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Blanka von Kastilien spanisch Blanca de Castilla franzosisch Blanche de Castille 1188 vor dem 4 Marz in Palencia 27 November 1252 in Paris war eine Konigin und zeitweilige Regentin von Frankreich Blanka von Kastilien und ihr Sohn Ludwig IX Saint Louis in einer um 1235 gefertigten Miniatur New York Pierpont Morgan Library Sie war die dritte Tochter von Konig Alfons VIII von Kastilien und dessen Frau Eleonore Plantagenet Vaterlicherseits gehorte sie dem Haus Burgund Ivrea an mutterlicherseits war sie eine Enkelin des englischen Konigs Heinrich II Plantagenet und der Eleonore von Aquitanien ihre Onkel waren die Konige Richard Lowenherz und Johann Ohneland Inhaltsverzeichnis 1 Verheiratung 2 Kronprinzessin 3 Konigin von Frankreich 4 Regentin von Frankreich 5 Ende des Albigenserkreuzzuges 6 Regierung Ludwigs IX 7 Zweite Regentschaft 8 Tod 9 Nachkommen 10 Literatur 11 WeblinksVerheiratung BearbeitenGemass den Bestimmungen des im Fruhjahr 1200 ausgehandelten Vertrags von Le Goulet zwischen Johann Ohneland und Philipp II August sollte der franzosische Kronprinz Ludwig VIII mit einer Nichte Johanns verheiratet werden Damit sollte ein Frieden zwischen der franzosischen Krone und dem Hause Plantagenet besiegelt werden nach fast einem Jahrzehnt des Krieges zwischen Philipp II August und Richard Lowenherz Die Brautwahl fiel auf die damals zwolfjahrige Blanka uber deren Kindheit am kastilischen Konigshof faktisch nichts naher bekannt ist Angeblich war zuerst ihre altere Schwester Urraca als Braut vorgesehen allerdings hatten sich ihre Eltern dann doch fur Blanka entschieden weil sie glaubten der Name Urracas sei fur die Franzosen unaussprechlich wahrend aus Blanca einfach Blanche werden wurde Von ihrer Grossmutter Eleonore von Aquitanien wurde Blanka uber die Pyrenaen mit Bordeaux als Zwischenhalt bis nach Fontevrault geleitet Dort blieb die Grossmutter zuruck wahrend die Weiterreise in die Normandie von dem Erzbischof von Bordeaux ubernommen wurde Dort wurde der Vertrag am 22 Mai 1200 unterzeichnet die Hochzeit mit dem nur wenige Monate alteren Brautigam fand am Tag darauf den 23 Mai in Pont Audemer statt Der Ort der Hochzeit war eine Verlegenheitslosung da die gesamte konigliche Domane Frankreichs wegen der Bigamie Philipps II mit dem kirchlichen Interdikt belegt war Als Mitgift hatte Blanka von ihrem Onkel die Lehnsherrschaft uber Issoudun und Gracay im Berry sowie das normannische Evreux erhalten von ihrem Gemahl erhielt sie Hesdin Bapaume und Lens als Leibgedinge Die ersten Jahre am Hof von Paris waren fur das junge Ehepaar von weiterer Erziehung und Ausbildung bestimmt Zu ihren Jugendgefahrten zahlten der Plantagenet Arthur von Bretagne und dessen Schwester Eleonore sowie die beiden flandrischen Erbtochter Johanna und Margarete Weiterhin gehorte dieser Gesellschaft der um mehrere Jahre jungere Graf Theobald IV von Champagne genannt der Sanger an der seine lebenslange Verehrung fur Blanka in poetischen Dichtungen und Gesangen zum Ausdruck brachte Kronprinzessin BearbeitenDer Vertrag und die Ehe hatten nicht den erhofften Frieden zwischen Philipp II August und Johann Ohneland gebracht nachdem letzterer unmittelbar nach den Hochzeitsfeierlichkeiten selbst heiratete Seine Braut war Isabella von Angouleme die allerdings schon mit einem anderen Baron verlobt worden war Diesem Rechtsbruch folgte ein Lehnsprozess der mit einem Versaumnisurteil gegen Johann Ohneland endete durch das ihm alle Besitzungen auf dem Festland entzogen wurden Bis zum Jahr 1204 eroberte Philipp II August alles Land nordlich der Loire Normandie Anjou Touraine und Maine Im September 1209 gebar Blanka ihr erstes lebendes Kind nachdem sie zuvor schon eine Totgeburt hatte Durch den Sohn Philipp wurde der Fortbestand der Kapetinger fur eine weitere Generation gewahrt Im Jahr 1213 organisierte Philipp II August die Eroberung Englands um dessen Thron fur Ludwig VIII zu gewinnen nachdem Johann Ohneland seitens des Papstes exkommuniziert und fur abgesetzt erklart worden war Als Rechtsgrundlage fur ein Konigtum Ludwigs wurde zudem das Erbrecht von Blanka herangezogen die als Tochter der alteren Schwester Johanns dem englischen Thron am nachsten stunde Das Unternehmen musste allerdings am 13 Mai 1213 beendet werden als Johann sich gegenuber einem papstlichen Legaten unterwarf England als Lehen des heiligen Stuhls nahm und somit vom Kirchenbann befreit wurde Im April 1214 gebar Blanka in Poissy ihren zweiten Sohn Ludwig IX ihr Mann siegte am 2 Juli bei Roche aux Moines uber Johann Ohneland und am 27 Juli siegte ihr Schwiegervater in der Schlacht bei Bouvines uber den mit Johann verbundeten Kaiser Otto IV Ihre grossen politischen Fahigkeiten zeigte Blanka erstmals als Ludwig im Jahr 1216 von den gegen Johann rebellierenden Baronen die Krone Englands angeboten bekam Am 2 Juni 1216 zog Ludwig in London ein und eroberte anschliessend grosse Teile Englands nur Dover Windsor und Lincoln leisteten ihm noch Widerstand Blanka unterstutzte ihn von Calais aus mit der Anwerbung neuer Truppen unter dem Kommando von Robert von Courtenay die von dem Piraten Eustache le Moine uber den Kanal gefuhrt werden sollten Die Lage anderte sich am 19 Oktober 1216 mit dem Tod Johann Ohnelands und der Erhebung seines Sohnes Heinrich III zum Konig welcher sogleich unter papstlichen Schutz genommen wurde mehrere Anhanger Ludwigs wechselten darauf wieder die Seite Am 20 Mai 1217 musste er in der Schlacht bei Lincoln gegen Guillaume le Marechal eine schwere Niederlage hinnehmen und London raumen Blanche entsandte eine Flotte aus 80 Schiffen mit Verstarkungstruppen nach England diese Flotte wurde allerdings am 24 August in der Seeschlacht bei Sandwich aufgerieben Ludwig musste darauf seine Ambitionen aufgeben und vertraglich auf seine Rechte in England gegen eine hohe Entschadigungszahlung verzichten am 28 September 1217 verliess er England fur immer Ein Jahr spater starb ihr altester Sohn Philipp womit der zweitgeborene Ludwig in der Thronfolge aufruckte nbsp Kronung Blankas von Kastilien und Ludwigs VIII Miniatur aus den Grandes Chroniques de France von Jean FouquetKonigin von Frankreich BearbeitenAm 14 Juli 1223 starb Konig Philipp II August und am 6 August wurden Ludwig VIII und Blanka in der Kathedrale von Reims von Erzbischof Guillaume de Joinville gekront und gesalbt Ihr gemeinsames Konigtum endete mit dem fruhen Tod ihres Mannes nach nur drei Jahren in denen allerdings eine Reihe von Erfolgen gegen die Plantagenets und damit eine weitere Starkung der Krongewalt erzielt werden konnten Ludwig fuhrte 1224 einen Feldzug zur Eroberung des Poitou und der Saintonge an der am 3 Juni mit der Eroberung von La Rochelle erfolgreich beendet wurde Noch am Tag zuvor hatten Blanka Konigin Ingeborg und Berengaria von Leon in Paris eine Bittprozession des Volkes von Notre Dame zur Abtei Saint Antoine angefuhrt 1226 fuhrte Ludwig VIII einen erfolgreichen Kreuzzug gegen die Albigenser an der zur Unterwerfung grosser Teile Sudfrankreichs fuhrte Dabei starb der Konig aber am 8 November 1226 in Montpensier Wenige Monate darauf gebar Blanka ihr letztes Kind Karl von Anjou Regentin von Frankreich BearbeitenLudwig VIII hatte in seinem am 3 November auf dem Totenbett niedergeschriebenen Testament versaumt klare Regelungen zur Regentschaft fur seinen noch unmundigen Sohn Ludwig IX zu treffen was das Konigtum in eine kritische Situation fuhrte Unmittelbar nach der Bestattung ihres Mannes am 15 November ubernahm Blanka die Schutz und Muntgewalt Vormundschaft uber ihren Sohn die ihr angeblich noch von ihrem Mann aufgetragen wurden was sie durch Briefe des Erzbischofs Gautier von Sens und den Bischofen von Chartres und Beauvais im Land bekannt gab Anschliessend organisierte sie am 29 November in Reims die Kronung und Salbung ihres Sohnes Es bleibt unklar ob die schriftliche Erklarung der drei Pralaten eine Niederlegung des tatsachlich letzten Willens Ludwigs VIII war oder ob sich Blanka einer Zweckluge bedient hatte um ihre Regentschaft zu legitimieren Dennoch blieb ihre Machtubernahme von Anfang an nicht unumstritten Noch wahrend der Belagerung von Avignon hatten sich mehrere machtige Barone von dem Gefolge Ludwigs VIII getrennt die anschliessend der Kronung Ludwigs IX ferngeblieben waren Dies waren vor allem Peter Mauclerc Hugo X von Lusignan dessen Ehefrau Isabella von Angouleme und Theobald IV von Champagne Letzterer wollte zwar an der Kronung teilnehmen doch Blanka hatte ihrem Verehrer wegen dessen vorangegangenen Treuebruchs an ihrem Mann den Zugang zu Reims verweigert Diese drei bildeten nun den Kopf einer baroniallen Opposition gegen ihre Regentschaft in der sie sich eine Starkung ihrer feudalen Unabhangigkeit erhofften die sie in den letzten Jahren zunehmend eingebusst hatten Unterstutzt wurden sie von englischer Seite aus in der Person des Richard von Cornwall Blanka verschaffte sich zunachst Verbundete indem sie ihren Schwager Philipp Hurepel durch Schenkungen ruhig stellte und am 6 Februar 1227 den seit mehr als zehn Jahren gefangenen Grafen Ferrand von Flandern frei liess der fortan loyal zur Krone stand Ende Januar 1227 fuhrte Blanka mit ihrem Sohn ein Heeresaufgebot in die Touraine wo sie in Chinon in nachster Nahe gegenuber den Streitkraften ihrer Gegner lagerte Bevor es zum Kampf kam gelang es ihr im nahen Curcay die Reihen der Barone durch geschickte Verhandlungen zu entzweien Theobald von Champagne welcher zusammen mit Graf Heinrich II von Bar der Unterhandler der Barone war machte sich durch seine personliche Verehrung zu ihr bei seinen Mitstreitern verdachtig Aus Furcht vor diesen wechselten er und der Graf von Bar die Seite und unterwarfen sich in Loudun gegenuber Ludwig IX und Blanka Dadurch wurde die Opposition erheblich geschwacht so dass sich Mauclerc und Lusignan am 16 Marz 1227 in Vendome ebenfalls gezwungen sahen sich vertraglich zu unterwerfen Ihr Bundnispartner Richard von Cornwall unterzeichnete seinerseits einen Waffenstillstand und zog sich nach England zuruck nbsp Blanka von Kastilien und ihr Sohn Ludwig IX der Heilige unterwegs zu dessen Konigsweihe in Reims Miniatur aus den Heures de Jeanne de Navarre 1334 Paris Bibliotheque nationale de France Der Kampf sollte jedoch weitergehen nachdem Peter Mauclerc unmittelbar nach den Ereignissen in Vendome versuchte sich bei Corbeil der Person des Konigs zu bemachtigen Ludwig IX konnte mit seinem kleinen Gefolge aber rechtzeitig in die starke Burg Montlhery fliehen und seine Mutter in Paris benachrichtigen Mit dem Aufgebot der Kommunalmiliz von Paris und einigen Rittern der Ile de France zog Blanka gegen Montlhery worauf sich Mauclerc kampflos zuruckzog Allerdings weigerte er sich erneut am 31 Dezember 1227 am koniglichen Hof in Melun zu erscheinen verstarkte seine Anhangerschaft stattdessen mit Philipp Hurepel und Enguerrand III de Coucy Von ihren Gegnern wurde Blanka nun vor allem mittels mundlicher als auch schriftlicher Pamphlete propagandistisch angegriffen indem sie dem traditionellen Vorwurf des unsittlichen Lebenswandels ausgesetzt wurde So soll sie die Matresse des papstlichen Legaten Romano Bonaventura wie auch des Grafen von Champagne gewesen sein ausserdem wurde sie die Heirat des Konigs hinauszogern um ihn besser kontrollieren zu konnen Den spateren Erzahlungen des anonymen Menestrel von Reims zufolge habe sich Blanka eines Tages vor versammelter Hofgesellschaft entkleidet um zu beweisen dass sie nicht schwanger sei um damit zugleich den vom Bischof von Beauvais gegen sie gerichteten Vorwurf vom papstlichen Legaten geschwangert worden zu sein zu entkraften Bei dieser Geschichte handelt es sich allerdings eher um einen Topos der zumeist auf Nonnen und Abtissinnen angewandt wurde Im Jahr 1228 konzentrierten sich die Kampfe vor allem auf Graf Theobald IV von Champagne der nun die starkste Stutze des Konigtums war Gemeinsam mit dem Grafen trat Ludwig IX im Januar 1228 erstmals als Feldherr auf und ersturmte Mauclercs starke Burg Belleme weiterhin wurde Philipp Hurepel vom Grafen von Flandern in Schach gehalten Die Waagschale neigte sich nun zu Blankas Gunsten als im Oktober 1229 Mauclerc gegenuber Konig Heinrich III von England fur die Bretagne huldigte damit Felonie beging und ihn dazu eingeladen hatte mit einem Heer in Frankreich zu landen Dies aber brachte seine bisher engsten Anhanger gegen ihn auf Hugo X von Lusignan wechselte deshalb im Januar 1230 auf die Seite von Blanka uber und eroberte zusammen mit dem Konig das bretonische Clisson Nach weiteren Eroberungen in der Bretagne zog sich der englische Konig im Oktober 1230 kampflos nach England zuruck Peter Mauclerc und Enguerrand de Coucy gaben ihrerseits den Kampf Anfang 1231 endgultig auf Ende des Albigenserkreuzzuges BearbeitenSiehe auch Vertrag von Paris 1229 Parallel zu ihrem Kampf gegen die Barone konnte Blanka fur die franzosische Monarchie einen grossen diplomatischen Erfolg verbuchen indem sie den 1226 von ihrem Mann begonnenen Kreuzzug gegen die Albigenser zu einem vertraglichen Ende fuhrte Der gefahrlichste Gegner der Krone im Suden Graf Raimund VII von Toulouse der zugleich Blankas Vetter war sah sich nach der jahrelangen Verwustung seines Landes durch die nordfranzosischen Kreuzritter gezwungen den Kampf aufzugeben der fast 20 Jahre lang den Alltag des Sudens pragte Mit der Vermittlung des papstlichen Legaten Romano Bonaventura signalisierte er gegenuber Blanka seine Verhandlungsbereitschaft Die Friedensgesprache begangen in Sens wurden dann aber nach Meaux verlegt wo Graf Theobald IV von Champagne als Schiedsrichter zwischen den Parteien fungieren konnte Am 11 April 1229 wurde der allgemeine Frieden in Meaux beschworen Der Graf von Toulouse konnte den grossten Teil seiner Besitzungen als Vasall des franzosischen Konigs behalten musste allerdings das nordliche Albigeois mit der Stadt Albi sowie sieben wichtige Burgen an die Krone aushandigen Weiterhin verpflichtete er sich die Bekampfung der Katharer zu unterstutzen und eine Universitat in Toulouse zu grunden Vor allem aber musste der Graf seine Erbtochter mit Blankas jungerem Sohn Alfons von Poitiers verloben womit der Erbgang des grossten Feudalterritoriums im Suden Frankreichs an die Krone eingeleitet wurde Graf Raimund VII versohnte sich am 13 April 1229 in Paris mit einem Bussgang in Notre Dame offiziell mit der Kirche und leistete den ligischen Lehnseid auf die Krone Obwohl er auch in Zukunft noch ein Unruhefaktor blieb bedeutete der Vertrag von Meaux Paris nicht nur das Ende des Albigenserkreuzzuges sondern auch die Unterwerfung des Sudens Languedoc der seit dem Ende der Karolinger dreihundert Jahre zuvor faktisch unabhangig war unter die franzosische Krongewalt Regierung Ludwigs IX BearbeitenNach dem Sieg uber die Barone entliess Blanka in den folgenden Jahren die Regierungsgewalt in die Hand ihres Sohnes bereits im Jahr 1230 erliess dieser Kraft eigener Souveranitat seine erste Ordonanz In ihr bestatigte Ludwig den Studenten von Paris ihre in den vorangegangenen Jahren erlangten Privilegien und leitete damit das Ende eines Studentenstreiks ein der Paris seit 1229 in Unruhe versetzt hatte und in dem Blanka aufgrund ihrer harten Haltung gegenuber den Studenten nicht erfolgreich gewirkt hatte Spatestens nach seiner Heirat mit Margarete von der Provence am 27 Mai 1234 erlangte Ludwig die volle Mundigkeit und ubernahm die Alleinherrschaft dennoch blieb Blanka auch weiterhin einer der wichtigsten Ratgeber ihres Sohnes Zu ihrer Schwiegertochter soll Blanka nach den Worten Joinvilles ein eher gespanntes Verhaltnis gepflegt haben Auf Bitten ihres im Jahr 1233 rebellisch gewordenen Vetters Raimund VII von Toulouse legte sie erfolgreich Fursprache bei ihrem Sohn ein 1235 unterstutzte sie ihren Sohn bei der Grundung der Abtei Royaumont sie selbst nahm am 26 Juni 1244 die Weihe der Zisterzienserabtei Maubuisson vor Am 30 November 1245 nahm Blanka am Treffen ihres Sohnes mit Papst Innozenz IV in der Abtei Cluny teil Zweite Regentschaft BearbeitenSiehe auch Sechster Kreuzzug Dem Kreuzzugsgelubde ihres Sohnes aus dem Jahr 1244 stand Blanka ablehnend gegenuber Den Bischof von Paris Wilhelm von Auvergne versuchte sie vergeblich dazu zu drangen das Gelubde fur ungultig erklaren zu lassen da Ludwig IX es wahrend einer Krankheit und nicht im vollen Besitz seiner geistigen Fahigkeit abgelegt hatte Dieser bekraftigte seinen Eid und Willen jedoch ein zweites Mal nachdem seine Krankheit uberwunden war So ubernahm Blanka erneut die Regentschaft in Frankreich als Ludwig am 12 Juni 1248 aus Paris mit seinem Kreuzritterheer abzog Nicht nur ihr altester Sohn sondern auch die drei jungeren Robert von Artois Alfons von Poitiers und Karl von Anjou zogen mit Die Abreise von Alfons verzogerte sich um mehrere Monate wegen des bald auslaufenden Waffenstillstandes mit England und aufgrund der Saumigkeit seines Schwiegervaters Raimund VII von Toulouse Mit dem englischen Unterhandler Simon de Montfort handelte Blanka am 27 Dezember 1248 eine Verlangerung des Waffenstillstandes bis zum Ende des Kreuzzuges aus und nachdem der Graf von Toulouse 1249 gestorben war ubernahm sie die Inbesitznahme seiner Landereien fur ihren Sohn da Alfons seinen Kreuzzug nicht langer aufschieben wollte Am 8 Februar 1250 fiel Robert von Artois in der Schlacht von al Mansura und ihre drei uberlebenden Sohne fielen wenig spater in die Gefangenschaft der Mamluken Obwohl sie nur einen Monat spater aus der Gefangenschaft entlassen wurden war der Kreuzzug damit katastrophal gescheitert dennoch beabsichtigte Ludwig im heiligen Land zu bleiben um dort die Verhaltnisse der christlichen Staaten zu ordnen Auf die Nachricht seiner Niederlage brach allerdings 1251 in Frankreich der so genannte Hirtenkreuzzug der Pastorellen Pastoureaux aus der sich schnell zu einem regelrechten Aufstand gegen die herrschenden Verhaltnisse im Land ausweitete Angefuhrt von einem gewissen Meister aus Ungarn der angeblich schon den Kinderkreuzzug in Deutschland ausgelost haben soll gaben die Pastorellen Banden vor ihrem Konig im heiligen Land zu Hilfe kommen zu wollen richteten dann aber ihre Gewalt gegen Kircheneinrichtungen und gegen judische Gemeinden Die Banden wurden schliesslich von koniglichen Sergeanten gewaltsam vertrieben und aufgelost Im Jahr 1250 war auch Kaiser Friedrich II gestorben und gegen dessen Sohn Konig Konrad IV predigte der Papst den Kreuzzug Blanka unterband die Teilnahme der franzosischen Ritterschaft an diesem gegen einen christlichen Herrscher gerichteten Kreuzzug mit der Drohung auf Entzug allen Besitzes Um dieselbe Zeit waren ihre Sohne Alfons und Karl nach Frankreich zuruckgekehrt denen sie schrittweise die Regierung uberliess Im flamischen Erbfolgekrieg unterstutzte sie das Haus Dampierre und nahm im Februar 1252 den Lehnseid des Grafen Guido von Flandern entgegen Tod BearbeitenIm November 1252 erkrankte Blanka in Melun schwer Sie wurde nach Paris gebracht wo sie noch einige Tage lebte aber am 27 November starb Sie wurde in dem von ihr gegrundeten Zisterzienserkloster Maubuisson beerdigt Blanka von Kastilien gehort zu den herausragenden Frauengestalten in der mittelalterlichen Geschichte Frankreichs Als faktisch erste weibliche Regentin des Landes und Mutter eines Heiligen wurde ihr eine nachhaltige Verehrung zu teil wenngleich sie zu Lebzeiten nicht immer unumstritten war In seiner Vita zu Ludwig IX fugte Geoffroy de Beaulieu eine Lobrede auf Blanka ein in der er sie als Mutter des Josia wurdigte Matthaus Paris beschrieb sie als eine neue Semiramis Weib von Geschlecht aber mannlich im Charakter ein Segen fur das Jahrhundert Bei der Kanonisierung ihres Sohnes 1297 wurde Blanka von Papst Bonifatius VIII als die starke Frau des Evangeliums gepriesen Von ihren Feinden wurde sie mit der Dame Hersent einer Wolfin aus dem Roman de Renart verglichen Nachkommen BearbeitenPhilipp 9 September 1209 1218 vor Juli Zwillinge 26 Januar 1213 starben jung Ludwig IX der Heilige Saint Louis 25 April 1214 25 August 1270 Nachfolger als Konig von Frankreich Robert von Artois September 1216 gefallen am 8 Februar 1250 in Al Mansura seit 1237 Graf von Artois Stammvater des Hauses Artois Johann unbekannt 1232 Alfons von Poitiers 11 November 1220 21 August 1271 seit 1241 Graf von Poitou und seit 1249 Toulouse Philipp Dagobert 20 21 Februar 1222 1232 Isabella die Heilige 3 Marz 14 April 1224 23 Februar 1270 Grunderin der Klarissenabtei von Longchamp Stephan nach Juni 1225 unbekannt vielleicht identisch mit Karl Karl von Anjou unbekannt vielleicht postum 1227 7 Januar 1285 seit 1246 Graf von Anjou und seit 1266 Konig von Sizilien Neapel Stammvater des alteren Hauses AnjouLiteratur BearbeitenPhilippe Delorme Blanche de Castille Epouse de Louis VIII mere de Saint Louis Pygmalion Paris 2015 ISBN 978 2 7564 1632 8 Lindy Grant Blanche of Castile Queen of France Yale University Press New Haven London 2016 ISBN 978 0 300 21926 5 Jacques Le Goff Ludwig der Heilige Klett Cotta Stuttgart 2000 ISBN 3 608 91834 5 Regine Pernoud Herrscherin in bewegter Zeit Blanca von Kastilien Konigin von Frankreich 3 Auflage dtv Munchen 1995 ISBN 3 423 30359 X Ekkart Sauser Blanca von Kastilien In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 127 128 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ludwig Vones Blanca von Kastilien In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 2 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1983 ISBN 3 7608 8902 6 Sp 258 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blanka von Kastilien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien VorgangerinAmtNachfolgerinAgnes Maria von Andechs MeranienKonigin von Frankreich 1226 1252Margarete von der ProvenceNormdaten Person GND 118663739 lobid OGND AKS LCCN n50082045 VIAF 38163723 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blanka von KastilienKURZBESCHREIBUNG durch Heirat Konigin von FrankreichGEBURTSDATUM vor 4 Marz 1188GEBURTSORT PalenciaSTERBEDATUM 27 November 1252STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blanka von Kastilien amp oldid 237279727