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Landtage bestanden in den Kronlandern des Kaisertums Osterreich und ab 1867 der osterreichischen Reichshalfte Osterreich Ungarns spatestens von 1861 an seit 1910 auch im von Osterreich und Ungarn gemeinsam verwalteten Land Bosnien und Herzegowina 1918 wurden sie zugunsten neuer Parlamente der Nachfolgestaaten aufgelost und blieben als Landtage nur in der Republik Osterreich erhalten In Sudtirol entstanden ab 1972 auf Grund des Autonomiestatuts der Sudtiroler Landtag und der Trentiner Landtag Das bis 1867 als Landtag bezeichnete Parlament des Konigreichs Ungarn wurde seit dem Ausgleich von 1867 wieder als Reichstag bezeichnet das Parlament des Konigreichs Kroatien und Slawonien eines Landes der ungarischen Krone firmierte historisch immer als Sabor Im Konigreich Lombardo Venetien lautete die Bezeichnung der Vertretungskorperschaft Zentralkongregation Inhaltsverzeichnis 1 Organisation und Kompetenzen 2 Liste der Landtage 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseOrganisation und Kompetenzen BearbeitenDie Landtage waren bis 1848 traditionelle Standeversammlungen Sie wurden nach der Revolution 1848 von Kaiser Franz Joseph I aufgelost und erst nach 1860 in neuer Form einberufen Die elf Landesordnungen der 13 nichtungarischen Kronlander die drei bis 1861 im Kustenland zusammengefassten Kronlander erhielten eine zusammenfassende Landesordnung wurden am 26 Februar 1861 vom Kaiser in Form von Anhangen zu einem kaiserlichen Patent erlassen das unter Juristen und Historikern als Februarpatent gelaufig wurde um es einfach vom Oktoberdiplom 1860 und von der Dezemberverfassung 1867 zu unterscheiden Seit 1861 hatten einige Mitglieder ihren Sitz qua Amt beispielsweise Bischofe andere wurden gewahlt Einige Vertreter des beguterten Adels und des sonstigen grossen Grundbesitzes durch Wahl innerhalb der Landtafel und der Landstandschaft die Vertreter der landesfurstlichen Stadte in deren Stadtrat die Vertreter der anderen Gemeinden in bezirksweisen Wahlen und die Vertreter von Handels und Gewerbekammer ebenfalls intern teils in garantierter souveraner Wahl teils als Vorschlagsliste an den Statthalter Landeschef Es galt dabei aber kein allgemeines und gleiches Wahlrecht sondern eine Mischung aus Privilegien und Zensuswahlrecht jedenfalls nur fur Manner Das Vorbild des Reichsrates der 1907 das allgemeine gleiche und direkte Mannerwahlrecht eingefuhrt hatte wurde in den Landtagen bis 1918 nicht nachgeahmt Ein Sonderfall war das weder zur osterreichischen noch zur ungarischen Reichshalfte gehorige Land Bosnien und Herzegowina das vom gemeinsamen k u k Finanzministerium verwaltet wurde Hier wurde erst 1910 ein eigener Landtag gebildet nachdem das Gebiet das bereits 1878 besetzt worden war 1908 formell annektiert wurde Die Landtage verfugten uber das Recht Gesetze zum Schulwesen zur Sozialfursorge und zu wirtschaftlichen Themen zu erlassen Die Gesetze bedurften der kaiserlichen Genehmigung Sanktion die uber den Landeschef einzuholen war und der Kundmachung im jeweiligen Landesgesetzblatt um gultig zu sein 1 Jeder Landtag wahlte aus seiner Mitte den Landesausschuss als Exekutivkomitee bzw als autonome Regierung des Kronlandes Der Landesausschuss stand unter dem Vorsitz des vom Kaiser ernannten Landtagsvorsitzenden Landeshauptmann in Niederosterreich Bohmen und Galizien Landmarschall Ihm stand der k k Landeschef Statthalter oder Landesprasident als Vertreter des Kaisers und der k k Regierung in Wien gegenuber 2 3 In Deutschosterreich wurden die Landtage der Monarchie im November 1918 aufgelost und vorerst durch Provisorische Landesversammlungen ersetzt bis am 10 November 1920 die Bundesverfassung in Kraft trat zu den Nachfolgern der historischen Landtage kamen sodann zwei neue dazu 1920 fur das Land Wien 1921 1922 fur das neue Burgenland Zu den Ubergangsregelungen siehe hier Liste der Landtage BearbeitenLandtage bestanden gemass der spater Februarpatent genannten Reichsverfassung 1861 4 in folgenden Landern und Gebieten Spalte Mitglieder in Klammern die 1861 verordnete Grosse Spalte g gegeben ref nbsp Karte der Kronlander Osterreich Ungarns 1 Bohmen 2 Bukowina 3 Karnten 4 Krain 5 Dalmatien 6 Galizien und Lodomerien 7 Osterreichisches Kustenland bis 1861 dann Stadt Triest mit ihrem Gebiet Istrien sowie Gorz und Gradisca 8 Osterreich unter der Enns 9 Mahren 10 Salzburg 11 Schlesien 12 Steiermark 13 Tirol 14 Osterreich ob der Enns 15 Vorarlberg 16 Ungarn ab 1867 Reichstag 17 Kroatien und Slawonien Sabor 18 Bosnien und HerzegowinaNr Kronland Verhandlungs sprachen Mit glieder g 0 8 Osterreich unter der Enns Deutsch 0 66 5 14 Osterreich ob der Enns Deutsch 0 50 6 10 Salzburg Deutsch 0 26 20 7 12 Steiermark Deutsch 0 63 39 8 9 0 3 Karnten Deutsch 0 37 33 10 11 0 4 Krain Deutsch und Slowenisch 0 37 12 0 7 Triest 1 Italienisch 0 54 13 0 7 Istrien 1 Italienisch 0 30 14 0 7 Gorz und Gradisca 1 Italienisch 0 22 15 13 Tirol Deutsch und Italienisch 0 68 56 16 15 Vorarlberg 2 Deutsch 0 20 17 0 1 Bohmen Deutsch und Tschechisch 241 18 0 9 Mahren Deutsch und Tschechisch 100 19 11 Schlesien Deutsch 0 31 20 0 6 Galizien 3 Polnisch und Ukrainisch 150 21 0 2 Bukowina Deutsch Ukrainisch und Rumanisch 0 30 22 0 5 Dalmatien Kroatisch und Italienisch 0 43 23 18 Bosnien und Herzegowina Serbisch Kroatisch und Deutsch 0 92 24 1 bis 1861 staatsrechtlich bis 1918 inoffiziell zusammengefasst als Kustenland gemeinsamer k k Statthalter in Triest und gemeinsames Gesetzblatt aber nicht gemeinsame Gesetze Triester Landtag war der Stadtrat 1 RGBl Nr 20 1861 Blg 2i Landtag von Gorz Gradiska in Gorz von Istrien in Parenzo 9 ebd in den Reichsrat entsandten die drei Kronlander ab 1861 insgesamt sechs Abgeordnete 2 unterstand der fur Tirol und Vorarlberg zustandigen Statthalterei in Innsbruck 3 Konigreich Galizien und Lodomerien mit dem Grossherzogtum KrakauSiehe auch BearbeitenKronland Osterreich Landesausschuss Osterreich Dezemberverfassung 1867 Landtag Osterreich Landtagsprasident Osterreich Literatur BearbeitenHelmut Rumpler Peter Urbanitsch Hrsg Die Habsburgermonarchie 1848 1918 Band VII 1 Verfassung und Parlamentarismus Die regionalen Reprasentativkorperschaften Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2000 ISBN 3 7001 2869 X Einzelnachweise Bearbeiten Historische Rechtsquellen auf der Website der Osterreichischen Nationalbibliothek Memento des Originals vom 4 Oktober 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www alex onb ac at Gesetz vom 19 Mai 1868 uber die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehorden RGBl Nr 44 1868 S 76 Georg Schmitz Organe und Arbeitsweise Strukturen und Leistungen der Landesvertretungen In Helmut Rumpler Peter Urbanitsch Hrsg Die Habsburgermonarchie 1848 1918 Band VII 1 Verfassung und Parlamentarismus Die regionalen Reprasentativkorperschaften Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2000 ISBN 3 7001 2869 X S 1360 Reichsverfassung 1861 RGBl Nr 20 1861 S 69 EReader ALEX Online RGBl Nr 20 1861 Blg 2a RGBl Nr 20 1861 Blg 2b RGBl Nr 238 1860 20 1861 Blg 2c Geistlichkeit 6 3 A 9 Adel und Grundbesitz 9 10 Stadte 10 3 C 11 Kammern 2 3 C 11 ubrige Gemeinden 12 12 RGBl Nr 227 1860 20 1861 Blg 2f Geistlichkeit 5 3 Adel und Grundbesitz 8 4 Stadte 6 6 Kammern 2 7 ubrige Gemeinden 12 8 RGBl Nr 232 1860 20 1861 Blg 2g RGBl Nr 20 1861 Blg 2h RGBl Nr 20 1861 Blg 2i RGBl Nr 20 1861 Blg 2i RGBl Nr 20 1861 Blg 2i RGBl Nr 254 1860 20 1861 Blg 2d RGBl Nr 20 1861 Blg 2e RGBl Nr 20 1861 Blg 2l RGBl Nr 20 1861 Blg 2m RGBl Nr 20 1861 Blg 2n RGBl Nr 20 1861 Blg 2o RGBl Nr 20 1861 Blg 2p RGBl Nr 20 1861 Blg 2k GBl f BH Nr 19 1910 Abschnitt II Der Landtag 21 40Landtage der Kronlander der Habsburgermonarchie 1861 1918 Ungarn bis 1867 dann Reichstag Bohmen Dalmatien Kroatien Galizien Osterreich unter der Enns Osterreich ob der Enns Salzburg Steyer Karnten Krain Bukowina Mahren Schlesien Tirol Gorz und Gradisca Vorarlberg Istrien Triest Bosnien und Herzegowina ab 1910 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landtag Osterreich Ungarn amp oldid 236529666