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Die Fagana sind ein altes bayerisches Ur und Hochadelsgeschlecht Sie werden in der Lex Baiuvariorum in der das alte Volksrecht des baierischen Stammesherzogtums ab 635 zusammengefasst wurde neben den Trozza Huosi Hahilinga Anniona und dem Herzogsgeschlecht der Agilolfinger ausdrucklich genannt und waren damit eines der sechs bayerischen Urgeschlechter Das Stammland der Fagana war die Gegend zwischen Isar und Inn und zwischen Mangfall und dem Unterlauf der Amper Zu ihrem Gebiet gehorten auch der Erdinggau und der Isengau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Trivia 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUnter Herzog Odilo tritt in der ersten vorhandenen Freisinger Traditionsnotiz von 744 als erster Zeuge einer Schenkung und in seiner Funktion als judex der Fagan Anulo auf in der Zeugenreihe folgt der Fagan Regino ebenfalls judex und spater noch der Fagan Wurmhart In der zweiten Freisinger Traditionsnotiz von 748 unterzeichnet der Fagan Wetti an zweiter Stelle Ebenso wird in der dritten Freisinger Traditionsnotiz welche eine Bestatigung der Schenkungen Odilos durch Tassilo III enthalt neben Huosinamen der Fagan Re a gino genannt Die Fagana erscheinen wieder im Jahre 750 in einer Freisinger Traditionsnotiz Am 3 Juli 750 schenkt der erst neunjahrige Tassilo III als dux den locus Erching unter dem Bischof Joseph von Verona an die Domkirche Freising Auch dieser Freisinger Bischof wird als Fagan bezeichnet 1 Als Schenker treten zwei Familien auf namlich die Feringa fur diese tritt ein Alfrid auf und die Fagana reprasentiert durch Re a gino Anulo Wetti Wurmhart et cuncti participes eorum alle anderen Teilnehmer beider Seiten Ausstellungsort war der agilolfische Herzogshof in Niederding 2 Anulo und Regino amtierten bereits unter Odilo als herzogliche Richter in castrum Freising Dieser Regino konnte das Sippenoberhaupt gewesen sein der 760 mit dem fur einen Graf ungewohnlichen Titel praeses versehen wird die Bezeichnung praeses und dux ist sonst nur bei den Churratischen Viktoriden ublich Der Fagan Wetti Sohn des Anulo tradiert seinen vaterlichen Erbbesitz in der villa Rudlfing 759 60 an die Freisinger Marienkirche Schreiber der Urkunde ist Oadalker ein Bruder des Wetti beide schenken 772 Besitz zu Kienberg an das Huosikloster Schlehdorf Ein gleichnamiger Enkel dieses Wetti ist zwischen 883 bis 926 37 als comes in der Gegend nordlich der unteren Amper bezeugt auch sein Bruder Kepolf tragt 853 den Grafentitel Der Name Regino tritt ab den 780er Jahren bis 864 relativ haufig auf Regino und seine Huosi Frau Oaspirin schenken beispielsweise um 783 ihren Besitz in Hohenkammer ebenso treten Regino und sein Sohn Liuto nach 792 als Schenker auf Sie erscheinen dabei zumeist in engem und auch verwandtschaftlichem Kontakt zu den Huosiern 3 Der alteste uns bekannte Gaugraf der Fagana ist der an der Isen beguterte Graf Job Jakob um 790 bis 820 Die Studien Fastlingers uber die Fagana zeigen dass der Isengau als Hauptgau faganischer Besitzungen anzusehen ist und dass besonders das obere Isental eine Anziehungskraft auf diese Sippe ausubte Dass sich bei der Besiedelung Bayerns viele Familien in und um Isen niederliessen geht aus den auf ing endenden Ortsnamen wie z B Pemmering Penzing Schnaupping usw hervor Die Endung ing wurde den Namen der bayerischen Ursiedlungen angehangt Der Name Fagana stellt einen charakterisierenden Beinamen dar der seit den Brudern Grimm mit die Frohen oder die Frohlichen ubersetzt wird 4 nbsp Burgrain als Kupferstich von Michael Wening in Topographia Bavariae um 1700Einer der Hauptorte der Fagana war die Herrschaft Burgrain Atto der Kienberger Bischof von Freising erwarb im Tausch Burgrain von dem Fagan Riphwin im Jahre 808 die Bestatigung des Tausches erfolgte durch Karl den Grossen am 4 Mai 811 Der Ort Vagen fagana locus um 948 am Fluss Mangfall der bis in das 10 Jahrhundert Fagana spater Fagen bzw Vagen genannt wurde wird dem Adelsgeschlecht der Fagana zugeschrieben 5 Die davon abgeleiteten Herren von Vagen sind bis in das 13 Jahrhundert bezeugt 6 Die Behauptung Vagen sei ein Hauptort der Fagana gewesen wird von der neueren historischen Forschung abgelehnt 7 auch eine Ableitung des Namens von Einfang Rodungsland wird erwogen Abschliessend ist festzustellen dass die Faganasippe bis in das 10 Jahrhundert wichtige politische Rollen als comites und advocati spielten 8 Trivia BearbeitenDie Fagana sind in einem historischen Roman von einer Erdinger Autorin literarisch verarbeitet worden 9 Literatur BearbeitenLudwig Heilmaier Das obere Isental und das Kloster Isen Selbstverlag Evenhausen 1938 versch Autoren Isen 550 Jahre Markt Nussrainer Isen 1984 Joachim Jahn Ducatus Baiuvariorum Das bairische Herzogtum der Agilolfinger Monographien zur Geschichte des Mittelalters Band 35 Hiersemann Stuttgart 1991 ISBN 3 7772 9108 0 Wilhelm Stormer Adelsgruppen im fruh und hochmittelalterlichen Bayern Studien zur bayerischen Verfassungs und Sozialgeschichte Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1972 ISBN 3 7696 9877 7 Wilhelm Stormer Fagana In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 8 Walter de Gruyter Berlin New York 1994 ISBN 3 11 013188 9 S 139 141 online Einzelnachweise Bearbeiten Hochstift Freising In Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Vergriffene Bande Altbayern Reihe I Heft 33 Munchen 1974 Die Herrschaft Burgrain A Historische Vorbemerkungen 1 Allgemeine Einleitung S 272 Digitalisat abgerufen am 31 Mai 2019 Joachim Jahn 1991 S 304 Wilhelm Stormer 1972 S 114 Wilhelm Stormer Fruher Adel Studien zur politischen Fuhrungsschicht im frankisch deutschen Reich vom 8 bis 11 Jahrhundert S 47 Monographien zur Geschichte des Mittelalters Stuttgart Hiersemann 1973 ISBN 3 7772 7307 4 Johann Ferdinand Huschberg Aelteste Geschichte des durchlauchtigsten Hauses Scheiern Wittelsbach bis zum Aussterben der graflichen Linie Scheiern Valai Cotta Munchen 1834 S 56 Vincenz Pall von Pallhausen Garibald erster Konig Bojoariens und seine Tochter Theodelinde erste Konigin in Italien Oder die Urgeschichte der Baiern Lentner Munchen 1810 S 77 Landgericht Aibling und Reichsgrafschaft Hohenwaldeck In Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Vergriffene Bande Altbayern Reihe I Heft 17 Munchen 1967 Hofmark Vagen S 201 Digitalisat abgerufen am 31 Mai 2019 Wilhelm Stormer 1972 S 119 Josefa vom Jaaga Otkers Urkunde Fulcko und Lantpert ermitteln BoD 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fagana amp oldid 217307251