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Die immerwahrende Jungfraulichkeit Marias ἀeipar8eneia aeipartheneia von ἀei immer und par8eneia Jungfraulichkeit ist eine Glaubenslehre der romisch katholischen Kirche und der orthodoxen Kirchen die besagt dass Maria vor wahrend und nach der Geburt Jesu Jungfrau war und blieb Die katholische Kirche hat diese Lehre dogmatisiert sie ist damit Bestandteil der Mariologie Die Lehre von der immerwahrenden Jungfraulichkeit Mariens schliesst die von der Jungfrauengeburt ein Die Jungfrau Maria lesend Olbild von Antonello da Messina um 1460 1462 Inhaltsverzeichnis 1 Neues Testament und Alte Kirche 2 Katholische und orthodoxe Lehre 3 Protestantische Haltung 4 Islam und Koran 5 EinzelbelegeNeues Testament und Alte Kirche BearbeitenDie Quellen fur das Leben Mariens finden sich vor allem im Neuen Testament aber auch in nicht kanonischen Schriften wie dem Protoevangelium des Jakobus Im NT erzahlen sowohl die vier Evangelien als auch das erste Kapitel der Apostelgeschichte von der Mutter Jesu Eine Aussage uber eine immerwahrende Jungfraulichkeit Mariens wird darin nicht gemacht Das um 120 150 verfasste apokryphe Protoevangelium des Jakobus spricht neben einer ausfuhrlichen Darstellung der Jugend Mariens von ihrer Jungfraulichkeit vor und nach der Geburt Jesu Nach Kapitel 19 20 gelobte Maria schon als Kind Jungfrau zu bleiben 1 Der Kirchenschriftsteller Origenes vertrat um 200 die unverletzte Jungfraulichkeit Marias vor bei und nach Jesu Geburt Papst Siricius hob 392 die immerwahrende Jungfraulichkeit Mariens hervor Jesus hatte sich nicht die Geburt aus einer Jungfrau gewahlt wenn er sie als so wenig enthaltsam hatte betrachten mussen dass sie jene Geburtsstatte des Leibes des Herrn jene Halle des ewigen Konigs durch menschliche Begattung entweihe 2 Petrus von Alexandrien und Epiphanius von Salamis gebrauchten den Ehrentitel aeiparthenos Immerjungfrau fur Maria Auch Johannes Chrysostomos vertrat um 400 die Ansicht Maria sei zeitlebens Jungfrau geblieben Der Kirchenvater Augustinus aussert sich in drei Predigten sermo 186 1 192 1 196 1 uber die immerwahrende Jungfraulichkeit Marias Als Beispiel diene 196 1 Virgo concepit miramini virgo peperit plus miramini post partum virgo permansit Die Jungfrau empfing staunt die Jungfrau gebar staunt noch mehr auch nach der Geburt blieb sie Jungfrau Auf dem Zweiten Konzil von Konstantinopel 553 wurde die Lehre ausdrucklich anerkannt Katholische und orthodoxe Lehre BearbeitenNach katholischer und orthodoxer Lehre war Maria Jungfrau und blieb es auch wahrend und nach der Geburt Jesu da sie mit dem hl Josef die Ehe nicht vollzogen habe Aus diesem Grund wird der hl Josef meist als Brautigam oder Gefahrte Marias bezeichnet Von der Ehe Marias und Josefs ist auch die Bezeichnung Josefsehe abgeleitet Jungfraulichkeit um des Himmelreiches willen wird in der katholischen und den orthodoxen Kirchen als besonders lobenswerte Tugend gewertet Protestantische Haltung BearbeitenIn Bezug auf die immerwahrende Jungfraulichkeit Mariens kommen die Kirchen der Reformation in ihren Bekenntnisschriften zu unterschiedlichen Ansichten Wahrend Martin Luther Johannes Calvin und Ulrich Zwingli die Lehre vertraten nahmen andere eine ablehnende Haltung ein Die lutherischen Bekenntnisschriften als verbindliche Lehrgrundlage der lutherischen Kirchen sprechen beispielsweise in der Konkordienformel Artikel 8 Von der Person Christi S 1024 wie folgt Darum sie Maria wahrhaftig Gottesmutter und gleichwohl eine Jungfrau geblieben ist Jedoch berufen sich nicht alle lutherischen Kirchen auf die Konkordienformel Andere reformatorische Kirchen sind der Auffassung die neutestamentliche Erwahnung der Geschwister Jesu vier Bruder und wenigstens zwei Schwestern Jesu bedeute dass Josef und Maria nach der Geburt Jesu gemeinsame Kinder gezeugt hatten Mt 12 46 EU und weiteren Stellen Dass Josef mit Maria nicht geschlechtlich verkehrte wurde in Mt 1 25 EU nur fur die Zeit vor der Geburt Jesu berichtet Die Argumentationsgrundlage ist dabei das Prinzip Sola scriptura Die Reformatoren selbst waren allerdings von der lebenslangen Jungfraulichkeit Marias uberzeugt Islam und Koran BearbeitenIm Koran wird Jesus immer Isa bin Maryam Jesus Sohn Marias genannt Die Jungfraulichkeit Marias wurde aus dem Christentum ubernommen und betont Sure 19 17 21 Sie trennte sich von ihnen durch einen Vorhang und Wir schickten ihr Unseren Geist der sich ihr in der Gestalt eines wohlgeformten Menschen zeigte Sie sagte Ich bitte Gott den Barmherzigen um Beistand gegen dich Du mogest gottesfurchtig sein Ich bin doch ein Bote deines Herrn damit ich dir einen reinen Sohn beschere Da sagte sie Wie konnte ich einen Sohn bekommen wo mich kein Mann beruhrt hat und ich nicht unkeusch gewesen bin Er antwortete So ist es Also sprach dein Herr Das ist mir ein leichtes Wir machen ihn zu einem Zeichen fur die Menschen als eine Barmherzigkeit von Uns Es ist eine beschlossene Sache Der Koran teilt den christlichen Glauben an Jesu Zeugung ohne einen biologischen Vater als Wunder Gottes und Zeichen seiner Macht Damals als die Engel sagten Maria Gott verkundet dir ein Wort von sich dessen Name Jesus Christus der Sohn der Maria ist Er wird im Diesseits und im Jenseits angesehen sein einer von denen die Gott nahestehen Und er wird schon als Kind in der Wiege zu den Leuten sprechen und auch spater als Erwachsener und wird einer von den Rechtschaffenen sein Sie sagte Herr Wie sollte ich ein Kind bekommen wo mich noch kein Mann w Mensch beruhrt hat Er d h der Engel der Verkundigung oder Gott sagte Das ist Gottes Art zu handeln Er schafft was er will Wenn er eine Sache beschlossen hat sagt er zu ihr nur sei dann ist sie Und er wird ihn die Schrift die Weisheit die Thora und das Evangelium lehren Einzelbelege Bearbeiten Protoevangelium des Jakobus Kapitel 19 20 Josef Neuner Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkundigung Hrsg Heinrich Roos 9 Auflage Nr 470 1971 neubearbeitet von Karl Rahner Karl Heinz Weger Friedrich Pustet Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Immerwahrende Jungfraulichkeit Marias amp oldid 214929435