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Jozef Tadeusz Milik 24 Marz 1922 in Seroczyn 6 Januar 2006 in Paris war ein polnisch franzosischer romisch katholischer Priester Orientalist und Archaologe Jozef T Milik Mitte zwischen Roland de Vaux und Gerald Lankester Harding 1952 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenNach dem Besuch des Lyzeums in Siedlce und der theologischen Seminare in Plock und Warschau begann Milik im Oktober 1944 mit dem Studium der Theologie und der polnischen Literatur an der Katholischen Universitat Lublin Im Jahr 1946 legte er die Abschlussprufungen in beiden Fachern ab Am 30 Juni 1946 empfing er in Warschau die Priesterweihe Von 1946 bis 1951 studierte Milik am Papstlichen Orientalischen Institut und Papstlichen Bibelinstitut beide in Rom Milik brachte bereits eine solide Kenntnis des Lateinischen Altgriechischen Hebraischen Aramaischen Syrischen und Altkirchenslawischen mit als er sich in Rom immatrikulierte nun belegte er zusatzlich Kurse in Arabisch Georgisch Ugaritisch Akkadisch Sumerisch Altagyptisch und Hethitisch Schliesslich beherrschte er 13 alte und 6 neue Sprachen und schloss sein Studium summa cum laude ab 1 1950 veroffentlichte Milik eine Studie zu den sprachlichen und orthographischen Eigentumlichkeiten einiger Schriftrollen vom Toten Meer besonders der beiden Jesajarollen aus Hohle 1 1951 ubersetzte er die Gemeinderegel vom Qumran ins Lateinische Durch diese Arbeiten wurde Roland de Vaux der Direktor der Ecole biblique et archeologique francaise in Jerusalem und zusammen mit Gerald Lankester Harding Leiter der Ausgrabungen von Qumran auf Milik aufmerksam Er lud ihn Ende 1951 nach Jerusalem ein Ab jetzt gehorte Milik zu dem Team das sich der Erforschung der Handschriften aus Hohle 1 widmete Gemeinsam mit Dominique Barthelemy war Milik 1952 fur die Klassifizierung und Ordnung von Handschriftenfragmenten zustandig die bei den Grabungen von 1949 geborgen oder auf dem Antikenmarkt in Bethlehem angekauft worden waren Er schuf das System der Sigla nach dem die Schriftrollen bis heute zitiert werden Ab 1952 gehorte er als Epigraphiker zum Ausgraberteam der Hohlen 3 4 5 und 6 Milik der die franzosische Staatsburgerschaft annahm wurde als Forscher in das Centre national de la recherche scientifique CNRS in Paris aufgenommen dem er bis zu seinem Ruhestand 1987 angehorte Er war Mitglied des Herausgeberteams der Schriftrollen vom Toten Meer sogenannte Scrollery 1952 bis 1960 Ausser seinen Sprachkenntnissen war auch die Schnelligkeit bemerkenswert mit der er antike Texte lesen transkribieren und ubersetzen konnte Neben John Strugnell war er der aktivste Editor des Teams die beiden Leistungstrager der Scrollery waren aber auch alkoholabhangig und dadurch in ihrer Arbeit beeintrachtigt 2 Milik hatte von de Vaux ein immenses Arbeitspensum ubertragen bekommen rund 200 Schriftrollen in Tausenden von Fragmenten Den Ertrag seiner Ausgrabungs und Editionstatigkeit fasste Milik 1957 zusammen Dix ans de decouvertes dans le desert de Juda In dieser Schrift wandte er sich an die interessierte Offentlichkeit aber auch an das Fachpublikum Milik vertrat entschieden die Identifikation des in den Qumranschriften erwahnten Frevelpriesters mit der historischen Gestalt des Hohenpriesters Jonathan Roland de Vaux der zunachst zwischen Simon und Jonathan geschwankt hatte ubernahm schliesslich die Interpretation Miliks 3 Bei einem langeren Arbeitsaufenthalt in Rom lernte Milik in den 1960er Jahren seine spatere Ehefrau kennen die polnisch franzosische Kunsthistorikerin Yolanta Zalouska 4 Das Paar heiratete 1969 und zog nach Paris wo Milik weiterhin publizierte aber auch zunehmend mit gesundheitlichen Problemen zu kampfen hatte Gemeinsam mit Jean Starcky erarbeitete er fur das CNRS in Paris nabataische Inschriften Corpus Inscriptionum Semiticarum Ehrungen BearbeitenJozef T Milik wurde von der Universitat Complutense Madrid 1991 mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet Der polnische Prasident verlieh ihm 1998 den Verdienstorden der Republik Polen Offizier Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDix ans de decouvertes dans le desert de Juda Les Editions du Cerf Paris 1957 Ten years of Discovery in the Wilderness of Judaea SCM Press London 1959 The Books of Enoch Aramaic Fragments of Qumran Cave 4 Clarendon Press Oxford 1976 Dedicaces faites par des dieux Palmyre Hatra Tyr et des thiases semitiques a l epoque romaine Geuthner Paris 1972 Weblinks BearbeitenEmile Puech Art Milik Jozef T In Lawrence H Schiffman James C VanderKam Hrsg Encyclopedia of the Dead Sea Scrolls Oxford University Press Online Version 2008 Oxford Reference Literatur BearbeitenEmile Puech Jozef T Milik In Revue de Qumran 17 1996 S 5 10 Emile Puech In memoriam Jozef Tadeusz MILIK 1922 2006 In Revue de Qumran 22 2006 S 335 339 Zdzislaw Jan Kapera Robert Feather Doyen of the Dead Sea Scrolls an in depth biography of Jozef Tadeusz Milik 1922 2006 Enigma Press Krakow 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Emile Puech Jozef T Milik In Revue de Qumran 17 1996 S 5 Daniel Stokl Ben Ezra Qumran Die Texte vom Toten Meer und das antike Judentum Mohr Siebeck Tubingen 2016 S 17 und 20 Emile Puech Jozef T Milik In Revue de Qumran 17 1996 S 8 Emile Puech Jozef T Milik In Revue de Qumran 17 1996 S 10 Normdaten Person GND 122419898 lobid OGND AKS LCCN n86016886 VIAF 66591500 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Milik Jozef T ALTERNATIVNAMEN Milik Jozef Tadeusz vollstandiger Name Milik Joseph ThaddeeKURZBESCHREIBUNG polnisch franzosischer Geistlicher Orientalist und ArchaologeGEBURTSDATUM 24 Marz 1922GEBURTSORT SeroczynSTERBEDATUM 6 Januar 2006STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jozef T Milik amp oldid 209795345