www.wikidata.de-de.nina.az
Maurice Jean Joseph Baillet 25 Marz 1923 in Bordeaux 4 Februar 1998 ebenda war ein romisch katholischer Geistlicher Orientalist und Epigraphiker Er gehorte zum Herausgeberteam der Schriftrollen vom Toten Meer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Lehre 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Lehre BearbeitenMaurice Baillet besuchte die Schule Saint Genes in Bordeaux und studierte 1939 bis 1941 Altgriechisch Latein franzosische Literatur und Philosophie an der Universitat Bordeaux wo er das Lizentiat in Literaturwissenschaft licence es lettres erwarb Anschliessend trat er ins Priesterseminar von Bordeaux ein und studierte von 1943 bis 1948 Theologie am Institut Catholique de Toulouse Am 22 Marz 1947 wurde er von Erzbischof Maurice Feltin in Sacre Coeur de Bordeaux zum Priester geweiht Seine erste Gemeinde war in Saint Ferdinand d Acarchon in einem wahrend des Zweiten Weltkriegs stark zerstorten Ort 1949 50 verbrachte Baillet ein Auslandsjahr an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg Er wurde nun Vikar an Saint Germain l Auxerrois in Paris und studierte an mehreren Pariser Hochschulen und Bildungseinrichtungen orientalische Sprachen Akkadisch Hebraisch Aramaisch Syrisch klassisches und modernes Arabisch sowie Archaologie des Vorderen Orients Mit einem Stipendium des Institut Catholique des Paris ur die Jahre 1952 bis 1954 traf er daraufhin an der Ecole biblique et archeologique francaise de Jerusalem ein 1952 war just das Jahr in dem zahlreiche antike Textfunde in den Hohlen nahe dem Toten Meer gemacht wurden und Baillet bearbeitete ein Fragment einer Handschrift des biblischen Buchs Jeremia 2Q15 und ein Fragment des Aramaischen Levi Dokuments 2Q24 Parallel dazu bereitete er sich auf die Lizentiatsprufung in Bibelwissenschaften vor die er am Papstlichen Bibelinstitut 1954 ablegte Roland de Vaux beauftragte ihn 1954 mit der Edition der Texte aus den Hohlen 2Q 3Q ohne die Kupferrolle und 6Q Fur zwei Jahre kehrte er als Dozent nach Toulouse zuruck und setzte 1957 seine Editionstatigkeit der Schriftrollen vom Toten Meer fort die er 1958 abschloss Zwischenzeitlich hatte de Vaux ihm auch die Texte aus den Hohlen 7Q bis 10Q ubertragen Baillet befasste sich also vor allem mit den Hohlen in denen nur wenige und schlecht erhaltene Fragmente gefunden worden waren Er trat spater mehrfach der These entgegen dass unter den griechischen Fragmenten aus Hohle 7Q Texte des Neuen Testaments seien 1 Im Juni 1958 wurde Maurice Baillet auf Vorschlag Jean Starckys in das internationale Team aufgenommen das die uber 15 000 Textfragmente aus Hohle 4Q auswertete Er erhielt hier von anderen Teammitgliedern Fragmente mit religionsgesetzlichen halachischen und liturgischen Texten Als Claus Hunno Hunzinger aus dem Team ausschied ubernahm Baillet 1971 auch dessen Texte so dass sein Hohle 4Q Pensum stetig anwuchs Er schloss seine Textedition 1976 ab sie erschien allerdings erst 1982 im Druck und war damit zwar nachtraglich ins Team gekommen aber als erster mit seinen Texten fertig geworden Ausserdem hatte er die Fachwelt in Vorberichten uber seine Arbeiten mehrfach zeitnah informiert 2 Er kehrte 1974 nach Frankreich ans College de France zuruck wo er am Institut fur semitische Sprachen bis zum Directeur de Recherche 1984 aufstieg Bis zu seiner Emeritierung 1988 war Maurice Baillet Mitglied des Centre national de la recherche scientifique Wahrend seines Jerusalemaufenthalts entwickelte er ein besonderes Interesse fur Religion und Kultur der Samaritaner 1984 promovierte er in Lyon mit einer Arbeit uber die Bibel die Schriftrollen vom Toten Meer und die Samaritaner Den grossten Teil seines Lebens wohnte Maurice Baillet in seinem Elternhaus in Bordeaux wo er auch verstarb 3 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenNouveaux phylacteres de Qumran X Q Phyl 1 4 A propos d une edition recente In Revue de Qumran 7 1970 71 S 403 415 Les manuscrits de la grotte 7 de Qumran et le Nouveau Testament In Biblica 53 1972 S 508 516 Le calendrier samaritain In Revue Biblique 85 4 1978 S 481 499 Trois inscriptions samaritaines au Musee de l Ecole Biblique de Jerusalem In Revue Biblique 86 4 1979 S 583 593 Literatur BearbeitenEmile Puech In memoriam l abbe Maurice Baillet 1923 1998 In Revue de Qumran 18 3 1998 S 339 341 Emile Puech Qumran Research Contribution of the Ecole Biblique et Archeologique Francaise in Jerusalem In Devorah Dimant Hrsg The Dead Sea Scrolls in Scholarly Perspective A History of Research Brill Leiden 2012 S 403 432 Jacques Briend Baillet Maurice In Lawrence H Schiffman James C VanderKam Encyclopedia of the Dead Sea Scrolls Oxford University Press Online Version von 2008Einzelnachweise Bearbeiten Emile Puech In memoriam l abbe Maurice Baillet 1923 1998 1998 S 340 Emile Puech Qumran Research Contribution of the Ecole Biblique et Archeologique Francaise in Jerusalem Leiden 2012 S 421 Emile Puech In memoriam l abbe Maurice Baillet 1923 1998 1998 S 339 Normdaten Person GND 122175255 lobid OGND AKS LCCN no95023071 VIAF 88703338 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baillet MauriceALTERNATIVNAMEN Baillet Maurice Jean Joseph vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer katholischer Geistlicher Bibelwissenschaftler und EpigraphikerGEBURTSDATUM 25 Marz 1923GEBURTSORT BordeauxSTERBEDATUM 4 Februar 1998STERBEORT Bordeaux Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maurice Baillet amp oldid 209874731