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Georg Martinuzzi OSPPE kroatisch Juraj Utjesinovic Martinusevic ungarisch Gyorgy Utjesenovic bekannt auch als Frater Gyorgy Bruder Georg 1482 in Kamicak Dalmatien 17 Dezember 1551 auf Schloss Winzendorf war ein kroatisch ungarischer Kleriker und Staatsmann zur Zeit der Renaissance Kardinal Martinuzzi 1551 Gemalde aus der Barockzeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und fruhe Jahre 1 2 Kirchliche und politische Laufbahn 2 Begrabnis und Prozess 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und fruhe Jahre Bearbeiten Er war der Sohn des kroatischen Gutsbesitzers Gregor Utjesinovic der im Kampf gegen die Turken fiel Seine Mutter war eine Venezianerin aus der Patrizierfamilie der Martinuzzi sein Onkel war Giacomo Martinuzzi Bischof von Skradin in Dalmatien Im Gedenken an sie nahm er den Nachnamen Martinuzzi an Sein Vorname wird ferner als Juraj angegeben sein Nachname wird angegeben als Utiesenovic Utyeszenics Utissenoviski Utjesinovic Wisenowiski oder Martinuzius lateinisch Er selbst zeichnete fur gewohnlich als Frater Georgius in der ungarischen Geschichtsschreibung wird er als Frater Gyorgy oder kurz als der Frater bezeichnet Im Alter von acht Jahren kam er 1490 an den Hof des Herzogs Janos Corvin und wurde dort erster Page und Kammerdiener des Herzogs Er blieb zwolf Jahre dort bis er in den Dienst der Familie Zapolya trat und kurze Zeit unter Johann Zapolya kampfte Ein Monch der Pauliner hatte ihn Lesen und Schreiben gelehrt so gab er die militarische Laufbahn auf und trat 1510 im Kloster St Laurentius nahe Buda diesem Orden bei spater studierte er Philosophie und Theologie Kirchliche und politische Laufbahn Bearbeiten nbsp WappenGeorg Martinuzzi wurde Prior des Paulinerklosters in Tschenstochau spater stand er dem Kloster in Sajolad bei Erlau im nordlichen Ungarn vor Im Jahr 1527 suchte ihn der neugekronte Konig von Ungarn Janos Zapolya in diesem Kloster auf als er nach seiner Niederlage gegen Konig Ferdinand von Bohmen nach Polen floh und bat ihn um Hilfe Frater Gyorgy sammelte die Unterstutzer Konig Johanns erreichte finanzielle Unterstutzung durch die Grossen des Konigreiches und stellte eine Armee auf die 1529 unter dem Kommando von General Ravay die Truppen Ferdinands bezwang Der Konig ernannte ihn im selben Jahr zum koniglichen Berater und Schatzmeister Im Jahr 1534 wurde Georg Martinuzzi durch Konig Janos zum Bischof von Nagyvarad ernannt Da er vom Papst erst funf Jahre spater prakonisiert wurde liess er das Bistum durch Weihbischofe leiten 1536 wurde er Bischof von Csanad 1538 schloss er mit Konig Ferdinand den Vertrag von Nagyvarad durch den Janos der Konigstitel und die Herrschaft uber den grossten Teil Ungarns zuerkannt wurde wobei Ferdinand zu dessen Nachfolger berufen blieb Am 30 Mai 1539 ubernahm er den Bischofssitz von Nagyvarad Konig Janos starb am 21 Juli 1540 und widerrief auf dem Sterbebett den Vertrag von Nagyvarad zugleich vermachte er die Krone Ungarns seinem erst neun Tage alten Sohn Johann Sigismund Zapolya testamentarisch wurden Georg Martinuzzi und Peter Petrovich vom verstorbenen Konig zum Vormund des Sauglings eingesetzt Die beiden proklamierten Janos Zsigmond als Konig Sultan Suleyman I versprach den jungen Konig anzuerkennen Jedoch eroberte der Sultan 1541 Buda die Hauptstadt Ungarns Bischof Martinuzzi Vormund des jungen Konigs und Regent gelang es Siebenburgen als unabhangiges Furstentum unter der Suzeranitat des Osmanischen Reiches zu erhalten Er anderte dann seine Politik und versuchte 1545 mit Ferdinand eine gemeinsame Front gegen die Turken zu errichten Der Vertrag wurde auf dem Landtag von Klausenburg 1551 bestatigt nachdem Georg Martinuzzi die Koniginmutter Isabella und den jungen Konig uberzeugt hatte zuruckzutreten und fuhrte zur Wiedervereinigung Ungarns unter den Habsburgern Fur Martinuzzi brachte dies den Metropolitansitz von Esztergom sowie den Kardinalstitel ein Die Bischofsweihe hatte er bereits 1548 durch Franciscus Josephich den Bischof von Senj empfangen nbsp Die Ermordung des Kardinals George Martinuzzi von Gefolgsleuten des kaiserlichen Generals Castaldo am 16 Dezember 1551 Am 12 Oktober 1551 wurde Georg Martinuzzi durch Papst Julius III zum Kardinalpriester erhoben und erhielt die Erlaubnis seinen weissen Habit anstelle des Purpur der Kardinale zu tragen die Weltpriester waren er starb jedoch bevor er den Kardinalshut und eine Titelkirche entgegennehmen konnte 1551 hatten die Turken Csanad und weitere Orte eingenommen Daraufhin vereinigten Kardinal Martinuzzi sowie die kaiserlichen Generale Giovanni Battista Castaldo Markgraf von Cassiano und Sforza Pallavicini ihre Truppen gegen den gemeinsamen Feind Ein Schreiben des Kardinals das die Turkengefahr betonte wurde im Konsistorium vom 16 November 1551 verlesen Um einen Angriff der Turken zu verzogern schlug Martinuzzi im Dezember 1551 insgeheim dem Sultan die Zahlung von Tribut vor Seine geheimen Kontakte erregten jedoch das Misstrauen Castaldos der ihn Konig Ferdinand gegenuber des Hochverrats beschuldigte 1 und um die Erlaubnis bat den Kardinal sofern erforderlich auszuschalten 2 Der Konig stimmte dem zu Martinuzzis Sekretar Marco Aurelio Ferrari wurde hierzu angeworben Am 17 Dezember 1551 in Schloss Winzendorf stach der Sekretar auf seinen Herrn ein wahrend dieser einen Brief las jedoch war der 69 Jahrige noch zu Gegenwehr in der Lage so dass er schliesslich von Pallavicini und dessen Soldaten getotet wurde Begrabnis und Prozess BearbeitenSein Grab befindet sich in der katholischen Kathedrale in Alba Iulia 1553 fand in Wien ein Prozess wegen Mord an Georg Martinuzzi statt der vom Nunzius Girolamo Martinengo gefuhrt wurde Der Arzt Giorgio Biandrata der in Siebenburgen tatig gewesen war wurde gerufen um an diesem Prozess auszusagen 3 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Utiesenovic Georg In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 49 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1884 S 160 162 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons George Martinuzzi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Martinuzzi O S P P E Gyorgi In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 3 Oktober 2017 Eintrag zu Gyorgi Martinuzzi auf catholic hierarchy org abgerufen am 3 Oktober 2017 Johann Peter Kirsch George Martinuzzi In Catholic Encyclopedia Band 9 Robert Appleton Company New York 1910 Sturz und NeubeginnEinzelnachweise Bearbeiten Arnold Huttemann Ein flandrischer Arzt des 16 Jahrhunderts in Siebenburgen und Osterreich In Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1958 S 55 59 ooegeschichte at PDF 4 4 MB Bela Kopeczi Hrsg Kurze Geschichte Siebenburgens Erdely rovid tortenete Akademie Verlag Budapest 1990 ISBN 963 05 5667 7 Antonio Rotondo BIANDRATA Giovanni Giorgio In Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 10 Rom 1968 Normdaten Person GND 119043106 lobid OGND AKS LCCN n89658086 VIAF 39435999 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martinuzzi GeorgALTERNATIVNAMEN Gyorgy Utjesenovic Vater GeorgiusKURZBESCHREIBUNG ungarischer Staatsmann KardinalGEBURTSDATUM 1482GEBURTSORT Kamicak DalmatienSTERBEDATUM 17 Dezember 1551STERBEORT Winzendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Martinuzzi amp oldid 232275502