www.wikidata.de-de.nina.az
Henri Arnold Seyrig geboren 10 November 1895 in Hericourt Departement Haute Saone gestorben 21 Januar 1973 in Neuchatel war ein franzosischer Archaologe Numismatiker und Historiker Er war ab 1929 der Direktor der Antikenverwaltung in den franzosischen Mandatsgebieten des Libanon und Syriens und Leiter des Institut francais d archeologie du Proche Orient in Beirut Korinthischer Skyphos ca 740 v Chr Legat von Henri Seyrig an den Louvre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHenri Seyrig wurde als Sohn von Abel Seyrig garde general des forets und Julia de Lacroix in eine grossburgerliche calvinistische Familie geboren Sein Grossvater war der Ingenieur Theophile Seyrig Im damals deutschen Elsass besuchte er zunachst eine deutsche Schule in Mulhausen spater ging er auf das protestantische Internat Ecole des Roches in der Normandie Seine englische Ausbildung erhielt Seyrig 1913 in Oxford Wahrend des Ersten Weltkriegs war Seyrig als Soldat der franzosischen Armee in Verdun eingesetzt und wurde mit dem Croix de guerre ausgezeichnet 1917 wurde er an die turkische Front bei Saloniki versetzt und kam dort mit der Welt der Antike in Beruhrung Nach dem Studium an der Sorbonne bei Victor Berard 1864 1931 bestand er 1922 die Agregation und gewann einen Wettbewerb als Mitglied der Ecole francaise d Athenes in Griechenland wo er sieben Jahre blieb und 1928 deren Generalsekretar wurde 1929 wurde Seyrig auf Empfehlung des Archaologen Rene Dussaud als Nachfolger von Charles Virolleaud zum Directeur general des Antiquites de Syrie et du Liban in Beirut ernannt 1 Syrien und Libanon waren seit 1922 franzosische Mandatsgebiete Seyrig verfasste das vom Hochkommissar fur Syrien und Libanon am 7 November 1933 erlassene Antikengesetz und dessen Ausfuhrungsbestimmungen Reglement sur les Antiquites schuf Regeln fur die Teilung der Funde und stellte die Grabungslizenzen aus In Beirut Musee national de Beyrouth 1942 und Damaskus Musee national de Damas 1936 trug er zur Grundung der Museen bei sowie zu den Regionalmuseen in As Suwaida im Hauran Palmyra Aleppo 1931 und Latakia Bei den internationalen Grossprojekten der Archaologie im Heiligtum von Baalbek Palmyra und Krak des Chevaliers sorgte er jeweils dafur dass die neuzeitlichen Besiedlung zu Gunsten der Ausgrabungen verdrangt wurde Nach der franzosischen Kapitulation im Juni 1940 in Europa und noch vor der britischen Besetzung Syriens und des Libanons im Juni 1941 ging Seyrig zunachst nach Mexiko und dann weiter nach New York und arbeitete dort fur die Forces francaises libres Nach Kriegsende kehrte er nach Beirut zuruck und wurde fur zwanzig Jahre Direktor des Institut francais d archeologie du Proche Orient IFAPO Seyrig hatte nun eine starke Bindung zu Forschungseinrichtungen in den USA und war zwischen 1964 und 1969 mehrfach Gastwissenschaftler am Institute for Advanced Study in Princeton 1967 ging er in den Ruhestand und ubersiedelte von Beirut in die Schweiz sein Nachfolger in Beirut wurde Daniel Schlumberger Seyrig hatte 1930 Hermine de Saussure geheiratet Die Tochter Delphine Seyrig spatere Schauspielerin und Regisseurin wurde 1932 in Beirut geboren Seyrig wurde 1952 Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles Lettres und 1955 korrespondierendes Mitglied der British Academy 2 Die Numismatiker ehrten ihn 1952 mit der Archer M Huntington Medal und 1961 mit der Medaille der Royal Numismatic Society Er war Mitglied der Ehrenlegion Offizier Seyrig besass eine grosse Sammlung byzantinischer Bleisiegel die sich heute im Cabinet des Medailles in Paris befindet einige Antiken aus seinem Besitz wurden dem Pariser Louvre gestiftet Schriften Auswahl BearbeitenAntiquites syriennes Serie 2 6 Geuthner Paris 1934 1966 Cachets d archives publiques de quelques villes de la Syrie romaine Beirut 1940 Literatur BearbeitenJean Claude Cheynet Cecile Morrisson Werner Seibt Les sceaux byzantins de la collection Henri Seyrig Catalogue raisonne Paris 1991 Gerard Siebert Henri Seyrig In Revue de l Alsace 127 2001 PDF 814 kB Rolf Stucky Henri Seyrig Engagierter Archaologe und Verwalter des Antikendienstes wahrend der Mandatszeit In Charlotte Trumpler Hrsg Das Grosse Spiel Archaologie und Politik zur Zeit des Kolonialismus 1860 1940 Begleitbuch zur Ausstellung im Ruhr Museum Essen DuMont Buchverlag Koln 2008 ISBN 978 3 8321 9063 7 S 504 511 dort weitere Literaturangaben Weblinks BearbeitenHenri Seyrig Eintrag bei der Academie des Inscriptions et Belles LettresEinzelnachweise Bearbeiten Jean Pierre Thiollet Henri Seyrig In Ders Je m appelle Byblos H amp D Paris 2005 S 257 Deceased Fellows British Academy abgerufen am 29 Juli 2020 Normdaten Person GND 119178117 lobid OGND AKS LCCN nr88004032 VIAF 381705 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seyrig HenriALTERNATIVNAMEN Seyrig Henri ArnoldKURZBESCHREIBUNG franzosischer Archaologe Numismatiker und HistorikerGEBURTSDATUM 10 November 1895GEBURTSORT HericourtSTERBEDATUM 21 Januar 1973STERBEORT Neuchatel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Seyrig amp oldid 216974467