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Der Hirtenkreuzzug von 1251 fand als Teil des Sechsten Kreuzzugs statt beziehungsweise nach englischer und franzosischer Zahlung wahrend des siebten Kreuzzugs Ein zweiter Hirtenkreuzzug fand 1320 statt Anstelle von Hirtenkreuzzug englisch Shepherds Crusade franzosisch Croisade des pastoureaux wird gelegentlich die Bezeichnung Pastorellen Kreuzzug verwendet Die Pastorellen wortlich Hirten franzosisch pastoureaux waren einfaches Landvolk das den Aufrufen zu diesen Kreuzzugen folgte Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Anmerkung 3 Quellen und Literatur 4 Erganzende Literatur 5 WeblinksVerlauf BearbeitenIn den Jahren 1249 1250 befand sich Konig Ludwig IX der Heilige Louis IX le Saint auf dem Kreuzzug in Agypten Er scheiterte bei der Belagerung der Festung al Mansura im Nordostdelta musste sich zuruckziehen und geriet am 6 April 1250 auf dem Ruckweg zum frankischen Stutzpunkt Damiette in agyptische Gefangenschaft Als diese Nachricht im Jahr darauf Frankreich erreichte waren sowohl Adlige als auch Bauern tief betroffen der Konig war vielgeliebt und es war unvorstellbar fur sie dass solch ein frommer Mann von Heiden besiegt werden konnte Eine der unterstutzenden Massnahmen nahm in Nordfrankreich die Form einer Bauernbewegung an angefuhrt von einem Mann der lediglich als der Meister aus Ungarn frz Maitre de Hongrie bekannt war Er war anscheinend ein sehr alter ungarischer Monch der in Frankreich lebte Der Meister behauptete ihm sei die Jungfrau Maria erschienen und habe ihm aufgetragen die Schafer die Pastorellen oder Pastoreaux wie sie in Frankreich genannt wurden von Frankreich ins Heilige Land zu fuhren um Ludwig zu retten Seine Anhanger deren Zahl sich auf 60 000 belaufen haben soll waren meist junges Landvolk Manner Frauen und Kinder aus Brabant dem Hennegau Flandern und der Picardie Sie folgten ihm im Mai nach Paris wo der Meister mit Blanka von Kastilien zusammentraf der Mutter Ludwigs IX die wahrend seiner Abwesenheit regierte Matthaus Paris dachte er sei ein Schwindler und in Wirklichkeit einer der Fuhrer des Kinderkreuzzugs der fruher im gleichen Jahrhundert stattgefunden hatte Ihre Bewegung in der Stadt wurde eingeschrankt Es war ihnen nicht erlaubt das linke Ufer zu betreten wo die Universitat von Paris lag da Blanka eventuell weitere Unruhen furchtete die mit den Studentenunruhen an der Universitat von Paris im Jahr 1229 verbunden waren Auf jeden Fall spaltete sich die Menge der Pastorellen nachdem sie die Stadt verlassen hatte auf Einige von ihnen gingen nach Rouen wo sie den Erzbischof vertrieben und einige Priester in die Seine warfen In Tours griffen sie Kloster an Die anderen unter der Fuhrung des Meisters kamen am 11 Juni in Orleans an Hier wurden sie vom Bischof verurteilt den sie wie auch andere Kleriker einschliesslich der Franziskaner und Dominikaner ebenfalls angriffen Sie kampften auch mit Universitatsstudenten in der Stadt was Blanka bereits fur Paris befurchtet hatte Sie zogen erst nach Amiens und dann nach Bourges dort richtete sich ihre Angriffslust auch gegen die judischen Einwohner Blanka antwortete mit dem Befehl die Horden zusammenzutreiben und zu exkommunizieren Dies war leicht getan da sie einfach ziellos in Nordfrankreich umherstreiften aber die vom Meister angefuhrte Gruppe leistete ausserhalb von Bourges Widerstand und der Meister wurde in dem darauf folgenden Scharmutzel getotet Der Kreuzzug scheint eher eine Revolte gegen die franzosische Kirche und den Adel gewesen zu sein von denen angenommen wurde sie hatten Ludwig im Stich gelassen die Pastorellen hatten naturlich keine Vorstellung vom Schicksal Ludwigs oder von der Logistik die mit der Unternehmung eines Kreuzzugs zu seiner Rettung verbunden war Nachdem er zerstreut worden war reisten einige Anhanger nach Aquitanien und England wo es ihnen verboten war zu predigen Andere legten ein Kreuzzugsgelubde ab und mogen sich wirklich auf den Kreuzzug gemacht haben 1 Anmerkung Bearbeiten Uber ihr Ende gibt es unterschiedliche Berichte Nach dem Beitrag der fr wikipedia erstreckte sich die Bewegung bis nach Rheinland Pfalz und in den Norden Italiens Die Unterdruckung wurde immer grausamer und einige wenige Uberlebende gelangten bis nach Marseille und schifften sich nach Akkon ein wo sie sich den Kreuzfahrern anschlossen Norman Cohn schildert ihr Schicksal im Detail Quellen und Literatur BearbeitenMatthaus Paris Chronica majora 7 Bande London 1872 1883 Rolls Series 57 Chroniques de St Denis in Recueil des Historiens des Gaules et de la France XXI 115 ff Margaret Wade Labarge Saint Louis The Life of Louis IX of France London 1968 Ernest Lavisse Histoire de France Tome Troisieme II Paris 1901 Regine Pernoud La Reine Blanche Paris 1972 Dictionnaire universel d histoire et de geographie Hachette Paris 1867 Francisque Michel Job ou les pastoureaux 1251 Paris Vimont 1832 Moeurs du Moyen Age 1 Mikrofiche Ausg Wildberg Belser Wiss Dienst 1989 1990 Edition Corvey Enthalt Audefroi le Batard 1272 ISBN 3 628 58406 X Reinhold Rohricht Die Pastorellen 1251 in Zeitschrift fur Kirchengeschichte Band 6 1884 S 0 295 Elie Berger Histoire de Blanche de Castille reine de France Paris 1895 in Bibliotheque des ecoles francaises d Athenes et de Rome vol lxx Erganzende Literatur BearbeitenNorman Cohn Das neue irdische Paradies Revolutionarer Millenarismus und mystischer Anarchismus im mittelalterlichen Europa Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1988 ISBN 3 499 55472 0 rowohlts enzyklopadie Ernst Pulsfort LUDWIG IX Konig von Frankreich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 364 366 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Constantin von Wurzbach Jacob von Ungarn In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 10 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 17 Digitalisat Weblinks BearbeitenCatholic Encyclopedia engl Die Kreuzzuge Volkskreuzzug Erster Kreuzzug Kreuzzug von 1101 Norwegischer Kreuzzug Zweiter Kreuzzug Wendenkreuzzug Dritter Kreuzzug Kreuzzug Heinrichs VI Vierter Kreuzzug Albigenserkreuzzug Kinderkreuzzug Funfter Kreuzzug Kreuzzug von Damiette Funfter Sechster Kreuzzug Kreuzzug Friedrichs II Kreuzzug der Barone Sechster Siebter Kreuzzug Hirtenkreuzzug von 1251 Siebter Achter Kreuzzug Kreuzzug des Prinzen Eduard Hirtenkreuzzug von 1320 Kreuzzug gegen Alexandria Kreuzzug von Nikopolis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirtenkreuzzug von 1251 amp oldid 219217799