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Die Durazzo waren eine bedeutende Familie der Republik Genua zur Zeit der Renaissance und des Barock Familienwappen der Durazzo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Dogen von Genua aus der Familie Durazzo 3 Wappen 4 LiteraturGeschichte BearbeitenErstes nachgewiesenes Mitglied der Familie war ein Giorgio da Durazzo der aus dem albanischen Durres italienisch Durazzo geflohen war und in Genua 1389 registriert wurde Die Hafenstadt Durazzo hatte seit 1271 mit Unterbrechung von 1318 bis 1365 dem Konigreich Neapel gehort Im Oktober 1388 hatten die Osmanen die bereits das Umland kontrollierten einen neuen Angriff auf die Stadt unternommen im Februar 1389 kam ein venezianisches Kontingent als Truppenhilfe in die umkampfte Stadt Giorgio wurde auf der Flucht in Messina von einem Genuesen versklavt und nach Genua gebracht Dort etablierte sich die Familie und kam bald durch Handel und die Seidenverarbeitung zu Reichtum Nach vier Generationen wurde Giovanni Durazzo der einige offentliche Amter ausubte 1528 ins Patriziat der Republik Genua aufgenommen in das sogenannte Albergo dei Nobili die Vereinigung der fuhrenden Familien Sein Sohn Giacomo 1503 1579 wurde 1573 zum ersten von neun Genueser Dogen der Familie gewahlt die Dogen von Genua amtierten seit 1528 nur fur jeweils zwei Jahre Die Wahl Giacomos kam zustande weil nach dem Tod des Machthabers Andrea Doria 1560 die rivalisierenden alten und neuen Patrizierfamilien eine alternierende Besetzung des Amts des Staatsoberhaupts vereinbart hatten und 1573 ein neuer Kandidat an der Reihe war mit dem aber die alten Familien leben konnten Giacomo Durazzo galt als gemassigter Vertreter der neuen Familien und wurde daher als Kompromisskandidat gewahlt nbsp Die Burg von GabianoDie Familie pflegte besonders nahe Kontakte zum alten Genueser Patriziergeschlecht der Grimaldi und suchte ihre Bedeutung in zahlreichen Palast und Villenbauten in und um Genua zu manifestieren Bis ins 18 Jahrhundert stieg die Familie in den engsten Kreis der genuesischen Oligarchie auf Agostino Durazzo erhielt 1622 von Herzog Ferdinando Gonzaga zur Begleichung von Schulden die Burg Gabiano uberschrieben er und seine Nachfahren fuhrten fortan den Titel Markgrafen von Gabiano Die Burg blieb bis ins 19 Jahrhundert im Besitz der Familie und gehort noch heute deren Erben den Marchesi Cattaneo Adorno Von den zwecks Erhaltung des Familienvermogens fur den Klerus bestimmten Mitgliedern wurden einige in ihrer Heimatstadt zu Bischofen und zwei zu Kardinalen Stefano Durazzo und Marcello Durazzo Die Durazzo engagierten sich zur Imagepflege im sozialen Bereich und fur die Kunste so stifteten sie ein Kolleg zur Ausbildung verarmter Adliger legten eine umfangreiche Druckgraphik Sammlung an und forderten das Theater Als Wohnsitz erwarben die Durazzo 1677 von der Familie Balbi deren Palazzo den spateren Palazzo Reale und bauten ihn zu einem eindrucksvollen Ensemble mit Garten und Theater um 1823 verkauften sie ihn an das konigliche Haus Savoyen das ihn zu seiner Residenz in Genua machte Der Doge Cesare Durazzo erbaute 1664 den Palazzo Durazzo Cattaneo Adorno in der Via del Campo der Genueser Altstadt der Palast blieb bis ins 19 Jahrhundert in Familienbesitz und gehort heute noch den Erben aus der Familie Cattaneo Adorno Als Sommersitz wurde 1678 die Villa Durazzo in Santa Margherita Ligure erbaut 1821 kam sie an die gefurstete Genueser Patrizierfamilie Centurione und dient heute fur Kulturveranstaltungen der Stadt 1710 erwarben die Durazzo ebenfalls von den Balbi den Palazzo Durazzo Pallavicini in der Via Balbi in der Altstadt von Genua Auch in Florenz erwarben die Durazzo im 19 Jahrhundert einen Palazzo in der Via de Servi 38 nbsp Palazzo Reale Genua nbsp Palazzo Durazzo Cattaneo Adorno nbsp Villa Durazzo in Santa Margherita Ligure nbsp Palazzo Durazzo Pallavicini Genua nbsp Graf Giacomo Durazzo 1717 1794 Giacomo Durazzo 1717 1794 genuesischer Botschafter in Wien und spater Generalintendant der Genueser Theater ist als Forderer der Gluckschen Opernreform und des jungen Mozart in die Musikgeschichte eingegangen Die Linie der Marchesi di Gabiano starb mit Giacomo Filippo Durazzo III 1729 1812 im Mannesstamm aus Er trug eine grosse Bibliothek zusammen und grundete ein Naturkundemuseum Seine Tochter Clelia Durazzo 1760 1837 schuf um 1794 auf ihrem etwa 10 km von Genua entfernten Landsitz der Villa Durazzo Pallavicini in Pegli einen eklektischen englischen und botanischen Landschaftsgarten der noch existiert Giardino botanico Clelia Durazzo Grimaldi Da sie und ihr Mann Giuseppe Grimaldi keine Kinder hatten fielen die Villa in Pegli und die Burg Gabiano an ihren entfernten Neffen den Senator Ignazio Alessandro Pallavicini Conte di Montaldo und Marchese di Morbello 1800 1871 Dessen einzige Tochter Teresa heiratete Marcello Durazzo den letzten Vertreter der Genueser Hauptlinie auch bezeichnet als die Durazzo del Palazzo reale Da sie kinderlos blieben vererbten sie ihren Besitz an den Neffen Giacomo Filippo Pallavicini der den Namen Durazzo Pallavicini annahm als dieser 1921 ebenfalls kinderlos starb stiftete seine Witwe Matilde geb Prinzessin Giustiniani die Villa 1928 der Stadt Genua mit der Auflage ein Museum einzurichten und den Landschaftsgarten zu erhalten Die Villa enthalt seither bis heute das Museum fur Ligurische Archaologie Die Burg von Gabiano vererbte sie ihrem Neffen dem Marchese Giacomo Cattaneo Adorno der sie heute besitzt nbsp Villa Durazzo Pallavicini in Pegli nbsp Dianatempel im Garten der Villa Durazzo PallaviciniDogen von Genua aus der Familie Durazzo BearbeitenGiacomo Grimaldi Durazzo 1573 1575 Pietro Durazzo 1619 1621 Giovanni Battista Durazzo 1639 1641 Cesare Durazzo 1665 1667 Pietro Durazzo 1685 1687 Vincenzo Durazzo 1709 1711 Stefano Durazzo 1734 1736 Marcello Durazzo 1767 1769 Girolamo Luigi Durazzo 1802 1805 erster und einziger Doge der Ligurischen RepublikWappen BearbeitenDas Wappen der Durazzo zeigt drei silberne Querbalken in Rot im Schildhaupt drei goldene Lilien auf blauem Grund Literatur BearbeitenMatteo Sanfilippo Durazzo In Volker Reinhardt Hrsg Die grossen Familien Italiens Kroners Taschenausgabe Band 485 Kroner Stuttgart 1992 ISBN 3 520 48501 X S 239 ff Angela Valenti Durazzo I Durazzo da schiavi a dogi della Repubblica di Genova Roccafranca Brescia Massetti Rodella 2004 ISBN 88 8486 108 X Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Durazzo Adelsgeschlecht amp oldid 235529435