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Guido I de la Roche franzosisch Guy um 1205 1263 war ein Grossherr von Athen und Theben aus der Familie la Roche Seit 1260 fuhrte er den Titel eines Herzogs Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 Grossherr von Theben und Athen 2 2 Herzog von Athen 3 LiteraturFamilie BearbeitenNach unterschiedlichen Angaben war Guido ein Sohn von Otto de la Roche oder dessen Bruders Pons de la Roche Herr von Flagey Guido hatte mindestens drei Geschwister Bonne Erbin einer Halfte von Theben Bela de St Omer Wilhelm Stammvater der Herren von Veligosti Otto Regent von Athen Leben BearbeitenGrossherr von Theben und Athen Bearbeiten Guido nahm am vierten Kreuzzug teil und kehrte nach der Eroberung von Konstantinopel 1204 wieder in seine Heimat zuruck Nachdem aber Otto de la Roche in Altgriechenland zu einem der fuhrenden lateinischen Fursten aufgestiegen war zog Guido und mit ihm mehrere Familienangehorige wieder nach Griechenland 1211 wurde er von Otto mit der Herrschaft uber Theben betraut Nachdem 1225 Otto de la Roche in die burgundische Heimat zuruckgekehrt war wurde Guido der neue Grossherr Megaskyr von Theben und Athen Bereits 1224 hatte Theodoros I Angelos das Konigreich Thessaloniki vernichtet und damit die lehnsrechtliche Bindung der Herren von Athen gebrochen Zum lateinischen Kaiserreich von Konstantinopel bestand nun ausserdem keine geographische Verbindung mehr das bald von den Bulgaren unter Iwan Assen II und den Byzantinern unter Johannes III Batazes bedrangt wurde Guido hatte seine Residenz in Theben genommen wo die Kadmeia ihm als Palast diente Er forderte die Landwirtschaft wie auch den Seidenanbau und schloss 1240 ein Handelsabkommen mit den Genuesen Er verbundete sich mit dem Fursten von Achaia Wilhelm II von Villehardouin dem er bei der Eroberung von Monembasia 1248 half Der Ehrgeiz des Fursten von Achaia hatte allerdings einen Bruch mit dem Herzog von Athen zur Folge 1255 erhob der Furst Anspruch auf die Oberlehnsherrschaft uber die Dreiherren von Euboa Negroponte was allerdings die Republik Venedig ablehnte Daraufhin brach ein Krieg zwischen den Streitparteien aus indem sich Guido auf die Seite Venedigs stellte Im Gegenzug beanspruchte Villehardouin nun auch die Hoheit uber Theben Am Berg Karydi wurden Guido und seine Vasallen im Sommer 1258 von Villehardouin geschlagen worauf sich Guido unterwerfen musste Herzog von Athen Bearbeiten Villehardouin berief daraufhin den Gerichtshof von Achaia in Nikli ein vor dem sich Guido verantworten sollte Zur Uberraschung des Fursten von Achaia aber verweigerte der Gerichtshof einen Urteilsspruch da Guido kein Vasall Achaias sei Um eine Klarung des Lehnsverhaltnisses des Herren von Theben und Athen zum Fursten von Achaia zu erreichen sollte stattdessen bei Konig Ludwig IX von Frankreich um einen Schiedsspruch ersucht werden Guido musste dazu personlich nach Frankreich reisen die Regentschaft in seinen Besitzungen ubertrug er seinem Bruder Otto Mit dem Schiff reiste er im Fruhjahr 1259 von Livadostro nach Brindisi und von dort uber Land nach Frankreich Die Reise zahlte sich fur Guido aus Konig Ludwig IX machte geltend dass Guido gegenuber Villehardouin nie einen Lehnseid abgelegt hatte Seine Verschworung mit den Venezianern gegen den Fursten habe Guido durch seine Bussreise in das ferne Frankreich gesuhnt Die Chronik von Morea berichtet dass Guido vor die Wahl seiner Gnade gestellt den franzosischen Konig um die Verleihung des Titels eines Herzogs von Athen gebeten habe was dieser auch gewahrte Damit sollte eine Ranggleichheit Guidos zu dem Fursten von Achaia unterstrichen werden Diesem diplomatischen Erfolg fur Guido folgte die vernichtende Niederlage Villehardouins gegen Michael VIII Palaiologos in der Schlacht von Pelagonien im September 1259 Eine anschliessende Belagerung Thebens durch die Byzantiner wurde von Guidos Bruder abgewehrt Durch die Gefangenschaft des Fursten von Achaia war Guido nach seiner Ruckkehr in Athen 1260 der fuhrende frankische Furst in Griechenland Die Frau Villehardouins ernannte ihn sogar zum Bailli des Furstentums da alle anderen ihrer Barone ebenfalls in Gefangenschaft geraten waren Im Namen Achaias schloss Guido Frieden mit Venedig indem er die Dreiherren von Euboa frei liess Im Juli 1261 eroberte Michael VIII Palaiologos Konstantinopel wodurch das lateinische Kaiserreich vernichtet und das byzantinische wiedererrichtet wurde Den fluchtenden lateinischen Kaiser Balduin II gewahrte Guido in Athen Exil Guido betrieb nun diplomatische Anstrengungen zur Freilassung Villehardouins Kaiser Michael forderte die Ubergabe der Burgen von Maina Misithra Geraki und Monembasia im Tausch fur den Fursten Nach Beratung mit dem Haute Cour von Achaia in Nikli ging Guido auf die Bedingungen ein Nachdem Villehardouin den byzantinischen Kaiser als Oberherren anerkannt hatte wurde er 1262 freigelassen Guido starb 1263 und wurde im Kloster Daphni bestattet Er war verheiratet mit Agnes de Bruyeres Tochter von Hugo de Bruyeres Herr von Karytaina Ihre Kinder waren Johann I de la Roche 1280 Herzog von Athen Wilhelm I de la Roche 1287 Herzog von Athen Alice de la Roche nach 1277 um 1250 Johann II von Ibelin 1264 Herr von Beirut Isabelle de la Roche 1 1256 Gottfried de Bruyeres 1269 Herr von Karytaina 2 1277 Hugo von Brienne 1296 Marguerite de la Roche um 1252 Graf Heinrich I von Vaudemont 1278 Caterina de la Roche Carlo di Lagonessa Seneschall von Neapel Literatur BearbeitenFerdinand Gregorovius Geschichte der Stadt Athen im Mittelalter Von der Zeit Justinian s bis zur turkischen Eroberung 2 Bande Cotta Stuttgart 1889 Digitalisat Bd 1 Digitalisat Bd 2 zahlreiche Ausgaben VorgangerAmtNachfolgerOtto de la RocheHerzog von Athen nbsp 1225 1263Johann I de la RocheNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 Februar 2022 PersonendatenNAME Guido I de la RocheALTERNATIVNAMEN Guy de la RocheKURZBESCHREIBUNG Herzog von AthenGEBURTSDATUM um 1205STERBEDATUM 1263 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guido I de la Roche amp oldid 233455423