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Der Burgstallkogel auch Grillkogel genannt ist ein 458 m uber den Meeresspiegel aufragender Hugel am Zusammenfluss von Sulm und Saggau in der sudlichen Steiermark Er liegt rund 30 km sudlich von Graz und 10 km sudwestlich von Leibnitz zwischen Gleinstatten und Kleinklein BurgstallkogelDer Burgstallkogel vom westlich gelegenen Georgenberg aus gesehenHohe 458 m u A Lage Steiermark OsterreichDominanz 1 8 km KoglbergSchartenhohe 120 m LiterwirtKoordinaten 46 44 52 N 15 24 34 O 46 747742 15 409527 458 Koordinaten 46 44 52 N 15 24 34 OBurgstallkogel Steiermark Gestein Tonschiefer und KalkeAlter des Gesteins Palaozoikum Der Hugel der sich von West nach Ost erstreckt barg eine zwischen 800 und 600 v Chr bestehende Siedlung Zugleich lag rund um den Hugel die grosste eisenzeitliche Nekropole des kontinentalen Europa Sie bestand aus mindestens 2000 Grabhugeln Tumuli Die Anlagen befanden sich an einer Handelsroute uber die Koralpe in Richtung Ungarn Die Siedlung kontrollierte diesen seit dem Neolithikum fassbaren Handel der auch nach Italien fuhrte und konnte die Eisenerzlager im Hugel ausgebeutet haben Inhaltsverzeichnis 1 Grabungen 2 Das Furstengrab 3 Museum 4 Literatur 5 WeblinksGrabungen Bearbeiten1844 fanden erste undokumentierte Grabungen statt Einige Objekte wurden auf der Wiener Weltausstellung 1873 der Offentlichkeit vorgestellt Bei der Grabung von 1844 wurde der Hartnermichelkogel 1 anlasslich eines Hausbaus komplett eingeebnet Eduard Pratobevera ein Hauptmann und Archivar am Landesmuseum Joanneum fuhrte 1856 1857 eine erste wissenschaftliche Grabung durch ebenso V Radimsky Josef Szombathy und Wilhelm Gurlitt zwischen 1881 und 1883 auf Veranlassung der Osterreichisch Ungarischen und der Steiermarkischen Anthropologischen Gesellschaft Weitere Grabungen folgten wahrend des Ersten Weltkriegs und in den 1930er Jahren nbsp Die Burgstallkogelsiedlung und die dazugehorige Nekropole nbsp Grabhugel der NekropoleErst 1972 wurde die Grabungstatigkeit wieder aufgenommen Danach richteten Hobbyarchaologen erhebliche Schaden an 1982 1984 fanden erste Versuchsgrabungen statt bei denen vier Fundhorizonte festgestellt wurden Die Keramik reichte von der Urnenfelderkultur bis zur mittleren Hallstattkultur Ha B2 3 bis Ha B3 C1 Die jungsten Schichten waren erodiert vor allem in den oberen Hugellagen Auch verhinderte der Weinanbau am Fuss des Hugels eine umfassende Untersuchung Um 750 und um 700 v Chr wurde die unbefestigte Siedlung durch Feuer zerstort und kurz nach 600 aufgegeben Eines der niedergebrannten Hauser barg den grossten vertikalen Webrahmen der Hallstattzeit dessen Gewichte erhalten sind Die Toten wurden ausnahmslos verbrannt zum Teil mitsamt ihren Grabbeigaben Nahe dem Dorf Kleinklein befand sich ein grosser Grabhugel fur hohergestellte Personen Die Anlage ist insofern eine Ausnahme als hier bei weitem mehr einfache Graber als fur fuhrende Familien entdeckt wurden Das Furstengrab BearbeitenDie Hugel der oftmals als Adel angesprochenen Gruppen waren der Hartnermichelkogel I und II der Pommerkogel und der jungste der Krollkogel Sie enthielten neben Bronzegefassen eiserne Waffen Moglicherweise dienten etruskische Graber als Vorbild Eine letzte Grabung ab 1995 brachte eine grosse Menge bis dahin wenig beachteter Keramik zu Tage von der grosse Mengen wahrend der Beisetzungen rituell zerschlagen worden waren Zudem liessen sich zwei mannliche und ein weiblicher Leichnam nachweisen dazu ein bereits damals etwa 200 Jahre altes Bronzeschwert das langst nicht mehr fur den Kampf geeignet war Die zentrale Grabkammer mass 8 8 m woraus auf ein ursprungliches Tumulusmass von 40 m und eine Hohe von 12 m geschlossen wurde Die Originalfunde sind im Archaologiemuseum Schloss Eggenberg ausgestellt nbsp Bronzene Blechhande aus dem Krollkogel in Kleinklein bei Grossklein Anfang 6 Jahrhundert v Chr nbsp Bronzene Maske aus dem KrollkogelMuseum BearbeitenDas Hallstattzeitliche Museum Grossklein entstand durch Umbau eines Stalles und wurde 1990 eroffnet In den Jahren 1999 bis Anfang 2003 wurde es durch einen Zubau erweitert 2004 wurden am Westhang des Burgstallkogels ein Wohnhaus ein Getreidespeicher und ein Backhaus rekonstruiert nbsp Das Museum nbsp Bullenkopfkeramik nbsp Rekonstruiertes Gehoft am Burgstallkogel nbsp Rekonstruiertes Backhaus am BurgstallkogelLiteratur BearbeitenMarkus Egg Diether Kramer Krieger Feste Totenopfer Der letzte Hallstattfurst von Kleinklein in der Steiermark Mainz 2005 ISBN 3 88467 089 1 Diether Kramer Aus der Ur und Fruhgeschichte der Landschaft zwischen Sulm und Saggau Die Sulmtalnekropole In J Riegler Hrsg Geschichte der Marktgemeinde Gleinstatten Riegler Hausmannstatten Graz 2004 29 ff Regina Smolnik Der Burgstallkogel bei Kleinklein II Die Keramik der vorgeschichtlichen Siedlung LIT Munster 1994 ISBN 978 3 8258 2286 6 Claus Dobiat Der Burgstallkogel bei Kleinklein I Die Ausgrabungen der Jahre 1982 und 1984 Rahden Westfalen 1990 ISBN 978 3 89646 125 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstallkogel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hallstattzeitliches Museum Grossklein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgstallkogel amp oldid 237760718