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Holstein ist der Name eines zunachst mecklenburgischen spater auch schleswig holsteinischen und danischen Adelsgeschlechts Zwei danische Zweige wurden im 18 Jahrhundert in den Grafenstand erhoben Wappen derer von HolsteinDie Familie ist nicht zu verwechseln mit den regierenden Grafen von Schauenburg und Holstein oder mit dem mahrischen Adelsgeschlecht Holstejn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Standeserhebungen 2 1 Holstein Holsteinborg 2 2 Holstein Ledreborg 3 Wappen 3 1 Historische Wappenbilder 4 Vertreter 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Stammvater des Geschlechts gilt Heinrich Holstein Hinricus Holtsatus der wohl aus Holstein stammte und im Gefolge des Fursten Borwin I von Mecklenburg am 24 Juni 1218 bei der Bewidmung der Stadt Rostock und am 7 Juni 1222 bei der Stiftung des Klosters Tempzin vorkommt Die Familie ist wappen und stammverwandt mit den Kruse auf der nahegelegenen Burg Varchow Mollenhagen 1 nbsp Herrenhaus AnkershagenVermutlich seit der Zeit um 1200 besass die Familie die Burg Ankershagen bei Penzlin Westlich dieser Burg entstand vor 1551 ein Herrenhaus das sogenannte Alte Haus das vermutlich zwischen 1550 und 1570 im Stil der Renaissance umgebaut bzw durch einen Neubau das Neue Haus heutiges Herrenhaus Ankershagen erganzt wurde Die Familie musste ihr Stammgut im 17 Jahrhundert verpfanden und spater aufgeben 1523 gehorten die Herren von Holstein zu den Mitunterzeichnern der Union der Landstande Spater besass die Familie umfangreichen Grundbesitz in Mecklenburg und Vor pommern Es entstanden die Linien zu Furstenberg Mollenhagen und Klink Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich 19 Eintragungen von Tochtern der Familien von Holstein von 1696 bis 1854 aus Mollenhagen Ankershagen Gross und Klein Luckow Wismar und Schwerin zur Aufnahme in das dortige adelige Damenstift Von zwei Konventualinnen hangen Wappenschilder mit Ordensstern auf der Nonnenempore in der Klosterkirche Vorhanden ist noch die Grabplatte der Konventualin Maria Eleonora von Holstein die 45 Jahre im Kloster Dobbertin lebte Der Verfall des Vermogens der Familie 2 im 17 Jahrhundert im Gefolge des Dreissigjahrigen Krieges bewog wie auch bei anderen mecklenburgischen Familien mehrere Vertreter des Geschlechts in danische Dienste zu treten Adam Christoph von Holstein 1631 1690 aus der Linie Furstenberg wurde Oberst in danischen Diensten Er heiratete 1663 Catharina Christina von Reventlow eine Schwester von Friedrich von Reventlow Von den 16 Kindern des Paares erreichten sechs Sohne das Erwachsenenalter und begrundeten die meisten schleswig holsteinisch danischen Linien des Geschlechts Das Geschlecht kam in Danemark zu grossem Grundbesitz und hohem Ansehen Es stellte mehrere Kanzler und im 19 Jahrhundert mit Ludvig Holstein Holsteinborg und Ludvig Holstein Ledreborg zwei Ministerprasidenten Danemarks In Holstein war es im 18 und 19 Jahrhundert im Besitz von Gut Waterneverstorf in Danemark besitzt es bis heute Schloss Holsteinborg und Schloss Ledreborg 1969 erwarb der danische Diplomat Christian Frederik Per von Holstein das Castello di Scipione in der Lombardei einen der fruheren Stammsitze der Familie seiner Frau Maria Luisa geborenen Marchesa Pallavicini Standeserhebungen BearbeitenHolstein Holsteinborg Bearbeiten nbsp Schloss HolsteinborgHolsteinborgUlrich Adolph von Holstein 1664 1737 ein Sohn von Adam Christoph von Holstein 1631 1690 auf Netzeband und Buchholtz wurde zunachst mit koniglich danischem Diplom vom 4 September 1700 mit der Baronie Fuhrenthal Fyrendal Fyrendal Sogn auf Seeland belehnt 1707 erwarb er von der Familie Trolle das Gut Trolholm das ursprunglich Braade geheissen und seit 1562 den Trolles gehort hatte er benannte es um in Holsteinborg Holsteinborg Sogn Mit koniglich danischem Diplom vom 1 Januar 1708 wurde er mit dem Pradikat zu Holsteinburg Holstenborg in den danischen Lehnsgrafenstand erhoben Schloss Holsteinborg gehort bis heute den Lehnsgrafen Holstein Holsteinborg Waterneverstorf nbsp Herrenhaus Waterneverstorf Ostholstein1776 fiel durch Erbschaft von der Familie Blome das Gut Waterneverstorf in Ostholstein an die Holsteinborger Linie In ihrer Zeit entwickelte sich Neverstorf zu einem kulturellen Zentrum Holsteins und auf dem Gut wurden Gaste wie Matthias Claudius und Friedrich Gottlieb Klopstock oder Hans Christian Andersen empfangen 1897 starb die Neverstorfer Linie der Grafen Holstein Holsteinborg aus und das Gut ging durch einen Erbvertrag an die Grafen Waldersee denen es bis heute gehort Holstein Ledreborg Bearbeiten Johan Ludvig von Holstein aus der Mollenhagener Linie erwarb 1739 das danische Gut Ledreborg auf der Hauptinsel Seeland und erbaute dort anschliessend das barocke Schloss Ledreborg Er wurde mit Diplom vom 31 Marz 1750 mit dem Pradikat zu Lethraburg Ledreborg in den danischen Lehnsgrafenstand erhoben Schloss Ledreborg blieb bis heute im Besitz der Lehnsgrafen Holstein Ledreborg Die Linie wechselte zur katholischen Konfession Knud Graf von Holstein Ledreborg 1919 2001 heiratete 1951 Prinzessin Marie Gabrielle von Luxemburg 1925 2023 eine der Schwestern des fruheren Grossherzogs Jean Von ihren sieben Tochtern erbte die vierte Silvia Knudsdatter Komtesse Holstein Ledreborg den Besitz sie ist seit 1979 mit John Munro of Foulis verheiratet Wappen BearbeitenDie Holstein fuhrten auf den alten Siegeln einen langsgeteilten Schild in dessen rechter Halfte ein Flugel in der linken Halfte eine ganze und eine halbe Rose stehen Der Helm tragt gewiss als uraltes Gnadenzeichen der mecklenburgischen Fursten einen Stierkopf zwischen dessen Hornern der Flugel aus dem Schild steht In neueren Zeiten ist die Stellung umgekehrt geworden indem die Rosen in der rechten Halfte der Flugel in der linken Halfte steht 3 Das gespaltene Stammwappen zeigt heute rechts in Silber oben eine rote goldenbesamte Rose unten eine halbe rote Rose am Spalt links am Spalt in Rot einen silbernen Adlerflugel Auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein vorwarts gekehrter gekronter schwarzer Buffelkopf mit schwarzen mit goldenen Balken belegten Hornern dazwischen der silberne Flugel 4 Historische Wappenbilder Bearbeiten nbsp Siegel des Heine Holstein 1320 nbsp Wappen in Danmarks Adels Aarbog 1885Vertreter BearbeitenJohann von Holstein zu Mollenhagen Speck und Gross Luckow 1618 1675 Gutsbesitzer Johann Georg von Holstein 1662 1730 danischer Geheimer Rat und Oberlanddrost Johan Ludvig von Holstein 1694 1763 Kanzler von Danemark Christian Frederik Graf Holstein Ledreborg 1735 1799 Carl von Holstein 1700 1763 danischer Amtmann und Diplomat Frederik Vilhelm von Holstein 1703 1767 danischer Amtmann Georg Frederik von Holstein 1717 1772 danischer Amtmann Adam Christoph von Holstein auf Netzeband und Buchholtz 1631 1690 Ulrich Adolph von Holstein 1664 1737 Kanzler von Danemark Frederick Conrad von Holstein Holsteinborg 1704 1749 danischer Generalleutnant Heinrich von Holstein Holsteinborg 1748 1796 Friedrich Adolph Graf Holstein Holsteinborg 1784 1836 Ludvig Graf Holstein Holsteinborg 1815 1892 danischer Politiker Heinrich Christoph von Holstein 1786 1842 auf Waterneverstorf schleswig holsteinischer Gutsbesitzer Lubecker Domherr Mitglied der Holsteinischen Standeversammlung Conrad von Holstein 1825 1897 Gutsbesitzer und Reichstagsabgeordneter Christian Ditlev von Holstein 1707 1760 danischer Offizier Ulrich Adolph von Holstein Regierungsprasident 1731 1789 danischer Regierungsprasident Ditlev von Holstein 1669 1721 danischer Offizier Conrad von Holstein 1711 1784 danischer Offizier Henning Friedrich von Holstein 1694 1749 auf Ballin kgl danischer Oberstleutnant Joachim Friedrich von Holstein 1745 1797 auf Milmersdorf Friedrich Stephan von Holstein 1776 1820 auf Wittenhagen August Friedrich von Holstein 1800 1863 auf Karlstein Friedrich August von Holstein 1837 1909 Diplomat die Graue EminenzDietrich Friedrich von Holstein 1758 1840 mecklenburgischer Offizier Julius Joachim Franz von Holstein 1814 1888 mecklenburgischer General Chef des Militardepartement 1881 bis 1888 Franz von Holstein 1826 1878 Komponist Ludvig Graf Holstein Ledreborg 1839 1912 danischer Politiker August von Holstein 1847 1903 preussischer GeneralleutnantLiteratur BearbeitenGustav von Lehsten Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1755 1864 S 111 112 Georg Christian Friedrich Lisch Die stammverwandten Familien von Holstein und Kruse In Mecklenburgische Jahrbucher 29 1864 S 263 273 Volltext Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 4 Graffen Kalau v Kalheim Leipzig Voigt 1863 S 453f Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band V Band 84 der Gesamtreihe S 328 330 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1984 ISSN 0435 2408 Genealogisches Taschenbuch der Ritter u Adels Geschlechter 1879 Vierter Jahrgang S 207f Genealogisches Reichs und Staats Handbuch auf das Jahr 1805 S 625ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Holstein norddeutsch danisches Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen der Holstein in Wappen danischer holsteinischer und anderer adliger Familien Literatur uber Familien von Holstein in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Siehe Lisch Lit Siehe Friedrich Schlie Die Kunst und Geschichts denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Band 5 Die Amtsgerichtsbezirke Teterow Malchin Stavenhagen Penzlin Waren Malchow und Robel Schwerin 1902 S 292 nach Lisch siehe Lit nach Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band V S 328 330 Limburg Lahn 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holstein norddeutsch danisches Adelsgeschlecht amp oldid 231750390