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Agnes Maria von Andechs Meranien um 1172 1 18 oder 19 Juli 1201 2 in der Burg Poissy in verschiedenen franzosischen Chroniken nur Maria genannt stammte aus dem Haus der Grafen von Andechs und war von 1196 bis 1200 die dritte Ehefrau des franzosischen Konigs Philippe Auguste Weil dessen zweite Ehe mit Ingeborg von Danemark aber von der papstlichen Kurie nicht annulliert worden war wurde Agnes Maria niemals vom Papst als rechtmassige Konigin von Frankreich anerkannt Abbildung der Agnes Maria von Andechs Meranien mittelalterliche Miniatur Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenAgnes Maria kam etwa um 1172 als Tochter des ruhmreichen Kreuzzugteilnehmers und Stauferfreunds Herzog Berthold IV von Andechs Meranien und dessen zweiten Frau Agnes von Rochlitz zur Welt Ihr Vater war ein direkter Vasall des Kaisers und somit von den grossen Herzogtumern in Deutschland unabhangig Ihre Mutter stammte aus dem Haus Wettin Zu Agnes Marias Geschwistern zahlten neben Otto dem spateren Herzog von Meranien der Markgraf von Istrien Heinrich ein Bischof von Bamberg und Gertrud die Konigin von Ungarn sowie Hedwig die spater heiliggesprochene Herzogin von Schlesien Agnes Maria heiratete 1196 den franzosischen Konig Philippe Auguste und wurde seine dritte Frau was die Stellung der Familie im Reich weiter erhohte Nach der Hochzeit scheint Agnes ihren Namen in Maria geandert zu haben 3 Aus der Verbindung gingen drei Kinder hervor 4 Marie 1198 15 August 1238 Prinzessin von Frankreich 1 1210 Philipp I Graf von Namur 2 22 April 1213 Heinrich I Herzog von Brabant 2 5 dd Philipp Hurepel wohl 1200 19 Januar 1234 Graf von Clermont und von Boulogne 1216 mit Mathilde von Dammartin 2 Tristan 1201 6 Leben BearbeitenAgnes Marie heiratete am 1 Juni 1196 in Compiegne Konig Philippe Auguste von Frankreich der seine zweite Frau Ingeborg von Danemark 1193 nach nur wenigen Wochen verstossen hatte Die Ehe war vom Papst jedoch nie annulliert worden was Philippe Auguste schliesslich zum Verhangnis wurde Er war folglich zwischen 1196 und 1200 kirchenrechtlich mit zwei Frauen gleichzeitig verheiratet und lebte somit in Bigamie Ingeborg von Danemark wollte sich auch nicht scheiden lassen und versuchte ihren Anspruch als rechtmassige Gemahlin des franzosischen Konigs durchzusetzen Papst Innozenz III unterstutzte die danische Konigstochter in ihrem Vorhaben und attackierte die neue Verbindung des franzosischen Konigs nicht nur weil diese Ehe aus Sicht der Kirche nicht gultig war sondern auch aufgrund von Blutsverwandtschaft des Paars Philipps Urgrossvater Markgraf Engelbert II von Istrien und die Ururgrossmutter von Agnes Richardis waren Geschwister gewesen 7 Philippe Auguste reagierte zunachst nicht auf die papstliche Kritik weswegen die Lage schliesslich eskalierte Ein zum 6 Dezember 1199 einberufenes Konzil in der Abtei Saint Benige in Dijon verhangte mit Wirkung zum 13 Januar 1200 das Interdikt uber Frankreich 6 3 Um dessen Aufhebung zu bewirken zeigte sich Philippe Auguste im August 1200 schliesslich kompromissbereit und versprach so lange keinen Kontakt mehr mit Agnes Maria zu haben bis dass ein Verfahren uber seine zweite Ehe endgultig entschieden habe Als aber dann im Fruhjahr 1201 ein Urteil zugunsten Ingeborgs von Danemark zu erwarten war verliess der Konig das Gericht noch ehe die papstlichen Legaten ihre Entscheidung verkunden konnten 8 An Agnes Marias Status anderte dies jedoch nichts mehr Sie war mit ihrem dritten Kind schwanger nach Poissy gegangen und starb in der dortigen Burg an den Folgen der Geburt am 18 oder 19 Juli des Jahres 1201 6 2 Auch das Neugeborene uberlebte nicht Agnes Leichnam wurde im Benediktinerkloster St Corentin les Mantes nordwestlich von Paris beigesetzt Philippe Auguste liess den Namen Agnes Marias und den Namen ihres Vaters in das Totenbuch der Abtei von Saint Denis eintragen Ihre beiden uberlebenden Kinder Philipp und Marie wurden auf Bitten des franzosischen Konigs vom Papst am 2 November 1201 legitimiert 4 Das Schicksal von Agnes Maria wurde von Francois Ponsard in seiner Tragodie Agnes de Meranie verarbeitet Literatur BearbeitenChristian Bouyer Dictionnaire des Reines de France Perrin Paris 1992 ISBN 2 262 00789 6 Alexander Cartellieri Philipp August und Richard Lowenherz 1192 1199 Philipp II August Konig von Frankreich Band 3 Scientia 1910 S 131 132 Gerd Treffer Die franzosischen Koniginnen Von Bertrada bis Marie Antoinette 8 18 Jahrhundert Pustet Regensburg 1996 ISBN 3 7917 1530 5 S 119 121 Carsten Woll Die Koniginnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987 1237 38 Historische Forschungen Band 24 Franz Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08113 5 S 266 268 Einzelnachweise Bearbeiten C Bouyer Dictionnaire des Reines de France o S a b c d C Woll Die Koniginnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987 1237 38 S 267 a b C Woll Die Koniginnen des hochmittelalterlichen Frankreich 987 1237 38 S 266 a b Jaques Boussard Agnes von Meran In Lexikon des Mittelalters Band 1 dtv Munchen 2002 ISBN 3 423 59057 2 Sp 213 Informationen zu Marie auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy Zugriff am 25 Mai 2013 a b c G Treffer Die franzosischen Koniginnen Von Bertrada bis Marie Antoinette 8 18 Jahrhundert S 121 G Treffer Die franzosischen Koniginnen Von Bertrada bis Marie Antoinette 8 18 Jahrhundert S 120 Josef Kirmeier Hrsg Herzoge und Heilige Das Geschlecht der Andechs Meranier Haus der Bayerischen Geschichte Munchen 1993 ISBN 3 927233 29 3 Katalog der gleichnamigen Landesausstellung im Kloster Andechs 13 Juli bis 24 Oktober 1993 VorgangerinAmtNachfolgerinIngeborg von DanemarkKonigin von Frankreich 1196 1200Blanka von KastilienNormdaten Person GND 119074125 lobid OGND AKS LCCN no97009921 VIAF 18023718 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Agnes Maria von Andechs MeranienKURZBESCHREIBUNG Grafin von Andechs Meran und Konigin von FrankreichGEBURTSDATUM um 1172STERBEDATUM 18 Juli 1201 oder 19 Juli 1201STERBEORT Burg Poissy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agnes Maria von Andechs Meranien amp oldid 217765949