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Gegen Kelsos griechisch Katὰ Kelsoy Kata Kelsou lateinisch Contra Celsum ist eine Streitschrift des Kirchenschriftstellers christlichen Gelehrten und Theologen Origenes gegen die antichristlichen Thesen des Philosophen Kelsos lateinisch Celsus Die acht Bucher der Streitschrift wurden im Zeitraum zwischen 244 und 249 1 als Reaktion auf die erstmals differenzierende Polemik eines heidnischen Philosophen gegen das Christentum verfasst Die Streitschrift des Kelsos gegen das Christentum mit dem Titel Alh8hs logos Alethḗs logos Wahre Lehre ist wahrscheinlich um 178 in Alexandria entstanden 2 Ihr Text ist nur fragmentarisch durch die Zitate bei Origenes uberliefert Da Origenes einen Abschnitt nach dem anderen zitiert und zu widerlegen versucht kann aus seiner Darstellung der Aufbau des Alethes logos ungefahr erschlossen werden Zwar behauptet Origenes auf alle Argumente des Gegners eingegangen zu sein doch gehen die Meinungen der Forscher daruber wie gross der von ihm uberlieferte Textanteil ist weit auseinander 3 Ein Stuck der altesten Textuberlieferung von Contra Celsum im Papyrus Kairo Agyptisches Museum JE 88747 spates 6 oder fruhes 7 Jahrhundert der Auszuge aus diesem Werk enthalt hier Seite 29 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Vorwort 1 2 Vorwurfe 2 Ausgaben 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenInhalt BearbeitenVorwort Bearbeiten nbsp Der Anfang von Contra Celsum in der Handschrift Paris Bibliotheque nationale de France Gr 945 fol 48r spates 14 oder 15 Jahrhundert Im Vorwort wendet sich Origenes an seinen Freund Ambrosius der ihn aufgefordert hat diese Schrift zu verfassen Er selbst meint es ware nicht notwendig gegen die Thesen des Kelsos zu schreiben Die heilige Schrift und Jesus wurden fur sich selbst sprechen Und Jesus habe ja auch geschwiegen als er mit falschen Vorwurfen konfrontiert wurde Trotzdem aber habe ich um nicht den Schein zu erwecken als zogerte ich deinem Auftrage zu entsprechen nach meinem Vermogen den Versuch gemacht jeder der von Kelsos aufgestellten Behauptungen die keinen Glaubigen in seiner Uberzeugung wankend machen konnen eine nach meiner Meinung geeignete Widerlegung entgegenzusetzen Origenes richtet seine Schrift nicht nur an glaubige Christen sondern an jeden Interessierten Er schreibt Der kunftige Leser unserer Erwiderung auf die Schrift des Kelsos soll namlich sofort auf sie stossen und daraus ersehen dass das vorliegende Buch nicht fur vollkommen Glaubige geschrieben ist sondern fur solche die mit dem Glauben an Christus entweder ganz unbekannt oder wie der Apostel sich ausdruckt im Glauben noch schwach sind Vorwurfe Bearbeiten Zu den Vorwurfen die Kelsos gegen das Christentum vorbringt gehoren nach Origenes folgende Die Christen wurden illegalen Vereinigungen angehoren Origenes meint das sei zwar richtig aber aufgrund der politischen Lage nicht anders zu machen Es ist also nicht unvernunftig Verbindungen im Gegensatz zu den gesetzlichen Ordnungen zu schliessen so bekampften der romische Senat die jedesmaligen Kaiser die Truppen die Gemeinden ja sogar die Verwandten der Glaubigen selbst die christliche Lehre Die Kirche konne nur im Untergrund uberleben Die Lehre der Christen sei von ihrem Ursprung her barbarisch Origenes meint sie sei gottlich nicht barbarisch Des Weiteren entgegnet Origenes dass auch die griechischen Philosophen Gedanken und Ideen der Juden und der judischen Religion ubernommen hatten So nennt er den Pythagoreer Numenios Ja er tragt kein Bedenken in seiner Schrift auch die Ausspruche der Propheten zu verwenden und bildlich zu deuten Auch soll Pythagoras seine Philosophie von den Juden erhalten haben Auch wurden viele Schriften bezeugen dass die Juden keine Barbaren seien Die Lehre der Christen sei eine Geheimlehre Origenes antwortet das sei Unsinn da die Lehre weit verbreitet sei Er schreibt kennt doch fast die ganze Welt die Predigt der Christen besser als die Ansichten der Philosophen Und auch die griechischen Philosophen wurden esoterische und exoterische Lehren verbreiten Unter Druck wurden Christen ihre Religion verleumden Anhanger einer wahren Religion wurden das nicht tun Origenes antwortet dass Kelsos ein Heuchler sei In anderen Schriften habe er sich als Epikureer als Genussmensch zu erkennen gegeben Aber mit einem solchen Gestandnis ware er als religioser Philosoph von seinen Lesern nie ernst genommen worden Der Anhanger einer trefflichen Lehre durfe auch wenn er ihretwegen bei den Menschen Gefahr laufen wurde von ihr nicht abfallen oder vorgeben er sei von ihr abgefallen oder auch sie verleugnen und tut nun selbst das gerade Gegenteil davon Er wusste namlich dass er mit seiner Beschuldigung von Leuten die irgendeine Art Vorsehung und gottliche Weltregierung annehmen keinen Glauben finden wurde wenn er sich offen als Epikureer erklarte Christen wurden nach dem Grundsatz leben Prufe nicht sondern glaube Origenes meint das treffe doch auf alles und auf jede Religion und Philosophie zu Die wenigsten hatten die Zeit Kraft und Musse sich in eine Sache einzuarbeiten Sie wurden ihren Lehrern folgen ohne zu prufen Auch die Anhanger der griechischen Philosophen wurden das tun Und der christliche Glaube hatte viel Gutes bewirkt Wir fragen hinsichtlich der Menge der Glaubigen die sich von der grossen Flut des Lasters in der sie fruher sich walzten frei gemacht haben ob es fur sie besser ist dass sie ohne die Vernunft zu befragen geglaubt und ihr sittliches Leben in Ordnung gebracht und wegen ihres Glaubens dass die Sunden bestraft die guten Werke aber belohnt werden geistlichen Nutzen erfahren haben oder dass ihre mit einfachem Glauben verbundene sittliche Besserung nicht eher anerkannt wird als bis sie die Glaubenslehren grundlich gepruft hatten Des Weiteren wurde jeder Mensch an etwas glauben Viele Christen stellten den Satz auf Ein Ubel ist die Weisheit im Leben ein Gut aber die Torheit Origenes meint dazu dass niemand so etwas behauptet habe Paulus habe gesagt Wenn jemand unter euch sich weise zu sein dunkt der werde erst in dieser Welt ein Tor um weise zu werden Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott Moses habe seine Lehren von anderen Volkern ubernommen Das sei zwar richtig meint Origenes aber was sei daran verwerflich Andere Hochkulturen hatten das auch getan Es sei plumper Trug zu behaupten es gebe nur einen Gott Origenes meint Kelsos konne genauso wenig beweisen dass es mehrere Gotter gebe Aber er wird nicht imstande sein diese Phantasiegebilde der Griechen die scheinbar korperlich gestaltet sind nach ihren Handlungen als wirkliche Gotter zu erweisen Jesus sei von niedriger Geburt gewesen Egal entgegnete Origenes er hat es vermocht die ganze von Menschen bewohnte Erde in hoherem Grade in Bewegung zu setzen nicht bloss als der Athener Themistokles sondern auch als Pythagoras und Platon und einige andere Weisen oder Konige oder Feldherren irgendeines Landes der Erde Ausgaben BearbeitenOrigen Contra Celsum hrsg von Henry Chadwick Cambridge University Press Cambridge 1953 und ofter ISBN 0521295769 englische Ubersetzung mit ausfuhrlicher Einleitung und Anmerkungen Origene Contre Celse hrsg von Marcel Borret 5 Bande Paris 1967 1976 griechischer Text der Schrift des Origenes mit franzosischer Ubersetzung Origenes Contra Celsum libri VIII hrsg von Miroslav Marcovich Brill Leiden 2001 ISBN 90 04 11976 0 Origenes Contra Celsum Gegen Celsus Fontes Christiani 50 Eingeleitet und kommentiert von Michael Fiedrowicz ubersetzt von Claudia Barthold Herder Freiburg i Br u a 2011 2012 griechisch deutsch in drei Teilbanden Literatur BearbeitenFranz Anton Winter Uber den Wert der direkten und indirekten Uberlieferung von Origenes Buchern contra Celsum Burghausen 1903 Digitalisat A Miura Stange Celsus und Origenes Das gemeinsame ihrer Weltanschauung nach den acht Buchern des Origenes gegen Celsus 1926 Carl Andresen Logos und Nomos Die Polemik des Kelsos wider das Christentum De Gruyter Berlin 1955 Karl Pichler Streit um das Christentum Der Angriff des Kelsos und die Antwort des Origenes Peter Lang Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 8204 6126 4 Christiana Reemts Vernunftgemasser Glaube Die Begrundung des Christentums in der Schrift des Origenes gegen Celsus Borengasser Bonn 1998 ISBN 3 923946 38 4 Horacio E Lona Die Wahre Lehre des Kelsos Freiburg 2005 ISBN 3 451 28599 1 deutsche Ubersetzung mit ausfuhrlichem Kommentar Weblinks BearbeitenAcht Bucher gegen Celsus deutsche Ubersetzung von Paul Koetschau Munchen 1926 die Celsus Zitate sind hervorgehoben korrigierte Version fur die Logos Bibelsoftware Contra Celsum hrsg William Spencer Cambridge 1658 Edition des griechischen Textes Contra Celsum kritische Edition von Paul Koetschau Leipzig 1899Anmerkungen Bearbeiten Johannes Arnold Der Wahre Logos des Kelsos Munster 2016 S 1 Irmgard Mannlein Robert Kelsos von Alexandrien In Christoph Riedweg u a Hrsg Philosophie der Kaiserzeit und der Spatantike Grundriss der Geschichte der Philosophie Die Philosophie der Antike Band 5 1 Basel 2018 S 665 672 hier 665 Zur Datierung und Lokalisierung Horacio E Lona Die Wahre Lehre des Kelsos Freiburg 2005 S 54 57 Fur Spatdatierung um 200 pladiert Jeffrey W Hargis Against the Christians The Rise of Early Anti Christian Polemic New York 1999 S 20 24 Horacio E Lona Die Wahre Lehre des Kelsos Freiburg 2005 S 16 19 bietet eine Ubersicht uber die unterschiedlichen Ansichten Normdaten Werk GND 4330535 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Contra Celsum amp oldid 238146482