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Das Kloster Theres ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner in Obertheres in der Diozese Wurzburg in Bayern Es wurde um das Jahr 1045 als Eigenkloster des Bistums Bamberg gegrundet und im Zuge der Sakularisation 1803 aufgelost Die spatbarocke Klosteranlage im 18 Jahrhundert unter Abt Gregor II Fuchs nach der Umgestaltung durch den Architekten Joseph Greissing Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Abte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas St Stephan und St Vitus Veit geweihte Kloster wurde um 1045 durch Bischof Suidger von Bamberg gegrundet Im Zuge der Sakularisation wurde es 1802 von churbaierischen Truppen besetzt und 1803 aufgelost Fur den weltlichen Besitz und die weltliche Herrschaft siehe Amt Theres Ihre wohl grosste Blute erlebte die Benediktinerabtei unter Abt Gregor II Fuchs einem tatkraftigen klugen uberaus baufreudigen Barockpralaten dem durch seine erstaunlich lange Regierungszeit von 1715 bis 1755 auch die tatsachliche Moglichkeit einer umfassenden ausseren und inneren Erneuerung gegeben war Bereits ab 1716 liess er durch den Hochfurstlich Wurzburgischen Stadt und Landbaumeister Joseph Greissing eine neue dreiturmige Abteikirche von immenser Grosse errichten die unter den Zeitgenossen zudem fur ihre Schonheit beruhmt war 1 Ihr Hauptturm im Westen der die Mitte einer prachtigen spatbarocken Einturmfassade bildete hatte eine Hohe von fast 70 Metern dazu kamen zwei schlanke Chorflankenturme Infolge der Sakularisation fiel das gesamte Kirchengebaude aus okonomischen Grunden der Kaufer hatte sich zu hoch verschuldet bereits 1809 der Spitzhacke zum Opfer Die an das Gotteshaus im Sinne eines klassischen Klausurquadrums sudlich angebauten drei Flugel der Klostergebaude wurden ebenfalls von Joseph Greissing geplant jedoch erst nach seinem Tod durch seinen fruheren Palier und Ehenachfahr Johann Leonhard Stahl d A gebaut der nach Greissings Tod dessen Witwe geheiratet hatte und auch die Grossbaufirma zusammen mit Johann Leonhard Greissing weiterfuhrte Sie sind bis heute erhalten Seit dem Abbruch der Kirche und der Schliessung ihrer dabei aufgebrochenen Nordfronten werden sie als Schloss Theres bezeichnet und sie wirken tatsachlich wie eine typische hufeisenformige Schlossanlage des 18 Jahrhunderts Verantwortlich fur diesen radikalen Umbau vor Ort war der sachsen coburgische Minister Theodor von Kretschmann der die gesamte Anlage 1804 von Churbaiern erwarb und der zeitweise auch Schloss Erkersreuth besass Die Orgel der Kirche wurde fur 605 Reichstaler versteigert und in der Stadtkirche von Treysa wieder aufgebaut 2 Viele weitere Einzelstucke sind verstreut erhalten so auch die prachtige Kanzel von Balthasar Esterbauer die sich heute in der Kirche von Reichmannshausen befindet Wichtige Teile des Hochaltars zieren die Pfarrkirche in Untertheres Sandsteinstatuen der aufwandigen Einturmfassade gelangten nach Wonfurt und zieren dort den Kirchplatz Im Jahre 1830 ging Schloss Theres in den Besitz des hessischen Premierleutnants a D Georg von Ditfurth uber Von 1830 bis 1855 beherbergte er dort seinen Bruder Franz Wilhelm von Ditfurth den Sammler frankischer Volkslieder 1856 verausserte Georg von Ditfurth seinen Besitz zum grossten Teil an Henry von Swaine und baute sich am Ostende des Parks ein Schlosschen im Tudor Stil das heutige Schloss Ditfurth Der 1798 in London geborene aus englischem Landadel Yorkshire stammende Henry Joseph Swaine erwarb auch die ehemaligen Klosternebengebaude und die dazugehorenden landwirtschaftlichen Landereien 1909 erbte er das Schloss Glucksbrunn in Thuringen mit einer Spinnerei und einem Bergwerksbetrieb Konig Ludwig II erhob Henry von Swaine in den bayerischen Freiherrenstand Er modernisierte den Gutsbetrieb wofur er moderne Maschinen und leistungsfahiges Zuchtvieh aus England einfuhrte Ihm folgte sein Sohn Richard von Swaine der von 1871 bis 1874 Mitglied des Deutschen Reichstags war 1976 erhielten die Grafen von Beust das Schloss im Erbgang Erhaltene Gebaude 2008 nbsp Sudlicher Wachturm nbsp Ehemaliger Konvent von Westen Haupteingang nbsp Hof nbsp Ehemaliges Dormitorium nbsp Restaurierter Klostergarten nbsp Marienkapelle nbsp Marienkapelle AltarraumAbte BearbeitenDie Abte des Klosters Theres sind weitgehend vollstandig uberliefert Lediglich aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts fehlen die Namen einiger Pralaten Im 16 Jahrhundert war das Kloster 13 Jahre lang von 1574 bis 1587 ohne einen eigenen Abt und wurde vom Kloster Munsterschwarzach spater von der Abtei St Stephan in Wurzburg mitverwaltet Der Abtsstab wurde ab 1616 drei Jahre lang nicht vergeben nbsp Abt Gregor II Fuchs mit dem von ihm entscheidend umgestalteten Kloster auf einem Kupferstich nbsp Abt Bernhard Breunig Olgemalde von Rosalie TreuName des Abtes Regierungszeit AnmerkungenJakobus 1054 um 1090 Resignation um 1090 um 1094Albrik 1090 1119 auch Alberico Monch aus Kloster Munsterschwarzach Resignation 1119 6 Mai in MunsterschwarzachWigand 1120 1151 auch WignandRudiger 1151 1167 Monch aus Kloster Hirsau 1167 1204 genannt werden Tuto Arnold 1190 eventuell ohne AbteHehnerich 1204 1232 auch HelmerichHermann 1244 1248Heinrich I 1249 1250Walther von Berg 1269 auch WalterEmehard 1291 1306 auch Emhard Einhard oder SinhardHermann Flieger 1306 1336 in HassfurtEberhard 1336 1366Andreas Fuchs von Wonfurt 1366 1377Rudiger II von Wechmar 1386 1396Ludwig von Rotenhan 1396 1417 Monch aus Kloster St Burkard Wurzburg Resignation 1417Theodorich Kottner 1417 1432 in Euerheim auch Dietrich Resignation 1432Rudiger III von Lamprecht 1432 1451 18 November 1451Johannes I Zink 1451 1461Sigismund I von Schaumberg 1461 1466Konrad 1466 1470 in WurzburgSigismund II Kottner 1471 1482 in ObereuerheimErasmus Zollner von Rotenstein 1482 1483Johannes II Tuchscherer 1483 1506Johannes III von Schlunzing 1506 1509Thomas I von Heydolf 1509 1532Heinrich II von Mengersdorf 1532 1545Johannes IV Schussler 1550 1575 in Hassfurt 1575 1587 Verwaltung durch Johannes IV BurckhardtKaspar I Weipert 1587 1599 in Oberelsbach 9 August 1599 in TheresValentin Alberti 1599 1616 Wahl 11 August 1599 Absetzung 1615 Vatikan erkennt nicht an 12 Dezember 1616 1616 1619 Administrator Johannes Lutz Daniel HeuslerThomas II Hohn 1619 1637 in Hassfurt 1631 bis 1635 Flucht vor Schweden 17 August 1637Benedikt I Beck 1638 1654 genannt Pistorius 3 18 Oktober 1654Kaspar II Denner 1654 1660 in Munnerstadt 19 Marz 1660Johannes V Barmann 1660 1677 um 1589 in Hassfurt 18 August 1677Anton Reuther 1677 1686 in Hassfurt 13 August 1686Gregor I Gans 1686 1701 in Volkach 26 August 1701Kilian Frank 1701 1715 in Wurzburg 12 Mai 1715Gregor II Fuchs 1715 1755 22 September 1667 in Stadtlauringen 19 Januar 1755Gregor III Haiger 1755 1766 in Herzogenaurach Wahl 5 Februar 1755 20 Februar 1766Bernhard Breunig 1766 1797 1724 in Volkach Wahl 7 April 1766 1797Benedikt II Mahlmeister 1797 1803 19 August 1748 in Volkach Aufhebung der Abtei 1803 1 Januar 1821 in Elgersheim 4 Literatur BearbeitenGuntram Freiherr von Gise Die Abte des ehemaligen Klosters Theres Heimatbogen des staatlichen Schulamtes Hassfurt Nr 3 1968 Hassfurt 1968 Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann Dissertation Saarbrucken 2007 auch in Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 Gabriel Vogt Burg und Dorf Kloster und Schloss Theres am Main Ein Beitrag zur Geschichte des Dorfes und der ehemaligen Benediktinerabtei St Vitus zu Theres am Main Munsterschwarzach 1979 Michael Wieland Kloster Theres Hassfurt 1908 Gerd Zimmermann Das Diarium des Abtes Gregor Fuchs uber den Bau der Klosterkirche zu Theres 1716 26 In Wurzburger Diozesangeschichtsblatter 16 17 1955 S 295 318 Gerd Zimmermann Raumgliederung und Ausstattung der Klosterkirche Theres In Wurzburger Diozesangeschichtsblatter 26 1964 S 325 333 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Theres Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster in Bayern Theres Burg der Babenberger und Kloster der Benediktiner Haus der Bayerischen Geschichte Einzelnachweise Bearbeiten Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann In Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 S 401 427 681 683 685 793 u a Dieter Schindelmann Die Orgel der Stadtkirche Eine Geschichte von Pleiten Pech und Gaunereien Hrsg Kirchenzeitung der Evangelischen Kirchengemeinde Franz von Roques in Schwalmstadt 10 Dezember 2016 Januar 2017 Dezember 2016 S 4 1 PDF Vogt Gabriel Burg und Dorf Kloster und Schloss S 211 Freiherr von Gise Guntram Die Abte des ehemaligen Klosters Theres S 3 8 50 0191 10 4505 Koordinaten 50 1 8 8 N 10 27 1 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Theres amp oldid 226394228