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Die Geschichte der Steiermark deckt sich in vielen Epochen mit der osterreichischen Geschichte Dieser Artikel ist ein Uberblick uber die regionsspezifischen Eigenheiten der historischen Entwicklung bis zum heutigen Bundesland Steiermark Wappen der SteiermarkInhaltsverzeichnis 1 Urgeschichte 2 Romische Zeit und Volkerwanderung 3 Karantanien 3 1 Furstentum Karantanien 3 2 Karantanische Mark 4 Herzogtum Karnten 976 1180 4 1 Grundherrschaft 4 2 Deutsche Besiedelung 4 3 Ausbreitung des Christentums 4 4 Traungauer Markgrafen 4 5 Kirchliche Verhaltnisse 4 6 Markgrafen der Steiermark aus der Familie der Otakare Traungauer 5 Herzogtum Steiermark im Mittelalter 1180 1500 5 1 Babenberger 5 2 Interregnum und Beginn der Habsburgerherrschaft 6 Fruhe Neuzeit Glaubensstreit und Turkenkriege 1500 1740 7 Zeitalter des aufgeklarten Absolutismus 1740 1792 8 Koalitionskriege Vormarz und Revolution in der Steiermark 1792 1848 9 Industrielle Revolution Soziale und nationale Gegensatze 1849 1918 9 1 Bauernbefreiung 9 2 Gemeindeautonomie 9 3 Weg zur konstitutionellen Monarchie 9 4 Industrialisierung 9 5 Nationalismus der Deutschen und der Slowenen 9 6 Bildung und Kultur 9 7 Allgemeines Mannerwahlrecht 9 8 Rang unter den Kronlandern 9 9 Zerfall des Herzogtums Steiermark 10 Erste Republik 1918 1938 10 1 Ungeklarte Frage der Sudgrenze und Verlust der Untersteiermark 10 2 Traumata und wirtschaftliche Not 10 3 Wege zur Diktatur 10 4 Anschlussbestrebungen 10 5 Graz Stadt der Volkserhebung 11 NS Herrschaft 1938 1945 11 1 Der Anschluss und seine Folgen 11 2 Zweiter Weltkrieg 11 3 Die Untersteiermark in NS Deutschland 11 4 Der Weg zu Befreiung Niederlage Zusammenbruch 12 Wiederaufbau 1945 1955 13 Seit 1955 13 1 Industrie 13 2 Landwirtschaft 13 3 Fremdenverkehr 13 4 Verkehr 13 5 Ostoffnung 13 6 Parteipolitik 13 7 Kultur 14 Siehe auch 15 Literatur 16 Weblinks 17 AnmerkungenUrgeschichte BearbeitenDie sparlichen altesten Spuren der Anwesenheit von Menschen im Gebiet der heutigen Steiermark stammen aus dem Mittelpalaolithikum der Zeit der Neandertaler Im Wesentlichen handelt es sich um Funde von Stein und Knochenwerkzeugen im Grazer Bergland in der Repolusthohle der Badlhohle bei Peggau und der Drachenhohle bei Mixnitz Spuren jungsteinzeitlicher Siedlungen wurden unter anderem am Polshals und am Buchkogel bei Wildon nachgewiesen In der Bronze und Urnenfelderzeit entwickelte sich in Mitteleuropa ein bedeutender Kulturkomplex der in der Steiermark mit Funden in Worschach Konigsberg bei Tieschen Barnbach Ringkogel bei Hartberg Kulm bei Trofaiach und Kulm bei Weiz bezeugt ist Die wichtigsten Funde aus der Hallstattzeit sind das Furstengrab auf dem Burgstallkogel in Kleinklein bei Leibnitz und der Kultwagen von Strettweg Die Zuwanderung der Kelten in das Gebiet der heutigen Steiermark die fur die Zeit von 450 bis 250 vor Christus angenommen wird ist massgeblich fur die Kultur der La Tene Zeit Aus dem 5 und 4 Jahrhundert gibt es nur wenig Einzelfunde der La Tene Kultur Der Schwerpunkt der mittellatenezeitlichen Grabfunde in der Steiermark liegt im 3 Jahrhundert Der archaologische Befund spricht fur eine keltische Bevolkerungsbewegung muraufwarts Der grosste Teil des heute steirischen Gebietes wurde Teil des Konigreichs Noricum dessen Verwaltungszentrum im Klagenfurter Becken lag Siehe auch PalaeoDiversiStyriaRomische Zeit und Volkerwanderung Bearbeiten nbsp Romische Provinzen auf dem Gebiet OsterreichsIm Jahre 15 v Chr wurde das Konigreich Noricum Teil des Romischen Reiches Die Umwandlung in eine romische Provinz mit der Hauptstadt Virunum auf dem Zollfeld erfolgte unter Kaiser Claudius Unter der Herrschaft der Romer wahrend der die Kelten darunter als Hauptstamm die Noriker weiterhin das Land bewohnten gehorte der ostliche Teil der heutigen Steiermark zu Pannonien der westliche zu Noricum nbsp Flavia Solva romische FussbodenheizungUm 70 n Chr erhielt die Stadt Flavia Solva die in der Umgebung der heutigen Stadt Leibnitz liegt das Stadtrecht verliehen Der Einflussbereich dieser Stadt reichte bis in die heutige Obersteiermark Im 1 Jahrhundert n Chr erfolgte die allmahliche Romanisierung der norischen Bevolkerung Um 170 brachen die Markomannen und Quaden in die Provinz Noricum ein und zerstorten die Stadt Flavia Solva zum ersten Mal die in den Folgejahren aber wieder aufgebaut wurde Bei der Verwaltungsreform des Romischen Reiches durch Kaiser Diokletian wurde im Jahre 293 die Provinz Noricum geteilt Der grosste Teil der heutigen Steiermark gehorte zu Binnennoricum Noricum Mediterraneum das im Norden bis zum Alpenhauptkamm reichte Das Ennstal und die umgebenden Gebiete gehorten zu Ufernoricum Noricum ripense Ende des 4 Jahrhunderts wurde Flavia Solva im Laufe der Germanendurchzuge ein zweites Mal vollkommen zerstort und nicht mehr wieder aufgebaut Ausschliesslich durch einen bronzenen Ring mit Christogramm lasst sich die Anwesenheit von Christen in Flavia Solva belegen ein Artefakt das zugleich lange den einzigen Beleg fur Fruhchristen in der Steiermark darstellte Doch kamen in den letzten Jahren archaologische Belege wie der einer fruhchristlichen Kirche auf dem Frauenberg bei Leibnitz hinzu mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der einer solchen Kirche auf dem Kugelstein bei Frohnleiten 1 Wahrend der Volkerwanderung durchzogen oder besetzten Westgoten Hunnen Ostgoten Rugier und Langobarden nacheinander das Land Uber das Schicksal der romisch norischen Bevolkerung ist nichts uberliefert Ob ein Teil der romisch norischen Bevolkerung das Land in Richtung Suden bzw Westen verlassen hat und ob ein Teil der Bevolkerung zuruckgezogen in Seitentalern vorerst uberlebt hat ist umstritten und ein Thema von Spekulationen Die kulturellen und wirtschaftlichen Zentren der Romer verfielen jedenfalls Karantanien BearbeitenFurstentum Karantanien Bearbeiten Ab 595 ruckten die Vorfahren der Slowenen vermutlich uber die Taler der Save der Drau und der Sann in Binnennoricum ein besiedelten das Gebiet zum Teil auch uber Binnennoricum hinaus und grundeten das Furstentum Karantanien Um 740 wandte sich Borouth Herzog von Karantanien an Herzog Odilo von Bayern um Hilfe gegen die Awaren Diese wurde auch gewahrt allerdings gegen Anerkennung der bayerischen bzw frankischen Oberhoheit Aus vielen heute noch bestehenden Toponymen slawischer Herkunft die allerdings nicht immer sofort als solche erkennbar sind in den sudostlichen Bereichen von Osterreich kann man die Ausdehnung der slawischen Besiedlung unschwer nachvollziehen 2 Die Entstehung des polyethnischen Furstentums der Karantanen stellt die alteste fruhmittelalterliche Stammesbildung dar die sich im Ostalpenraum aus Zuwanderern und Einheimischen vollzog Die Karantanen waren ein eindeutig slawisch bestimmtes Volk das allerdings einen nichtslawischen Namen trug In den auf die Landnahme folgenden Jahrzehnten konnten die Karantanen den Einfluss der Awaren zuruckdrangen Nach 741 versuchten die wiedererstarkten Awaren die Karantanen neuerlich zu unterwerfen Diese versicherten sich der Hilfe der Bayern schlugen die Angreifer gemeinsam zuruck dabei gerieten die Karantanen allerdings unter die bayerische Oberhoheit Als ein Teil von Karantanien kamen auch die spater zur Steiermark gehorenden Gebiete ab der Mitte des 8 Jahrhunderts zuerst unter bayerische und ab 788 unter karolingisch frankische Herrschaft 3 Karantanische Mark Bearbeiten nbsp Awarenmark und KarantanienZu Beginn des 9 Jahrhunderts wurden die slawischen Fursten Karantaniens durch frankische Grenzgrafen bayerischer Abstammung ersetzt und damit das Land in die Markenorganisation des Frankenreiches eingegliedert Nach dem Sieg Karls des Grossen uber die Awaren am Ende des 8 Jahrhunderts wurde das Frankenreich tief in den pannonischen Raum bis uber den Plattensee hinaus erweitert und eine karantanische und eine pannonische Provinz eingerichtet Zur letztgenannten gehorte die Oststeiermark Durch den Einbruch der im 9 Jahrhundert neu in Mitteleuropa aufgetauchten Magyaren gingen vorerst alle Gebiete des ehemaligen Pannonien also die Gebiete ostlich des steirischen Randgebirges verloren Durch den Sieg Ottos des Grossen in der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahre 955 konnten die Vorstosse der Ungarn eingedammt werden Die Grenzen Bayerns als Teil des von den Ottonen gegrundeten Heiligen Romischen Reiches wurden nach Osten vorgeschoben und als Grenzgrafschaften wurden Marken errichtet darunter die Karantanische Mark zwischen der Koralpe und der Mur und an diese im Suden anschliessend die Mark an der Drau und die Mark an der Sann Herzogtum Karnten 976 1180 BearbeitenIm Jahre 976 wurde Karantanien von Kaiser Otto II zusammen mit den Marken Friaul Istrien Krain und der Karantanischen Mark sowie dem Markengebiet an Drau und Sann vom bayerischen Herzogtum getrennt und zum Herzogtum Karnten erhoben Unter Konig Heinrich III wurden die Grenzen der Karantanischen Mark gegen Ungarn im Jahr 1043 dauerhaft bis zur Lafnitz vorgeschoben und die Oststeiermark in die Mark eingegliedert Grundherrschaft Bearbeiten Schon mit Beginn der frankischen Oberherrschaft in Karantanien wurde die im Frankenreich ubliche Grundherrschaft in den Ostalpenlandern eingefuhrt wo sie die entscheidende Organisationsform fur die weitere Besiedlung dieser Gebiete darstellten sollte Deutsche Besiedelung Bearbeiten Der gesamte Grund und Boden war an den Frankenkonig und in der Folge an seine Nachfolger gekommen die nun reichlich Konigsgut an die Kirche und ihre Getreuen vergaben womit die deutsche Besiedlung der Ostalpenlander eingeleitet wurde Die Grundherren holten zum Zwecke der besseren Nutzung ihrer ausgedehnten und dunn besiedelten Landereien deutsche Siedler herbei die zum grossten Teil aus den altbayerischen Gebieten kamen Zu einer starkeren Zuwanderung deutscher Siedler in das Gebiet der heutigen Steiermark kam es aber erst nach der Schlacht am Lechfeld also nach 955 Vom 10 Jahrhundert an siedelten in Karantanien Deutsche und Slawen nebeneinander ohne dass eine strenge Sprachgrenze sie trennte In den Marken an der Drau und der Sann war die slawische Besiedlung dichter als in den nordlicheren Bereichen wodurch auch abgesehen von einigen Stadten weniger deutsche Siedler zuwanderten Ausbreitung des Christentums Bearbeiten Das Christentum breitete sich von Salzburg ausgehend allmahlich in den karantanischen Gebieten aus Salzburg war zum Metropolitansitz erhoben worden und betrieb die Christianisierung der Karantanen Traungauer Markgrafen Bearbeiten Im Jahr 1056 wurde die Karantanische Mark Otakar von Steyr als erstem Markgrafen aus dem Geschlecht der Traungauer 4 einem Verwandten des lambachschen Geschlechts verliehen Die Hauptburg der Traungauer war Steyr So wurde nach und nach der Name Steiermark statt Karantanermark ublich Als 1122 die Herzoge von Karnten die Eppensteiner ausstarben fielen grosse Gebiete von deren Allodialbesitz der vor allem in der Obersteiermark lag an die mit ihnen versippten Traungauer und diese konnten ihre Macht damit festigen Unter Markgraf Otakar III der um 1139 40 die Markverwaltung ubernahm begann die Entstehung des Landesfurstentums Die hoch und edelfreien Geschlechter des Landes die die wichtigsten und fruchtbarsten Landstriche besassen stellten das grosste Hindernis bei der Durchsetzung der Landesherrschaft durch die Traungauer dar Otakar III gelang es durch Zwang das Zentrum der Mark den Grazer Boden an sich zu bringen wo Graz die endgultige Hauptstadt des Landes entstand Ausserdem erbte er grosse Besitzungen in der heute zu Slowenien gehorenden Untersteiermark die bis zur Save reichten und die Mark Pitten im heutigen Niederosterreich Kirchliche Verhaltnisse Bearbeiten In kirchlicher Hinsicht gehorte das Gebiet der Markgrafschaft Steiermark zum Erzbistum Salzburg von wo die Impulse fur den weiteren Ausbau der Kirchenstruktur ausgingen Es kam auch zur Grundung einer Reihe von Klostern Das Stift Goss wurde 1020 von der bayerischen Pfalzgrafenfamilie der Aribonen gegrundet 1074 grundete Erzbischof Gebhard von Salzburg das Kloster Admont Vor 1076 folgte die Grundung des eppensteinischen Hausklosters St Lambrecht Weitere Klostergrundungen folgten 1129 das Zisterzienserstift Rein 1140 das Stift Seckau 1163 Vorau 1164 Seiz slowenisch Zice bei Slovenske Konjice Gonobitz in der Untersteiermark und 1164 Spital am Semmering Markgrafen der Steiermark aus der Familie der Otakare Traungauer Bearbeiten Otakare Otakar oder Ottokar I 1056 1075 Adalbero der Raue 1075 1082 Otakar II 1082 1122 Leopold I der Starke 1122 1129 Otakar III 1129 1164 Otakar IV 1163 1192 ab 1180 HerzogHerzogtum Steiermark im Mittelalter 1180 1500 BearbeitenBabenberger Bearbeiten nbsp Wappen des Herzogtums Steiermark Herzogtum Steyr steirischer Panther aus Jorg Rugens Wappenbuch Bayern um 1495 98 nbsp Herzog Leopold V links kniend erhalt das rot weiss rote Banner von Kaiser Heinrich VI Ausschnitt aus dem Babenberger Stammbaum Stift Klosterneuburg 1180 wurde die Steiermark ein Herzogtum und Markgraf Otakar IV von Kaiser Friedrich Barbarossa zum Herzog ernannt Dieser Vorgang hing eng mit der Absetzung Heinrichs des Lowen und der Neuvergabe des Herzogtums Bayern zusammen Das neue Herzogtum war ein Lehen des Reiches und damit Karnten Bayern und Osterreich gleichberechtigt Gleichzeitig erloschen alle lehnsrechtlichen Bindungen an Bayern Da Markgraf Otakar IV unheilbar an Lepra erkrankt und ohne mannliche Erben war schloss er 1186 mit dem mit den Traungauern versippten Babenberger Leopold V von Osterreich einen Erbfolgevertrag die Georgenberger Handfeste Als dieser dann 1192 als letzter der Traungauer im Alter von 29 Jahren starb belehnte Kaiser Heinrich VI am 24 Mai 1192 in Worms Herzog Leopold V von Osterreich und dessen Sohn Friedrich mit der Steiermark 5 Die Verbindung Osterreichs mit der Steiermark war der erste Schritt zur Vereinigung der Ostalpenlander Die osterreichischen Babenberger ubernahmen ein in sich gefestigtes Territorium das nicht zu einem Teil Osterreichs gemacht wurde sondern vorerst die Landeshoheit behielt und praktisch ein Nebenland des Herzogtums Osterreich wurde Leopolds Sohne Friedrich und Leopold VI von Osterreich teilten sich 1194 die Herrschaft uber Osterreich und die Steiermark doch kam 1198 mit Friedrichs Tod beides in Leopolds Hand Diesem folgte 1230 Leopolds einziger Sohn Friedrich der Streitbare Da er ihre Rechte nicht achtete fuhrten die Steirer Klage bei Kaiser Friedrich II und erhielten von diesem ihre in Otakars Testament erhaltenen Freiheiten von Neuem bestatigt Von Seiten der Landesfursten wurde der Wunsch nach Landesbistumern immer starker an die Kirche und insbesondere an das Erzbistum Salzburg herangetragen Dieses war selbst zum selbstandigen Landesfurstentum geworden Um nicht der Gegnerschaft anderer Landesherren ausgesetzt zu sein und um grosseren politischen Schaden vom Erzbistum abzuwenden errichtete Erzbischof Eberhard II in seinem Einflussbereich von sich aus mehrere Bistumer darunter 1218 Seckau in der Steiermark und 1225 Lavant im steirisch karntnerischen Grenzbereich Diese Bistumer umfassten vorerst aber nur kleinere Gebiete und verhaltnismassig wenige Pfarren Die Einsetzung der Bischofe erfolgte durch den Erzbischof von Salzburg Mit der Verwaltung des eigenen Bistums Seckau ubernahm der Bischof auch das salzburgische Generalvikariat fur das Herzogtum Steiermark Diese Regelung hatte mit geringen Abweichungen bis zur Diozesanregulierung 1786 Gultigkeit Interregnum und Beginn der Habsburgerherrschaft Bearbeiten nbsp Rudolf von Habsburg Grabplatte im Dom zu SpeyerNach dem Tode des letzten Babenbergers Friedrichs des Streitbaren 1246 folgte das fur die Steiermark ungunstige Interregnum in dem das Herzogtum obgleich eine Partei der Stande Heinrich von Bayern 1253 zum Herzog wahlte 1254 unter Vermittlung des Papstes im Frieden von Ofen zwischen den Konigen Ottokar II Premysl von Bohmen und Bela IV von Ungarn geteilt wurde Ottokar II besiegte die Ungarn 1260 in der Schlacht bei Kressenbrunn auf dem Marchfeld Im Frieden von Wien 1261 ging die Steiermark an Ottokar 1262 wurde er vom deutschen Gegen Konig Richard auch nominell mit Osterreich und der Steiermark belehnt 6 Zur Starkung seiner Macht grundete er einige Stadte und veranlasste auch die Neuanlage und Befestigung von Leoben und Bruck an der Mur Aus militarischen Grunden wurden diese Stadte planmassig um einen grossen rechteckigen Platz gebaut Unter Konig Ottokar II wurden erstmals allerdings nur kurzfristig Bohmen Mahren Osterreich Steiermark Karnten und Krain von einem Herrscher regiert 1276 erhob sich der steirische Karntner und Krainer Adel nach dem Reiner Schwur gegen Konig Ottokar und schloss sich der Partei des 1273 zum romisch deutschen Konig gewahlten Rudolf von Habsburg an Zur selben Zeit wurde Ottokar II von Konig Rudolf von Habsburg seiner Lehen verlustig erklart und 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld endgultig besiegt worauf letzterer 1282 seine Sohne Albrecht I und Rudolf II mit Osterreich Steiermark Krain und der Windischen Mark belehnte 7 1283 wurde Albrecht als alleiniger erblicher Landesherr dieser Lander eingesetzt Er konnte sich 1292 erfolgreich gegen den Adelsaufstand des Landsberger Bundes durchsetzen Fortan blieb das Herzogtum Steiermark mit einer kurzen Unterbrechung der Herrschaft Matthias Corvinus 1485 bis 1490 uber Teile des Landes 8 bis 1918 im Besitz des Hauses Habsburg Im 12 und 13 Jahrhundert verstarkte sich die Zuwanderung deutscher Siedler vor allem ins Grazer Becken und die noch wenig bewohnte Oststeiermark Deutsche Ostsiedlung Der Landausbau durch Rodung der Walder wurde das ganze 13 Jahrhundert weitergefuhrt Dadurch kam es dass die slawischen Siedlungsinseln der West und Obersteiermark immer mehr zusammenschrumpften und endgultig im 14 Jahrhundert infolge Assimilation der slawischen Bevolkerung verschwanden Sudlich von Radkersburg bis zur Drau wurde das Gebiet von slowenischen Kolonisten aus den unteren Marken planmassig besiedelt Die schreckliche Pestpandemie der Jahre 1348 bis 1353 brachte einen so starken Bevolkerungsruckgang dass in ihrem Gefolge Verodungen und Wustungen auftraten 9 nbsp Der Ungarneinfall von 1418 rot fuhrte in der Oststeiermark zu einem erneuten Siedlungsruckgang nbsp Kaiser Friedrich III Bei der nach Rudolfs IV Tod 1365 zwischen dessen Brudern Albrecht III und Leopold III 1379 vorgenommenen Teilung im Vertrag von Neuberg fiel die Steiermark mit Karnten Tirol und Nebenlanden an letzteren Als dessen Sohne 1406 wiederum eine Erbteilung vornahmen wurde unter anderem die Steiermark Ernst dem Eisernen zugesprochen Es war dies die erste der beiden Linienteilungen der Habsburger in ihren im Sudosten des Reiches gelegenen Stammlanden Der Herzog Ernst zugeschriebene Sieg in der angeblichen Turkenschlacht bei Radkersburg 1418 ist eine Erfindung des 17 Jahrhunderts tatsachlich hatten in jenem Jahr aber Ungarn die Oststeiermark verheert Fur die von Graz aus verwaltete Landergruppe Steiermark Karnten Krain die Grafschaft Gorz ab 1500 die Stadt Triest und die Windische Mark wurde die Bezeichnung Innerosterreich ublich Der alteste Sohn und Nachfolger seit 1424 von Ernst dem Eisernen war der nachmalige Kaiser Friedrich III der wiederum alle habsburgischen Lande vereinigte nachdem die anderen Linien ausgestorben waren Kaiser Friedrich III lebte in verschiedenen osterreichischen Stadten Am langsten namlich 40 Jahre hielt er sich in Graz auf Er liess unter anderem die Grazer Burg und die Grazer Domkirche in spatgotischem Stil ausbauen Als 1456 die gefursteten Grafen von Cilli ausstarben erwarb Friedrich auf Grund fruherer Vertrage deren Besitzungen 1462 wurde die Steiermark in Viertel eingeteilt Der fur die Obersteiermark wirtschaftlich wichtige Bergbau erstarkte ab dem 12 Jahrhundert vor allem der Salzbergbau in Bad Aussee Hall und im Halltal bei Mariazell der Eisenbergbau auf dem Erzberg und in Johnsbach und der Silberbergbau in Oberzeiring und Schladming Das Eisenerz wurde in den relativ primitiven Rennofen zum Schmelzen gebracht in spateren Jahrhunderten aber dann schon in den Radwerken das sind Schmelzofen bei denen der Blasbalg mit Wasserradern angetrieben wurde Wahrend in der Eisenerzeugung vorerst viele Kleinunternehmer tatig waren ubernahm das Sieden des Salzes in Aussee schon um 1449 der Landesfurst der den Betrieb mit Lohnarbeitern betrieb Die Salzquellen bei Admont wurden vom Stift Admont jene im Halltal bei Mariazell vom Stift St Lambrecht betrieben Der Landesfurst griff Mitte des 15 Jahrhunderts auch regelnd in das Eisenwesen ein wobei aber die Selbstandigkeit der Gewerke vorerst erhalten blieb Im Jahre 1485 entstand das Landplagenbild am Grazer Dom das stadtgeschichtlich durch die alteste Ansicht von Graz bemerkenswert ist Daruber hinaus zeigt es auch deutlich die schweren Belastungen denen die steirische Bevolkerung in jener Zeit ausgesetzt war Hunger Krieg und Seuchen Hunger verursacht durch Heuschreckenplagen Krieg nicht nur von den Turken ausgelost sondern auch durch die Einfalle der Ungarn unter Konig Matthias Corvinus und den Aufstand des ehemaligen kaiserlichen Soldners Andreas Baumkircher immer wieder auftretende Seuchen wie die Pest im Jahre 1480 Ab 1470 wurden die Turken die einen grossen Teil des Balkans erobert hatten zu einer standigen Bedrohung von Innerosterreich Immer wieder wurden diese Lander von Turkeneinfallen heimgesucht Sie verwusteten Stadte und zerstorten Bauernhofe toteten Menschen oder verschleppten sie in Gefangenschaft 10 Der Sohn und Nachfolger Friedrichs III der romisch deutsche Konig und spatere Kaiser Maximilian I errichtete zentrale Verwaltungsbehorden in den Erblandern Sein Sieg uber die Turken in der Schlacht bei Villach lasst sich jedoch nicht belegen Zu Beginn seiner Regierungstatigkeit liess Maximilian die Grazer Burg erweitern wobei der Treppenturm mit der beruhmten gotischen Doppelwendeltreppe entstand Im Jahre 1496 liess er die Juden aus der Steiermark vertreiben Diese wurden in Niederosterreich und Westungarn angesiedelt 11 Mit Maximilian I und seinen Nachkommen begann der Aufstieg der Habsburger zur Weltmacht Das Herzogtum Steiermark war nur mehr ein relativ unbedeutender Teil ihrer Reiche in denen die Sonne nie unterging Im Jahre 1497 wurden auf Befehl Maximilian I alle Juden aus der Steiermark vertrieben Viele Gemeinden verloren mit der Vertreibung die wichtige Wirtschaftskraft der judischen Handler Siehe auch Geschichte der Juden in der SteiermarkFruhe Neuzeit Glaubensstreit und Turkenkriege 1500 1740 Bearbeiten nbsp Karl II von Innerosterreich nbsp Ferdinand II Die Lehren der deutschen Reformatoren fanden schon seit 1530 in der Steiermark Eingang und es kam zur raschen Ausbreitung der Lehren Martin Luthers Grunde dafur waren schlechte soziale und wirtschaftliche Verhaltnisse und Missstande in der Kirche Ziemlich rasch schloss sich der Adel dem Protestantismus an Der Hauptgrund hierfur war dass dieser die Ruckkehr der Kirche zur apostolischen Armut verlangte was den Verzicht auf ihre reichen Guter und den Anfall der Kirchenguter an den Adel zur Folge gehabt hatte 12 1547 beanspruchte der Landeshauptmann Hans Ungnad auf dem Reichstag zu Augsburg freie Religionsubung doch konnte diese erst auf den Landtagen zu Bruck 1575 und 1578 dem Erzherzog Karl II abgenotigt werden Erzherzog Karl dem jungsten Sohn Kaiser Ferdinands I war bei der zweiten habsburgischen Landerteilung 1564 Innerosterreich zugefallen Um die Verbreitung der neuen Lehre zu hemmen rief Erzherzog Karl 1570 die Jesuiten zu Hilfe und stiftete 1585 die Universitat Graz Die fur die notwendige Abwehr der Turken eingefuhrten Turkensteuern und erhohte Forderungen ihrer Grundherrschaft belasteten die Bauern Ein grosser Bauernkrieg erfasste 1525 von Salzburg aus auch die Steiermark Bauern und Bergknappen eroberten die Bergbaustadt Schladming und setzten den Landeshauptmann Siegmund von Dietrichstein gefangen Schladming wurde durch Niklas Graf Salm zuruckerobert niedergebrannt und verlor sein Stadtrecht Neben den Bauern wurde auch das kirchliche Vermogen durch Sondersteuern wie die Terz die Quart oder die Einziehung von Kirchenkleinodien belastet Durch Vertrage mit den Bistumern Bamberg vom 27 Janner 1535 mit Bischof Weigand von Redwitz und Salzburg vom 25 Oktober 1535 als Rezess von Wien mit Kardinal Erzbischof Matthaus Lang von Wellenburg erlangten die Habsburger vollstandige Souveranitat uber die in der Steiermark liegenden Besitzungen dieser Bistumer Nach der Schlacht bei Mohacs im Jahre 1526 bei der das ungarische Heer eine vernichtende Niederlage gegen die Turken erlitt konnten die Turken grosse Teile Ungarns und Kroatiens einnehmen und in das Osmanische Reich eingliedern Sie waren damit noch naher an die Steiermark herangeruckt Der Abwehrkampf gegen die Turken wurde mit wechselndem Erfolg gefuhrt Erzherzog Karl II hatte zeitweise die oberste Leitung an den Grenzen ubernommen Er grundete einen innerosterreichischen Hofkriegsrat und liess 1579 die nach ihm benannte Festung Karlovac Karlstadt errichten Domenico dell Allio befestigt den Grazer Schlossberg neu Das heute noch bestehende Landeszeughaus wurde gebaut in dem zahlreiches Kriegsgerat Platz fand Die innerosterreichischen Landstande stimmten zu die Kroatische und Slawonische Militargrenze die zum Schutz der habsburgischen Erblande errichtet wurden zu finanzieren Karl von Innerosterreich wurde im Mausoleum der Basilika von Seckau beigesetzt Nachfolger wurde sein Sohn Ferdinand II Ferdinand II der 1596 die Regierung ubernahm war entschlossen die Gegenreformation zum Sieg zu fuhren Er erklarte den Freiheitsbrief seines Vaters Karl II fur aufgehoben und wies 1598 die protestantischen Lehrer und Prediger aus dem Land Eine hierauf eingesetzte katholische Gegenreformationskommission befahl allen protestantischen Burgern entweder zur katholischen Religion uberzutreten oder auszuwandern Die Religionskommissionen bestehend aus Geistlichen Beamten und Soldaten zogen durchs Land und sorgten mit Nachdruck fur die Rekatholisierung aller Bevolkerungsschichten mit Ausnahme des Adels Viele Protestanten schworen damals ihrem Bekenntnis ab eine bedeutende Zahl aber verliess die Heimat Unter den aus Graz vertriebenen Protestanten war auch Johannes Kepler der von 1594 bis 1600 an der dortigen evangelischen Stiftsschule Mathematik unterrichtete Nur in den unzuganglichen Bergen der Obersteiermark zum Beispiel in der Ramsau am Dachstein oder in Wald am Schoberpass erhielt sich im Stillen in einzelnen Bauernfamilien der evangelische Glaube weshalb sich dort nachdem Joseph II 1781 die Glaubensfreiheit proklamiert hatte die wenigen ersten protestantischen Gemeinden konstituierten Dem steirischen Adel hatte Ferdinand II vorerst Glaubensfreiheit zugestanden aber 1628 wurden auch die Adeligen aufgefordert sich zum Katholizismus zu bekennen oder auszuwandern Die Zahl der daraufhin auswandernden Adeligen war bedeutend Durch die Rekatholisierung wurde die religiose Einheit des Landes wiederhergestellt Ein wesentliches Streitobjekt zwischen Landesfurst und den Standen war beseitigt Der Wille des Erzherzogs hatte uber den des Adels obsiegt und die landesfurstliche Gewalt wurde nachhaltig gestarkt Ferdinand II vereinte 1619 fast den gesamten habsburgischen Landerbesitz in seiner Hand da es bei den anderen Habsburger Linien keine Erben gab Wieder war es die steirisch innerosterreichische Habsburger Linie die die Erbfolge der Habsburger auch in Osterreich fortsetzte Er wurde Konig von Bohmen und Ungarn und bald darauf auch Kaiser Er verlegte seine Residenz nach Wien und Graz wurde zur Provinzstadt was sich bei der weiteren Stadtentwicklung und der Bautatigkeit auswirkte Das letzte grosse Bauvorhaben der innerosterreichischen Habsburger in Graz war das Mausoleum sudlich des Doms Von den Graueln des Dreissigjahrigen Krieges blieb die Steiermark verschont aber unter den hohen Steuern fur die Kriegskosten und unter der Teuerung und der Hungersnot litt das Land schwer Glucklicherweise hielten die Turken wahrend dieser Zeit im Grossen und Ganzen Frieden Gelegentliche Ubergriffe und Einfalle kleinerer Scharen kamen immer wieder vor Neben den Kriegen bildeten auch die Seuchenzuge der Pest in den Jahren ab 1680 bis 1716 die bis in entlegene Gebiete des Koralmzuges reichten schwere Belastungen fur das Land 13 An den Landesgrenzen wurden bewachte Strassen und Wegsperren Verhackungen Verhaue errichtet die den Personen und Warenverkehr in die Nachbarlander z B im Koralmgebiet 14 von und nach Karnten 15 verhinderten und damit die Ausbreitung der Seuche erschweren sollten Anfang des 17 Jahrhunderts geriet das steirische Eisenwesen in eine schwierige wirtschaftliche Lage Vor allem in Innerberg war die Lage so schlecht dass sich die Regierung zum Eingreifen gezwungen sah Im Jahre 1625 wurden die drei Glieder des Eisenwesens zur Innerberger Hauptgewerkschaft vereinigt dem grossten Wirtschaftsunternehmen des damaligen Osterreich Zur Uberwachung wurde ein Kammergraf eingesetzt Es gelang die Lage des Eisenwesens nach und nach wieder zu verbessern Auf der Vordernberger Seite des Erzberges behielten die Gewerken ihre Selbstandigkeit Lediglich der Einkauf von Holz und Kohle erfolgte im Rahmen der Vordernberger Radmeisterkommunitat gemeinsam nbsp Grazer Leechkirche im 17 JahrhundertNach Beginn des 16 Jahrhunderts hielt die Renaissance ihren Einzug in der Steiermark und bestimmte die Baugesinnung des Adels und des wohlhabenden Burgertums Bedeutende Renaissancebauten sind das Landhaus das ist der ehemalige Sitz der Landstande eine Reihe weiterer Adelspalaste und Burgerhauser in der Grazer Innenstadt das Schloss Eggenberg und einige steirische Schlosser Nach der Gegenreformation dominierten die Prunkbauten der Kirche wie das Stift St Lambrecht Zu den schonsten Kirchen und Klosterbauten des Barock im Lande gehoren die Stiftskirche Pollau und jene von Vorau die Grazer Barmherzigenkirche die Basilika Mariatrost die Basilika von Mariazell die Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns sowie die beruhmte Stiftsbibliothek Admont Der bedeutendste Barockbildhauer der Steiermark war der Stiftsbildhauer von Admont Josef Stammel 1663 erklarten die Turken Kaiser Leopold I den Krieg Bevor das turkische Heer in die Steiermark eindringen konnte wurde es von den kaiserlichen Truppen unter dem Oberbefehl von Graf Raimondo Montecuccoli in der Schlacht bei Mogersdorf geschlagen Als Nachspiel zu diesem Krieg gab es eine Verschworung ungarischer Adeliger An dieser Magnatenverschworung war auch der steirische Graf Hans Erasmus von Tattenbach beteiligt Die Verschworung wurde bekannt und Graf Tattenbach wurde 1671 vor dem Grazer Rathaus offentlich hingerichtet was ein aufregendes Ereignis in der Provinzstadt war Im Jahre 1683 kam es zur Zweiten Wiener Turkenbelagerung Aus Wien und Niederosterreich gelangten viele Fluchtlinge in die Steiermark Die erfolgreiche Verteidigung von Wien und der Sieg in der Schlacht am Kahlenberg befreiten die Steirer von der Sorge um ihre Sicherheit und beendeten fur das Land die Turkengefahr Es gab zwar in den nachsten Jahrzehnten noch mehrere entferntere Schlachten und Auseinandersetzungen mit den Turken an denen auch Steirer als Soldaten beteiligt waren aber nicht mehr als angegriffene Bauern oder Burger Allerdings verwusteten 1704 bis 1711 die ungarischen aufstandischen Kuruzen die Oststeiermark Das Herzogtum Steiermark blieb bis 1918 ein Teil des Habsburgerreiches aber seit Karl VI 1728 nahm kein Landesfurst mehr die Huldigung an und seit 1730 wurde die Landeshandfeste nicht mehr bestatigt Zeitalter des aufgeklarten Absolutismus 1740 1792 BearbeitenIm Jahr 1740 ubernahm Maria Theresia ein schwieriges Erbe Der Staat war von Feinden umgeben die Staatskassen waren leer und das Heer war vernachlassigt Direkt wurde die Steiermark vom Osterreichischen Erbfolgekrieg nicht betroffen aber Rekrutenaushebungen und vermehrte Steuerlasten bedruckten das Land nbsp Die Verwaltungsgliederung der Steiermark in Kreise 1855Nach Abschluss des Krieges begannen durchgreifende Reformen und Veranderungen Der Einfluss der steirischen Stande wurde weiter zuruckgedrangt Die Verwaltung wurde zentralisiert und die letzten innerosterreichischen Behorden in Graz wurden aufgelost und dafur ein Gubernium fur Steiermark Karnten Krain und Gorz Gradiska eingerichtet Die Steiermark wurde in funf Kreise eingeteilt und zwar Judenburg Bruck an der Mur Graz Marburg und Cilli Der jeweilige Kreishauptmann hatte die Aufgabe fur den Eingang der Steuern zu sorgen die Rekrutierungen zu unterstutzen das offentliche Leben zu uberwachen und die Grundherrschaften zu beaufsichtigen Die Steuerfreiheit des adeligen Grundbesitzes wurde aufgehoben und eine Landaufnahme wurde gemacht um den Theresianischen Kataster ein Verzeichnis aller Liegenschaften anzulegen Eine Heeresreform regelte die Stellungspflicht neu und auch das Rechtswesen wurde umgestaltet 1753 ordnete Maria Theresia eine Volkszahlung nach Pfarren an der 1770 eine zweite Zahlung folgte Bei letzterer wurden die Pfarren in Nummerierungsabschnitte zerlegt und die Hauser zum ersten Mal nummeriert Diese Einteilung in Werbbezirke geschah ursprunglich fur die Rekrutenaushebung Sie bildeten in der Folge die Grundlage fur die unter Kaiser Joseph II eingefuhrten Steuergemeinden und die spateren Katastralgemeinden Im Zuge der Bildungsreform erhielt die Grazer Universitat 1778 eine juridische Fakultat Kaiser Joseph II ging noch weiter und reduzierte die sparlichen Reste der Selbstverwaltung der Stadte und Markte Er wollte die Monarchie zu einem absolut regierten Einheitsstaat machen Durch das Toleranzpatent verkundete der Kaiser fur alle Angehorigen der evangelischen Bekenntnisse und der griechisch orthodoxen Kirche die Duldung ihrer Religion Uber die katholische Kirche ubte der Kaiser eine strenge Aufsicht aus Papstliche Bullen durften nur mit kaiserlicher Zustimmung veroffentlicht werden Der Jesuitenorden wurde 1773 aufgehoben und sein Vermogen eingezogen Weiters anderte Joseph II die noch aus dem Mittelalter stammende Verwaltungseinteilung der Kirche wodurch die Steiermark in drei Diozesen geteilt wurde Das Bistum Seckau mit dem Sitz in Graz umfasste Graz und die Ost und Weststeiermark das Bistum Leoben die Obersteiermark und das Bistum Lavant mit dem Sitz in Marburg die Untersteiermark Eine Vielzahl neuer Pfarren wurde errichtet und 32 steirische Kloster darunter auch die alten Stifte Goss St Lambrecht Seckau wurden aufgehoben Admont Vorau und Rein blieben verschont Daruber hinaus wurden langer dauernde Wallfahrten verboten Koalitionskriege Vormarz und Revolution in der Steiermark 1792 1848 Bearbeiten nbsp Grenzmaut zwischen Karnten und Steiermark um 1820 Lith Anstalt J F Kaiser GrazMit der Thronbesteigung von Konig Franz II seit 1804 als Kaiser von Osterreich Franz I im Jahre 1792 war die Zeit der grossen Reformen zu Ende Andere Geschehnisse nahmen die Aufmerksamkeit der Menschen in Anspruch Die Franzosische Revolution und der darauf folgende Aufstieg des Generals Napoleon Bonaparte zum Kaiser Napoleon I hielten die Menschen in Atem Von den darauf folgenden Kriegen die bis 1815 dauerten war ganz Europa betroffen 1797 drang das franzosische Heer uber den Neumarkter Sattel in die Steiermark ein Bald darauf kam Napoleon nach Graz wo er sich zwei Tage aufhielt In Leoben wurde uber den Frieden verhandelt Im Eggenwald schen Gartenhaus wurde von Napoleon und den Vertretern Osterreichs der Vorfriede von Leoben unterzeichnet Dann zogen die franzosischen Truppen wieder ab 1801 waren die Franzosen wieder da und besetzten Teile der Steiermark und bedrangten die Bevolkerung abermals mit Requisitionen und Kontributionen Noch schlimmer war es 1805 wobei Mariazell und Judenburg stark zerstort wurden 1804 bis 1806 wurde der bisherige staatspolitische Rahmen in dem die Steiermark bestand vom von Napoleon praktisch zerstorten Heiligen Romischen Reich zum Kaisertum Osterreich umgeformt 1809 brach ein neuer Krieg aus und verlief wieder unglucklich fur Osterreich Bei St Michael wurde eine Nachhut des osterreichischen Heeres geschlagen und damit stand den Franzosen wieder der Weg nach Graz offen Nach der Niederlage der Osterreicher in der Schlacht bei Wagram wurden von Napoleon im Frieden von Schonbrunn harte Friedensbedingungen diktiert die fur das Kaisertum Osterreich grosse Gebietsverluste brachten Eine Bedingung welche die Steiermark betraf war die verlangte Schleifung der Festungsanlagen auf dem Grazer Schlossberg die 1809 sogleich durchgefuhrt wurde Nur der Uhrturm und der Glockenturm blieben erhalten weil sie von der Grazer Bevolkerung losgekauft wurden Die Koalitionskriege dauerten mit Unterbrechungen noch bis 1815 Die Steiermark war aber davon nicht mehr direkt als Kriegsgebiet betroffen Die Kriege zur Abwehr Napoleons kosteten das Land viele Opfer Am Ende der uber zwanzigjahrigen Kriegszeit war die Steiermark erschopft die Einwohnerzahl hatte abgenommen der Wohlstand war geschrumpft Nach der langen Kriegszeit wunschten sich die meisten Menschen Ruhe und Ordnung Eine allgemeine Gleichgultigkeit gegenuber dem politischen Geschehen verbreitete sich Der herrschende Absolutismus duldete keine Verbesserungsvorschlage erblickte in ihnen nichts als Anstiftung zu Aufruhr und Unbotmassigkeit und beschrankte in der Biedermeier genannten Situation die burgerliche Handlungsfreiheit auf das Privatleben Das offentliche Leben wurde in bisher unbekanntem Ausmass burokratisiert Adel und Offiziere wurden auf allen Gebieten bevorzugt und legten eine hochmutige und uberhebliche Haltung gegenuber den anderen Bevolkerungsschichten an den Tag Staatskanzler Metternich errichtete im Einvernehmen mit Kaiser Franz I einen Polizeistaat zu dem Zensur und Spitzelwesen gehorten Die Zeit vor der Marzrevolution 1848 49 wird als Vormarz bezeichnet Ein Lichtblick in den vielfach als unbefriedigend empfundenen Verhaltnissen der Zeit war Erzherzog Johann Der jungere Bruder von Kaiser Franz I wirkte privat als wichtiger Forderer und Modernisierer der Steiermark Das Land und seine Bevolkerung hatten und haben ihm viel zu verdanken sowohl auf dem Gebiete der Landes und Volkskunde der technischen Wissenschaften der Landwirtschaft des Berg und Huttenwesens der Landestracht und der Volksmusik als auch als Impulsgeber zur Grundung zahlreicher noch heute bestehender Institutionen in der Steiermark Seine Verbundenheit mit dem Volk kam auch durch seine haufigen Aufenthalte und seine Wohnsitze in der Steiermark und vor allem durch seine Verehelichung mit der burgerlichen Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl zum Ausdruck In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts war das Bergbaugebiet der Obersteiermark eines der Zentren der Industrialisierung Vorschub leistete die traditionelle Kleineisenindustrie Franz Mayr erbaute 1835 1837 die Franzenshutte in Donawitz das damals modernste Eisenwerk Osterreichs das von Holzkohle unabhangig war Im Jahre 1844 wurde in der Steiermark als erste Eisenbahn die Sudbahnteilstrecke Murzzuschlag Graz eroffnet spater wurde die Sudbahn Verbindung zum Hafen Triest eine der wichtigsten Bahnlinien der Monarchie 1846 zahlte die Steiermark rund eine Million Einwohner wovon etwa 600 000 innerhalb der heutigen Landesgrenzen lebten Wie fast uberall in Europa nahm die Bevolkerung damals stark zu Schon zu Beginn des Revolutionsjahres 1848 kamen aufregende Nachrichten aus dem Ausland In der Steiermark insbesondere in Graz brach der Aufstand erst los als im Marz der Ausbruch der Revolution in Wien bekannt wurde In verschiedenen Petitionen wurden Lehrfreiheit Lernfreiheit Pressefreiheit Offentlichkeit der Rechtspflege Aufhebung der grundherrschaftlichen Gerichtsbarkeit und freie Gemeindeverwaltung verlangt Erzherzog Johann fungierte 1848 49 als gewahlter Reichsverweser fur den von der Frankfurter Nationalversammlung erfolglos angestrebten deutschen Nationalstaat dem auch die Steiermark angehort hatte Mit der Niederschlagung der Revolution in Wien im Oktober 1848 gingen auch die revolutionaren Bestrebungen in der Steiermark zu Ende Industrielle Revolution Soziale und nationale Gegensatze 1849 1918 Bearbeiten nbsp Steiermark als Teil Osterreich Ungarns Nr 12 Bauernbefreiung Bearbeiten Trotz des Scheiterns der Ziele der Revolution von 1848 49 gab es auch bleibende Erfolge die von der siegreichen Gegenrevolution nicht revidiert wurden Die endgultige Auflosung der feudalen Ordnung und die Aufhebung der Erbuntertanigkeit und der bauerlichen Frondienste im Kaisertum Osterreich sowie die Abschaffung der geheimen Inquisitionsjustiz der Restaurations und Vormarzzeit zahlen dazu Die Durchfuhrung der Grundentlastung wurde rasch in Angriff genommen Dadurch wurden die Bauern endlich zu gleichberechtigten Burgern gemacht Dazu waren viele damit zusammenhangende Veranderungen notig Die Bauernbefreiung erforderte die Entschadigung der Grundherren Ein Drittel der Entschadigung mussten die Bauern bezahlen ein zweites Drittel wurde aus Landesmitteln aufgebracht und der Rest wurde gestrichen Die Abwicklung dieser Entschadigungszahlungen an die insgesamt 1 496 Grundherrschaften der Steiermark dauerte einige Jahre Sie enthob die Grundherren auch von den offentlichen Lasten die sie bisher getragen hatten wie der Gerichtsbarkeit und der Sicherheitspflege auf dem Lande Diese Lasten nahm nun der Staat auf sich Hierfur musste die Rechtsprechung und die Verwaltung neu organisiert werden Es wurde die Gerichtsorganisation in Osterreich neu geordnet und 1859 bzw 1868 wurden die Bezirkshauptmannschaften wie sie im Grund noch heute bestehen geschaffen Fur die Sicherheitspflege wurde 1849 die Gendarmerie gegrundet Gemeindeautonomie Bearbeiten Schliesslich wurden auch die Ortsgemeinden geschaffen Bis dahin hatte es im Lande neben den Grundherrschaften deren Untertanen ja meist in verschiedenen Gebieten verstreut waren nur 16 landesfurstliche Stadte und 20 landesfurstliche Markte gegeben die sich mehr oder weniger selbst verwalteten Das provisorische Gemeindegesetz von 1849 schuf Ortsgemeinden Das Gesetz wurde zwar bald wieder ausser Kraft gesetzt aber durch das Reichsgemeindegesetz von 1862 wurde dann die freie Gemeindeverwaltung verwirklicht Ein allgemeines gleiches und freies Wahlrecht fur die Gemeindevertretung gab es aber noch lange nicht Wahlberechtigt waren vorerst nur mannliche Gemeindeburger die direkte Steuern entrichteten sowie Geistliche Beamte und ahnliche Personen 16 Weg zur konstitutionellen Monarchie Bearbeiten Der junge Kaiser Franz Joseph I und seine Berater versuchten nach dem Zusammenbruch der Revolution das Kaisertum Osterreich weiterhin absolutistisch zu regieren Dieser Versuch brach aber auf den Schlachtfeldern Italiens im Sardinischen Krieg im Jahre 1859 klaglich zusammen da er nach dieser personlichen Niederlage des Kaisers innenpolitisch gegen das Burgertum nicht mehr durchsetzbar war Das Oktoberdiplom von 1860 und das Februarpatent von 1861 waren erste kleine Schritte zu einer konstitutionellen Monarchie In Graz besteht seither der Steiermarkische Landtag als damals noch lange nicht von allen Burgern gewahltes Landesparlament Als Vorlaufer der republikanischen Landesregierung amtierte der aus Landtagsabgeordneten bestehende Landesausschuss dessen vom Kaiser ernannter Vorsitzender zugleich Landtagsprasident als Landeshauptmann bezeichnet wurde Kaiser und k k Regierung waren in Graz durch einen Statthalter vertreten Die meisten Entscheidungen von Landtag und Landesausschuss mussten vom Statthalter in Wien zur Genehmigung vorgelegt werden die vom Kaiser selbst oder vom zustandigen Minister in seinem Namen erteilt oder verweigert wurde 17 Die konstitutionelle Regierungsform wurde nach dem innenpolitischen Friedensschluss mit dem obstinaten ungarischen Adel der der Niederlage von 1866 gegen Preussen gefolgt war in der Dezemberverfassung von 1867 voll ausgebildet Das Kronland Herzogtum Steiermark war nun eines von 17 der im Reichsrat vertretenen Konigreiche und Lander und entsandte Abgeordnete in den Reichsrat das Parlament in Wien Industrialisierung Bearbeiten Die Bevolkerungszunahme in der Steiermark in der Zeit von 1849 bis 1914 betrug fast 50 Prozent Niemals zuvor oder danach hatte die Steiermark eine so starke Bevolkerungszunahme aufzuweisen Die Ursache dafur war in erster Linie das Aufbluhen der Industrie Man kann die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts das Zeitalter der industriellen Revolution in der Steiermark nennen Begunstigt durch die gesetzlich festgelegte Gewerbefreiheit entstanden in weiten Teilen des Landes industrielle Grossunternehmen Gewerbliche und landwirtschaftliche Arbeitskrafte wanderten in die Industrie ab die hohere Lohne zahlte und gunstigere Arbeitsbedingungen gewahrte Grundlage der steirischen Wirtschaft war die Eisenindustrie 1881 wurde die Osterreichisch Alpine Montangesellschaft gegrundet die eine starke Produktionssteigerung erreichte Die meisten Stahlindustriebetriebe gab es im obersteirischen Murtal und im Murztal neben Donawitz auch in Kapfenberg Bruck an der Mur Judenburg Murzzuschlag und in kleineren Orten Auch in Graz entstand eine Reihe neuer Unternehmen Weiters entstanden neue Bergbaubetriebe etwa fur Magnesit in der Veitsch und an anderen Orten In Fohnsdorf Seegraben bei Leoben Koflach Wies und bei Trifail slow Trbovlje in der Untersteiermark entstanden grosse Braunkohlenbergbaue Weitere prosperierende Unternehmungen entstanden in der aufstrebenden Papier und Zellstoffindustrie in der Zementerzeugung und in der Muhlenindustrie Die Bierbrauereien in Graz und Goss bei Leoben wurden zu Grossunternehmen Einen Umschichtungsprozess machte das Gewerbe durch Es kamen neue Gewerbe hinzu manche alten Gewerbe bluhten neu auf wahrend andere zugrunde gingen Dieser Prozess ging nicht ohne Auseinandersetzungen zwischen Kleingewerbe und Fabriken vor sich In diesem Zeitraum wurde fast das gesamte Land durch Eisenbahnstrecken erschlossen Die 1854 eroffnete Semmeringbahn komplettierte die von Wien bis Laibach Hauptstadt des sudlichen Nachbarlandes Krain reichende Sudbahn 1857 wurde die Verlangerung nach Triest fertig siehe Bahnstrecke Spielfeld Strass Triest Zu den weiteren steirischen Bahnstrecken zahlten u a Rudolfsbahn Erzbergbahn Koflacherbahn Steirische Ostbahn und Drautalbahn Die Bahnbauten veranderten den Verkehr die Strassen verodeten und neue Orte bluhten an den Eisenbahnknotenpunkten auf Der Bauernstand hatte im wirtschaftlichen Aufschwung der burgerlich liberalen Epoche nichts zu gewinnen Viele Bauern bzw Bauernsohne wanderten als Arbeitskrafte zur Industrie oder zu Bahn und Post ab Die Not der Bauern veranlasste die Landesverwaltung zur planmassigen Forderung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens Nationalismus der Deutschen und der Slowenen Bearbeiten nbsp Umgangssprachen in Osterreich Ungarn aus Distribution of Races in Austria Hungary Historical Atlas William R Shepherd 1911Seit der Franzosischen Revolution bekam der Nationalismus immer grossere Bedeutung Verhaltnismassig spat und zwar erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden ethnische Zugehorigkeit und Sprache zu zentralen Kriterien fur eine Nation 18 Diese europaweite Entwicklung wirkte sich naturgemass auf einen multiethnischen Staat wie ihn die Habsburgermonarchie darstellte negativ aus Im seit 1861 bestehenden steiermarkischen Landtag wurde schon am Anfang des parlamentarischen Lebens in der Steiermark der nationale Gegensatz zwischen deutschen und slowenischen Steirern ein Thema Die Slowenen fuhlten sich durch die Mandatsverteilung zuruckgesetzt und kritisierten dies auch standig Das deutsche Eigenbezeichnung Burgertum aber dessen Vertreter uber eine sichere Mehrheit verfugten wollte von seinen Vorrechten nichts abgeben Da die Slowenen zu dieser Zeit etwa ein Drittel der Bevolkerung ausmachten und keine Aussicht hatten im Landtag jemals die Mehrheit zu erringen ging ihre Hauptforderung sehr bald dahin die slowenisch sprechenden Bezirke des Landes abzutrennen und sie mit den slowenischen Landschaften Karntens und Krains zu einem eigenen Kronland zu vereinigen Andererseits wollten die Vertreter der Mittelsteiermark und der Obersteiermark das in den untersteirischen Stadten und Markten lebende deutsche Burgertum nicht einer slowenischen Mehrheit ausliefern Die Fronten verharteten sich und die Haltung beider Nationalitaten wurde unnachgiebig Die deutschnationalen Kreise fuhlten sich als Teil des viele Millionen Menschen umfassenden deutschen Volkstums den wenigen Slowenen gegenuber geistig und kulturell uberlegen und brachten diese Meinung auch ofter deutlich zum Ausdruck Die seit 1867 verfassungsmassig verankerte Gleichberechtigung der osterreichischen Staatsburger aller Nationalitaten wurde von den Deutschosterreichern analog zum Verhalten der Magyaren im Konigreich Ungarn in der Praxis vermieden wo immer dies moglich war Diese Einstellung verargerte die Slowenen und sie fuhlten sich in ihrer Ehre getroffen Die Spannungen zwischen deutschsprachigen und slowenischsprachigen Steirern nahmen zu ohne allerdings dieselben Auswirkungen wie in Bohmen und Mahren zu erreichen Brennpunkte waren die deutschen Stadte in slowenischer Umgebung neben Marburg Maribor vor allem Cilli Celje 1895 wurde vom Kaiser in Cilli nach dem Vorbild von Marburg ein Staats Untergymnasium mit deutsch slovenischer Unterrichtssprache bewilligt der Reichsrat beschloss die notigen Budgetmittel 19 1880 fand in Graz eine Volkszahlung statt bei der erstmals auch nach der Umgangssprache gefragt wurde Dabei gaben 96 Prozent der Grazer Bevolkerung Deutsch als Umgangssprache an Der Anteil der slowenischsprachigen Bevolkerung der grossten nichtdeutschen Sprachgruppe betrug 1 02 dies obwohl die Steiermark ein zweisprachiges Kronland war mit rund einem Drittel slowenischsprachiger Bevolkerung hauptsachlich in der Untersteiermark Aufgrund einer Auswertung der Herkunftsgemeinden ist davon auszugehen dass der Anteil an slowenischen Zuwanderern weit hoher lag als aus der Volkszahlung erkennbar war Nur ein verschwindend geringer Teil dieser Zuwanderer gab Slowenisch als Umgangssprache an Seit den 1870er Jahren entwickelte sich ein Selbstverstandnis von Graz als der letzten grossen deutschen Stadt im Sudosten mit einer nationalen und kulturellen Mission Mit den Leitvorstellungen deutsch und fortschrittlich galt die steirische Landeshauptstadt als die radikalste Stadt Osterreichs sowohl hinsichtlich ihrer liberal antiklerikalen als auch ihrer deutschnationalen Haltung 20 Zum nationalen Gegensatz kamen auch politische Spannungen zwischen den liberalen und katholisch konservativen Kreisen der Bevolkerung Auch die Arbeiterschaft begann sich zu organisieren und kampfte in erster Linie um Lohnerhohungen Verkurzung der taglichen Arbeitszeit die bei 12 bis 14 Stunden lag gegen die Not in Krankheitsfallen und im Alter fur das in keiner Weise vorgesorgt war und auch gegen die soziale Geringschatzung die dem Arbeiter von Seite des Burgertums gezeigt wurde Bildung und Kultur Bearbeiten nbsp Peter RoseggerWie fast uberall in Europa war in der Steiermark die Zeit zwischen 1848 und 1918 eine Zeit reger geistiger Tatigkeit Die Anzahl der Studenten und Professoren an der Karl Franzens Universitat Graz und den ubrigen Hochschulen vervielfachte sich Man konnte bedeutende Gelehrte als Professoren gewinnen von denen manche Weltruf erlangten Die Technische Universitat Graz wurde 1874 vom Staat ubernommen und den ubrigen Hochschulen gleichgestellt Die Montanuniversitat Leoben erhielt 1906 den Rang einer Hochschule Ende des 19 Jahrhunderts wurden die ersten Frauen zum Hochschulstudium zugelassen Auch das ubrige Schulwesen verzeichnete einen starken Aufschwung Mit dem Reichsvolksschulgesetz 1869 wurde die Schulaufsicht die bis dahin der Kirche zugestanden war dem Landesschulrat ubertragen Das Theater erlebte eine Blutezeit 1899 wurde das Grazer Opernhaus erbaut Neben dem Grazer Schauspielhaus bestanden funf Buhnen in anderen steirischen Orten Aus der Reihe der steirischen Dichter und Schriftsteller ist vor allem Peter Rosegger zu erwahnen Sein Aufstieg vom Waldbauernbuben zum beruhmten Schriftsteller war fur die Steiermark einmalig wie der weltweite Erfolg seiner Gedichte und Romane die sich vor allem durch Idealisierung der Landwirtschaft auszeichnen Sein Deutschnationalismus und die damit in Verbindung stehende Ablehnung alles Slawischen verhinderten die Verleihung eines Nobelpreis fur Literatur 21 Allgemeines Mannerwahlrecht Bearbeiten 1906 07 wurde nach von Sozialisten organisierten Massendemonstrationen im Reichsrat uber die Einfuhrung des gleichen Mannerwahlrechts diskutiert jede Stimme sollte nun gleiches Gewicht haben Aristokratie und Grossgrundbesitz wie z B der steirische Grossgrundbesitzer Abgeordnete Karl Graf Sturgkh traten entschieden gegen die Vorlage der k k Regierung des Freiherrn von Beck auf die aber von beiden Hausern des Reichsrats beschlossen und vom Kaiser genehmigt wurde 1907 und 1911 fanden daher Reichsratswahlen nach dem allgemeinen gleichen direkten und geheimen Mannerwahlrecht statt was vor allem den beiden Massenparteien Christlichsoziale und Sozialisten zugutekam Von den nunmehr 516 Abgeordneten waren 30 im Herzogtum Steiermark zu wahlen 22 In Stadten wie Graz blieb die Deutsche Volkspartei fuhrende Kraft Die Landtage Altosterreichs verblieben bis 1918 bei den bisherigen die armeren Schichten benachteiligenden Privilegien Rang unter den Kronlandern Bearbeiten 1910 nahm das Herzogtum Steiermark von der Flache Cisleithaniens rund 300 700 km 22 425 km oder 7 5 ein Von den rund 30 Millionen Einwohnern Altosterreichs entfielen 1 44 Millionen oder 4 8 auf die Steiermark Das Kronland war damit flachenmassig das viertgrosste und was die Einwohnerzahl betraf das funftgrosste der im Reichsrat vertretenen Konigreiche und Lander Die Gesamtmonarchie mit Ungarn und Bosnien Herzegowina nahm 676 600 km ein und verzeichnete 52 8 Millionen Einwohner darunter auf 3 3 ihrer Flache 2 7 Steirer Zerfall des Herzogtums Steiermark Bearbeiten Die Gegensatze zwischen deutschen und slowenischen Steirern wurden durch den Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg auf der Seite der Gegner Osterreich Ungarns vorubergehend vermindert da auch die Slowenen die Gebietsanspruche der Italiener abwehren wollten Je langer der Krieg dauerte und je mehr sich Wirtschafts und Versorgungslage verschlechterten und die Anzahl der Kriegsopfer wuchs desto mehr nahm die Sehnsucht nach Frieden zu Im von Kaiser Karl I im Fruhjahr 1917 wieder einberufenen Reichsrat gaben Abgeordnete aller Nationalitaten bekannt welche politischen Ziele sie nach Kriegsende verfolgen wurden Es ging ihnen um politische Einheiten nach nationalen Aspekten dynastische Loyalitat oder altosterreichisches Staatsbewusstsein erschienen nicht mehr zeitgemass In diesen Bestrebungen waren die Tschechen fuhrend da der von ihnen geplante Staat durch ihre Exilpolitiker wahrend des Krieges die Anerkennung der Triple Entente als Verbundeter erhalten hatte In Reaktion darauf bildeten am 21 Oktober 1918 der militarische Zusammenbruch der Mittelmachte stand bevor die deutschen Reichsratsabgeordneten in Wien die Provisorische Nationalversammlung die am 30 Oktober 1918 die erste Regierung fur Deutschosterreich wahlte Am 29 Oktober 1918 loste Krain seine Bindungen an die Monarchie am 30 Oktober wurde der SHS Staat proklamiert dem sich die Untersteiermark und Krain anschlossen In Graz wurde ein Wohlfahrtsausschuss gebildet der sich um die Versorgung des Landes kummerte Eine provisorische Landesversammlung die von den drei grossen deutschen Parteien des Landes Christlichsozialen Sozialisten und Deutschnationalen gebildet wurde wahlte eine neue Landesregierung die ein schweres Amt ubernahm Die Landesversammlung beschloss am 6 November 1918 unter Verweis auf das Selbstbestimmungsrecht der Volker einstimmig den Beitritt zu Deutschosterreich und hielt fest dass sich der andere im bisherigen Kronland mitsesshafte Volksstamm von dem bisher gemeinsamen Staate losgesagt auf Grund des Selbstbestimmungsrechts der Volker mit seinen ubrigen Volksgenossen ein eigenes nationales Staatswesen errichtet und dadurch auch die Gemeinschaft aller bisherigen Einrichtungen des Herzogtums Steiermark aufgelost hat 23 Hungernd erlebte der Grossteil der deutschsteirischen Bevolkerung die Ausrufung der Republik die am 12 November 1918 erfolgte und dem Beschluss der Provisorischen Nationalversammlung zufolge mit dem Anschluss an die deutsche Republik verbunden sein sollte Erste Republik 1918 1938 Bearbeiten nbsp Die 1919 beanspruchten Grenzen der SteiermarkFur die Steiermark als Bundesland der Republik Osterreich wie der Staat seit 21 Oktober 1919 auf Grund der Ratifizierung des Friedensvertrages von Saint Germain genannt wurde war die Demokratisierung der Landesverfassung eine der ersten Aufgaben Die vollziehende Gewalt wurde der Landesregierung ubertragen die vom Landtag gewahlt wurde und aus dem Landeshauptmann zwei Stellvertretern des Landeshauptmannes und mehreren Landesraten bestand Das allgemeine und gleiche Wahlrecht fur Manner und Frauen und das Verhaltniswahlrecht an Stelle des bisher geltenden Mehrheitswahlrechts wurden eingefuhrt Die Bundesverfassung regelte 1920 die Befugnisse der Lander gegenuber dem Gesamtstaat Aus der Verfassung der Monarchie wurde der Grundsatz der Selbstverwaltung der Gemeinden ubernommen Dabei fiel auch das Klassenwahlrecht in den Gemeinden weg und wich einer demokratischen Ordnung Ungeklarte Frage der Sudgrenze und Verlust der Untersteiermark Bearbeiten Die provisorische Landesversammlung wollte die Festlegung der Sudgrenze des Bundeslandes Verhandlungen mit den Slowenen bzw dem zu schliessenden Friedensvertrag uberlassen und ging davon aus dass das Draugebiet Osterreich zufallen wurde Die Slowenen gingen allerdings unter dem bisherigen k u k Major und nunmehrigen jugoslawischen General Rudolf Maister der in Marburg an der Drau stationiert war sofort daran Fakten zu schaffen Sich unter seinen Befehl stellende k u k Truppenteile und slowenische Freiwillige besetzten die Untersteiermark ohne bei der deutschsprachigen Minderheit wesentlichen Widerstand zu finden Auch Spielfeld und Orte nordlich der Mur an der Bahn nach Radkersburg wurden besetzt um die Nordgrenze des damaligen SHS Staates des spateren Jugoslawien zu sichern Eine grossere Zahl deutschsprachiger Untersteirer und Beamten der Monarchie die ihre Heimat anderswo hatten verliessen die slowenisch besetzten Gebiete und ubersiedelte in die bei Osterreich verbliebenen Gebiete manche wurden auch vertrieben In Radkersburg und Umgebung und auch in der Soboth gab es bewaffneten Widerstand gegen die Besetzung was zur Folge hatte dass die Gebiete bei der osterreichischen Steiermark blieben Ein spezielles Problem stellte die uberwiegend deutschsprachige Stadt Marburg dar die mit ihren Nachbardorfern eine deutsche Sprachinsel bildete die ungefahr 15 Kilometer sudlich der neuen Staatsgrenze lag Ein paar Wochen im November 1918 stellten die Marburger allerdings vergeblich sogar eine Burgerwehr auf um die Machtubernahme durch die Slowenen zu verhindern Deutschosterreich beanspruchte die Stadt fur sich und wollte auch den zwischen Marburg und der Sudgrenze des deutschen Siedlungsgebiets liegenden ca 15 km breiten slowenisch besiedelten Gebietsstreifen bei Osterreich belassen sehen Bei einer Demonstration deutschsprachiger Burger am 27 Janner 1919 wurde auf die Demonstranten geschossen Dabei wurden 13 deutsche Marburger Zivilisten getotet und rund 60 verwundet was bei allen deutschosterreichischen Untersteirern Entsetzen und Emporung ausloste aber auch zu einer Einschuchterung der deutschosterreichischen Marburger fuhrte Der Vertrag von Saint Germain nahm auf deren Wunsche keine Rucksicht Er liess nicht nur die deutschen Sprachinseln unberucksichtigt sondern sprach auch das rein deutschsprachige Abstaller Becken dem SHS Staat dem spateren Jugoslawien zu deutschosterreichische Enklaven in Slowenien wurden nicht in Erwagung gezogen die gesamte Untersteiermark verblieb nun auch volkerrechtlich bei Jugoslawien Die osterreichische Steiermark verkleinerte sich dadurch gegenuber dem fruheren Herzogtum um 6 024 km auf 16 401 km das ist Rang 2 unter den spater neun Bundeslandern der Republik Im SHS Staat wurde die Untersteiermark vorerst mit Krain zum Draubanat zusammengeschlossen Heute bildet sie mit dem Namen Stajerska Steiermark ungefahr das ostliche Drittel Sloweniens nbsp Lage des Herzogtums Steiermark in Osterreich und SlowenienTraumata und wirtschaftliche Not Bearbeiten Fur die Mehrheit der deutschsprachigen Osterreicher war der Zerfall der grossen k u k Doppelmonarchie ein traumatisches Ereignis Dem neuen Kleinstaat mangelte es von Anbeginn an Selbstbewusstsein Grosse Teile der Bevolkerung und der Politiker befurworteten den Anschluss an Deutschland der daher am 12 November 1918 zugleich mit der Erklarung Deutschosterreichs zur Republik beschlossen wurde In St Germain unterschrieb Osterreich der Staatsname Deutschosterreich wurde von den Siegern nicht akzeptiert aber dass es auf Dauer selbststandig und von Deutschland unabhangig bleiben werde das Deutsche Reich wurde im Vertrag von Versailles analog verpflichtet In der Steiermark wurde der Deutschnationalismus bzw in spateren Jahren der Nationalsozialismus dennoch ein bestimmender Faktor was bereits 1921 den Versuch eines steirischen Alleingangs in der Anschlussfrage unter Landeshauptmann Anton Rintelen zur Folge hatte Auf Druck der Alliierten Siegermachte musste die von Rintelen zu dieser Frage anberaumte Volksabstimmung jedoch abgesagt werden Dem Auseinanderfallen der Osterreichisch Ungarischen Monarchie folgten grosse wirtschaftliche Schwierigkeiten Die Versorgung mit den lebensnotwendigen Gutern war unzureichend Mit Hilfe von Aktionen in den neutral gebliebenen Landern Schweiz Niederlande und Schweden konnte der sogenannte Schreckenswinter 1918 19 uberstanden werden Hinzu kam der Schwund des Geldwertes Eine Hyperinflation zehrte alte Vermogen auf Der Mittelstand der es von jeher gewohnt war seine Ersparnisse in Banken oder in Staatspapieren anzulegen verarmte und mit ihm der Grossteil der ubrigen Bevolkerung Erst als die Hungersnot gebannt und die Wahrung stabilisiert war 1925 wurde der Schilling eingefuhrt konnte die Wirtschaft wiederaufgebaut werden Der folgende leichte wirtschaftliche Aufschwung dauerte nur bis 1929 und endete mit der Weltwirtschaftskrise Viele Sparten der steirischen Wirtschaft waren von der Weltwirtschaftskrise betroffen Besonders stark spurten sie die steirische Eisenindustrie und der Braunkohlebergbau Es kam zu Betriebseinschrankungen und Arbeiterentlassungen Die schwerste Geissel der Zwischenkriegszeit war die Arbeitslosigkeit die einen bis dahin unvorstellbar grossen Umfang erreichte Mit ihr wuchs die Not vor allem in den Industrieorten Trotz der materiellen Beschranktheit bluhten die Wissenschaften Die an den steirischen Hochschulen tatigen Wissenschaftler Fritz Pregl Otto Loewi Victor Franz Hess und der Atomphysiker Erwin Schrodinger erhielten den Nobelpreis Der in Graz als Universitatsprofessor tatige Deutsche Alfred Wegener entdeckte die Kontinentaldrift Wege zur Diktatur Bearbeiten Ab 1930 nahmen die politischen Spannungen zu Die politischen Parteien umgaben sich mit paramilitarischen Verbanden Es gab haufig Zusammenstosse Die Heimwehr gewann vornehmlich unter der landlichen Bevolkerung Anhanger wahrend die Arbeiterschaft der Industrieorte ein festes Bollwerk der Sozialdemokratie bildete Der Republikanische Schutzbund war die paramilitarische Organisation der Sozialdemokraten Im September 1931 versuchte die Heimwehr unter dem Judenburger Rechtsanwalt Walter Pfrimer einen Putsch der aber sehr rasch zusammenbrach Pfrimer wurde wegen Hochverrats angeklagt jedoch freigesprochen Auch die Nationalsozialisten begannen sich nach 1930 immer starker bemerkbar zu machen Bei den Gemeinderatswahlen 1932 konnte die NSDAP ihren Stimmenanteil gegenuber 1928 bereits versechsfachen Die ab Juni 1933 illegale NS Bewegung war in keinem anderen osterreichischen Bundesland so stark verankert wie in der Steiermark 24 Nachdem der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuss 1933 eine Parlamentskrise benutzt hatte um eine autoritare Standestaatregierung zu installieren brach der Aufstand der Sozialdemokraten im Februar 1934 offen aus Davon war auch die Steiermark stark betroffen wo sozialdemokratische Arbeiter in Graz und in den obersteirischen Industriestadten den Generalstreik ausriefen und zu den Waffen griffen Der Kampf kostete auf beiden Seiten zahlreiche Todesopfer die durch das harte Strafgericht der siegreichen Vaterlandischen Front noch zahlreicher wurden So wurde auch der steirische Arbeiterfuhrer Koloman Wallisch von einem Standgericht zum Tod verurteilt Insgesamt kamen in der Steiermark beim Februaraufstand 1934 59 Personen ums Leben die Sozialdemokratische Arbeiterpartei wurde nun verboten Nach der Machtergreifung in Deutschland im Jahre 1933 nahm die nationalsozialistische Propaganda im Land standig zu Wie im gesamten Bundesgebiet setzte die NSDAP auch in der Steiermark Gewaltakte ein Sprengstoffanschlage wechselten mit Hakenkreuzmalereien Beim Juliputsch 1934 gab es einerseits den Uberfall auf das Bundeskanzleramt in Wien und die Ermordung von Dollfuss und andererseits davon ausgelost den NS Aufstand in mehreren Bundeslandern der praktisch autonom ablief Bei diesem Aufstand uberfielen die osterreichischen Nationalsozialisten in vielen steirischen Orten Gendarmerieposten Postamter und sonstige offentliche Einrichtungen und verhafteten politische Gegner Nach einem Tag brach die Aufstandsbewegung nach Einsatz des Bundesheeres zusammen Es gab in ganz Osterreich auf beiden Seiten insgesamt 223 Todesopfer davon 96 in der Steiermark Zwei Putschisten aus dem Ennstal wurden hingerichtet Ungefahr 13 000 bis 15 000 Aufstandische wurden zumindest vorubergehend verhaftet Manche davon wurden langere Zeit inhaftiert viele davon wurden im Anhaltelager Wollersdorf festgehalten Dort waren seit Februar 1934 viele Sozialdemokraten interniert Viele Teilnehmer am Naziputsch fluchteten ins Ausland und zwar vorwiegend nach Deutschland und Jugoslawien 25 Nun wurde in Osterreich auch die NSDAP verboten Die weitere politische Entwicklung der Steiermark wurde von aussen bestimmt Durch die Zusammenarbeit des Deutschen Reiches mit dem faschistischen Italien hatte Osterreich nur wenig Moglichkeit zu einer eigenstandigen Politik Osterreich war politisch zutiefst gespalten lebte seit 1933 34 unter der austrofaschistischen Diktatur und kam aus der Wirtschaftskrise nicht heraus wahrend Deutschlands Kriegswirtschaft boomte 1938 betrug die Zahl der statistisch erfassten Arbeitslosen in Osterreich 401 000 Dazu kam die unsichtbare Arbeitslosigkeit die vom Institut fur Konjunkturforschung auf 300 000 geschatzt wurde Ende Janner 1938 durfte es in Osterreich rund 700 000 Arbeitslose gegeben haben mehr als 20 Prozent der Erwerbstatigen Anschlussbestrebungen Bearbeiten Der Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich war eines der erklarten Ziele Adolf Hitlers Die scheinbar aussichtslose politische und wirtschaftliche Situation Osterreichs hatte der tief verwurzelten Idee des Anschlusses an Deutschland Auftrieb gegeben Schon in den Jahren vor dem Anschluss wurde die illegale NSDAP zu einer Massenbewegung Arbeiter Kleinburger Bauern Landarbeiter und Studenten waren dabei Im Februar 1938 verstarkte Hitler den Druck auf die osterreichische Regierung Schuschnigg Diese hob das Parteiverbot fur die osterreichischen Nationalsozialisten auf und zwei Nationalsozialisten wurden als Regierungsmitglieder aufgenommen darunter Arthur Seyss Inquart als Innen und Sicherheitsminister Besonders in der Steiermark erprobten SA und HJ die Grenzen der neuen Moglichkeiten die ihnen die Tatsache bot dass Osterreichs Polizei nunmehr einem nationalsozialistischen Minister unterstand 26 Am 19 Februar 1938 zog in Graz ein riesiger Fackelzug das Versammlungsverbot ignorierend mit Hakenkreuzfahnen durch die Strassen Die Universitat und die Technische Hochschule mussten wegen umfangreicher nationalsozialistischer Kundgebungen geschlossen werden Am 21 Februar erteilte SA Brigadefuhrer Sigfried Uiberreither den Befehl zur Bereitschaft Am 24 Februar 1938 betonte Schuschnigg vor der Bundesversammlung die Pflicht mit allen ihren Kraften die unversehrte Freiheit und Unabhangigkeit des osterreichischen Vaterlandes zu erhalten 27 Graz Stadt der Volkserhebung Bearbeiten Am gleichen Tag fand in Graz statt was die Nationalsozialisten bald Volkserhebung nannten 28 Dem Aufruf der Grazer NS Fuhrung die Hauser mit Hakenkreuzfahnen zu schmucken kamen viele nach Tausende Nationalsozialisten besetzten den Grazer Hauptplatz und notigten den Burgermeister auch am Rathaus die Hakenkreuzfahne zu hissen Dies brachte Graz spater die NS Bezeichnung Stadt der Volkserhebung ein 29 Ende Februar wurden Bundesheereinheiten in der Steiermark gegen NSDAP Ubergriffe eingesetzt Amtlichen Berichten zufolge wollten Schuler erst dann wieder die Schule besuchen wenn ihnen der Hitlergruss erlaubt ware was am 1 Marz 1938 geschah 30 Die Machtubernahme auf lokaler Ebene setzte ortlich schon mit dem Bekanntwerden der Aussetzung der fur den 13 Marz geplanten Volksbefragung ein den endgultigen Anstoss gab aber erst die Radiorede von Bundeskanzler Schuschnigg um 19 47 Uhr 31 Der Volkische Beobachter berichtete in seiner Wiener Ausgabe vom 12 Marz in einer Sonderbeilage Um 6 Uhr sickerte die Nachricht durch dass die Wahl verschoben sei Binnen einer Viertelstunde stand die SA standen unzahlige Volksgenossen am Hauptplatz in Leoben Gleichzeitig legte die Exekutive Hakenkreuzarmbinden an 1942 schrieb Otto Reich von Rohrwig schon am Abend des 10 Marz 1938 hatten nationalsozialistische Massen die Grazer Innenstadt durchzogen SA Uiberreither sei entschlossen gewesen am Abstimmungstag die Wahllokale blockieren zu lassen 32 Am 11 Marz 1938 wurden in Graz die Geschafte um 12 Uhr geschlossen das Bundesheer bezog an wichtigen Punkten Position Am Abend als die Standestaatsregierung Schuschnigg zurucktrat Sicherheitsminister Arthur Seyss Inquart aber im Radio erklarte im Amt zu bleiben ubernahmen in Graz die heimischen Nationalsozialisten die Macht Nach Hochfellner haben 60 000 bis 70 000 Menschen die Machtubernahme auf dem Hauptplatz gefeiert 33 Am 12 Marz um 1 30 Uhr trat Landeshauptmann Rolph Trummer zuruck der Nationalsozialist Sepp Helfrich ubernahm das Amt und ubte es bis 22 Mai 1938 aus als Uiberreither von Hitler zum Gauleiter und Landeshauptmann ernannt wurde 34 Am 12 Marz 1938 wurde Osterreich von der Wehrmacht besetzt Auf breiter Front ruckten ab 8 Uhr deutsche Truppen ein Gleichzeitig setzte eine Verhaftungswelle ein NS Herrschaft 1938 1945 BearbeitenDer Anschluss und seine Folgen Bearbeiten Als Auftakt zu seiner Propagandareise durch Osterreich fur die Volksabstimmung uber den bereits vollzogenen Anschluss besuchte Hitler am 3 und 4 April 1938 Graz Die im Radio ubertragene Veranstaltung fand vor 30 000 Personen in der Montagehalle einer Waggonfabrik statt die aufgrund der Weltwirtschaftskrise bereits einige Jahre stillgelegt war Anschliessend fuhr Hitler unter dem Jubel seiner Anhanger in einem Triumphzug durch die Strassen von Graz An der 4 3 Kilometer langen Route standen unter anderen Zehntausende Steirer die von der NSDAP organisiert mit Sonderzugen Autobussen und Lastkraftwagen in die Landeshauptstadt gekommen waren um den Fuhrer zu sehen 35 Uber die Burger die nicht jubelten sagte Bruno Kreisky 1988 die mehreren waren im Dunkeln Die waren entweder auf ihren Feldern oder sie haben in den Kirchen gebetet oder sie haben zu Hause geweint sie waren jedenfalls nicht sichtbar Aber sie waren in der Mehrheit Daruber gibt es gar keinen Zweifel 36 Dies entsprach spateren Schatzungen der Gestapo die etwa ein Drittel der Osterreicher als Anhanger des Dritten Reichs einschatzte ein Drittel als neutral und ein Drittel als Regimegegner Massnahmen die bereits vor der Abstimmung wirksam oder angekundigt wurden verstarkten die Zustimmung zum NS Regime Volksausspeisungen Neueinstellungen in Industrie und Wirtschaft Lohnerhohungen Entschuldungen und Kreditaktionen fur die Bauern Ehestandsdarlehen und Kinderbeihilfen Freizeit und Ferienaktionen und anderes mehr Nach Jahren der Wirtschaftskrise und der Standestaatsdiktatur die vor allem sparen wollte kam diese Politik gut an 37 Dass das Deutsche Reich damals bereits Schulden machte die nur durch Kriegsgewinne zuruckzahlbar gewesen waren und die Rucklagen der Osterreichischen Nationalbank dringend benotigte blieb den meisten Menschen verborgen 38 Bei der Volksabstimmung am 10 April 1938 war es ublich die Stimmen fur Hitler offen abzugeben und keine Wahlzelle aufzusuchen Laut amtlichem Endergebnis stimmten 99 87 der stimmberechtigten Steirer fur den Anschluss 40 000 Personen waren vom Stimmrecht ausgeschlossen Zu den Ausgeschlossenen zahlten alle politisch Inhaftierten die Juden und andere rassisch diskriminierte Gruppen wie die Zigeuner Auf Plakaten der neuen Machtinhaber wurde darauf hingewiesen allen die widerrechtlich an der Abstimmung teilnehmen sollten wurden Arreststrafen angedroht 39 Am 1 April 1938 fand der erste Transport der Prominententransport von Gegnern des Nationalsozialismus aus Osterreich ins KZ Dachau statt Darunter befand sich der steirische Politiker und spatere OVP Bundeskanzler Alfons Gorbach Im Mai wurden zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre die Nurnberger Rassegesetze die in Deutschland seit 15 September 1935 in Kraft waren auch in Osterreich wirksam Die Judenverfolgung hatte gleich im Marz 1938 mit Demutigungen der etwa 3 000 Personen umfassenden judischen Steirer und vorerst wilden Arisierungen judischen Eigentums eingesetzt Arische Nachbarn oder Konkurrenten bemachtigten sich judischer Geschafte Wohnungen und Autos Die Landesregierung wurde im Fruhjahr 1938 durch einen nur an Weisungen aus Berlin gebundenen Landeshauptmann ersetzt dies war Sigfried Uiberreither gleichzeitig Gauleiter der NSDAP und zumeist mit diesem Titel bezeichnet Dem Land Steiermark wurde mit 15 Oktober 1938 das sudliche Burgenland angegliedert wahrend das Ausseer Land das durch mehr als 800 Jahre mit der Steiermark verbunden gewesen war zu Oberosterreich ab 1939 Gau Oberdonau gelangte 1939 wurden die verbliebenen ehemals osterreichischen Lander mit dem Ostmarkgesetz in Reichsgaue mit einem Reichsstatthalter an der Spitze umgewandelt der zumeist gleichzeitig NSDAP Gauleiter war Der Begriff Osterreich verschwand weitestgehend Durch die Eingliederung der steirischen Wirtschaft in die deutsche Rustungsplanung sowie durch die Verpflichtung der jungen Manner zum Reichsarbeitsdienst und zum Militardienst konnte die Massenarbeitslosigkeit rasch uberwunden werden Eine Entschuldungsaktion fur die Bauern festigte die finanzielle Lage der Bauernhofe und bewahrte Tausende vor der Zwangsversteigerung Die nationalsozialistischen Machthaber waren bestrebt jede Kritik und jeden Zweifel an der Richtigkeit ihrer Massnahmen und Befehle schon im Keim zu ersticken Ein Beispiel dafur sind die schweren Strafen fur bis dahin unbekannte Delikte wie Feindsender horen Wehrkraftzersetzung und Vergehen gegen das Heimtuckegesetz oder die Volksschadlingsverordnung Jede Skepsis die auch nur im Familienkreis gegen die NSDAP ihre Vertreter oder die Wehrmacht geaussert wurde konnte dank Spitzelwesen und Denunziantentum schlimme Folgen haben Uber 10 5 der im Gau Steiermark ohne Untersteiermark lebenden Volksgenossen waren im Jahr 1942 NSDAP Mitglieder also Parteigenossen wie dies im NS Jargon hiess Diese Mitgliederanzahl entsprach 15 5 aller osterreichischen Nationalsozialisten Mit 30 530 Illegalen also Mitgliedern die schon vor 1938 Parteigenossen waren hatte die Steiermark nach Karnten den hochsten Anteil aller Bundeslander In dem seinerzeit auch Reichskristallnacht genannten Novemberpogrom vom 9 November 1938 wurden die Grazer Synagoge und die judische Zeremonienhalle zur Ganze zerstort 1934 hatten 1720 Personen der Israelitischen Kultusgemeinde angehort das waren 1 1 der Grazer Gesamtbevolkerung Auf Grund des ausgeubten Terrors emigrierten von Marz bis November 1938 417 judische Grazer allein nach Palastina In Graz verbliebene Juden mussten in der Folge nach Wien ubersiedeln von wo aus spater ihre Deportation ins KZ Theresienstadt erfolgte Im Marz 1940 galten Graz und die Steiermark als judenrein 40 Um den Einfluss der Katholischen Kirche weitestgehend zuruckzudrangen wurden zahlreiche Massnahmen ergriffen wie etwa die Schliessung der katholischen Privatschulen Enteignung von Klosterbesitz wie in Admont Seckau Vorau Rein und St Lambrecht und die Schliessung der Theologischen Fakultat an der Universitat Graz Der Religionsunterricht wurde zum Freifach erklart Die Finanzierung der Kirche erfolgte nicht mehr von Seiten des Staates sondern durch Kirchenbeitrage der Glaubigen Die nunmehr verpflichtende standesamtliche Eheschliessung machte Brautleute von der Kirche unabhangig Osterreich hatte auch die kirchliche Trauung anerkannt Amtliche Ehescheidungen wurden auch fur Katholiken moglich Die Zweite Republik Osterreich ubernahm 1945 sowohl die Kirchenbeitragsregelung als auch die standesamtliche Eheschliessung in ihren Rechtsbestand Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Mit 1 September 1939 begann der Zweite Weltkrieg Nun wurden die Lebensumstande der Menschen immer mehr von den Notwendigkeiten des Krieges bestimmt Bis 1940 41 gab es laut Neugebauer wegen der Uberwindung der Massenarbeitslosigkeit der kriegslosen Annexion Tschechiens und der folgenden Blitzkriege z B ansatzlose Niederwerfung Polens in nur sechs Wochen uber die Parteimitglieder hinaus Zustimmung zum NS System 41 Dieser Zustimmung stand unauffalliger Widerstand gegenuber der von einigen jener geleistet wurde die die Aggressionskriege nicht unterstutzten wollten Die Gestapo konnte Eisenbahner Sabotageaktionen in der Steiermark erst 1941 beenden bis dahin wurden Waggons mit Ladungen fur Wehrmachtszwecke oft irrtumlich mit falschen Zielangaben versehen usw usf Zentren dieses Widerstandes zu dem auch absichtliche Fehler bei Montagearbeiten an Fahrzeugen gehorten waren die Hauptwerkstatte Knittelfeld und die Bahnknotenpunkte Leoben und Bruck an der Mur 42 Als 1941 nach dem stockenden deutschen Uberfall auf die Sowjetunion die Kriegserklarung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten folgte sich der Feldzug im Osten 1942 43 mit der Schlacht von Stalingrad in einen schrittweisen Ruckzug wandelte und immer mehr fur Fuhrer Volk und Vaterland Gefallene zu beklagen waren wurde die NS Begeisterung deutlich schwacher Das Regime instrumentalisierte nun auch die Angst vor der Rache der siegreichen Russen um die Menschen bei der Stange zu halten und sprach vom totalen Krieg Soldaten aus der Steiermark kampften bei allen Einheiten und an allen Fronten Verstarkt wurden Steirer bei den Gebirgsjagern eingesetzt nbsp Der Gau Steiermark im Grossdeutschen ReichDie Untersteiermark in NS Deutschland Bearbeiten Anfang April 1941 eroberte die Wehrmacht im Balkanfeldzug Jugoslawien das von Italien und Deutschland besetzt und aufgelost wurde Die Untersteiermark und Teile von Oberkrain kamen zum Deutschen Reich Die Untersteiermark wurde nicht direkt an den Reichsgau Steiermark angeschlossen sondern wurde als CdZ Gebiet Untersteiermark gefuhrt CdZ Chef der Zivilverwaltung Hitler setzte den steirischen Gauleiter Uiberreither zusatzlich als Chef der Zivilverwaltung fur die Untersteiermark ein Dort begann eine rigorose Germanisierungspolitik Nach der Verhaftung der slowenischen Fuhrungsschicht und der Auflosung der slowenischen Vereine und Kulturorganisationen wurden tausende Slowenen nach Serbien Kroatien und ins Altreich umgesiedelt Weiters wurden schon im Mai 1941 zirka 1200 jungere Lehrer aus der Steiermark zum Einsatz in der Untersteiermark abkommandiert und es wurde Deutsch an Stelle von Slowenisch als Unterrichtssprache an etwa 400 Schulen eingefuhrt Slowenen durften bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr als Lehrer tatig sein Die rucksichtslose Germanisierungspolitik fuhrte bald zu slowenischen Gegenaktionen wie passivem Widerstand Sabotage und Anschlagen Diese Reaktionen beantwortete das NS Regime mit Terror wie zum Beispiel der Erschiessung von Gefangenen deren Namen zur Abschreckung im ganzen Land plakatiert wurden Mit der Fortdauer des Krieges bekamen die Partisanen standig mehr Zulauf Die deutsche Minderheit der Untersteiermark bezahlte auch soweit sie in die barbarische Germanisierungspolitik des NS Regimes nicht involviert war nach dem Krieg mit ihrer summarischen Vertreibung und Enteignung personlichen Verfolgungen Inhaftierungen Folterungen und Ermordungen die vom an die Macht gekommenen Tito Regime veranlasst bzw geduldet wurden Der Weg zu Befreiung Niederlage Zusammenbruch Bearbeiten Ab August 1943 hatten die Alliierten eine zweite Luftfront von Suditalien aus errichtet Damit war auch die Steiermark fur die alliierten Bombenflugzeuge erreichbar Die ersten schweren Bombenangriffe auf Graz erfolgten ab 18 Februar 1944 und dann laufend in unregelmassigen Abstanden Mit Juli 1944 wurde das gesamte offentliche Leben auch in der Steiermark den Erfordernissen der totalen Kriegsfuhrung angepasst Besonders schwere Bombenangriffe erfolgten am 16 Oktober 1944 auf Graz und Zeltweg Am 1 November 1944 wurde die Grazer Oper von Bomben beschadigt Am 6 November gab es schwere Bombenangriffe auf Kapfenberg und Judenburg am 17 November auf Graz am 11 Dezember wieder Bombenangriffe auf Graz Bruck an der Mur und Donawitz und am 25 Dezember 1944 wieder auf Graz Am 23 Februar 1945 wurde das Stadtzentrum von Knittelfeld von Bombern vernichtet Am starksten in Erinnerung waren den Grazern die verheerenden Bombenangriffe zu Allerheiligen 1944 und am Ostersonntag 1945 43 Allein auf Graz wurden in 56 Angriffen insgesamt 29 000 Bomben abgeworfen die 7 800 Gebaude und 20 000 Wohnungen zerstorten Das Aktionsgebiet der Partisanen aus dem jugoslawischen Gebiet erstreckte sich 1944 45 auch auf das Koralpengebiet in der Weststeiermark Die Ermordung von funf Partisanen in einem Lager des Reichsarbeitsdienstes wurde im Grazer Partisanenmordprozess behandelt Anfang 1945 waren in der Oststeiermark Tausende ungarische Juden als Zwangsarbeiter eingesetzt um beim Sudostwall zur Verteidigung gegen die heranruckende Rote Armee mitzuarbeiten Danach wurden sie in einem mehrteiligen Elendszug in das Konzentrationslager Mauthausen getrieben Bei diesen Todesmarschen kamen viele entkraftete Juden die von den Begleitmannschaften brutal behandelt wurden zu Tode Am 7 April 1945 ereignete sich am Prabichl ein Massaker Angehorige des Eisenerzer Volkssturms schossen wahllos in eine Marschkolonne der erschopften Juden Das Massaker kostete 200 Juden das Leben Im Juni 1946 wurden zehn Mann die fur die Erschiessungen fur schuldig befunden wurden in den drei Eisenerz Prozessen gerichtlich zum Tode verurteilt und hingerichtet Am 29 Marz 1945 uberschritten Sowjetsoldaten der 3 Ukrainischen Front bei Klostermarienberg Burgenland nordlich des Geschriebensteins die Grenze von Ungarn zum Reichsgau Steiermark Der Kommandierende General des Wehrkreises XVIII General der Gebirgstruppe Julius Ringel liess Ende Marz zahlreiche Ersatz und Ausbildungseinheiten in Form von Alarmverbanden an die Reichsgrenze sowie an den Semmering verlegen darunter auch viele aus der Steiermark Wahrend die Einheiten die in den Bezirk Oberwart entsandt wurden am 5 April beim Angriff der 26 sowjetischen Armee weitestgehend verloren gingen konnten die im Semmering Gebiet eingesetzten Verbande welche in den letzten Kriegswochen zur 9 Gebirgs Division zusammengefasst wurden den Durchbruch der Roten Armee in die Steiermark aus Richtung Nordosten verhindern 44 Die raschen Vorstosse weiterer sowjetischer Einheiten XXX Schutzen Korps der 26 Armee ab 12 April auch das V Garde Kavallerie Korps im Norden der Oststeiermark zielten darauf hin das Murztal zu erreichen um die ostlich und nordostlich von Graz an der Lafnitz kampfende 6 Armee ein drittes Mal in diesem Krieg zu vernichten Mit einer lokalen Gegenoffensive durch die vom Balkan auf der Sudbahn herangefuhrte 117 Jager Division und Verbande der 1 Panzer Division und der 1 Volks Gebirgs Division konnten die sowjetischen Kavallerie und Schutzen Verbande wieder in Richtung alter steirisch burgenlandischen Landesgrenze zuruckgedrangt werden 45 Bei diesen Kampfen wurde oft zah und blutig um einzelne Stellungen und Ortschaften gerungen Mehrere oststeirische Orte wurden dabei schwerst zerstort Gehofte brannten nieder und wurden geplundert 46 Zwei auslandische SS Divisionen 5 SS Panzer Division Wiking und 14 Waffen Grenadier Division der SS kampften sudostlich von Graz um einen zweiten gefahrlichen sowjetischen Vorstoss der uber Feldbach zielte zum Stehen zu bringen 44 Da die Sowjets im Laufe des Aprils ihre Ziele in der Steiermark als erreicht ansahen aber es noch galt ihre Interessensphare in der damaligen Tschechoslowakei zu festigen kam es in den letzten Aprilwochen zu einer Nord Verschiebung der sowjetischen Krafte so dass sich die militarische Lage in der Steiermark allmahlich beruhigte 44 Militarisch sinnlos war die Mobilisierung von Einheiten des Volkssturms da diese der sowjetischen Offensive nichts Wesentliches entgegensetzen konnten Am 7 Mai 1945 ordneten die deutschen Heerfuhrer Ruckzugsbewegungen an Gleichzeitig war in Reims die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet worden Der Zweite Weltkrieg war zu Ende In der Untersteiermark ubernahm sofort wieder Jugoslawien die Macht Die Eroberung durch die Rote Armee und die anderen Alliierten bewirkte die Befreiung vom NS Regime Ubergriffe der Besatzer trugen allerdings dazu bei dass sich viele Menschen nicht befreit fuhlten Wer noch auf den Endsieg gehofft hatte den das Regime auch in langst aussichtsloser Lage noch versprochen hatte erlebte das Kriegsende als katastrophale Niederlage Da es schwer war und ist sich eine totale Niederlage einzugestehen wurde weithin der Begriff Zusammenbruch verwendet der dem Faktum den Charakter eines Naturereignisses gab und gut zum in der Folge angesagten Wiederaufbau passte 41 Letztlich aber haben es doch auch die meisten Osterreicher mit Erleichterung aufgenommen dass der schreckliche Krieg endlich vorbei war wenn auch viele besorgt waren was die Zukunft bringen wurde Nach Kriegsende wollten die meisten Osterreicher die erfuhren dass sie 1943 in der Moskauer Deklaration als erstes Opfer Hitlerdeutschlands bezeichnet worden waren mit Deutschland und seiner historischen Schuld nichts mehr zu tun haben Die Opferthese man sei nicht Mittater sondern Opfer des NS Regimes gewesen wurde erst in den 1980er Jahren erschuttert Die Bilanz der sieben Jahre NS Herrschaft war fur die Steiermark dass 27 900 steirische Soldaten gefallen waren und 12 400 Soldaten dauernd vermisst blieben dass 9 000 Zivilisten bei Luftangriffen und Kriegshandlungen starben und dass 10 800 Steirer aus politischen oder rassischen Grunden hingerichtet wurden in Zuchthausern Gefangnissen und KZs starben oder ermordet wurden darunter 2 500 judische Steirer und 300 Zigeuner Siehe auch Osterreich in der Zeit des NationalsozialismusWiederaufbau 1945 1955 BearbeitenAm 8 Mai 1945 wurde eine provisorische steirische Landesregierung gebildet bei der der Sozialist Reinhard Machold die Funktion des provisorischen Landeshauptmannes ubernahm In der Nacht zum 9 Mai marschierte die Rote Armee in Graz ein ubernahm faktisch die Regierungsgewalt und besetzte in den folgenden Tagen einen Grossteil der Steiermark Nur das obere Murtal bis Judenburg wurde von den Briten besetzt und das obere Ennstal von den Amerikanern Die zehn Wochen dauernde sowjetische Besatzung blieb den Steirern mehr in Erinnerung als die zehn Jahre dauernde britische Oberaufsicht Die Ubergriffe der sowjetischen Soldaten pragen noch heute die Erinnerung an die Rote Armee Plunderungen Brandschatzungen und Demontagen ganzer Fabriken verursachten einen riesigen materiellen Schaden nbsp Alliierte Besatzungszone in OsterreichAuf Grund einer Vereinbarung der vier Besatzungsmachte wurden am 24 Juli 1945 die Briten die Besatzungsmacht in der Steiermark mit Ausnahme des Ausseerlandes Gerichtsbezirk Bad Aussee das bis Ende Juni 1948 bei Oberosterreich und damit in der amerikanischen Zone verblieb Die Ubernahme durch die Briten wurde von der Bevolkerung sehr positiv gesehen In der Anfangsphase ging politisch nichts ohne den britischen Hochkommissar Die ausreichende Versorgung der steirischen Bevolkerung mit den notwendigen Lebensmitteln war ein grosses Problem Hatte diese wahrend des Krieges noch halbwegs funktioniert so waren nunmehr die Menschen von einer echten Hungersnot bedroht Die Steiermark blieb noch lange ein ausgehungertes Land Viele versuchten bei den Bauern auf dem Land oder am Schwarzmarkt Nahrungsmittel meist im Tauschhandel zu ergattern was schwer genug war Hilfslieferungen aus dem Ausland linderten die Not ein bisschen Der Alltag aber blieb vorlaufig ein Lebenskampf Zusatzlich zur einheimischen Bevolkerung mussten zu Kriegsende auch noch etwa 300 000 Displaced Persons und Vertriebene die aus dem Sudetenland dem Banat Syrmien Siebenburgen Slawonien der Batschka der Woiwodina der Gottschee und Slowenien stammten versorgt werden Deren Zahl betrug ein Jahr nach Kriegsende noch immer 76 000 Sie waren zumeist in sogenannten Displaced Persons Lagern untergebracht Hunderttausende Soldaten der geschlagenen Wehrmacht gerieten nach Ausrufung des Waffenstillstandes in Kriegsgefangenschaft die bei sowjetischen Kriegsgefangenen oft jahrelang dauerte Die Niederlage des Nationalsozialismus fuhrte bei den meisten Nazis zu einer Distanzierung vom nationalsozialistischen Gedankengut Die militarische Niederlage die Bombenschaden die zuweilen recht lange Kriegsgefangenschaft die Verhaftung und zum Teil jahrelange Internierung zahlreicher Nazis in den Lagern Glasenbach und Wolfsberg und weitere Suhnefolgen wurden als Strafe und Suhne fur fruhere Begeisterung verstanden 47 Daruber hinaus hatte das Erlebnis einer unmenschlichen Diktatur die Demokratie um vieles attraktiver gemacht 48 Nur eine kleine Minderheit blieb unbelehrbar und war nach wie vor der Meinung dass nur Verrat und Spionage zur Niederlage des Deutschen Reiches gefuhrt hatten und taten die Berichte uber die Konzentrationslager und die Ermordung von Millionen Juden Roma und Sinti als Propaganda der Siegermachte ab Fur die grosse Mehrheit der Bevolkerung war der Wunsch nach einem Anschluss an Deutschland der in den vorangehenden hundert Jahren auch in der Steiermark einen hohen Stellenwert hatte endgultig tot Am 25 November 1945 fanden in ganz Osterreich Wahlen fur den Nationalrat die Landtage und die Gemeindevertretungen statt Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in der Steiermark lag bei 94 Die ehemaligen NSDAP Angehorigen waren von diesen Urnengangen ausgeschlossen 49 Die Osterreichische Volkspartei stellte nach der Wahl den Landeshauptmann Die Kommunisten bekamen nur 5 der Stimmen weil sie mit den Exzessen der Roten Armee in Zusammenhang gebracht wurden In den folgenden Jahren arbeiteten die Politiker der OVP und der SPO gut zusammen was in dieser schwierigen Zeit sehr wichtig war Erster gewahlter Landeshauptmann wurde 1945 Anton Pirchegger Im Juli 1948 wurde der OVP Politiker Josef Krainer zum Landeshauptmann gewahlt Er blieb 23 Jahre lang in dieser Funktion und wurde zu einer Symbolfigur des Wiederaufbaues der Steiermark Trotz der prekaren Situation herrschte allgemein die Zuversicht dass es gelingen wurde das Land erfolgreich aufzubauen In den ersten Monaten nach dem Waffenstillstand bestand kaum eine Verbindung der Steiermark mit dem ubrigen Osterreich geschweige denn mit dem Ausland Erst ganz allmahlich wurde sie wiederhergestellt Der notwendige Wiederaufbau der Industrie war nicht nur eine Angelegenheit des Fleisses und des guten Willens sondern mehr noch eine Frage der Kapitalbeschaffung Durch die Verstaatlichungsgesetze wurden viele grosse Industriebetriebe und die grossen Banken in den Besitz des Staates ubergefuhrt aber auch dem fehlte das notwendige Kapital Es war daher fur die weitere Entwicklung entscheidend dass die USA im Rahmen des Marshallplanes die notwendigen Geldmittel zur Verfugung stellten Damit konnten der Erzberg die verschiedenen Eisen und Stahlwerke viele sonstige Bergbau und Industriebetriebe die stark beschadigten Verkehrsanlagen aber auch die Land und Forstwirtschaft wieder aufgebaut und modernisiert werden Damit wurden die Grundlagen fur die erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung geschaffen Das Stadtgebiet von Graz und auch das anderer steirischer Stadte war noch Jahre nach Kriegsende von vielen Bombenruinen gepragt Trotzdem war es beachtlich dass in zirka funf bis zehn Jahren nach Kriegsende fast alle Bombenruinen repariert oder durch Neubauten ersetzt waren Nach dem Abschluss des Osterreichischen Staatsvertrages verliessen im September 1955 die letzten britischen Besatzungssoldaten mit ihren Familien die Steiermark Seit 1955 BearbeitenIn den ersten Jahren nach dem Staatsvertrag waren die die sud und oststeirischen Bezirke aufgrund ihrer Lage am Eisernen Vorhang in ihrer Entwicklung beeintrachtigt da es kaum einen Kontakt oder Warenaustausch mit den jugoslawischen und ungarischen Nachbarn gab Industrie Bearbeiten Bis zirka 1970 bestimmte die Stahl und Eisenindustrie in der Mur Murz Furche stark die wirtschaftliche Situation der Steiermark Durch rigorose Umstrukturierungen neue Produktentwicklungen und die Privatisierung der verstaatlichten Industrieunternehmungen ist es gelungen viele dieser Betriebe zu reorganisieren und wieder erfolgreich zu machen Leitbetrieb dieser Industrie ist die voestalpine Allerdings fuhrte diese Umstrukturierung zu einer starken Reduzierung der Anzahl der dortigen Arbeitsplatze und einem Ruckgang der Einwohnerzahlen in der Obersteiermark Da inzwischen vor allem im Raum Graz aber auch in anderen Teilen der Steiermark neue Industrien entstanden sind ist die Beschaftigungslage in der Steiermark insgesamt weiterhin zufriedenstellend geblieben und fuhrte zu einer deutlichen Zunahme der Einwohnerzahl in den sudlichen Bezirken vor allem in und um Graz Typisch fur diese neuen Betriebe sind die zum Autocluster Steiermark gehorenden Unternehmungen der Autozulieferindustrie Es fallt auf dass sich die Hauptsitze der grosseren Unternehmungen immer seltener in der Steiermark befinden Der Sitz der voestalpine ist in Linz Magna Steyr hat den Verwaltungssitz in Niederosterreich Viele der traditionsreichen steirischen Bierbrauereien gehoren heute zum niederlandischen Konzern Heineken Der grosste Verarbeiter steirischer Milch die Berglandmilch befindet sich in Oberosterreich Landwirtschaft Bearbeiten Auch in der Landwirtschaft erfolgten massive Veranderungen Durch die Technisierung wurden die Landarbeiter und die Zugtiere durch die Traktoren und viele andere Maschinen verdrangt Waren fruher auf einem Bauernhof etliche Magde und Knechte tatig so sind ab etwa 1970 diese Betriebe praktisch Familienbetriebe geworden Die frei gewordenen Arbeitskrafte kamen in der wachsenden Industrie leicht unter Die kleineren Bauernhofe werden nur mehr als Nebenerwerbsbetriebe gefuhrt oder es wurden die Grunde verpachtet und die Landwirtschaft uberhaupt aufgegeben Durch verbesserte Dungung Schadlingsbekampfung und die Einfuhrung neuer ertragreicherer Sorten konnten die Ertrage im Acker und Obstbau gewaltig gesteigert werden Auch in der Tierzucht kam es zu grossen Anderungen Eine Milchkuh des Jahres 2000 gibt ungefahr vier Mal mehr Milch als eine Kuh des Jahres 1950 Vielen steirischen Bauern ist es gelungen ihre Produkte zu Markenartikeln zu machen wie zum Beispiel die steirischen Apfel das steirische Kernol die sudsteirischen Weissweine diverse steirische Kasesorten Auch mit der Erzeugung von naturnahen Produkten und Bioprodukten sind die steirischen Bauern erfolgreich Fremdenverkehr Bearbeiten Die Steiermark ist ein beliebtes Fremdenverkehrsland Fruher gab es hier viele Sommerfrischen die vor allem von den Stadtern gerne besucht und genutzt wurden Die Steiermark konnte die Spitzenstellung im osterreichischen Inlanderfremdenverkehr erfolgreich verteidigen Die Errichtung von Thermenanlagen im Steirischen Thermenland fuhrte zu einer starken Belebung des Tourismus in der Oststeiermark Die bekanntesten steirischen Skiregionen sind um Schladming Murau und am Stuhleck im Semmeringgebiet Verkehr Bearbeiten In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde der Pkw zum dominierenden Verkehrsmittel Die Sud Autobahn in der Steiermark wurde zwischen 1969 und 1985 errichtet und spater ausgebaut Die Pyhrn Autobahn wurde in der Steiermark bis in die 1990er Jahre gebaut In den 1970er Jahren war die unausgebaute Strecke durch das Enns Palten Liesing und Murtal die kurzeste Strassenverbindung zu ihren Heimatlandern Auf dieser beruchtigten Gastarbeiterroute kam es zu haufigen Staus und vielen schweren Verkehrsunfallen Einer der prominentesten war jener von OVP Chef Karl Schleinzer Seit Ausbruch des Krieges in Ex Jugoslawien im Jahr 1991 findet der Transitverkehr zwischen Deutschland und Ex Jugoslawien sowie der Turkei nicht mehr durch die Steiermark statt sondern es wird von den Gastarbeitern eher die Transitroute uber Wien Ungarn und Rumanien bevorzugt Ostoffnung Bearbeiten Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Grenzen zu den nachbarlichen Ostblocklandern langsam durchlassiger und die Handelsbeziehungen wurden intensiver Damit holten auch die ostlichen Bundeslander wirtschaftlich auf Die Schengen Aussengrenze wurde am 21 Dezember 2007 von Osterreich weg an die Peripherie der 27 Staaten EU verlegt Parteipolitik Bearbeiten In der steirischen Landesverfassung ist das Proporzsystem vorgeschrieben Alle Parteien haben sofern sie eine bestimmte Mandatszahl erreichen einen Anspruch auf eine Beteiligung in der Landesregierung Die steirische Politik und hierbei insbesondere die Steirische Volkspartei schlug einen oftmals gegen die Bundesregierung in Wien gerichteten Kurs ein was nicht selten zu Konflikten fuhrte Verfechter einer moglichst weitgehenden politischen Eigenstandigkeit der Steiermark war hier besonders Landeshauptmann Josef Krainer senior der selbst jedoch erheblichen Einfluss auf bundespolitische Entscheidungen nahm Zwischen 1985 und 1989 loste die Entscheidung der Bundesregierung Abfangjager vom Typ Saab Draken in Graz und Zeltweg zu stationieren erneut einen heftigen Konflikt mit der Steirischen Volkspartei unter Josef Krainer junior aus der dieses Ansinnen mit grossem Einsatz bekampfte Von 1945 bis 2005 stellte die OVP den Landeshauptmann Bei den Landtagswahlen 2005 erhielt die SPO die meisten Stimmen Damit wurde mit Franz Voves erstmals ein Sozialdemokrat zum Landeshauptmann gewahlt und Waltraud Klasnic OVP die bis dahin Landeshauptfrau war zog sich aus der Politik zuruck Bei den Landtagswahlen 2010 konnte die SPO Platz eins knapp behaupten Franz Voves und STVP Chef Hermann Schutzenhofer gingen daraufhin die sog Reformpartnerschaft ein die vor allem eine Verwaltungs und Strukturreform in der Steiermark zum Ziel hatte Die von der Landesregierung beschlossenen Gemeinde und Bezirkszusammenlegungen losten heftigen Widerstand in den betroffenen Regionen und daruber hinaus aus 50 Nach den Landtagswahlen im Mai 2015 wurde Hermann Schutzenhofer vom Landtag zum Landeshauptmann gewahlt dies obwohl die STVP erneut knapp hinter die SPO gefallen war Franz Voves wiederum ubergab den Parteivorsitz der steirischen Sozialdemokraten an Michael Schickhofer und schied aus der Politik aus 51 Kultur Bearbeiten Im Bereich der zeitgenossischen Kunst war man in der Steiermark und hier vor allem in Graz ab 1955 besonders aktiv Das Forum Stadtpark der Steirische Herbst das Filmfestival Diagonale das seit 1998 in Graz abgehalten wird sind einige Beispiele fur diesen Bereich Seit 1985 findet jahrlich die Styriarte ein Festival fur alte und klassische Musik in Graz statt Im Jahr 2003 war Graz Europaische Kulturhauptstadt Siehe auch BearbeitenGeschichte von Graz Geschichte SloweniensLiteratur BearbeitenMonografien Haimo Halbrainer Gerald Lamprecht Nationalsozialismus in der Steiermark Opfer Tater Gegner Studienverlag Innsbruck Wien 2015 ISBN 978 3 7065 4872 4 Historische Landeskommission fur Steiermark Hrsg Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark ZDB ID 501108 5 monografische Reihe erscheint unregelmassig seit 1960 Othmar Pickl Hrsg Geschichte der Steiermark 10 Bande Historische Landeskommission fur Steiermark Graz 2004 ISBN 3 901251 30 8 Hans Schafranek Herbert Blatnik Hrsg Vom NS Verbot zum Anschluss Steirische Nationalsozialisten 1933 1938 Czernin Verlag Wien 2015 ISBN 978 3 7076 0554 9 Anita Ziegerhofer Ferdinand I und die steirischen Stande Dargestellt anhand der Landtage von 1542 bis 1556 dbv Verl Graz 1996 ISBN 3 7041 9062 4 historisch Ignatz de Luca Steyermark In Geographisches Handbuch von dem Oestreichischen Staate 2 Band Die im ostreichischen Kreise gelegenen Lander Verlag Johannes Paul Krauss Wien 1790 S 3 82 Google eBook vollstandige Ansicht Zeitschriften Zeitschrift des Historischen Vereines fur Steiermark Band 1ff 1902ff Neue Folge beginnend mit Band 1 1954 Beitrage zur Kunde steiermarkischer Geschichtsquellen Hrsg vom Historischen Vereine fur Steiermark Band 1 1864 bis Band 32 1902 Fortgesetzt als Beitrage zur Erforschung steirischer Geschichte NF1 1903 bis NF9 1918 Wiederum fortgesetzt als Beitrage zur Erforschung steirischer Geschichtsquellen NF10ff ab 1931 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte der Steiermark Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Christoph Gutjahr Archaologische Quellen der Steiermark aus der Karolinger und Ottonenzeit in Reinhard Hartel Bernhard Hebert Manfred Lehner Gernot Peter Obersteiner Hrsg Markgraf Leopold Stift Rein und die Steiermark Archaologisch historische Aspekte Beitrage einer interdisziplinaren Tagung der Historischen Landeskommission fur Steiermark in Stift Rein am 24 und 25 Oktober 2012 Graz 2015 S 75 118 hier S 76 Brigitta Mader Die Alpenslawen in der Steiermark Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1986 Vorwort ISBN 3 7001 0769 2 S 9 Herwig Wolfram Hrsg Die Geburt Mitteleuropas Kremayr und Scheriau Wien 1987 ISBN 3 218 00451 9 S 345 Andrea Serles Universitat Wien Steyr Bedeutung und historische Entwicklung Abgerufen am 20 August 2011 Heinrich von Zeissberg Leopold V In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 385 388 Mathias Bernath Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Verlag Oldenbourg Band 3 Munchen 1979 ISBN 3 486 48991 7 S 375f Belehnungsurkunde vom Jahre 1282 Memento vom 17 Dezember 2012 im Internet Archive Hermann Wiesflecker Osterreich im Zeitalter Maximilians I Die Vereinigung der Lander zum fruhmodernen Staat Der Aufstieg zur Weltmacht Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1999 ISBN 3 7028 0363 7 S 31 Guyla Razso Die Feldzuge des Konigs Matthias Corvinus in Niederosterreich 1477 1490 Militarhistorische Schriftenreihe 24 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1982 ISBN 3 215 01666 4 S 20 Fritz Posch Der Landausbau Osterreichs im Fruh und Hochmittelalter in Siedlungs und Bevolkerungsgeschichte Osterreichs Institut fur Osterreichgeschichte Verlag Ferdinand Hirt Wien 1974 ISBN 3 7019 5018 0 S 92 Werner Strahalm Peter Laukhardt Graz Eine Stadtgeschichte Edition Strahalm Graz 2003 ISBN 3 900526 27 3 S 71 Judisches Leben in der Steiermark 1 2 Vorlage Toter Link home sprit org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ferdinand Tremel Land an der Grenze Eine Geschichte der Steiermark Leykam Verlag Graz 1966 S 146 Herbert Kriegl Die Pest im Koralmgebiet Teil 1 In Wochenzeitung Weststeirische Rundschau 29 Mai 2020 93 Jahrgang Nr 22 ZDB ID 2303595 X S 5 Herbert Kriegl Zum Pestausbruch von 1712 und 1713 Teil 3 In Wochenzeitung Weststeirische Rundschau 12 Juni 2020 93 Jahrgang Nr 24 S 6 Raimund Durnwirth Die Grenzsperre Karntens gegen Steiermark in den Pestjahren 1713 1716 In Carinthia I Mittheilungen des Geschichtsvereins fur Karnten Redigiert von August v Jaksch 92 Jahrgang Nr 3 4 ZDB ID 1438 2 ISSN 0008 6606 Klagenfurt 1902 S 80 93 Ferdinand Tremel Land an der Grenze Eine Geschichte der Steiermark Leykam Verlag Graz 1966 S 234 Das Landesgesetzblatt seit 1850 ist hier elektronisch archiviert Eric Hobsbawm Nationen und Nationalismus Mythos und Realitat seit 1780 Campus Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 593 37778 0 S K k Staats Untergymnasium in Cilli 1895 96 Chronik der Lehranstalt Heidemarie Uhl OAW Kulturelle Strategien nationaler Identitatspolitik in Graz um 1900 In Johannes Feichtinger Peter Stachel Hrsg Das Gewebe der Kultur Kulturwissenschaftliche Analysen zur Geschichte und Identitat Osterreichs in der Moderne Studienverlag Innsbruck 2001 ISBN 3 7065 1556 3 S 85 Gunter Eichberger Ein nationaler Martyrer In Falter 31 13 RGBl Nr 15 1907 S 57 Landesgesetz und Verordnungsblatt fur das Herzogtum Steiermark Nr 78 1918 ausgegeben am 20 November 1918 Schafranek Blatnik Vom NS Verbot zum Anschluss S 12 Kurt Bauer Elementarereignis Die osterreichischen Nationalsozialisten und der Juliputsch 1934 Czernin Verlag Wien 2003 ISBN 3 7076 0164 1 S 86 Winfried R Garscha Das volkisch deutschnationale Lager und der Anschluss In Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 51 ff Norbert Schausberger Der Griff nach Osterreich Der Anschluss Jugend und Volk Wien 1978 ISBN 3 7141 6532 0 S 541 ff Schausberger Der Griff S 543 Helmut Konrad Andrea Strutz Graz Stadt der Volkserhebung Memento des Originals vom 15 Mai 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www doew at DOW 1998 Schausberger Der Griff S 548 Winfried R Garscha Das volkisch deutschnationale Lager und der Anschluss In Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 58 Otto Hermann Reich von Rohrwig Der Freiheitskampf der Ostmark Deutschen Von St Germain bis Adolf Hitler Mit zahlreichen Bildern aus dem Hauptarchiv und den ostmarkischen Gauarchiven der Partei uber den Werdegang der NSDAP in der Ostmark Leopold Stocker Verlag Graz 1942 S 433 und 438 zitiert nach Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 294 Werner Hochfellner Der politische Umbruch im Fruhjahr 1938 in Osterreich unter besonderer Berucksichtigung der Vorgange in der Steiermark im Spiegel der osterreichischen Presse Dissertation Universitat Graz Graz 1971 S 103 zitiert nach Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 295 Stefan Karner Die Steiermark im Dritten Reich 1938 1945 Aspekte ihrer politischen wirtschaftlich sozialen und kulturellen Entwicklung Leykam Graz 1986 1994 ISBN 978 3 7011 7302 0 S 49 ff Zitiert nach Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 295 Stefan Karner Die Steiermark im Dritten Reich 1938 1945 Leykam Buchverlag Graz 1986 ISBN 3 7011 7171 8 S 62 Bruno Kreisky uber den Anschluss So kam es zum 13 Marz Mit dem ehemaligen osterreichischen Bundeskanzler sprachen Michael Frank und Wilhelm Saekel Suddeutsche Zeitung 19 Februar 1988 Sonderdruck des Dr Karl Renner Instituts in Zusammenarbeit mit der Dr Bruno Kreisky Stiftung Wien S 7 Gunther Jontes Gunter Schilhan Zeit Geschichten Steiermark Vom Anschluss bis zum Staatsvertrag Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2007 ISBN 978 3 201 01891 3 S 19 Norbert Schausberger Rolle und Bedeutung der osterreichischen Gold und Devisenvorrate fur die deutsche Okkupation im Marz 1938 In Willy Kummerer Red 1938 1988 Ein Beitrag der Zentralsparkasse und Kommerzialbank zum Gedenkjahr Wien 1988 S 16 ff Gunther Jontes Gunter Schilhan Zeit Geschichten Steiermark Vom Anschluss bis zum Staatsvertrag Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2007 ISBN 978 3 201 01891 3 S 21 Stefan Karner Die Steiermark im Dritten Reich 1938 1945 Leykam Buchverlag Graz 1986 ISBN 3 7011 7171 8 S 173 a b Wolfgang Neugebauer Der osterreichische Widerstand Edition Steinbauer Wien 2008 ISBN 978 3 902494 28 3 S 19 Text in der Ausstellung Verdrangte Jahre Bahn im Nationalsozialismus in Osterreich 1938 1945 11 Juni 30 September 2012 Burohaus der OBB Infrastruktur AG OBB zeigen Rolle der Bahn in NS Zeit orf at vom 11 Juni 2012 Walter Zitzenbacher Hrsg Landeschronik Steiermark Brandstatter Wien 1988 ISBN 3 85447 255 2 S 344 a b c Manfried Rauchensteiner Krieg in Osterreich 1945 Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 5 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1984 ISBN 3 215 01672 9 S Roland Kaltenegger Kampf der Gebirgsjager um die Westalpen und den Semmering Chronik der 8 und 9 Gebirgs Division Kampfgruppe Semmering Leopold Stocker Verlag Graz 1987 ISBN 3 7020 0521 8 S Friedrich Brettner Die letzten Kampfe des II Weltkrieges Pinka Lafnitz Hochwechsel 1743 m 1 Volks Gebirgs Division 1 Panzerdivision Divisionsgruppe Krause 117 Jagerdivision Kampfgruppe Arko 3 Eigenverlag Gloggnitz 1999 ISBN 3 9500669 3 4 S Ernst Bruckmuller Sozialgeschichte Osterreichs 2 Auflage Verlag fur Geschichte und Politik Wien 2001 ISBN 3 7028 0361 0 S 427 Heinz Fischer in Das Buch Osterreich herausgegeben von Hans Rauscher Verlag Brandstatter ISBN 3 85498 391 3 S 600 Gunther Jontes Gunter Schilhan Zeit Geschichten Steiermark Vom Anschluss bis zum Staatsvertrag Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2007 ISBN 978 3 201 01891 3 S 201 Es wird fur SPO und OVP noch viel schlimmer kommen Abgerufen am 6 Oktober 2013 Gemeinsam an der Zukunft der Steiermark weiterarbeiten Abgerufen am 6 Oktober 2013 Geschichte der Bundeslander Osterreichs Geschichte des Burgenlandes Geschichte Karntens Geschichte Niederosterreichs Geschichte Oberosterreichs Geschichte des Landes Salzburg Geschichte der Steiermark Geschichte Tirols Geschichte Vorarlbergs Geschichte WiensTerritorien und Stande des Osterreichischen Reichskreises im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation 1500 1806 Erzherzogtum Osterreich mit Osterreich unter der Enns und Osterreich ob der Enns Herzogtum Steiermark Herzogtum Karnten Gefurstete Grafschaft Gorz Herzogtum Krain Stadt Triest Gefurstete Grafschaft Tirol Markgrafschaft Istrien Vorderosterreichische Herrschaften Hochstift Brixen Hochstift Chur Hochstift Trient Ballei Osterreich des Deutschen Ordens Deutschordensballei An der Etsch und im Gebirge Herrschaft TaraspGrafschaft Schaunberg bis 1548 Kurfurstentum Salzburg ab 1803 zuvor als Erzstift Salzburg beim Bayerischen Reichskreis Siehe auch Osterreichischer Reichskreis und Heiliges Romisches ReichLander Osterreich Ungarns 1867 1918 Im Reichsrat vertretene Konigreiche und Lander Cisleithanien Erzherzogtum Osterreich ob der Enns Erzherzogtum Osterreich unter der Enns Herzogtum Salzburg Herzogtum Steiermark Herzogtum Karnten Herzogtum Krain Gefurstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg Konigreich Bohmen Markgrafschaft Mahren Herzogtum Schlesien Konigreich Galizien und Lodomerien Herzogtum Bukowina Konigreich Dalmatien Osterreichisches Kustenland Litorale Gefurstete Grafschaft Gorz und Gradisca Markgrafschaft Istrien Stadt Triest Lander der Heiligen Ungarischen Stephanskrone Transleithanien Konigreich Ungarn und Stadt Fiume mit Gebiet Konigreich Kroatien und SlawonienGemeinsame Verwaltung ab 1878 1908 Bosnien HercegovinaTeile der historischen Region Steiermark Viertel der fruhen Neuzeit Viertel enhalb der Drau Cillier Viertel Viertel herab vom Murzthale Vorauer Viertel Gratzer Viertel Viertel dieshalb der Piberalm zwischen Mur und Drau Viertel enhalb der Piberalm Brucker ViertelKreise im 18 Jahrhundert Brucker Kreis Grazer Kreis Cillier Kreis Judenburger Kreis Marburger KreisRegionen des 19 Jahrhunderts Mittelsteiermark Obersteiermark Untersteiermark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Steiermark amp oldid 233975365