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Mamschit oder Mamshit hebraisch ממשית auch Mampsis oder Memphis altgriechisch Memfis arabisch كرنب Kurnub ist ein israelischer Nationalpark im Norden des Negev Mamschit ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes Weihrauchstrasse und Wustenstadte im Negev Im 142 ha umfassenden Nationalpark befinden sich Ruinen der Stadt Mamschit 4 ha aus nabataischer romischer und byzantinischer Zeit sowie ausserhalb der Stadt das Wadi Mamschit und darin Staudamme aus antiker Zeit Mamschit Westkirche Nilus Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage an der Weihrauchstrasse 2 Geschichte 2 1 Nabataerstadt 2 2 Byzantinische Stadt 3 Archaologische Erforschung 4 Literatur 5 WeblinksLage an der Weihrauchstrasse Bearbeiten nbsp Wadi Mamschit flussabwarts nach Osten nbsp Wadi Mamschit flussaufwarts nach Westen mit Staudamm nbsp Plan von Mamschit nabat Haus Wealthy house Der Mamschit Nationalpark liegt etwa 7 km ostlich von Dimona und 42 km sudostlich von Be er Scheva unmittelbar am Wadi Mamschit Hier kreuzten sich antike Handelsstrassen die Petra Hauptstadt der Nabataer Eilat am Roten Meer Gaza am Mittelmeer das Tote Meer und Hebron im Hochland von Hebron sudlicher Teil des Judaischen Berglands verbanden Mamschit liegt an einem der wichtigen Zweige der Weihrauchstrasse im Negev Die Weihrauchstrasse von etwa 2400 km Lange ist eine alte Handelsstrasse von Oman und Jemen durch Saudi Arabien und dann die Negev Wuste bis zum Hafen von Gaza fur den Transport von Gutern per Schiff in das antike Griechenland und das romische Reich Auf der Route wurden vom 3 Jahrhundert v Chr bis ins 4 Jahrhundert n Chr insbesondere Gewurze wie Weihrauch und Myrrhe durch Karawanen transportiert Verbunden mit dem Handel war auch der soziale und kulturelle Austausch zwischen dem Orient und Okzident Abendland Geschichte BearbeitenDie meisten heute als Ruinen sichtbaren Gebaude wurden in der nabataischen Zeit 1 und 2 Jahrhundert errichtet Die Stadtmauer mit dem Stadttor stammt aus der spaten romischen Periode 3 und 4 Jahrhundert die beiden Kirchen und das Badehaus aus der byzantinischen Periode bis 7 Jahrhundert Im Sudosten des historischen Ortes wurde wahrend der britischen Mandatszeit im 20 Jahrhundert 1936 eine Polizeistation errichtet Nabataerstadt Bearbeiten nbsp Offentliches Wasserreservoir nbsp Wealthy house vom Wachturm aus gesehen nbsp Innenhof des Wealthy house mit Nische fur Wasserkrug nbsp Kuche im Wealthy houseMamschit wurde Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr um das Jahr 70 von den Nabataern gegrundet Als Handelsstadt mit Karawanserei im Nordwesten unmittelbar vor Stadtmauer Stallungen Wohn und Verwaltungsgebauden erlebte sie in der nabataischen Periode 1 und 2 Jahrhundert eine Blutezeit Man schatzt zu dieser Zeit etwa 1000 Einwohner Als Karawanenhandler kontrollierten die Nabataer auch die Weihrauchstrasse Dabei war das aussergewohnliche Bewasserungssystem der Nabataer die sogenannte Sturzwasserlandwirtschaft fur die Versorgung der Karawanen an den Rast und Handelsplatzen im extrem ariden Klima der Negev Wuste von entscheidender Bedeutung Die Regensammelflache uberstieg die landwirtschaftliche Nutzflache um ein mehr als 10faches Mamschit ist mit den von den Nabataern angelegten Staudammen im Wadi Mamschit Regenwasserkanalen und Zisternen dafur reprasentativ Das offentliche Wasserreservoir im Nordosten an der Stadtmauer war ursprunglich uberdacht und hatte eine Grosse von 10 mal 18 m und eine Tiefe von 3 m Es nahm auch Regenwasser von ausserhalb der Stadtmauer auf nbsp Nabataisches Saulenkapitell im Wealthy house nbsp Steinbogen im Wealthy house nbsp Stalle mit Futtertrogen im nabataischen Wohnquartier an der WestkircheVom Wohlstand in Mamschit zeugen die Reste eines ehemals dreistockigen Wachturmes von grossangelegten Verwaltungsgebauden und drei als Ruinen erhaltene Wohnquartiere mit Innenhofen die Raumdecke tragende Steinbogen Treppe zum Obergeschoss Kuche und Toilettennischen Das ehemals offenbar besonders prachtige zweistockige sogenannte Wealthy house lasst auf 1000 m2 Flache eine Empfangshalle eine Kuche Raume fur Diener und im Innenhof eine Nische fur einen Wasserkrug erkennen Einige Saulenkapitelle zeigen typisch nabataische Ornamente Mamschit betrieb nachdem der Karawanenhandel nicht mehr ausreichenden wirtschaftlichen Ertrag sicherte eine Architekturschule und Pferdezucht Aus nabataischer Zeit stammt eine als Markt bezeichnete Strasse mit Raumen auf beiden Strassenseiten die dem Handel und Wohnen gedient haben Im ostlich benachbarten sogenannten Nabatu Haus mussen wie im Wealthy house wohlhabende Menschen gelebt haben Dafur spricht erstens die Grosse des Anwesens einschliesslich grosser Hof mit angeschlossenem Stall fur etwa 20 Pferde von 1600 m2 Zweitens lassen Treppen darauf schliessen dass es noch weitere Stockwerke gegeben haben muss Drittens wurden unter einer Treppe 10 800 Silbermunzen aus den Jahren 75 bis 200 gefunden Der Name Nabatu Haus geht auf die vielen nabataischen Besonderheiten wie zum Beispiel Fresken griechischer Mythologie zuruck Gemeinsam mit Schivta gehorte Mamschit zu den nabataischen Wustenstadten der zweiten Generation die das altere Stadtedreieck Awdat Oboda Elusa Nessana enger verknupfen sollten Unter Trajan verloren die Nabataer im Jahre 106 ihre relative Unabhangigkeit und wurden als romische Provinz Arabia Petraea ins Romische Reich eingegliedert Die meisten stadtischen Gebaude wurden im 2 Jahrhundert gebaut Die Romer erbauten in Mamschit Truppenunterkunfte Die nabataischen Bewasserungsmethoden wurden weiterhin angewandt Byzantinische Stadt Bearbeiten nbsp Kreuz im Bodenmosaik der Ost Kirche nbsp Inschrift im Bodenmosaik der West Kirche St Nilus Kirche nbsp Taufbecken im Seitenschiff der Ostkirche nbsp Stadttor von Mamschit auf einem Mosaik der Kirche St Georg in Madaba Jordanien aus dem 6 JahrhundertDas Christentum verbreitete sich offenbar relativ fruh unter den Nabataern Anscheinend gab es bereits im 4 Jahrhundert eine christliche Gemeinde in Mamschit denn zwei byzantinische Kirchen von beachtlicher Grosse deren Ruinen heute noch erlebbar sind wurden Anfang des 5 Jahrhunderts errichtet Die zeitliche Einordnung wird gestutzt durch zwei Funde in den Bodenmosaiken der beiden Kirchen In der Ostkirche befinden sich zwei Kreuze im Bodenmosaik die nach 427 nicht mehr zulassig waren Der ostromische Kaiser Theodosius II hatte im Jahr 427 Kreuze auf Fussboden anzubringen verboten damit niemand auf das Zeichen der Erlosung trete In der Westkirche zeigt ein Bodenmosaik die Inschrift griechisch Gott schutze deinen Diener Nilus Freund Jesu der dieses Gebaude grundete Erhalte ihn und seinen Haushalt St Nilus auch als Nilus vom Sinai bekannt war zunachst Staatsbeamter u a beim Kaiser Theodosius II und ist im Jahre 430 am Berg Sinai als Monch gestorben Die beiden Kirchen wurden in Form einer Basilika errichtet mit Haupt und Seitenschiffen einer zentralen Apsis und zwei seitlichen Apsiden Funde weisen darauf hin dass letztere der Verehrung von Reliquien von Martyrern dienten In beiden Kirchen zeigen Mosaikfussboden neben Ornamenten auch Vogel unter anderem zwei Pfauen Die Ostkirche auch Kirche der Martyrer genannt war an ein Kloster angegliedert Im sudlichen Seitenschiff dieser Kirche befindet sich ein in den Boden eingelassenes kreuzformiges Taufbecken Piscina von lat piscina Wasserbehalter genannt in das der Taufling auf der einen Seite auf Stufen hinabsteigt und aus dem er nach dem Empfang der Taufe auf der entgegengesetzten Seite heraustritt Ostlich an die Westkirche angrenzend befindet sich eine typisches nabataisches Haus mit einer Zisterne und Stallen zu denen man durch einen Innenhof gelangt Dieses im nabataischen Stil erbaute Haus wurde auch in byzantinischer Zeit genutzt wie Kreuze am Tursturz zeigen Nordlich vom Nabatu Haus direkt neben dem Wasserreservoir gelegen und durch einen Kanal damit verbunden wurde ein Badehaus aus byzantinischer Zeit errichtet Dies besteht aus einem Ankleideraum einem heissen einem warmen und einem Ofenraum zum Heizen der Anlage nbsp Bodenmosaik mit Pfauenmuster der West Kirche nbsp Bodenmosaik der West Kirche nbsp Stadttor von Mamschit aus der spaten romischen PeriodeAls Teil der 900 m langen Stadtmauer stammt das Stadttor aus der spaten romischen Zeit Das Tor ist auf der byzantinischen Mosaikkarte von Madaba Jordanien aus dem 6 Jahrhundert mit zwei Turmen und einem Giebel und dem altgriechischen Ortsnamen MAMPSIS dargestellt In der westlichen Stadtmauer in Richtung der Staumauer im Wadi Mamschit gab es ein weiteres Tor Bis zur arabischen Eroberung 636 waren die Stadt bewohnt und die Kirchen genutzt Danach verfiel Mamschit Archaologische Erforschung BearbeitenDie ersten Beschreibungen der Ruinen verdankt man Ulrich Jasper Seetzen 1807 Edward Robinson 1838 und Edward Henry Palmer 1871 Die archaologischen Ausgrabungen begannen 1959 unter Leitung von Shimon Applebaum und Avraham Negev von der Hebraischen Universitat Jerusalem und dann 1993 1994 durch Talli Erickson Gini Mamschit wurde 1966 zum Nationalpark erklart und durch die Israel Nature and Parks Authority INPA offentlich zuganglich gemacht 2005 wurde der Nationalpark Mamschit zusammen mit den Wustenstadten Avdat Haluza und Shivta von der UNESCO zum Weltkulturerbe unter dem Titel Weihrauchstrasse und Wustenstadte im Negev erklart Literatur BearbeitenAvraham Negev The Architecture of Mampsis 2 vols Qedem Monographs 26 27 Jerusalem 1988 Avraham Negev Kurnub in The Oxford Encyclopedia of Archaeological Excavations in the Near East vol 3 ed by Eric M Meyers Oxford New York 1997 312 314 Tsvika Tsuk Mamshit National Park The Israel Nature and Parks Authority org il abgerufen am 31 Mai 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mamshit Sammlung von Bildern nbsp Wikivoyage Mamshit Reisefuhrer UNESCO The Incense Route Desert Cities in the Negev PDF 45 MB Cura Aquarum in Israel 2014 Berichtsband PDF 7 7 MB R Wenning Mampsis In Religion in Geschichte und Gegenwart doi 10 1163 2405 8262 rgg4 SIM 1348231 025555555556 35 064166666667 Koordinaten 31 2 N 35 4 O Nationalparks in Israel Achsiv Nationalpark Nachal Alexander Nationalpark Aschqelon Nationalpark ʿAvdat Nationalpark Barʿam Beit Alpha Beit Guvrin Marissa Nationalpark Beit Scheʾan Beit Scheʿarim Burg Jechiʿam Nationalpark Burg Nimrod1 Caesarea Maritima Chammat Tverja Nationalpark Chermon Nationalpark Banyas 1 Chorazin Churschat Tal Nationalpark ʿEin ʿAvdat Nationalpark ʿEin Gedi ʿEin Chemed Nationalpark Eschkol Nationalpark Gamla Nationalpark Gan haSchloscha Har Carmel Nationalpark Herodium1 Jarqon Afeq Nationalpark Nationalpark Judaisches Bergland Kochav haJarden Nationalpark Korazim Nationalpark Kursi Nationalpark1 Maʿejan Charod Nationalpark Mamschit Nationalpark Masada Qumran1 Machtesch Ramon Scharon Nationalpark Schivta Nationalpark Schomron Nationalpark Sde Boker Grab von David Ben Gurion Tel ʿArad Tell Be er Scheva Nationalpark Tel Dan Tel Megiddo Zippori1in israelisch besetzten Gebieten Welterbestatten in Israel Kulturerbe Masada 2001 Altstadt von Akkon 2001 Weisse 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