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En Gedi oder Ein Gedi neuhebraisch ע ין ג ד י ʿEjn Gedi ist eine Oase im Sudbezirk Israels Regionalverwaltung Tamar Sie liegt am Westufer des Toten Meeres sudlich der Grenze zum Westjordanland Die Oase ist seit der Kupfersteinzeit besiedelt Heute befinden sich dort ein Kibbuz ein israelischer Nationalpark und mehrere archaologische Statten En GediBasisdatenhebraisch עין גדיStaat Israel IsraelBezirk SudGegrundet 1953Koordinaten 31 27 N 35 23 O 31 449722222222 35 383055555556 304 Koordinaten 31 26 59 N 35 22 59 OHohe 304 m unter dem Meeresspiegel Einwohner 603 Stand 2018 1 Gemeindecode 2042Zeitzone UTC 2 Website www eingedi co ilEn Gedi Israel En Gedi Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Topographie 3 Klima 4 Flora und Fauna 5 Archaologie 5 1 Chalkolithisches Heiligtum 5 2 Tel Goren Tell el Jurn 5 3 Spatantike Synagoge 6 Literarische Erwahnungen 6 1 Hebraische Bibel 6 2 Flavius Josephus 6 3 Bar Kochba Archiv 7 Neuere Geschichte En Gedis 7 1 Tourismus 7 2 Landwirtschaft und Industrie 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Oase tragt einen bereits in der Bibel vorkommenden Namen mit der Bedeutung Bockchenquelle Er wird im Masoretischen Text hebraisch ע ין ג ד י en gaedi vokalisiert Die antike griechische Namensform lautet in der Septuaginta altgriechisch Hngaddi Engaddi bei Flavius Josephus altgriechisch Engaddai Engaddai im Onomastikon des Eusebius von Caesarea altgriechisch Engadi Engadi und lebt weiter im arabischen Namen der Oase عين جدي DMG ʿAyn Gidi 2 Der historische Siedlungshugel Tell hingegen heisst arabisch Tell el Jurn Troghugel 3 davon abgeleitet ist der neuhebraische Name תל גורן Tel Goren Dreschplatz Hugel Topographie BearbeitenDie Oase befindet sich etwa in der Mitte des Westufers des Toten Meeres Sie wird im Norden vom Wadi Sdeir neuhebraisch Nachal David begrenzt wo eine der Hauptquellen von En Gedi entspringt Die zweite Hauptquelle der Oase entspringt sudlich einer Felskuppe Mizpeh En Gedi die sich 200 m uber dem Toten Meer erhebt 180 m bis 150 m u NN En Gedi liegt an der Nationalstrasse 90 der zentralen Nord Sud Verbindung Israels Im Januar 2015 musste ein Strassenabschnitt bei En Gedi wegen Senklochern dauerhaft gesperrt werden der Verkehr wurde provisorisch uber Kibbuzgelande gefuhrt bis der 2 km lange Bypass im Juli 2015 fertiggestellt war 4 Klima BearbeitenEn GediKlimadiagrammJFMAMJJASOND 48 19 8 36 20 8 28 23 10 9 28 13 1 32 16 0 34 20 0 36 22 0 36 22 0 35 21 7 31 17 22 26 13 40 21 9 Temperatur C Niederschlag mm Quelle Weather AtlasMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur En Gedi Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Tagesmax C 19 0 20 0 23 0 28 0 32 0 34 0 36 0 36 0 35 0 31 0 26 0 21 0 O 28 5Mittl Tagesmin C 8 0 8 0 10 0 13 0 16 0 20 0 22 0 22 0 21 0 17 0 13 0 9 0 O 14 9Niederschlag mm 48 0 36 0 28 0 9 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 7 0 22 0 40 0 S 191Regentage d 8 0 7 0 6 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 0 4 0 7 0 S 36Temperatur 19 0 8 0 20 0 8 0 23 0 10 0 28 0 13 0 32 0 16 0 34 0 20 0 36 0 22 0 36 0 22 0 35 0 21 0 31 0 17 0 26 0 13 0 21 0 9 0Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 48 0 36 0 28 0 9 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 7 0 22 0 40 0 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle Weather AtlasFlora und Fauna BearbeitenDas 1972 ausgewiesene En Gedi Naturschutzgebiet umfasst 14 Quadratkilometer Flache und beherbergt einige grossere Saugetiere wie Echtgazellen 5 Nubische Steinbocke und Klippschliefer Im Naturschutzgebiet werden verschiedene Vogelarten angetroffen darunter der Tristramstar der Graudrossling Argya squamiceps der Smaragdspint und verschiedene Geierarten Unter den Zugvogeln sind der Grauschnapper und der Braunliest Die Flora von En Gedi ist vielfaltig da hier Pflanzen verschiedener Regionen zusammentreffen 6 Tropische sudanische Flora Maerua crassifolia Cordia sinesis Oxystelma esculentum Saharo arabische Wustenflora Zygophyllum dumosum Anabasis articulata Ochradenus baccatus Gymnocarpus decander Asteriscus graveolens Mediterrane Flora Urginea maritima Cheilanthes vellcu Cheilanthes fragrans Adiantum Phagnalon ruprestra Vitex agnus castus Irano turanische Steppenflora Salix acmophylla Epipactis veratrifolia Echinops polyceras Populus euphratica Phragmites australis Arundo donaxWahrend die umgebende Wustenlandschaft fast vegetationslos ist bietet die Oase durch ihren Wasserreichtum die Voraussetzung fur eine uppige Flora und viele Tierarten Das Kerngebiet der Oase sind die beiden tief eingeschnittenen Taler des Nachal Arugot und des Nachal David in denen das Wasser der umliegenden Gebiete an die Oberflache tritt Touristen besuchen meist den mehrere Meter hohen Schulamit Wasserfall im Nachal David nbsp Nachal Arugot nbsp Schulamit Wasserfall nbsp Merops cyanophrys nbsp Nubische Steinbocke nbsp Leopard nbsp KlippschlieferArchaologie BearbeitenChalkolithisches Heiligtum Bearbeiten Das von Yohanan Aharoni 1956 bei einem Survey entdeckte und von einem Team unter Leitung von Benjamin Mazar und David Ussishkin 1962 ausgegrabene Heiligtum gehort der Ghassulien Kultur an etwa 3150 v Chr Etwa 160 m nordnordostlich der Quelle von En Gedi und etwa 30 m gegenuber dieser erhoht auf einer Felsterrasse scheint das Heiligtum ohne Wohnbebauung in seiner Nachbarschaft isoliert gestanden zu haben Eine steinerne Umfassungsmauer umschloss ein Areal von etwa 25 20 m Die steinernen Fundamente setzten direkt auf dem Felsen auf Das aufgehende Mauerwerk bestand aus Lehmziegeln die Dacher aus Palmwedeln und Zweigen 7 Der Hauptzugang zum Innenhof erfolgte von Suden durch einen Torbau Im Nordosten gab es einen Nebeneingang Das Hauptgebaude auf schmalrechteckigem Grundriss Aussenmasse 19 7 5 5 m lag an der Nordseite des Innenhofs und wurde durch eine Tur in der Mitte der Breitseite betreten Der Eintretende stand dann einem halbkreisformigen Altar direkt gegenuber auf dem noch Reste von Asche Tierknochen sowie eine Stierskulptur aus Lehm gefunden wurden An der Ruckseite des halbkreisformigen Altars stand ein Steinpodest auf dem sich vermutlich einst das Kultsymbol befand Wahrscheinlich war es eine Hausgottheit aus Basalt wie sie charakteristisch ist fur Statten des Ghassulien im Golan so David Ussishkin 8 An der Ostseite des Innenhofs befand sich ein Nebengebaude In der Mitte des Innenhofs fand man eine kreisrunde aus Steinplatten gelegte Struktur In ihrem Inneren gab es eine Vertiefung von 40 cm bei einem Durchmesser von 90 cm Hier kann ein kleiner heiliger Baum gestanden haben 8 Seit der Ausgrabung wurde ein Bezug zwischen dem chalkolithischen Heiligtum von En Gedi in dem keinerlei Kultgerate gefunden wurden und den 442 kultischen Bronzeobjekten diskutiert die in einer Hohle im Nachal Mischmar deponiert worden waren David Ussishkin schlagt vor dass die Priester den Tempel planmassig aufgaben und die Kultobjekte in der nahegelegenen Hohle deponierten mit der Absicht kunftig zuruckzukehren und den Kult wieder aufzunehmen 9 nbsp Torhaus nbsp Blick vom Nebengebaude nach Westen nbsp Runde Struktur im Innenhof nbsp Altar mit Steinbasis fur ein Kultsymbol im HauptgebaudeTel Goren Tell el Jurn Bearbeiten Der Siedlungshugel Tel Goren hat eine Lange von 140 m und eine Breite von 25 m insgesamt 3500 Quadratmeter 10 Er befindet sich etwa 900 m westlich der Einmundung des Nachal Arugot ins Tote Meer hat eine Hohe von 336 m u NN bzw mehr als 60 m uber dem Toten Meer Insgesamt funf Grabungskampagnen der Hebraischen Universitat Jerusalem und der Israel Exploration Society fanden auf dem Tell zwischen 1961 und 1965 statt Das Team unter Leitung von Benjamin Mazar Trude Dothan und Immanuel Dunayevsky stellte folgende Straten fest 10 11 V Spate Eisenzeit II um 630 587 v Chr IV Perserzeit 5 4 Jahrhundert v Chr III Hellenistische Zeit Hasmonaerreich vor allem Regierungszeit von Johannes Hyrkanus und Alexander Jannaus II Fruhromische Zeit vor allem 0 50 n Chr I Romische Kaiserzeit bis byzantinische Zeit 2 6 Jahrhundert n Chr Am Nordhang des Tell wurden Gebaude aus der Zeit des Konigreichs Juda Stratum V freigelegt die der Parfumherstellung dienten En Gedi war in dieser Zeit ein konigliches Gut zur Verarbeitung des in den Oasen am Toten Meer kultivierten Balsams wahrscheinlich Commiphora opobalsamum 12 Aus persischer Zeit Stratum IV stammt ein grosses Haus ebenfalls am Nordhang das ungefahr 625 Quadratmeter bedeckte und 23 Raume besass Auch hier gab es eine Parfumwerkstatt 13 Von der Zitadelle die in hellenistischer und fruhromischer Zeit auf dem Tel Goren stand ist ein Turm am Westende des Tell relativ am besten erkennbar er hat eine Grundflache von 7 14 m 14 Spatantike Synagoge Bearbeiten Der Siedlungsschwerpunkt verlagerte sich seit der fruhromischen Zeit vom Hugel in die Ebene 10 In seinem Onomastikon bezeichnete Eusebius von Caesarea En Gedi im 4 Jahrhundert als ein grosses Dorf der Juden Der Bevolkerungsanstieg fuhrte dazu dass die landwirtschaftlich nutzbare Flache maximal ausgeweitet wurde Aus dieser Zeit stammen die Terrassen bei Mezad Arugot 400 m sudwestlich vom Tel Goren 15 Die spatantike Synagoge von En Gedi befindet sich auf halbem Wege zwischen dem Tel Goren und dem Nachal David Sie wurde von 1970 bis 1973 in drei Kampagnen von Dan Barag im Auftrag der Hebraischen Universitat Jerusalem ausgegraben Die dabei freigelegte Synagoge des 5 6 Jahrhunderts uber mehreren Vorgangerbauten hat eine Grundflache von 15 12 m und eine Nische fur den Toraschrein in der Nordwand d h in Richtung nach Jerusalem Ebenfalls an der Nordseite befindet sich der Sitz des Synagogenvorstehers der hier noch in ursprunglicher Position erhalten ist und dokumentiert dass der Vorsteher mit dem Rucken zum Heiligtum der Gemeinde gegenuber sass 16 Die Mosaiken zeigen geometrische Muster und Vogelmotive im westlichen Seitenschiff gibt es zwei hebraische und zwei aramaische Inschriften abgesehen von Stifterinschriften eine Aufzahlung der Nachkommen Adams bis zu Noach und seinen Sohnen sowie eine Aufzahlung der Tierkreiszeichen und der Monate des judischen Kalenders Ungewohnlich ist dass eine Inschrift des Mosaikfussbodens das sozial unerwunschte Verhalten beschreibt Jeder der Zwietracht stiftet zwischen einem Mann und einem anderen oder der sagt etwas Boses uber einen anderen zu den Volkern oder der stiehlt Dinge eines anderen oder der das Geheimnis raz der Stadt offenbart den Volkern der dessen Augen uber die ganze Welt schweifen moge ihn ausreissen unter dem Himmel Und das ganze Volk spreche Amen und Amen Sela 17 Es gibt verschiedene Vorschlage was mit dem Geheimnis der Stadt gemeint ist politischer wirtschaftlicher oder religioser Art diese Frage lasst sich aber nicht mehr klaren 18 Die Synagoge wurde durch einen Brand zerstort In der Nische der Nordwand fanden die Ausgraber eine 20 cm hohe bronzene Menora mehrere verkohlte hebraische Schriftrollen aus dem 4 Jahrhundert ein Becher Munzen und Glas und Keramikscherben 19 Ab 2014 lief die Untersuchung der Schriftrollen mittels Computertomographie und einer daran anschliessenden Lageanalyse der Fragmente So konnte ein Teil der Schrift dank der verwendeten metallischen Tinte entziffert werden 20 Es handelt sich um die ersten Verse des Buchs Levitikus Lev 1 1 8 EU Nachst den Schriftrollen vom Toten Meer ist dies das alteste bekannte Fragment einer Tora Rolle und das alteste uberhaupt das im Kontext einer Synagoge gefunden wurde 21 nbsp Schutzbau uber der Synagoge nbsp Mosaik im Mittelschiff nbsp Levitikus Schriftrolle nbsp Bema nbsp Inschriften Rockefeller Museum Literarische Erwahnungen BearbeitenHebraische Bibel Bearbeiten Die biblischen Erwahnungen von En Gedi werden im Folgenden in der Reihenfolge des hebraischen Kanon vorgestellt JosuaIm Buch Josua gehort En Gedi zusammen mit funf anderen Wustenorten zum Stammesgebiet von Juda Josua 15 61 62 EU Die Identifikation dieser Orte in einem wird das eisenzeitliche Qumran vermutet ist Gegenstand der Fachdiskussion 22 SamuelIm Buch Samuel ist En Gedi Schauplatz des Konflikts zwischen Konig Saul und seinem jungen Militarfuhrer David Davids Aufenthaltsort sind zunachst schwer zugangliche Berge bei En Gedi dann die Steppe von En Gedi schliesslich eine Hohle bei den Schafhurden nahe den Steinbockfelsen 1 Sam 24 1 3 EU Nichtsahnend begibt sich Saul in diese Hohle um seine Notdurft zu verrichten David konnte ihn toten verschont ihn aber Saul der Machtige verfolgt David den Fluchtigen in einer abgelegenen unheimlichen Gegend und in einer fur ihn demutigenden Situation wird der Jager zum Gejagten doch der Andere will ihn nicht toten sondern sucht mit einer ebenso listigen wie grossmutigen Geste sein Vertrauen zu gewinnen 23 EzechielIn der Vision Ez 47 1 12 EU ist von einer Tempelquelle die Rede die in Jerusalem beginnt zu einem grossen Strom anschwillt und ins Tote Meer fliesst wodurch dieses suss wird ohne dass dort auf die Salzgewinnung verzichtet werden musste Vers 11 Von En Gedi selbst bis nach En Eglajim sollen nach diesem Prophetenwort Fischer ihre Netze zum Trocknen aufspannen Ez 47 10 EU Das ist im Kontext eine von mehreren Umschreibungen fur den ausserordentlichen Fischreichtum 24 HohesliedIn der Liebesdichtung des Hohenlieds vergleicht die Frau ihren Partner mit einer Hennablutentraube aus den Weinbergen von En Gedi Hld 1 14 EU Walter Buhlmann vermutet dass mit der Ortsangabe auf Parfumherstellung Bezug genommen werde fur die En Gedi beruhmt war sowie auf die Oase als Lieferanten von Fruchten der Spitzenqualitat 25 Brent A Strawn schlagt vor in En Gedi ein erotisches Wortspiel zu sehen da en nicht nur Quelle sondern auch Auge bedeutet und gaddi mit geanderter Vokalisierung als mein Gluck meine Freude gelesen werden kann 26 ChronikDie Chronik enthalt Informationen uber einen Angriff der ostlichen Nachbarstaaten Moab und Ammon auf das Sudreich Juda wahrend der Regierungszeit des Konigs Joschafat Als der Herrscher erfahrt dass die Feinde schon bis Hazezon Tamar das ist En Gedi vorgedrungen seien lasst er ein landesweites Fasten ausrufen und betet im Tempel Ein Prophet tritt auf der Joschafat Gutes ankundigt man werde zwar den Feinden entgegentreten aber nicht kampfen mussen Dies bewahrheitet sich indem die Ammoniter und Moabiter zunachst gegen die im Hinterhalt liegenden Bewohner von Seir und dann gegeneinander kampfen Joschafat und seine Leute gelangen so im Segenstal zu reicher Beute die sie mit Musik nach Jerusalem bringen 2 Chr 20 1 30 EU Die Erzahlung zeigt Stilmerkmale des Chronisten aber die Frage bleibt ob er ein historisches Rohmaterial benutzte Martin Noth vermutete dieses in einem Uberfall von Nabataern auf die Weidegebiete judaischer Dorfer in der Gegend von Bethlehem um 300 v Chr 27 Die Identifikation von En Gedi mit Hazezon Tamar hebraisch ח צ צ ן ת מ ר ḥaṣeṣon tamar vgl Gen 14 7 EU moglicherweise eine gelehrte Glosse schien ihm gut beobachtet da ḥaṣeṣon eine mit Kieselgeroll bedeckte Flache bezeichne und tamar die Dattelpalme beides passte auf En Gedi 28 Flavius Josephus Bearbeiten Josephus zufolge unternahmen die Sikarier von ihrer Basis der etwa 15 km entfernten Festung Masada aus wahrend des Judischen Krieges im Winter 67 68 n Chr Beutezuge in die Umgebung 29 Und wahrend des Festes der Ungesauerten Brote da zogen die Sikarier wahrend der Nacht und unbemerkt aus ihrer Festung herab und uberfielen ein Stadtchen namens En Gedi Dort vertrieben sie alle wehrhaften Manner bevor sie noch zu den Waffen greifen konnten aus der Stadt wahrend sie was der Flucht nicht gewachsen war Frauen und Kinder uber 700 an der Zahl niedermetzelten Dann raumten sie die Hauser aus raubten die reifsten Fruchte und schleppten sie hinauf nach Masada Flavius Josephus Judischer Krieg 4 402ff Ubersetzung Michel Bauernfeind Bar Kochba Archiv Bearbeiten Zur Zeit des Bar Kochba Aufstands 132 135 hielten sich Anhanger Bar Kochbas in der Umgebung En Gedis auf 1960 wurden bei einer von Yigael Yadin geleiteten Ausgrabung in der sogenannten Hohle der Briefe etwa 6 km sudwestlich von En Gedi einzigartige Dokumente aus der Zeit des Aufstandes entdeckt unter anderem auch an die Befehlshaber der Aufstandischen in En Gedi gerichtete Briefe Bar Kochbas Welches Schicksal die Einwohner En Gedis bei der romischen Niederschlagung des Aufstands erlitten ist nicht bekannt Neuere Geschichte En Gedis BearbeitenIn mamelukischer Zeit 13 14 Jahrhundert war En Gedi ein kleines Dorf Es besass eine Getreidemuhle deren Ruine noch vorhanden ist Nachdem diese Siedlung aufgegeben worden war war En Gedi bis ins 20 Jahrhundert nicht mehr kontinuierlich bewohnt Der ganze Sudosten der Judaischen Wuste wurde von Beduinen als extensive Winterweide genutzt En Gedi bildete wegen seiner ganzjahrig wasserfuhrenden Quelle eine Ausnahme Im 19 und fruhen 20 Jahrhundert lebten Rashayideh Beduinen im Winterhalbjahr in der Oase und bauten kleinflachig Gemuse an Im Sommer zogen sie sich wegen der extremen Hitze ins Hinterland zuruck 30 Die letzte Operation der israelischen Marine wahrend des Palastinakriegs bestand darin dass sechs Schiffe israelische Infanteristen am 8 Marz 1949 auf dem Toten Meer nach En Gedi transportierten 31 Nachal Soldaten bauten daraufhin eine Strasse zwischen Har Sdom und En Gedi Im Januar 1953 wurde in der Oase ein Nachal Aussenposten unter dem Namen Nachlaim E eingerichtet Der Ort war zur damaligen Zeit relativ isoliert mit den Dead Sea Works in Har Sdom als nachstem Nachbarn 32 1956 grundete eine Gruppe der sozialistischen Jugendbewegung haNoʿ ar haʿ Oved den Kibbuz dessen wirtschaftliche Basis zunachst der Gemuse und Dattelanbau war Die Gemuseproduktion wurde nach kurzer Zeit eingestellt 33 Das moderne En Gedi liegt auf einem Felsplateau sudlich der historischen Oase Pflanzen aus vielen verschiedenen Landern sind auf diesem Gelande gepflanzt worden insbesondere Wustenpflanzen und tropische Pflanzen So entstand die einmalige Situation eines Botanischen Gartens in dem Menschen wohnen 33 Der Kibbuz verfugt uber eine Sporthalle ein Kulturhaus mit Kinosaal und einen Speisesaal Seit 1983 findet in dieser besonderen klimatischen Region Anfang des Jahres das Ein Gedi Rennen statt mit verschiedenen Strecken darunter einem Halbmarathon 34 Tourismus Bearbeiten Aufgrund der Lage am Ufer des Toten Meeres ist der Tourismus seit den 1960er Jahren der Haupterwerbszweig des Kibbuz 33 Dieser besteht aus einem Hotel direkt im Kibbuz sowie dem Seebad En Gedi Spa einem Heilbad das aus einer 38 C heissen Schwefelquelle gespeist wird Der palmenreiche Strandabschnitt von dem aus das Tote Meer zuganglich war sowie der Campingplatz der ebenfalls am Ufer des Toten Meeres lagen mussten geschlossen werden Die Absenkung des Meeresspiegels fuhrte zu massiven Einsturzen von Hohlraumen Sinkholes namentlich im Gebiet des Campingplatzes so dass die Sicherheit der Gaste bedroht war Zwischen dem ursprunglich nah am Wasser erbauten En Gedi Spa und dem heutigen Strand veranschaulichen Schilder mit Jahreszahlen den vom Absinken des Meeresspiegels verursachten Ruckgang des Strandes Landwirtschaft und Industrie Bearbeiten Die Landwirtschaft insbesondere der Anbau von Datteln und Pomelos ist die zweite Haupteinnahmequelle von En Gedi Seit 1997 gibt es eine Mineralwasser Abfullanlage die in gemeinsamem Besitz des Kibbutz und der Jafora Tabori Gesellschaft ist des zweitgrossten israelischen Softdrinkproduzenten 35 Es gibt ausserdem eine eigene lokal vermarktete Kosmetiklinie des Kibbuz die an die antike Tradition der Parfumproduktion anknupft 33 nbsp Mamlukische Muhle nbsp Speisesaal 1954 nbsp Luftbild nbsp Strasse im Kibbuz nbsp Botanischer Garten nbsp En Gedi Spa nbsp Strand von En Gedi 2014 Literatur BearbeitenDan Barag Ein Gedi In Lawrence H Schiffman James C VanderKam Hrsg Encyclopedia of the Dead Sea Scrolls Oxford New York 2000 Band I S 238 240 Immanuel Benzinger Engadi In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band V 2 Stuttgart 1905 Sp 2562 Benjamin Mazar Trude Dothan Immanuel Dunayevsky En Gedi The First and Second Seasons of Excavations 1961 1962 Atiqot English Series 5 Jerusalem 1966 Benjamin Mazar Dan Barag Art En Gedi In Michael Avi Yonah Hrsg Encyclopedia of archeological excavations in the Holy Land Bd 2 Israel Exploration Society Jerusalem 1976 S 370 380 Naphtali Lewis The Documents from the Bar Kokhba Period in the Cave of Letters Greek Papyri Aramaic and Nabatean Signatures and Subscriptions Judean Desert Studies 2 Jerusalem Israel Exploration Society 1989 ISBN 965 221 009 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons En Gedi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nationalparkverwaltung Infos zu En Gedi Der Botanische Garten En Gedi englisch Einzelnachweise Bearbeiten אוכלוסייה ביישובים 2018 XLSX 130 kB Bevolkerung der Siedlungen 2018 Israel Central Bureau of Statistics 25 August 2019 abgerufen am 11 Mai 2020 Gesenius 18 Aufl 2013 S 416 Vgl Edward H Palmer The Survey of Western Palestine Arabic and English Name Lists London 1881 S 416 Digitalisat Edward H Palmer The Survey of Western Palestine Arabic and English Name Lists London 1881 S 418 Digitalisat Sharon Udasin Damage to Ein Gedi Nature Reserve feared due to Road 90 roadworks In The Jerusalem Post 26 Januar 2015 New road opens to bypass Road 90 sinkholes near Ein Gedi In The Jerusalem Post 8 Juli 2015 Gazella gazella in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von UCN SSC Antelope Specialist Group 2008 Abgerufen am 26 Juli 2011 Israel Nature and Parks Authority En Gedi Nature Reserve Brochure and Site Map Download David Ussishkin The Chalcolithic Temple in Ein Gedi Fifty Yeards after Its Discovery In Near Eastern Archaeology 77 1 2014 S 15 26 hier S 16 a b David Ussishkin The Chalcolithic Temple in Ein Gedi Fifty Yeards after Its Discovery In Near Eastern Archaeology 77 1 2014 S 15 26 hier S 20 David Ussishkin The Chalcolithic Temple in Ein Gedi Fifty Yeards after Its Discovery In Near Eastern Archaeology 77 1 2014 S 15 26 hier S 23 a b c Othmar Keel Max Kuchler Orte und Landschaften der Bibel Ein Handbuch und Studien Reisefuhrer zum Heiligen Land Band 2 Der Suden Benziger Zurich und Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1982 S 428 Benjamin Mazar Kapitel Tel Goren des Art En Gedi In Michael Avi Yonah Hrsg Encyclopedia of archeological excavations in the Holy Land Bd 2 Israel Exploration Society Jerusalem 1976 S 372 377 hier S 373 Benjamin Mazar Immanuel Dunayevsky En Gedi Third Season of Excavations Preliminary Report In Israel Exploration Journal 1 3 1964 S 121 130 hier S 123 Othmar Keel Max Kuchler Orte und Landschaften der Bibel Ein Handbuch und Studien Reisefuhrer zum Heiligen Land Band 2 Der Suden Benziger Zurich und Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1982 S 429f Benjamin Mazar Immanuel Dunayevsky En Gedi Third Season of Excavations Preliminary Report In Israel Exploration Journal 1 3 1964 S 121 130 hier S 124f Othmar Keel Max Kuchler Orte und Landschaften der Bibel Ein Handbuch und Studien Reisefuhrer zum Heiligen Land Band 2 Der Suden Benziger Zurich und Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1982 S 428f Yosef Porath Survey of Ancient Agricultural Systems at the En Gedi Oasis In Atiqot 50 2005 S 237 239 englisch Lee I Levine The Ancient Synagogue The First Thousand Years Yale University Press New Haven London 2005 S 349f Deutsche Ubersetzung nach Othmar Keel Max Kuchler Orte und Landschaften der Bibel Ein Handbuch und Studien Reisefuhrer zum Heiligen Land Band 2 Der Suden Benziger Zurich und Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1982 S 443 Lee I Levine The Ancient Synagogue The First Thousand Years Yale University Press New Haven London 2005 S 386 D Barag Y Porat E Netzer En Gedi In Revue Biblique 79 1972 S 581 583 hier S 583 Verbrannt und doch nicht verloren In NZZ 21 September 2016 Israel Antiquities Authority The Most Ancient Hebrew Scroll since the Dead Sea Scrolls has been Deciphered Vgl z B Jacobus Cornelis de Vos Das Los Judas Uber Entstehung und Ziele der Landbeschreibung in Josua 15 Brill Leiden Boston 2003 S 460 466 Walter Dietrich Die zweifache Verschon ung Sauls 1 Sam 24 und 26 Zur diachronen Synchronisierung zweier Geschichten In Ders Hrsg David und Saul im Widerstreit Diachronie und Synchronie im Wettstreit Zur Auslegung des ersten Samuelbuches Academic Press Fribourg und Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 S 232 254 hier S 245 Thilo Alexander Rudnig Heilig und Profan Redaktionskritische Studien zu Ez 40 48 Beihefte zur Zeitschrift fur die alttestamentliche Wissenschaft Band 287 De Gruyter Berlin New York 2000 S 173 Walter Buhlmann Das Hohelied Neuer Stuttgarter Kommentar Altes Testament Band 15 Katholisches Bibelwerk Stuttgart 1997 S 32 Brent Strawn עין גדי in Song of Songs 1 14 In Biblica Jg 101 2020 S 114 123 Martin Noth Eine palastinische Lokaluberlieferung in 2 Chr 20 In Zeitschrift des Deutschen Palastina Vereins 67 1 1944 S 45 71 hier S 71 Martin Noth Eine palastinische Lokaluberlieferung in 2 Chr 20 In Zeitschrift des Deutschen Palastina Vereins 67 1 1944 S 45 71 hier S 52 Vgl Gesenius 18 Aufl 2013 S 386 Jodi Magness Masada Der Kampf der Juden gegen Rom wbg Theiss Darmstadt 2020 S 241 Henry Baker Tristram The Land of Israel a journal of travels in Palestine undertaken with special reference to its physical character London 1865 S 283 und 286 Digitalisat Alfred Bonne Palastina Land und Wirtschaft Deutsche Wissenschaftliche Buchhandlung Leipzig 1932 S 32 Werner Richter Israel und seine Nachbarraume Landliche Siedlung und Landnutzung seit dem 19 Jahrhundert Franz Steiner Wiesbaden 1979 S 364 Louis Williams The Israel Defense Forces A People s Army Ministry of Defense Publishing House Tel Aviv 1989 Reprint Authors Choice Press Lincoln 2000 S 253 Louis Williams The Israel Defense Forces A People s Army Ministry of Defense Publishing House Tel Aviv 1989 Reprint Authors Choice Press Lincoln 2000 S 308 a b c d Sabine Brandes Ein Gedi Kibbuz unterm Blatterdach In Judische Allgemeine 16 Oktober 2017 Newsletter der Botschaft des Staates Israel vom 29 Januar 2015 Ein Gedi Mineral Water company About Nationalparks in Israel Achsiv Nationalpark Nachal Alexander Nationalpark Aschqelon Nationalpark ʿAvdat Nationalpark Barʿam Beit Alpha Beit Guvrin Marissa Nationalpark Beit Scheʾan Beit Scheʿarim Burg Jechiʿam Nationalpark Burg Nimrod1 Caesarea Maritima Chammat Tverja Nationalpark Chermon Nationalpark Banyas 1 Chorazin Churschat Tal Nationalpark ʿEin ʿAvdat Nationalpark ʿEin Gedi ʿEin Chemed Nationalpark Eschkol Nationalpark Gamla Nationalpark Gan haSchloscha Har Carmel Nationalpark Herodium1 Jarqon Afeq Nationalpark Nationalpark Judaisches Bergland Kochav haJarden Nationalpark Korazim Nationalpark Kursi Nationalpark1 Maʿejan Charod Nationalpark Mamschit Nationalpark Masada Qumran1 Machtesch Ramon Scharon Nationalpark Schivta Nationalpark Schomron Nationalpark Sde Boker Grab von David Ben Gurion Tel ʿArad Tell Be er Scheva Nationalpark Tel Dan Tel Megiddo Zippori1in israelisch besetzten Gebieten Normdaten Geografikum GND 4091761 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title En Gedi amp oldid 238309856