal groupe des Esseniens et que le cimetiere etait le lieu de leur sepulture Il est donc tres vraisemblable que le Khirbet represente le batiment conventuel d un groupe peut etre du principal groupe des Esseniens et que le cimetiere etait le lieu de leur sepulture Ferdinand Rohrhirsch Wissenschaftstheorie und Qumran Die Geltungsbegrundungen von Aussagen in der biblischen Archaologie am Beispiel von Chirbet Qumran und En Feschcha Gottingen 1996 S 314 und Anm 1 Vgl Roland de Vaux Manuscrits de Qumran In Revue Biblique 68 1 1961 S 146f zu der von einer grossen englischen Zeitung finanzierten Suche nach den Schatzen der Tempelrolle Solomon H Steckoll Preliminary Excavations Report in the Qumran Cemetery In Revue de Qumran 6 1968 S 323 334 Joseph Patrich Benny Arubas A Juglet Containing Balsam Oil From a Cave Near Qumran In Israel Exploration Journal 3971 1989 S 43 59 Yizhak Magen Yuval Peleg The Qumran Excavations 1993 2004 Preliminary Report Jerusalem 2007 S 24 Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures of the British Academy 1959 London 1973 S 2f Yizhak Magen Yuval Peleg The Qumran Excavations 1993 2004 Preliminary Report Jerusalem 2007 S 26 28 Roland de Vaux Esseniens ou Zelotes A propos d un livre recent In Revue Biblique 73 2 1966 S 212 235 hier S 229 Anm 14 je n ai jamais employe ce mot monastere dans les publications des fouilles de Qumran precisement parce que c etait une inference que l archeologie a elle seule ne pouvait pas justifier Dagegen bekraftigen Magen Broshi und Hanan Eshel dass Qumran ein Kloster gewesen sei We are of the opinion that it is possible to prove that Qumran was a monastery without even using the evidence of the scrolls found there The archeological finds together with the testimony of Pliny the Elder are sufficient and eloquent witnesses to the fact that the first monastic community in the Western World lived here Vgl Magen Broshi Hanan Eshel How and where did the Qumranites live In Donald W Parry Eugene Ulrich Hrsg The Provo International Conference on the Dead Sea Scrolls Technological Innovations New Texts and Reformulated Issues Brill Leiden Boston Koln 1999 S 267 273 hier S 267 Roland de Vaux Esseniens ou Zelotes A propos d un livre recent In Revue Biblique 73 2 1966 S 212 235 hier S 229 le plan organise des batiments les magasins communs les ateliers communs la cuisine commune la salle de reunion et le refectoire commun le cimetiere commun indiquent une communaute le systeme tres elabore d adduction d eau l ordonnance reguliere du grand cimetiere indiquent une communaute disciplinee les rites religieux speciaux dont temoignentla disposition des tombes et les depots d ossements d animaux indiquent une communaute religieuse Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures of the British Academy 1959 London 1973 S 10 Vgl Othmar Keel Max Kuchler Orte und Landschaften der Bibel Ein Handbuch und Studien Reisefuhrer zum Heiligen Land Band 2 Der Suden Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1982 S 467 Der Wille zur Gemeinschaft ist die bestimmende Kraft die diesen verlassenen Ort wahlte diese kleine abgeschlossene aber vollstandige Welt schuf in welcher sich die Monche der ganzen Gegend zur Qumrangemeinde zusammenfanden Jean Baptiste Humbert L Espace sacre a Qumran Propositions pour l archeologie In Revue Biblique 101 2 1994 S 161 214 hier S 162 und 175 Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls Grand Rapids 2003 S 49 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 130 Dennis Mizzi Qumran Period I Reconsidered An Evaluation of Several Competing Theories In Dead Sea Discoveries 22 1 2005 S 1 42 hier S 13 Dennis Mizzi Qumran Period I Reconsidered An Evaluation of Several Competing Theories In Dead Sea Discoveries 22 1 2005 S 1 42 hier S 7f Opus sectile ist in dieser Region aber mit grosser Wahrscheinlichkeit der herodianischen Zeit zuzuweisen ebd S 35 David Stacey Some Archaeological Observations on the Aqueducts of Qumran In Dead Sea Discoveries 14 2 2007 S 222 243 hier S 236f Dennis Mizzi Qumran Period I Reconsidered An Evaluation of Several Competing Theories In Dead Sea Discoveries 22 1 2005 S 1 42 hier S 24 Dennis Mizzi Qumran Period I Reconsidered An Evaluation of Several Competing Theories In Dead Sea Discoveries 22 1 2005 S 1 42 hier S 25 Dennis Mizzi Qumran Period I Reconsidered An Evaluation of Several Competing Theories In Dead Sea Discoveries 22 1 2005 S 1 42 hier S 39f Dieter Vieweger Wenn Steine reden Archaologie in Palastina Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 S 163 Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum Tubingen 2016 S 94 Vgl Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 89 93 Etwa gleichzeitig wie de Vaux grub Kathleen Kenyon in Jericho Tell es Sultan und konnte die komplexe Stratigraphie dieses Tell durch Aufteilung des Areals in Grabungsquadrate erfassen Fotos von der Grabung wie auch Aufzeichnungen des Epigraphikers und Grabungsteilnehmers Jozef T Milik belegen dass es in Qumran keine Grabungsquadrate gab und die Ruinen einfach freigeschaufelt wurden Fur eine tabellarische Ubersicht der Chronologien von Roland de Vaux Jodi Magness Joan Taylor Jean Baptiste Humbert Yizhar Hirschfeld und Yizhak Magen Yuval Peleg siehe Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum Tubingen 2016 S 104 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 108 Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum Tubingen 2016 S 106 Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures of the British Academy 1959 London 1973 S 11 Vgl auch Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls Grand Rapids 2003 S 53 Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures of the British Academy 1959 London 1973 S 12 Vgl auch Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls Grand Rapids 2003 S 53 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 151 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 163 und 166 a b Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum Tubingen 2016 S 110 Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls Grand Rapids 2003 S 54f Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 159 und 163 Jodi Magness The Archaeology of Qumran and the Dead Sea Scrolls Grand Rapids 2003 S 52 Brian Schultz The Qumran Cemetery 150 Years of Research In Dead Sea Discoveries 13 2 2006 S 194 228 hier S 197f Brian Schultz The Qumran Cemetery 150 Years of Research In Dead Sea Discoveries 13 2 2006 S 194 228 hier S 200 Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures of the British Academy 1959 London 1973 S 45f Hanan Eshel Magen Broshi Richard Freund Brian Schultz New Data on the Cemetery East of Khirbet Qumran In Dead Sea Discoveries 9 2 2002 S 135 165 hier S 142f Rachel Hachlili The Qumran Cemetery Reassessed In John J Collins Timothy H Lim Hrsg The Oxford Handbook of the Dead Sea Scrolls Oxford University Press Oxford New York 2010 S 46 80 hier S 52 61 und 66 Yizhak Magen Yuval Peleg The Qumran Excavations 1993 2004 Preliminary Report Jerusalem 2007 S 45 47 Joan E Taylor The Cemeteries of Khirbet Qumran and Women s Presence at the Site In Dead Sea Discoveries 6 3 1999 S 285 323 hier S 313 Yizhak Magen Yuval Peleg The Qumran Excavations 1993 2004 Preliminary Report Jerusalem 2007 S 45 Jodi Magness Debating Qumran Collected Essays on Its Archaeology Peeters Leuven 2004 S 119 Brian Schultz The Qumran Cemetery 150 Years of Research In Dead Sea Discoveries 13 2 2006 S 194 228 hier S 199 Brian Schultz The Qumran Cemetery 150 Years of Research In Dead Sea Discoveries 13 2 2006 S 194 228 hier S 199 Hanan Eshel Magen Broshi Richard Freund Brian Schultz New Data on the Cemetery East of Khirbet Qumran In Dead Sea Discoveries 9 2 2002 S 135 165 hier S 151 Anm 58 Hanan Eshel Magen Broshi Richard Freund Brian Schultz New Data on the Cemetery East of Khirbet Qumran In Dead Sea Discoveries 9 2 2002 S 135 165 hier S 152f Eyal Regev The Archeology of Sectarianism Ritual Resistance and Hierarchy in Kh Qumran In Revue de Qumran 24 2 2009 S 175 213 hier S 179 183 Eyal Regev The Archeology of Sectarianism Ritual Resistance and Hierarchy in Kh Qumran In Revue de Qumran 24 2 2009 S 175 213 hier S 185 188 Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum Tubingen 2016 S 146 148 Frank Moore Cross Esther Eshel Ostraca from Khirbet Qumran In Israel Exploration Journal 47 1 1997 S 17 28 hier S 26 Ada Yardeni A Draft of a Deed on an Ostracon from Khirbet Qumran In Israel Exploration Journal 47 3 1997 S 233 237 hier S 236 This means in turn that the identity of those who wrote the Qumran scrolls and their place of residence cannot be determined on the basis of the present ostracon Ann Aerts K Janssen Bruce Velde Freddy Adams Helena Wouters Analysis of the Composition of Glass Objects from Qumran Israel and Comparison with Other Roman Glass from Western Europe In M D Nenna Hrsg La Route du Verre ateliers primaries et secondaires du second millenaire av J C au Moyen Age Travaux de la Maison de l Orient Mediterraneen Band 33 Maison de l Orient Mediterraneen Lyon 2000 S 113 121 hier S 117 online Dennis Mizzi The Glass from Khirbet Qumran What does it tell us about the Qumran Community In Charlotte Hempel Hrsg The Dead Sea Scrolls Texts and Context Studies on the Texts of the Desert of Judah Band 90 Brill Leiden 2010 S 99 198 hier S 111 online Dennis Mizzi The Glass from Khirbet Qumran What does it tell us about the Qumran Community In Charlotte Hempel Hrsg The Dead Sea Scrolls Texts and Context Studies on the Texts of the Desert of Judah Band 90 Brill Leiden 2010 S 99 198 hier S 119 Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures of the British Academy 1959 London 1973 S 12 14 Zustimmend Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum Mohr Tubingen 2016 S 115 Roland de Vaux Archaeology and the Dead Sea Scrolls The Schweich Lectures of the British Academy 1959 London 1973 S 111 Eyal Regev The Archeology of Sectarianism Ritual Resistance and Hierarchy in Kh Qumran In Revue de Qumran 24 2 2009 S 175 213 hier S 193 195 Yizhar Hirschfeld Qumran die ganze Wahrheit Die Funde der Archaologie neu bewertet Gutersloh 2006 S 157 Nationalparks in Israel Achsiv Nationalpark Nachal Alexander Nationalpark Aschqelon Nationalpark ʿAvdat Nationalpark Barʿam Beit Alpha Beit Guvrin Marissa Nationalpark Beit Scheʾan Beit Scheʿarim Burg Jechiʿam Nationalpark Burg Nimrod1 Caesarea Maritima Chammat Tverja Nationalpark Chermon Nationalpark Banyas 1 Chorazin Churschat Tal Nationalpark ʿEin ʿAvdat Nationalpark ʿEin Gedi ʿEin Chemed Nationalpark Eschkol Nationalpark Gamla Nationalpark Gan haSchloscha Har Carmel Nationalpark Herodium1 Jarqon Afeq Nationalpark Nationalpark Judaisches Bergland Kochav haJarden Nationalpark Korazim Nationalpark Kursi Nationalpark1 Maʿejan Charod Nationalpark Mamschit Nationalpark Masada Qumran1 Machtesch Ramon Scharon Nationalpark Schivta Nationalpark Schomron Nationalpark Sde Boker Grab von David Ben Gurion Tel ʿArad Tell Be er Scheva Nationalpark Tel Dan Tel Megiddo Zippori1in israelisch besetzten Gebieten 31 741666666667 35 459166666667 Koordinaten 31 44 30 N 35 27 33 O Normdaten Geografikum GND 4076463 1 lobid OGND AKS VIAF 2799154198312320230001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Qumran amp oldid 237668262