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Boto von Pottenstein 1028 1 Marz 1104 auch Graf Poto Poto Fortis oder Domnus Bodo genannt war der letzte mannliche Vertreter der pfalzgraflichen Linie des hochfreien bayerischen Adelsgeschlechtes der Aribonen und Bruder des 1055 abgesetzten Pfalzgrafen Aribo II Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Notizen 3 Ehen und Nachkommen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBoto war der jungere Sohn des Pfalzgrafen Hartwig II von Bayern und der Friderun Der Vater starb gegen Ende des Jahres 1027 als Botos Bruder Aribo noch ein kleines Kind und seine Mutter mit ihm schwanger war 1 Boto und Aribo die in den Quellen als pfalzgrafliches Bruderpaar haufig in einem Atemzug genannt werden hatten Besitzungen im gesamten damaligen bayerischen oder bayerisch beeinflussten Raum an der Grenze zu Ungarn in der Steiermark und Karnten im Salzburggau dem Freisinger Raum um Regensburg und im Nordgau Oberpfalz 1053 54 schlossen sich Aribo und Boto dem Aufstand Herzog Konrads von Bayern und Herzog Welfs von Karnten gegen Kaiser Heinrich III an 1055 wurde Aribo deswegen abgesetzt und gemeinsam mit Boto geachtet Beide verloren Lehen und Teile ihrer Eigenguter z B an die Diozesen Salzburg und Eichstatt Guter bei Strassgang in der Steiermark und im Innviertel den Ort bzw die Burg Pottenburg in Niederosterreich sowie weitere Guter um Eichstatt und im Nordgau sowie Weinberge bei Regensburg Boto heiratete kurz darauf Judith eine Schweinfurter Erbin die junge Witwe des verstorbenen bayerischen Herzogs und kam durch sie zu Besitzungen im ostlichen Franken Unter anderem das nach ihm benannte Pottenstein in der Frankischen Schweiz das zu seinem Hauptsitz wird denn 1074 nennt er sich in einer Kaiserurkunde Graf Boto von Botenstein Sein Bruder liess sich nach seiner Absetzung und spateren Begnadigung in einer ihm verbliebenen norgauischen Besitzung nieder die nahe am frankischen Pottenstein lag denn schon im Jahr 1059 fungiert er unter dem Namen Erbo de Wizenaha Weissenohe als Zeuge einer Bamberger Bistumssynode Den Lobeshymnen des zeitgenossischen Chronisten Ekkehard von Aura nach zu schliessen war Boto von beeindruckender korperlicher Gestalt 2 Wohl mit dem Tod Heinrichs III 1056 wurde seine Achtung aufgehoben so dass er sich in den Ungarnkriegen von 1060 durch seine Starke und Tapferkeit besonderen Ruhm erwerben konnte 3 Mitte der 1070er Jahre finden sich im Kontext der Sachsenkriege von Konig Heinrich IV einige Erwahnungen eines Boto Bislang ist noch nicht gesichert ob jeweils die gleiche Person gemeint ist und vor allem weiss man nicht ob es sich um Boto von Pottenstein handelt 4 Sollte dies jedoch der Fall sein ware der in seiner Jugend rebellische Aribone mit den Jahren zu einer wichtigen Stutze des Konigs geworden Nachdem die beiden Bruder um das Jahr 1070 bereits das Kloster Millstatt in Karnten gegrundet hatten richteten sie vor ihrem Tod zu ihrem Seelenheil weitere Stiftungen ein Aribo grundete das Kloster Weissenohe Boto leistete erheblichen Zustiftungen an das Kloster Theres wohin seine sterblichen Uberreste nach seinem Tod 1104 bei Regensburg auch ubertragen wurde Mit Boto stirbt die pfalzgrafliche Linie der Aribonen aus Seine einzige Tochter Adelheid von Pottenstein heiratete Heinrich I Herzog von Niederlothringen und Graf von Limburg Burg Pottenstein fiel an den Bischof von Bamberg Notizen Bearbeiten1055 Kaiser Heinrich III macht Salzburg und Eichstatt umfangreiche Schenkungen aus den Gutern der geachteten Bruder Aribo und Boto Monumenta Germaniae historica MGH DD H III 454 459 1060 Dank des heldenhaften Kampfes von Graf Boto konnen sich die Frau und der Sohn des ungarischen Konigs Andreas beim Aufstand von dessen Bruder Bela ins Reich retten Regesta Imperii Online RI III 2 3 n 202 Um 1070 Aribo und Boto grunden das Kloster Millstatt MGH Necrologia Germaniae 2 Salzburg 457 1071 Bei der Ubertragung von Kloster Banz an Bamberg treten Boto und Erbo Aribo als Zeugen auf Erich von Guttenberg Die Regesten der Bischofe und des Domkapitels von Bamberg Wurzburg 1932 Reg 418 1074 1070 Traditionsnotiz Heinrichs IV Zeugen sind u a Graf Aribo von Haigermoos und sein Bruder Graf Boto von Pottenstein RI III 2 3 n 714 1073 1075 In den Annalen des Lampert von Hersfeld vgl MGH und in einer Schenkungsurkunde Heinrichs RI III 2 3 n 685 tauchen ein Goslariae praefectus Bodo nomine ein miles Boto sowie ein Graf Boto Gesandter des Konigs in Sachsen auf Die Identitaten der drei Nennungen sind nicht geklart 1087 Ein domnus Bodo unterzeichnet zusammen mit Erbo Aribo das Protokoll der zweiten Bamberger Diozesansynode Guttenberg Reg 545 1094 Der unter bayerischem Recht lebende Boto von Pottenstein und seine Frau Judith machen umfangreiche Zustiftungen an Kloster Theres Zeuge ist u a Aribo Guttenberg Reg 572 Todesnotiz zum Jahr 1104 bei Ekkehard von Aura MGH SS 6 225f und dem Annalista Saxo MGH SS 37 512f mit ausfuhrlichen Kommentaren zu Herkunft und Person Botos Ehen und Nachkommen BearbeitenBoto war seit ca 1056 verheiratet mit Judith Tochter des Schwabenherzogs Otto III Nichte der Judith von Schweinfurt Enkelin des machtigen Grafen Heinrich von Schweinfurt die in erster Ehe mit dem aufstandischen Herzog Konrad von Bayern vermahlt war Kinder Adelheid von PottensteinLiteratur BearbeitenChristof Paulus Das Pfalzgrafenamt in Bayern im Fruhen und Hohen Mittelalter Munchen 2007 ISBN 978 3769668759 Jurgen Wachter Poto Potho Graf von Pottenstein Ein Beitrag zur Pottensteiner Geschichte und Heimatkunde 2004 2012 Pottenstein 2012 online Fritz Zimmermann Die Oberpfalz und das Burgenland In Was uns die Heimat erzahlt Heimatkundliche Beilage der Oberpfalzer Nachrichten 2 Teile Mai 1970 Juni 1970 Einzelnachweise Bearbeiten So berichten Ekkehard von Aura MGH SS 6 224 und 225f und mit ihm der Annalista Saxo SS 37 512 die insbesondere die Todesmeldung zu Boto im Abschnitt uber das Jahr 1104 erstaunlich breit kommentieren Er bezeichnet ihn als Boto comes cognomento Fortis uberdies habe man ihn fur de gigantibus antiquis unus gehalten Vgl wiederum Ekkehard von Aura zu weiteren Berichten uber die Kriegsereignisse vgl Regesta Imperii Online RI III 2 3 n 202 narrativ zusammengefasst bei Zimmermann Die Oberpfalz Weder Carl Erdmann Studien zur Briefliteratur Deutschlands im elften Jahrhundert Leipzig 1938 S 140 145 noch Karl Jordan Goslar und das Reich In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 35 1963 S 53 54 legen sich fest ob die drei Nennungen sich uberhaupt auf eine Person beziehen wahrend sowohl Zimmermann Die Oberpfalz als auch Wachter Poto Potho Graf von Pottenstein diesen Schluss sehr wohl ziehen Normdaten Person GND 131907328 lobid OGND AKS VIAF 77460173 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boto von PottensteinALTERNATIVNAMEN PotoKURZBESCHREIBUNG Graf von PottensteinGEBURTSDATUM 1028STERBEDATUM 1 Marz 1104STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boto von Pottenstein amp oldid 204506472