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Die Biblia Hebraica Stuttgartensia 1 BHS ist eine diplomatische Ausgabe des Masoretischen Textes der Hebraischen Bibel auf der Grundlage des Codex Leningradensis Handschrift L mit masoretischen Randnoten und textkritischem Apparat Sie wird von der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart herausgegeben Biblia Hebraica ReiheBiblia Hebraica Stuttgartensia Cover BHK Biblia Hebraica Kittel 1 3 BHS Biblia Hebraica Stuttgartensia 4 BHQ Biblia Hebraica Quinta 5 Hrsg Karl Elliger Wilhelm Rudolph Hans Peter Ruger Joseph ZieglerHrsg Masora Gerard E WeilHrsg Faszikel H Bardtke W Baumgartner P A H de Boor O Eissfeldt J Fichtner G Gerleman J Hempel F Horst A Jepsen F Maass R Meyer G Quell Th H Robinson D W ThomasSprache Biblisches Hebraisch Biblisches AramaischJahre der ersten Veroffentl Faszikel 1968 1976einbandige Ausgabe 1977korrigierte Auflagen 19832 19873 19904 19975Internet https www bibelwissenschaft de startseite wissenschaftliche bibelausgaben biblia hebraica bhs Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Veroffentlichungen 2 Inhalt 3 BHS Einzelhefte Faszikel und Bearbeiter 4 Anordnung der Bucher 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte der Veroffentlichungen BearbeitenDie BHS steht wie aus dem Titelblatt ersichtlich in der Tradition der Biblia Hebraica Kittel Obwohl einige Bucher in BHK3 und BHS von den gleichen Wissenschaftlern bearbeitet wurden 2 ist der textkritische Apparat vollstandig neu bearbeitet worden Die BHS erschien von 1968 bis 1976 zunachst in Einzellieferungen 1977 erstmals in einem Band Die funfte und letzte verbesserte Auflage der BHS erschien 1997 und wird seither unverandert nachgedruckt Seit 2004 erscheint daneben zunachst wiederum in Einzellieferungen die Fortfuhrung als Biblia Hebraica Quinta BHQ Grundlage fur Text und Masora der BHS ist wie in BHK3 und BHQ der Codex Leningradensis L 3 Im Haupttext gibt es deshalb nur minimale Unterschiede zwischen den drei Ausgaben Fur die Behandlung der Masora der Handschrift gelten dagegen in der BHS ihrer Vorganger und ihrer Nachfolgerausgabe jeweils unterschiedliche Prinzipien was erhebliche Differenzen in diesem Bereich zur Folge hat Inhalt BearbeitenDer Text der BHS ist eine diplomatische Ausgabe des masoretischen Textes wie er im Codex Leningradensis zu finden ist Allerdings wurde die Anordnung der biblischen Bucher in einem Fall zugunsten der traditionellen Anordnung in den alteren Druckausgaben verandert Die Chronik steht im Codex Leningradensis am Anfang der Ketuvim vor den Psalmen in der BHS aber am Ende der Ketuvim und damit am Ende des Tanach Die BHS beinhaltet alle Bucher des Tanach Tora תורה Weisung Lehre Nevi im נבאים Propheten und Ketuvim כתבים Schriften und ist damit im Umfang identisch mit dem christlichen Alten Testament in den meisten evangelischen Bibeln d h ohne deuterokanonische Schriften Am Rand des eigentlichen hebraischen Bibeltextes findet sich die Masora Parva Dabei handelt es sich um Randnotizen wie sie auch an den Seitenrandern und Kolumnenzwischenraumen der Handschriften des Masoretischen Textes ublich waren und deren Zweck darin bestand seltenere Schreibweisen Formen und Wortverbindungen zu markieren um sie vor versehentlichen Abschreibfehlern zu schutzen Die Masora Parva der BHS basiert auf dem Codex Leningradensis wurde aber von Gerard E Weil uberarbeitet um sie einfacher verstehen zu konnen und eine Einheitlichkeit herzustellen Es gibt Veroffentlichungen die speziell die Masoretischen Notizen analysieren und erlautern Dies betrifft sowohl die Masora Parva die an den ausseren Seitenrandern der BHS abgedruckt ist als auch die Listen der Masora Magna die im Codex Leningradensis auf die oberen und unteren Seitenrander verteilt sind Diese wurden von Gerard Weil in einem eigenen Band publiziert 4 und mit Nummern versehen auf die uber einen eigenen Masora Apparat unmittelbar unter dem Text jeweils verwiesen wird Als Weil die Masorah des Codex Leningradensis fur die Biblia Hebraica Stuttgartensia BHS bearbeitete markierte er bestimmte Notierungen der Masora Parva mit Sub Loco Man nennt die betreffenden masoretischen Notierungen seither auch Sub Loco Notes Weil wollte diese Notierungen untersuchen und veroffentlichen wozu es aber nie kam Eine Untersuchung liegt inzwischen von Mynatt 1994 vor 5 Der eigentliche textkritische Apparat des Werkes weist Varianten innerhalb und ausserhalb der masoretischen Textuberlieferung aus und schlagt Verbesserungen des Textes vor Dabei werden unter anderem Lesarten des Samaritanischen Pentateuch der Qumranhandschriften sowie fruher Bibelubersetzungen vor allem der Septuaginta der Vulgata der Peschitta und der Targumim einbezogen Eine Beilage zur Biblia Hebraica Stuttgartensia ist die Tabula accentuum BHS Einzelhefte Faszikel und Bearbeiter BearbeitenDie 24 Bucher der Hebraischen Bibel wurden von 1968 bis 1976 zunachst in 15 Faszikeln veroffentlicht nachzulesen auf der lateinischen Impressumseite II des Buches Faszikel Bearbeiter Veroffentlichung01 Liber Geneseos Otto Eissfeldt 1969 Faszikel 1 02f Liber Exodi et Levitici Gottfried Quell 1973 Faszikel 2 04 Liber Numerorum Wilhelm Rudolph 1972 Faszikel 3a 05 Liber Deuteronomii Johannes Hempel 1972 Faszikel 3b 06f Libri Josuae et Judicum Rudolf Meyer 1972 Faszikel 4 08 Liber Samuelis Pieter Arie Hendrik de Boer 1976 Faszikel 5 09 Liber Regum Alfred Jepsen 1974 Faszikel 6 10 Liber Jesaiae David Winton Thomas 1968 Faszikel 7 11 Liber Jeremiae Wilhelm Rudolph 1970 Faszikel 8 12 Liber Ezechielis Karl Elliger 1971 Faszikel 9 13 Liber XII Prophetarum Karl Elliger 1970 Faszikel 10 14 Liber Psalmorum Hans Bardtke 1969 Faszikel 11 15 Liber Iob Gillis Gerleman 6 1974 Faszikel 12a 16 Liber Proverbiorum Johannes Fichtner 1974 Faszikel 12b 17 Liber Ruth Theodore Henry Robinson 1975 Faszikel 13a 18f Libri Cantici Canticorum et Ecclesiastes Friedrich Horst 1975 Faszikel 13b 20 Liber Threnorum Theodore Henry Robinson 1975 Faszikel 13c 21 Liber Esther Fritz Maass 1975 Faszikel 13d 22 Liber Danielis Walter Baumgartner 1976 Faszikel 14a 23 Libri Esrae et Nehemiae Wilhelm Rudolph 1976 Faszikel 14b 24 Libri Chronicorum Wilhelm Rudolph 1975 Faszikel 15 Einige Faszikel erschienen erst im Druck nachdem ihre Bearbeiter langst verstorben waren 7 Die Bearbeitung der Masoretischen Randnotizen innerhalb der Biblia Hebraica Stuttgartensia war bei allen vorhandenen Auflagen das Vorrecht von Gerard E Weil der sich spatestens 1971 mit seiner Massorah Gedolah iuxta codicem Leningradensem B 19 a am Pontificio Istituto Biblico einen einzigartigen Ruf betreffend seiner Expertise in Bezug auf die Masora gemacht hat Anordnung der Bucher BearbeitenDie Reihenfolge der biblischen Bucher folgt im Allgemeinen der Handschrift L auch fur die Ketuvim כתבים Schriften Diese Reihenfolge unterscheidet sich in mehreren Punkten von den meisten alteren Bibeldrucken So findet sich das Buch Hiob in der Handschrift L nach den Psalmen aber vor den Spruchen Ausserdem stehen die Bucher der Megillot in der unten angegebenen historischen Reihenfolge mit Ruth am Anfang gegen die liturgische Reihenfolge in der das Hohelied am Anfang steht In einem Punkt haben sich die Herausgeber der BHS allerdings fur die Reihenfolge der alteren Bibeldrucke und gegen die Handschrift entschieden Im Codex Leningradensis steht wie im Codex von Aleppo die Chronik am Anfang der Ketuvim vor den Psalmen in der BHS aber am Ende nach Esra Nehemia Die Tora 1 Genesis בראשית Bereschit Im Anfang 2 Exodus שמות Schemot Namen 3 Leviticus ויקרא Vayyikra Er rief 4 Numeri במדבר Bamidbar In der Wuste 5 Deuteronomium דברים Devarim Worte Die Nevi im 6 Josua יהושע Yehoschua 7 Richter שופטים Schofetim 8 Samuel I amp II שמואל Schemuel 9 1 Konige amp 2 Konige מלכים Melakhim 10 Jesaja ישעיהו Yescha yahu 11 Jeremia ירמיהו Yirmeyahu 12 Ezechiel יחזקאל Yekhezq el 13 Zwolfprophetenbuch תרי עשר Tere asar a Hosea הושע Hoschea b Joel יואל Yo el c Amos עמוס Amos d Obadja עבדיה Ovadya e Jona יונה Yona f Micha מיכה Mikha g Nahum נחום Nakhum h Habakuk חבקוק Khavaquq i Zefanja צפניה Tsephanya j Haggai חגי Khaggai k Sacharja זכריה Zekharya l Maleachi מלאכי Mal akhi dd Die Ketuvim Die poetischen Bucher Sifrei Emet 14 Psalmen תהלים Tehillim 15 Ijob איוב Iyov 16 Spruche משלי Mischle dd Die funf Megillot oder Funf Schriftrollen 17 Ruth רות Ruth 18 Hoheslied שיר השירים Schir Haschirim 19 Prediger קהלת Qoheleth 20 Klagelieder איכה Ekhah 21 Esther אסתר Esther dd Die ubrigen Bucher oder Schriftrollen 22 Daniel דניאל Dani el 23 Esra Nehemiah עזרא ונחמיה Ezra veNekhemiah 24 1 Chronik amp 2 Chronik דברי הימים Diverei Hayamim dd Literatur BearbeitenBHS Ausgaben Biblia Hebraica Stuttgartensia Handausgabe gebunden ISBN 978 3 438 05218 6 Biblia Hebraica Stuttgartensia Taschenausgabe gebunden ISBN 978 3 438 05219 3 Biblia Hebraica Stuttgartensia Studienausgabe broschiert ISBN 978 3 438 05222 3 Biblia Hebraica Stuttgartensia Wide Margin Ausgabe ISBN 978 3 438 05224 7 Biblia Sacra Utriusque Testamenti Editio Hebraica et Graeca mit Novum Testamentum Graece ISBN 978 3 438 05250 6 Uber die BHS Christopher Dost The sub loco notes in the former prophets of Biblia Hebraica Stuttgartensia Texts and studies Serie 3 Band 12 Gorgias Press Piscataway NJ 2016 ISBN 978 1 4632 0531 7 Alexander Achilles Fischer Der Text des Alten Testaments Eine Neubearbeitung der Einfuhrung in die Biblia Hebraica von Ernst Wurthwein Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 2009 ISBN 978 3 438 06048 8 Page H Kelley Daniel S Mynatt und Timothy G Crawford Die Masora der Biblia Hebraica Stuttgartensia Einfuhrung und kommentiertes Glossar Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 2003 ISBN 3 438 06009 4 Daniel S Mynatt The Sub Loco Notes in the Torah of Biblia Hebraica Stuttgartensia Texts and studies Serie 3 Band 15 Gorgias Press Piscataway NJ 2017 ISBN 978 1 4632 0734 2 Erstausgabe Ann Arbor 1994 Reinhard Wonneberger Leitfaden zur Biblia Hebraica Stuttgartensia 2 Auflage Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1986 ISBN 3 525 52180 4 Ernst Wurthwein Der Text des Alten Testaments Eine Einfuhrung in die Biblia Hebraica 5 uberarbeitete Auflage Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1988 ISBN 3 438 06006 X Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Biblia Hebraica Stuttgartensia im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Im lateinischen Buchtitel ist Biblia als Neutrum Plural aufgefasst daher Stuttgartensia nicht Stuttgartensis wortliche Ubersetzung Stuttgarter hebraische heilige Bucher Das betrifft die Bucher Exodus Deuteronomium Jeremia Ruth Threni sowie Daniel siehe die Liste der Bearbeiter Die Handschrift wird im 1967 77 formulierten Vorwort der BHS wie zuvor schon in der BHK3 Handschrift L genannt das im Apparat benutzte Siglum ist L als Abkurzung fur Leningrad wie die Stadt in der sich die Handschrift befindet damals hiess Im 1997 erschienenen Vorwort zur funften Auflage bezeichnet Adrian Schenker sie als Handschrift Firkowitsch Petersburg Bibliothek Saltikow Schtschedrin B 19A L Gerard E Weil Massorah Gedolah iuxta codicem Leningradensem B 19 a Rom 1971 Daniel S Mynatt The Sub Loco Notes in the Torah of Biblia Hebraica Stuttgartensia Bell amp Howell Ann Arbor 1994 Bibal Press So Gerleman die korrekte Namensschreibung in der Liste der Herausgeber auf dem Titelblatt der BHS und auf dem Umschlag von Fasz 12 Auf der Impressumseite der BHS steht falschlich G Gerlemann Die zum Zeitpunkt des jeweiligen Druckes bereits Verstorbenen sind im Impressum durch nach dem Namen markiert Friedrich Horst etwa dessen Bearbeitung Fasz 13b erstmals 1975 im Druck erschien war bereits 1962 verstorben Vgl auch im Vorwort der BHS S V den Dank der Herausgeber an die Bearbeiter von denen mancher schon nicht mehr unter den Lebenden weilt Normdaten Werk GND 4127952 9 lobid OGND AKS VIAF 182637035 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biblia Hebraica Stuttgartensia amp oldid 220194591