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Orsini Rosenberg auch von Orsini und Rosenberg ist der Name eines uradeligen osterreichischen Adelsgeschlechts das in der Gegend um Graz in der Steiermark seinen Ursprung hatte Sie entstammten einer Linie der edelfreien von Thal bzw von dem Graben welche im 13 Jahrhundert das Schloss Alt Grabenhofen besassen 1 und in weiterer Folge den Namen des dort gelegenen Rosenberges annahmen Das Geschlecht Orsini Rosenberg wird als Grafen und Fursten zum Hochadel gezahlt Wappen der Fursten von Orsini und Rosenberg 1790 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Abstammung 1 2 Abstammungslegenden 1 2 1 Orsini aus Rom 1 2 2 Rosenberg aus Bohmen 1 3 Reichsgrafen und Reichsfursten 1 3 1 Liste der Fursten 2 Wappen 3 Bedeutende Personen 4 Besitztumer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAbstammung Bearbeiten nbsp Grabner StammwappenDer erste urkundlich erwahnte Vertreter ist laut dem Genealogischen Handbuch des Adels Konrad ab dem Roesenperg der identisch oder nah verwandt ist mit Konrad II vom Graben aus dem Geschlecht der Herren von Graben 2 Diese erste Urkunde datiert aus 1322 und befindet sich im Steiermarkischen Landesarchiv in Graz 3 Die Familie hiess demnach seit 1322 zunachst Rosenberg auch Rosenberger oder Rosenberger von Rosenberg nach dem nahe ihrem Stammsitz Schloss Alt Grabenhofen gelegenen Rosenberg bei Graz Konrad ab dem Rosenberg und seine Nachkommen die Rosenberger oder auch Rosenberger von Rosenberg fuhrten das Schraglinksbalkenwappen der Herren von Graben weiter um hernach ein Rosenwappen anzunehmen 4 Die Rosenberger siegelten letztmals durch Rudlein Rosenberger am 6 Mai 1383 mit dem Schraglinksbalken Wulfing Rosenberger siegelte am 7 Januar 1401 als erster mit dem neuen Stammwappen einer funfblattrigen gesturzten Rose Aufgrund der Nachbarschaft der Stammsitz und des identen Wappen mit der Rose durften auch die spateren Grafen und Fursten Trauttmansdorff den Rosenberger entsprossen sein 5 Die Von Graben waren naturliche Nachkommen der Meinhardiner Die gleichfalls von den Graben aus Krain abstammende Familie der Grafen Lamberg fuhrt dasselbe gespaltene Wappen Es ist unklar ob es sich bei diesen Familien um eine Stammesgemeinschaft eine Abstammung voneinander oder um das von beiden Geschlechtern ubernommene Wappen eines gemeinsamen Lehensherren handelt 6 Abstammungslegenden Bearbeiten Orsini aus Rom Bearbeiten nbsp Wappen der Rosenberger vom Rosenberg aus dem Jahr 1575 das dem der romischen Orsini nachempfunden ist Die Rosenberger benannten sich am 31 Juli 1683 in Ursini Rosenberg um wenig spater dann in von Orsini und Rosenberg beziehungsweise Orsini Rosenberg Mit der Erlaubnis zum Tragen des Namens Orsini sollte die angebliche Verwandtschaft zum uralten romischen Adelsgeschlecht der Fursten Orsini untermauert werden Seitdem wird als Ahnherr ein Vitellus Ursini 1122 genannt diese Verwandtschaft ist jedoch ausserst unwahrscheinlich Auch das Orsini sche Wappen wurde in Teilen ubernommen Rosenberg aus Bohmen Bearbeiten Ebenso wenig belegt werden kann auch die Verwandtschaft zu dem witigonischen Familienzweig des nur zufallig namensgleichen sehr bedeutenden bohmischen Adelsgeschlechts derer von Rosenberg mit Stammhaus auf der bohmischen Burg Rosenberg das 1611 mit Peter Wok von Rosenberg erloschen ist Bereits die angebliche Abkunft dieser bohmischen Rosenberger von den romischen Orsini war dadurch zustande gekommen dass Ulrich II von Rosenberg eine fiktive genealogische Abkunft von den Fursten Orsini konstruierte die 1469 1481 von drei Mitgliedern dieser Familie bestatigt wurde Anknupfungspunkt durfte wohl die zufallige Tatsache gewesen sein dass die romischen Orsini unter anderem eine Rose im Wappen fuhren Die Legende wurde nach 1594 von dem Rosenberger Hofchronisten und Archivar Vaclav Brezan in seinen Monumenta Rosenbergica nochmals aufgegriffen und dadurch verbreitet Da Brezan die Rosenberg Chronik und weitere Veroffentlichungen anhand der ihm vorliegenden Archivalien verfasste und ihm die Falschungen nicht bekannt waren erhalt der aus der Chronik stammende Summarische Auszug aus dem Jahre 1609 ebenfalls zahlreiche Irrtumer die u a auf die Verwendung der gefalschten Urkunden zuruckgefuhrt werden konnen Erst in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts wahrend der Regentschaft Wilhelms von Rosenberg fugten die bohmischen Rosenberger Bestandteile des Wappens der romischen Orsini dem ihren hinzu In der unteren Halfte drei schrage Streifen mit Baren hinter einem Schildtrager Die steirischen Rosenberger von Rosenberg die aufgrund ihrer Abstammung von den Herren von Graben ein ahnliches Stammwappen mit den drei Streifen wie die bohmischen fuhrten hangten sich erst 1684 an diese Abstammungslegende der bereits 1611 erloschenen mit ihnen nicht verwandten bohmischen Grafen von Rosenberg an und liessen sich den Namen Grafen von Ursini und Rosenberg genehmigen Nach aktuellen Quellen wird die steirische Familie jedoch als ein Zweig des uradeligen steirischen Geschlecht der Herren von Graben angesehen 7 Reichsgrafen und Reichsfursten Bearbeiten nbsp Furst Franz Xaver Wolfgang von Orsini Rosenberg 1723 1796 nbsp Furst Franz Seraph von Orsini Rosenberg 1761 1832 Feldmarschall Die steirischen Rosenberg waren ursprunglich Ritter und blieben dies auch bis in das Jahr 1633 als Johann Andreas von Rosenberg 1600 1667 von Kaiser Ferdinand II der erblandisch osterreichische Freiherrnstand als Rosenberger von Rosenberg Freiherr auf Lerchenau mit Datum 2 August 1633 erteilt wurde Dessen Nachfolger Kaiser Ferdinand III beforderte denselben als Burggrafen zu Klagenfurt am 8 Oktober 1648 mit Wohlgeboren in den erblandisch osterreichischen Grafenstand Seine Sohne die Bruder Georg Nicolaus 1623 1695 und Wolfgang Andreas von Rosenberg 1626 1695 wurden am 29 Mai 1681 von Kaiser Leopold I in den erblichen Reichsgrafenstand erhoben Sie erhielten die erblandisch osterreichische Genehmigung zur Annahme des Namens Grafen von Ursini und Rosenberg 6 Juli 1684 zu Linz den Niederosterreichischer Herrenstand 1687 und das Bohmische Inkolat am 7 Januar 1695 Franz Xaver Wolfgang 1726 1795 erhielt von Kaiser Leopold II am 9 Oktober 1790 in Frankfurt am Main den Reichsfurstenstand in Primogenitur mit Hochgeboren Die Nachgeborenen fuhrten den Namen Graf bzw Grafin von Orsini und Rosenberg Seit der Grundung am 18 April 1861 gehorte das Familienoberhaupt als erbliches Mitglied dem Herrenhaus des osterreichischen Reichsrats an 8 Liste der Fursten Bearbeiten Nur in einem Fall wurde der Furstentitel nicht vom Vater an den altesten Sohn weitergegeben sondern an den nachsten mannlichen Verwandten Franz Xaver Wolfgang Furst von Orsini Rosenberg 1726 1795 Franz Seraphicus Furst von Orsini Rosenberg 1761 1832 Cousin 2 Grades des Vorherigen Ferdinand Furst von Orsini Rosenberg 1790 1859 Heinrich Furst von Orsini Rosenberg 1848 1929 Chefs des Hauses nach dem Adelsaufhebungsgesetz 1919 Heinrich Furst von Orsini Rosenberg 1848 1929 Johannes Andreas Orsini Rosenberg 1893 1932 Heinrich Orsini Rosenberg 1925 2011 Johannes Orsini Rosenberg 1949 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von Orsini und Rosenberg 1681 nbsp Furst Franz Xaver Wolfgang von Orsini Rosenberg 1793 nbsp Ruckseite des Thalers mit Familienwappen 1681 Quadrierter Schild mit Mittelschild Im silbernen Mittelschild eine rubinfarbene funfblattrige Rose mit grunen Spitzen zwischen jedem Blatte Stammwappen 1 In Silber ein schwarzer mit drei silbernen Munzen belegter schraglinker Balken 2 der Lange nach von Silber und Rot geteilt mit einer Rose von gewechselten Tinkturen 3 in Gold ein roter sechseckiger Stern 4 von Rot und Silber schragrechts geteilt mit einem schraglinks liegenden an beiden Enden wie ein Kleeblatt gestalteten Toreisen von gewechselten Tinkturen Auf dem Schild ruht die Grafenkrone daruber stehen funf Helme von welchen der rechte zweite und linke gekront sind Der rechte Helm tragt einen die Sachsen einwartskehrenden mit dem Stern des 3 Feldes belegten goldenen Adlersflugel der zweite einen offenen mit dem schragen Balken und den Munzen des 1 Feldes belegten silbernen Adlersflug Auf dem rechten Flugel desselben steht der Balken schragrechts auf dem linken schraglinks Uber dem mittleren Helm schwebt die Rose des Mittelschildes Helm des Stammwappens Auf dem vierten Helm steht ein der Lange nach von Silber und Rot geteilter hoher spitziger Hut welcher mit der Rose des zweiten Feldes besteckt ist und aus dem linken Helme wachst einwartssehend ein schwarzer Bar empor welcher in den Vordertatzen einen silbernen einwartsgeneigten Wurfspiess halt Die Helmdecken sind rechts golden und rot links silbern und rot Gewohnlich wird nur der Mittelschild gefuhrt welcher bei dem Fursten mit dem Furstenhute bei den Grafen mit der Grafenkrone besetzt ist und welchen zwei einwartssehende bald silberne bald schwarze Baren halten 9 1790 Das Wappen zeigt eine rote Rose mit goldenem Kelche in Silber Den ovalen Schild bedeckt ein Furstenhut Schildhalter sind zwei aufrechte auswartssehende silberne Baren Alles ist umhullt von einem mit Hermelin verbramten und gefutterten Furstenmantel aus purpurrotem Samt auf dem der Furstenhut liegt 10 Bedeutende Personen BearbeitenJohann Andreas von Rosenberg 1600 1667 Verhielt sich anders als die Mehrzahl der Karntner Landstande loyal gegenuber den Habsburger Landesherren und unterstutzte die Gegenreformation in Karnten Wurde 1633 Reichsfreiherr und 1648 Graf Dadurch und durch zahlreiche Erwerbungen und Neubauten im Volkermarkter und Klagenfurter Raum sorgte er fur einen steilen sozialen Aufstieg der Familie Wolfgang Andreas von Orsini Rosenberg 1626 1695 Burggraf von Karnten 1683 1692 Hofkammerprasident Franz Andra von Orsini Rosenberg 1653 1698 Landeshauptmann von Karnten Wolfgang Sigismund von Orsini Rosenberg 1682 1739 Landeshauptmann von Karnten Franz Xaver Wolfgang von Orsini Rosenberg 1723 1796 seit 1790 Reichsfurst Diplomat und Minister Vinzenz von Orsini Rosenberg 1722 1794 Landeshauptmann von Karnten Wolfgang Philipp von Orsini Rosenberg 1734 1821 Kammerherr des Kaisers Kolonell des Regimentes Cellemberg Franz Seraph von Orsini Rosenberg 1761 1832 Feldmarschall in den Koalitionskriegen Ferdinand von Orsini Rosenberg 1709 1859 osterreichischer Herrschaftsbesitzer und Politiker Friedrich von Orsini Rosenberg 1801 1887 osterreichischer Gutsbesitzer Offizier und Politiker Felix von Orsini Rosenberg 1846 1905 war 1890 Mitglied der Militarkommission die den Waffenstillstand zwischen Serbien und Bulgarien zustande brachte Heinrich von Orsini Rosenberg 1848 1929 osterreichischer Titularfurst Grossgrundbesitzer und Politiker Felix Orsini Rosenberg Architekt 1929 2020 osterreichischer Architekt Johanna Orsini Rosenberg 1968 osterreichische Theater Film und FernsehschauspielerinBesitztumer Bearbeiten nbsp Blick vom Rosenberg auf Graz von Conrad Kreuzer Schloss Grafenstein erbaut 1638 durch Johann Andreas im Besitz bis heute Rathaus Klagenfurt fruher Palais Rosenberg neuerbaut um 1650 durch Johann Andreas Rosenberg im Besitz 1650 1918 Palais Rosenberg in Klagenfurt Altes Rathaus erbaut um 1600 von der Familie Welzer im Besitz 1918 bis heute Schloss und Ruine Sonnegg bei Sittersdorf im Besitz 1636 bis heute Schloss Maria Loretto am Worthersee 1654 erbaut durch Johann Andreas von Rosenberg im Besitz bis 2002 Burg Stein bei Dellach im Drautal erbaut vor 1200 im Besitz 1681 bis heute Palais Orsini Rosenberg in Wien erbaut 1692 von Wolfgang Andreas im Besitz bis 1718 Schloss Damtschach bei Wernberg erbaut 1511 durch Augustin Khevenhuller seit 1847 im Besitz bis heute Schloss und Ruine Feuersberg im Besitz bis heute Ruine Hohenbergen bei Volkermarkt Baubeginn Mitte des 18 Jahrhunderts unvollendet im Besitz bis heute Schloss Welzenegg bei Klagenfurt erbaut 1575 durch Viktor Welzer im Besitz von 1670 1983 Schloss Keutschach am See erbaut 1679 von Georg Nicolaus im Besitz bis 1926 Schloss Greifenburg im Drautal erbaut vor 1166 im Besitz 1676 1943 Schloss Rosegg ab 1772 erbaut durch Franz Xaver Wolfgang im Besitz bis 1829Besitztumer nbsp Schloss Grafenstein im Besitz seit 1638 nbsp Neues Rathaus Klagenfurt fruher Palais Rosenberg im Besitz 1650 1918 nbsp Altes Rathaus in Klagenfurt im Besitz seit 1918 nbsp Schloss Sonnegg im Besitz 1636 bis heute nbsp Schloss Maria Loretto am Worthersee im Besitz 1654 2002 nbsp Schloss Greifenburg im Besitz 1676 1943 nbsp Schloss Welzenegg im Besitz von 1670 1983 nbsp Schloss Keutschach am See im Besitz 1679 1926 nbsp Schloss Stein Dellach im Drautal im Besitz 1681 bis heute nbsp Ruine Hohenbergen bei Volkermarkt unvollendet im Besitz seit Mitte 18 Jh nbsp Ehem Palais Orsini Rosenberg Wien nbsp Schloss Damtschach im Besitz seit 1847 bis heute Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Rosenberg Ursini das Furstenhaus Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 27 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 3 5 Digitalisat Constantin von Wurzbach Rosenberg Ursini das Furstenhaus Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 27 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 14 Digitalisat GdHA furstliche Hauser 1896 Herbert Knittler Orsini und Rosenberg von Grafen und Fursten In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 594 596 Digitalisat Herbert Knittler Rosenberg Freiherren bzw Grafen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 58 f Digitalisat Hans Pawlik Orsini Rosenberg Geschichte und Genealogie eines alten Karntner Adelsgeschlechts In Archiv fur vaterlandische Geschichte und Topographie Band 98 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 2009 S 1 304 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orsini Rosenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website eines Familienmitgliedes uber die Familie Orsini RosenbergEinzelnachweise Bearbeiten Herren von Graben Von Graben Forschung Collegium Res Nobilis Austriae Orsini und Rosenberg Memento des Originals vom 3 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www coresno com Hans Pawlik Archiv fur vaterlandische Geschichte und Topographie Band 98 Steiermarkisches Wappen Buch v Zacharias Bartsch 1567 herausgegeben von Josef Zahn Seiten 105 106 Graz und Leipzig 1893 Die Wappen des Adels in Oberosterreich Seite 753 A Weiss Karnthen s Adel bis zum Jahre 1300 S 211 Genealogisches Handbuch des Adels Ostsee C A Starke 2004 s 264 Orsini u Rosenberg Hans Friedrich von Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der furstlichen Hauser Furstliche Hauser Band 2 Verlag C A Starke Glucksburg Ostsee 1953 S 147 ff Prof Dr Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafenhauser der Gegenwart in heraldischer historischer und genealogischer Beziehung 2 Band L Z Verlag T O Weigel Leipzig 1853 S 309 Georg von Hassel Genealogisch historisch statistischer Almanach fur das Jahr 1832 Verlag des Gr S pr Industrie Comptoirs Weimar 1832 S 375Normdaten Person GND 139933654 lobid OGND AKS VIAF 103259156 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orsini Rosenberg amp oldid 237800589