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Jean Charles Georges Starcky 3 Februar 1909 in Mulhouse 9 Oktober 1988 in Paris war ein romisch katholischer Geistlicher Orientalist und Epigraphiker Er gehorte zum Herausgeberteam der Schriftrollen vom Toten Meer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Lehre 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Lehre BearbeitenJean Starcky Sohn von Gabriel und Berthe Starcky stammte aus einer grossen elsassischen Familie Nach Schulbesuch in Mulhouse und Mainz und Grundstudium in Reims legte er 1926 und 1927 die Bakkalaureatsprufungen in alten Sprachen und Philosophie ab Er trat daraufhin in das Seminar der Oratorianer ein und besuchte das Institut Catholique de Paris wo er das Lizentiat der Theologie erwarb Starcky studierte anschliessend altorientalische Sprachen parallel am Institut Catholique und an der Ecole Pratique des Hautes Etudes Hier unterrichtete Edouard Dhorme Hebraisch Charles Virolleaud sowie Rene Labat lehrten Keilschrift 1935 empfing Jean Starcky die Priesterweihe Er wurde dazu bestimmt Seminaristen Bibelunterricht zu erteilen und bereitete sich auf diese Aufgabe durch ein Aufbaustudium am Papstlichen Bibelinstitut in Rom vor 1935 36 Mit einem Stipendium der Academie des Inscriptions et Belles Lettres kam er 1936 37 an die Ecole biblique et archeologique francaise de Jerusalem 1937 38 kehrte er nach Rom zuruck um sich auf die Lizentiatsprufung in Bibelwissenschaften vorzubereiten die er 1938 ablegte Im gleichen Jahr veroffentlichte er eine Arbeit uber das hebraische Verbalsystem Von 1938 bis 1941 unterrichtete er Hebraisch und Altes Testament an der Universite Saint Joseph in Beirut Er war zugleich Militarseelsorger fur franzosische Soldaten die in Palmyra stationiert waren und unterrichtete an einer Schule in dieser Oase Neben diesen Tatigkeiten erkundete er die Ruinen von Palmyra und transkribierte zahlreiche griechische und palmyrenische Inschriften Starcky spezialisierte sich auf die Palmyrologie 1940 schloss sich Jean Starcky den Forces francaises libres an und wurde am 29 August 1941 zum Feldkaplan ernannt Zunachst war er fur die Garnison in Beirut tatig dann kam er mit seiner Einheit uber Palastina nach Agypten Nordafrika Italien und schliesslich im Dezember 1944 nach Frankreich Er erlitt kurz vor Kriegsende eine Gesichtsverletzung durch eine explodierende Granate Die vier Jahre Militardienst pragten Starcky Fur seine militarischen Leistungen wurde er mehrfach ausgezeichnet unter anderem ernannte ihn die franzosische Regierung zum Ritter 1944 und Offizier 1964 der Ehrenlegion 1 1945 46 unterrichtete Starcky am Priesterseminar von Meaux anschliessend gab er Kurse uber das Neue Testament und die aramaische Sprache am Institut Catholique Er wurde mit der Edition neuentdeckter palmyrenischer Inschriften beauftragt Corpus Inscriptionum Semiticarum Pars secunda Starcky der sich weiterhin mit der Levante Beirut Jerusalem sehr verbunden fuhlte kehrte im Oktober 1952 dorthin zuruck 2 und gehorte 1952 zum internationalen Team das die Fragmente aus Hohle 4Q bei Qumran zuordnen transkribieren und veroffentlichen sollte Ausserdem bearbeitete er die nabataischen Textfunde aus dem Wadi Seiyal Starcky war an der Bibelubersetzung der katholischen Bibelbewegung sogenannte Bibel des Kardinals Lienart beteiligt Neben zahlreichen Artikeln zu archaologischen epigraphischen numismatischen exegetischen und religionswissenschaftlichen Themen veroffentlichte er zwei Monografien uber die grossen antiken Wustenstadte Palmyra und Petra 3 Von 1951 bis zu seinem Ruhestand 1978 forschte er am Centre national de la recherche scientifique ab 1967 als Forschungsdirektor er war stellvertretender Direktor des Institut francais d archeologie du Proche Orient in Beirut und Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Organisationen Wegen dieser vielfaltigen Verpflichtungen ubertrug er die Halfte des von ihm ubernommenen Materials aus Hohle 4Q an Maurice Baillet Bei den palmyrenischen und nabataischen Texten kooperierte er eng mit Jozef T Milik 4 1973 beauftragte er Emile Puech damals noch Student ihn bei der Edition der Qumran Manuskripte zu unterstutzen die er noch nicht an Kollegen weitergegeben hatte 5 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenPalmyre Guide archeologique Beirut 1941 Palmyre Maisonneuve Paris 1952 mit Harald Ingholt Henri Seyrig Recueil des tesseres de palmyre Geuthner Paris 1955 Les quatre etapes du messianisme a Qumran In Revue Biblique 70 1963 S 481 505 Psaumes apocryphes de la grotte 4 de Qumran 4QPsf XII X In Revue Biblique 73 1966 S 353 371 Literatur BearbeitenEmile Puech L abbe Jean Starcky 1923 1998 In Revue de Qumran 15 1 1991 S 1 9 Emile Puech Qumran Research Contribution of the Ecole Biblique et Archeologique Francaise in Jerusalem In Devorah Dimant Hrsg The Dead Sea Scrolls in Scholarly Perspective A History of Research Brill Leiden 2012 S 403 432 Emile Puech Starcky Jean In Lawrence H Schiffman James C VanderKam Encyclopedia of the Dead Sea Scrolls Oxford University Press Online Version von 2008 Ernest Will Necrologie Jean Starcky 1909 1988 In Syria 66 1989 S 353 354 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Emile Puech L abbe Jean Starcky 1923 1998 1991 S 3f Emile Puech Qumran Research Contribution of the Ecole Biblique et Archeologique Francaise in Jerusalem Leiden 2012 S 422 Emile Puech Qumran Research Contribution of the Ecole Biblique et Archeologique Francaise in Jerusalem Leiden 2012 S 423 Emile Puech Starcky Jean In Lawrence H Schiffman James C VanderKam Encyclopedia of the Dead Sea Scrolls Oxford University Press Online Version von 2008 Emile Puech Qumran Research Contribution of the Ecole Biblique et Archeologique Francaise in Jerusalem Leiden 2012 S 424 Normdaten Person GND 128814950 lobid OGND AKS LCCN n89633371 VIAF 112860309 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Starcky JeanALTERNATIVNAMEN Starcky Jean Charles Georges vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer katholischer Geistlicher Bibelwissenschaftler und EpigraphikerGEBURTSDATUM 3 Februar 1909GEBURTSORT MulhouseSTERBEDATUM 9 Oktober 1988STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Starcky amp oldid 210208779