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Aribonen ist der Name einer edelfreien Sippe die zwischen etwa 850 und 1100 in Bayern und der damaligen Marchia orientalis bzw in Ostarrichi wichtige Amter innehatte Genealogie BearbeitenDie Ursprunge lassen sich in den Raum von Freising wohl bei den Huosi Fagana und Pilgrimiden des 8 Jahrhunderts und von Mainz zuruckverfolgen Die Bekanntheit des Geschlechts hangt mit seiner Rolle im Ostland zusammen in das Ar i bo Graf im Raum Freising 871 nach dem Tod der Grenzgrafen Wilhelm II und Engelschalk I als Verwalter in die Donaugrafschaften und in den Traungau ging und dabei den Titel des Grenz bzw Markgrafen fuhrte Dabei fuhrte er lange Jahre Kriege gegen die Nachkommen seiner Vorganger Als einer der wenigen uberlebte er 907 die Niederlage von Pressburg Er gilt daher als Stammvater der Aribonen Nach den Ungarnkampfen fanden sich die Aribonen nicht mehr im ostlichen Donauraum dafur aber jetzt im Inn und Zillertal und in der spateren Steiermark Durch ihre verwandtschaftlichen Beziehungen mit den Salzburger Erzbischofen vor allem mit Adalbert II konnten sie ihre Positionen ausbauen und festigen Aribo I Schwiegersohn des bayerischen Pfalzgrafen Hartwig I folgte diesem im Amt nach und grundete 994 das Kloster Seeon im Chiemgau als Hauskloster Er konnte dafur Reliquien des heiligen Lambert von Luttich gewinnen der als Hauspatron gilt Aribos Gattin Adala stiftete 1004 in seinem Namen gemeinsam mit ihrem Sohn Aribo auch das Stift Goss in der Steiermark Dieser Sohn wurde 1021 Erzbischof von Mainz und gleichzeitig koniglicher Erzkaplan 1025 wurde er ausserdem Erzkanzler fur Italien Ebenfalls ein Aribone war Pilgrim seit 1021 Erzbischof von Koln seit 1031 Erzkanzler von Italien ein Mitkonkurrent Aribos um den politischen Einfluss im Reich Die Machtstellung die sich durch diese beiden zentralen Bischofsernennungen ausdruckt hatten die Aribonen im Wesentlichen durch die Sachsen Kaiser namentlich durch Heinrich II gewonnen Als 1053 Pfalzgraf Aribo II und sein Bruder Boto Sohne des jung verstorbenen Pfalzgrafen Hartwig II sich mit dem Bayern Herzog Konrad von Zutphen gegen Kaiser Heinrich III verbundeten verloren sie nach dem Scheitern der Rebellion 1055 die Pfalzgrafenwurde sie ging an Kuno I von Rott uber alle Reichslehen und Teile ihrer Eigenguter in Karnten Steiermark und Bayern Erst im Reformzeitalter kam es zu einem neuen Aufschwung Die Aribonen der pfalzgraflichen Linie grundeten das Kloster Millstatt Aribo II und Boto das Kloster Weissenohe Aribo II und machten reiche Zustiftungen an das Kloster Theres Boto Der moglicherweise einer Seitenlinie entstammende Kazelin gilt als Stifter fur das Kloster Moggio Mosach an der Fella zwischen Villach und Aquileia sowie des Stifts Eberndorf im Jauntal 1099 ging die Pfalzgrafenwurde von Rapoto V von Vohburg wieder an den wohl kognatischen Aribonen Nachfahren Engelbert I von Gorz bevor sie 1116 1120 von den Wittelsbachern ubernommen wurde nachdem 1102 1104 die pfalzgrafliche Linie der Aribonen mit Aribo II und seinem Bruder Boto von Pottenstein ausgestorben war Weitere Leitnamen der Sippe sind Kadaloh Chadaloh Kadalhoch Engelbert Pilgrim Hartwig Egilolf und Dietmar Literatur BearbeitenWilhelm Dersch Die Kirchenpolitik des Erzbischofs Aribo von Mainz 1021 1031 R Friedrich Marburg 1899 Marburg Universitat Dissertation vom 23 Marz 1899 Gertrud Diepolder Die Herkunft der Aribonen In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Bd 27 1964 S 74 119 Digitalisat Heinz Dopsch Die Aribonen Ein fuhrendes Adelsgeschlecht in Bayern und Karnten wahrend des Hochmittelalters Wien 1968 Wien Institut fur Osterreichische Geschichtsforschung Staatsprufungsarbeit 1968 Heinz Dopsch Die Aribonen Stifter des Klosters Seeon In Hans von Malottki Hrsg Kloster Seeon Beitrage zu Geschichte Kunst und Kultur der ehemaligen Benediktinerabtei Konrad Weissenhorn 1993 ISBN 3 87437 346 0 S 55 92 Franz Tyroller Aribonen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 352 Digitalisat Josef Egger Das Aribonenhaus In Archiv fur osterreichische Geschichte Bd 83 1897 S 385 525 Julius Harttung Zur Geschichte Erzbischof Aribos von Mainz In Monatsschrift fur die Geschichte Westdeutschlands mit besonderer Berucksichtigung der Rheinlande und Westfalens Jg 4 1878 ZDB ID 208353 x S 36 51 Auch Sonderabdruck Lintz Trier 1878 Digitalisat Josef Heinzelmann Genealogische Randnotizen zu Erzbischof Aribo von Mainz und zu den Aribonen In Archiv fur Familiengeschichtsforschung Bd 6 2002 ISSN 1867 5999 S 24 46 Johannes Kippenberger Beitrage zur Geschichte des Erzbischofs Aribo von Mainz 1021 1031 Noske Borna Leipzig 1909 Leipzig Universitat Dissertation vom 17 April 1909 Michael Mitterauer Karolingische Markgrafen im Sudosten Frankische Reichsaristokratie und bayerischer Stammesadel im osterreichischen Raum Archiv fur osterreichische Geschichte Bd 123 Bohlau Wien u a 1963 Zugleich Wien Universitat Dissertation 1962 Richard Muller Erzbischof Aribo von Mainz 1021 1031 Historische Studien Heft 3 ZDB ID 514187 4 Veit Leipzig 1881 Digitalisat Markus Naser Weissenohe In Maria Hildebrandt Red Die Manner und Frauenkloster der Benediktiner in Bayern Germania Benedictina Bd II 3 Band 3 Neuauflage EOS Verlag St Ottilien 2014 ISBN 978 3 8306 7657 7 S 2481 2497 Christof Paulus Das Pfalzgrafenamt in Bayern im Fruhen und Hohen Mittelalter Studien zur bayerischen Verfassungs und Sozialgeschichte Arbeiten aus der historischen Atlasforschung in Bayern Bd 25 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 2007 ISBN 978 3 7696 6875 9 Zugleich Munchen Universitat Dissertation 2005 Max Pfenninger Kaiser Konrads II Beziehungen zu Aribo von Mainz Pilgrim von Koln und Aribert von Mailand Quellenmassig beleuchtet Wissenschaftliche Beilage zum Programm der Koniglichen Oberrealschule zu Breslau Nr 210 ZDB ID 1027838 2 Lindner Breslau 1891 Digitalisat Hubert Poppel Zur fruhen Geschichte des Ortes und Klosters Weissenohe In Bericht des Historischen Vereins Bamberg 149 2013 S 93 136 Friedrich Prinz Bayerns Adel im Hochmittelalter In Friedrich Prinz Monchtum Kultur und Gesellschaft Beitrage zum Mittelalter Zum sechzigsten Geburtstag des Autors Herausgegeben von Alfred Haverkamp und Alfred Heit Beck Munchen 1989 ISBN 3 406 33650 7 S 17 81 Wilhelm Stormer Aribonen In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 929 f Wilhelm Stormer Fruher Adel Studien zur politischen Fuhrungsschicht im frankisch deutschen Reich vom 8 bis 11 Jahrhundert Monographien zur Geschichte des Mittelalters Bd 6 1 2 2 Bande Hiersemann Stuttgart 1973 ISBN 3 7772 7308 2 Bd 1 ISBN 3 7772 7314 7 Bd 2 Bd 1 S 248 Bd 2 S 306 414 Ludwig Strater Aribo Erzbischof von Mainz 1021 1031 Erzkanzler des Reiches Bd 19 ZDB ID 1182918 7 Verlag fur Kunst und Wissenschaft Baden Baden 1953 Werner Trillmich Kaiser Konrad II und seine Zeit Europa Union Verlag Bonn 1991 ISBN 3 7713 0409 1 S 95 und 103 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aribonen amp oldid 215145664