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Otto oder Othon de la Roche 1234 im Kloster Bellevaux war ein Kreuzritter und der erste frankische Herr von Theben und Athen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Grossherr von Theben und Athen 2 Familie 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenOtto war der Sohn von Pons Herr von La Roche sur l Ognon in der Freigrafschaft Burgund Er baute die von seiner ersten Frau in die Ehe eingebrachte Burg Ray zur grossten mittelalterlichen Burg der Franche Comte aus Otto nahm in Citeaux das Kreuz zum Vierten Kreuzzug und kampfte bei der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1204 mit Danach schloss er sich dem Kreuzzugsfuhrer Bonifatius von Montferrat an und zog mit ihm nach Altgriechenland um den fluchtigen Kaiser Alexios III zu verfolgen Von Bonifatius als dem Konig von Thessaloniki erhielt Otto die Landschaften Bootien und Attika mit ihren Zentren Theben und Athen Ende 1204 erobert als Lehen ubertragen Spater kamen noch Lokris und Megara dazu Grossherr von Theben und Athen Bearbeiten Otto richtete in seinem neu erhaltenen Land ein frankisches Feudalsystem nach dem Vorbild der Kreuzfahrerstaaten in Palastina ein Der alte griechische Adel wurde weitgehend vertrieben und dessen Land an franzosische Ritter verteilt Otto behielt Theben und Athen sowie alle ehemaligen kaiserlichen Guter als eigene Domanen Als oberstes Lehnsgericht und Beratergremium schuf er den sogenannten Haute Cour Er trieb ebenfalls die Errichtung eines lateinischen Kirchensystems in seiner Herrschaft voran indem er seinen Kapellan Berard zum ersten lateinischen Erzbischof von Athen ernannte Papst Innozenz III bestatigte diese Handlung 1206 und unterstellte dem neuen Erzbistum elf Suffraganbistumer In Theben wurde ebenfalls ein Erzbistum mit zwei eigenen Sprengeln eingerichtet In Athen grundete Otto das Kloster von Daphni das er Zisterziensermonchen aus dem Kloster Bellevaux anvertraute das sein Urgrossvater in der Franche Comte gegrundet hatte Otto wurde in den offiziellen frankischen Urkunden als dominus Athenarum Herr von Athen und von den einheimischen Griechen Megaskyr Grossherr genannt Der Titel eines Herzogs dux Atheniensium ateque Thebanorum wurde ihm lediglich von dem Chronisten Alberich von Trois Fontaines angedichtet welcher in der franzosischen Heimat die Eroberung Athens durch die Kreuzfahrer in seiner Chronik uberschwanglich vermerkte Im Jahr 1207 vermittelte Otto die Ehe Kaiser Heinrichs mit einer Tochter von Bonifatius von Montferrat Dieser fiel wenig spater im Kampf gegen die Bulgaren womit Otto in ein unklares Lehnsverhaltnis geriet Denn im Konigreich Thessalonike ubernahmen lombardische Regenten die Macht denen zu huldigen Otto sich weigerte Stattdessen erkannte er nun den Kaiser als seinen direkten Lehnsherren an Zu Beginn des Jahres 1208 fielen die Lombarden unter Alberto Pallavicini in seinen Herrschaftsbereich ein und besetzten Theben und anschliessend die Kadmeia Kaiser Heinrich berief eilends in Ravennika ein Parlament zusammen an dem die Lombarden demonstrativ nicht teilnahmen Mit einem vereinten Heer schlossen Otto und der Kaiser diese in der Kadmeia ein und zwangen sie zur Aufgabe Die Kadmeia wurde daraufhin dem Kaiser ubergeben und Otto wurde Theben zuruckerstattet Die Lombarden aber wurden mit Euboa Negroponte entschadigt das es noch zu erobern galt Danach unterstutzte Otto seinen Verbundeten Gottfried I von Villehardouin Furst von Achaia bei der Eroberung von Akrokorinth Argos und Nauplia im Jahr 1212 Die letztgenannten beiden Stadte erhielt Otto aus Dank als Lehen Achaias 1214 erhielt er vom Papst Livadia als kirchliches Lehen Am 2 Mai 1210 hatte Otto auf dem zweiten Parlament in Ravennika das dort ausgehandelte Konkordat mit dem Papst anerkannt welches das Verhaltnis zwischen Klerus und weltlichen Herren in Griechenland regelte Dennoch geriet er standig in Konflikte mit der Kirche die ihm eine unrechtmassige Bereicherung an Kirchengut vorwarf 1218 wurde vom lateinischen Patriarchen von Konstantinopel das Interdikt uber Athen ausgesprochen 1220 folgte sogar die Exkommunikation gegen Otto durch einen papstlichen Legaten 1225 kehrte er in seine Heimat zuruck und uberliess die Herrschaft Athen seinem Sohn Guido I de la Roche Zunachst liess er sich in der Burg Ray nieder Seine letzten Lebensjahre verbrachte er zuruckgezogen im Familienkloster Bellevaux nahe der Stammburg in Rigney Nach seinem Tod wurde er in der der Klosterkirche angegliederten Familienkapelle bestattet Seine Grabplatte wurde nach der franzosischen Revolution in die Kirche von Seveux gebracht wo sie bis heute erhalten ist U a die Festung Chorizas wird Otto zugeschrieben Familie BearbeitenOtto heiratete seine Kusine Isabelle Elisabeth de Ray Tochter von Guy Seigneur de Ray Sie hatten eine Tochter Margarete 1252 Graf Heinrich I von Vaudemont um 1232 1278 Siehe auch Haus La RocheLiteratur BearbeitenFerdinand Gregorovius Geschichte der Stadt Athen im Mittelalter Von der Zeit Justinian s bis zur turkischen Eroberung 2 Bande Cotta Stuttgart 1889 Digitalisat Bd 1 Digitalisat Bd 2 zahlreiche Ausgaben Gunter Prinzing la Roche In Lexikon des Mittelalters Band 7 Planudes bis Stadt Rus Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2002 ISBN 3 423 59057 2 Sp 921 Gerald Barbet Othon de La Roche Chroniques sur l etonnante histoire d un chevalier Comtois devenu Seigneur d Athenes Fortis Besancon 2012 ISBN 978 2 9539227 1 4 Weblinks Bearbeitenmittelalter genealogie de Foundation for Medieval GenealogyVorgangerAmtNachfolger Grossherr von Theben und Athen nbsp 1205 1225Guido I de la RocheNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 Februar 2022 PersonendatenNAME Otto de la RocheALTERNATIVNAMEN Othon de la RocheKURZBESCHREIBUNG Herzog von AthenGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 1234STERBEORT Ray sur Saone Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto de la Roche amp oldid 231682303