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Der Krainer Landtag slowenisch Kranjski dezelni zbor war der Landtag des Kronlandes Krain im Kaisertum Osterreich und Osterreich Ungarn Er hatte seinen Sitz im Krainer Landhaus Das Krainer Landhaus in Laibach Sitz des Landtages heute Universitat Ljubljana Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Parteien 3 Landtagsmandate 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Zuge der Marzrevolution 1848 war am 6 April 1848 die letzte Versammlung der alten Landesstande erfolgt Wie auch in anderen Kronlandern erfolgte im Juni 1848 im Einvernehmen mit den aus den Apriltagungen des Standischen Zentralausschusses in Wien hervorgegangenen Beschlussen die Wahl eines neuen provisorischen Landtages Hierfur wurden in Krain 50 Abgeordnete gewahlt Dieser provisorische Landtag tagte jedoch nur ein einziges Mal wobei von 45 anwesenden Abgeordneten nur mehr 10 die Herren und Ritterbank vertraten Zudem waren mit dem Laibacher Furstbischof und dem Propst von Neustadtl zwei Vertreter des Klerus anwesend Alle ubrigen Abgeordneten waren nichtstandische Gutsbesitzer Vertreter des Bauern und Burgertums sowie Vertreter des Bergbaus und des Lyzeums in Laibach Mit dem kaiserlichen Patent vom 26 Februar 1861 wurde auch der Krainer Landtag wieder reaktiviert Das Wahlrecht war an das Gemeindewahlrecht und an den Wahlzensus gebunden Krain modernisierte 1910 zwar sein Gemeindewahlrecht das jedoch die ersten zwei Drittel der Sitze im Gemeinderat den steuerzahlenden Mannern Frauen und Korperschaften der Wahl uberliess und das dritte Drittel allen ob steuerzahlend oder nicht Wahlern Frauen und Mannern uberliess das neue Gemeindewahlrecht war somit ein ungleiches Pluralwahlrecht Die Frauen waren bei der Landtagswahl ausgeschlossen Parteien Bearbeiten nbsp Abgeordnete des ersten Krainer Landtages 1862 nbsp Siegelmarke Krainischer LandesausschussIn den 1860er Jahren bildeten sich in Krain zwei Parteien heraus Es waren dies die slowenische Partei die sich als national positionierte und die deutsche Partei die jedoch das nationale Etikett ablehnte und das Landesbewusstsein und die Verfassungstreue an ihre Fahnen heftete Neben den Burgern mit deutscher Abstammung gehorten der deutschen Partei auch all jene Slowenen an die der nationalen Ausrichtung der slowenischen Partei nicht folgen wollten Ein Teil der slowenischen Intelligenz verfolgte dabei einen Weg der die kulturelle Entwicklung der Slowenen nur mit Hilfe der deutschen Sprache und Kultur umsetzbar sah Mit der Zeit ubernahmen die Anhanger der verfassungstreuen Partei jedoch auch das deutsche Nationalbewusstsein Unter den Anhangern der slowenischen Partei waren sowohl konservativ als auch liberale Vertreter dennoch wurde die nationale Partei von den Vertretern der Verfassungstreuen Partei stets als klerikal und ultramontan bezeichnet Im Landtag dominierte zunachst die deutsche Partei Mit der Landtagswahl 1867 gewann jedoch die slowenische Partei erstmals die Mehrheit im Landtag wobei bis 1877 alle Abgeordneten der Landgemeinden der Handels und Gewerbekammer sowie einige Abgeordnete der Stadte und Markte Mitglieder der slowenischen Partei waren Bei der Landtagswahl 1877 erlitt die slowenische Partei jedoch eine schwere Niederlage da die deutsche Partei neben den Mandaten des Grossgrundbesitzes auch die Mandate der Handels und Gewerbekammer und mit Ausnahme des Wahlbezirkes Krainburg auch alle Mandate der Stadte und Markte gewann Hinzu kam auch ein Mandat der Landgemeinde Gottschee Ihren Wahlsieg verdankte die deutsche Partei dem Wahlverhalten der Beamtenschaft die den Instruktionen der liberalen Regierung Auersperg II gefolgt war Bereits 1883 busste die deutsche Partei jedoch wieder ihre Mehrheit ein und stellte in der Folge nur noch die Abgeordneten des Grossgrundbesitzes und der Landgemeinde Gottschee Innerhalb der nationalen Partei kam es hingegen in den 1870er Jahren zum Kulturkampf zwischen der jungslowenischen Fraktion und der altslowenisch katholischen Koalition Dieser Kampf wurde jedoch 1876 mit der Wiederaufnahme der Eintrachtigkeit beendet Dennoch blieben innerhalb der nationalen Partei ein katholisch konservativer und ein liberaler Flugel bestehen In den 1890er Jahren kam es jedoch auch in der Krain zu einer Aufsplitterung des slowenischen Lagers Nach der Grundung der Katholischen Nationalpartei Katoliska naroda stranka KNS 1892 grundeten liberale Vertreter der Slowenen 1894 die Nationale Partei Narodno napredna stranka NNS Die Katholische Nationalpartei gewann ihre Wahler dabei vor allem aus den Landgemeinden in der Nationalen Partei sammelten sich wiederum die Abgeordneten der Stadte und Markte In der Folge stellte die Katholische Nationalpartei ab 1895 die relative Mehrheit der Abgeordneten ab 1908 verfugte die Katholische Nationalpartei die sich 1905 in Slowenische Volkspartei Slovenska ljudska stranka SLS umbenannt hatte sogar uber die absolute Mehrheit Verteilung der Abgeordneten nach Parteien Parteien 1861 1867 1 1867 2 1870 1871 1877 1883 1889 1895 1901 1908 1 1908 2 1913slowenischnationale Partei 25 23 16 25 25 Katholische Nationalpartei Slowenische Volkspartei 16 27 28National Fortschrittliche Partei 9 12 11deutsche Partei 11 13 20 11 11 11 11 11parteilos 1 1 1 1 1 1 1 Gesamt 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 50 50Landtagsmandate BearbeitenDie mit dem Februarpatent veroffentlichte Landesordnung und Landtagswahlordnung legte die Anzahl der Landtagsmitglieder in Krain zunachst mit 37 Personen fest Davon wahlten die Grossgrundbesitzer 10 Vertreter 8 Abgeordnete entfielen auf die Stadte und Markte 2 auf die Handels und Gewerbekammer und 16 Abgeordnete auf die Landgemeinden Hinzu kam die Virilstimme des Laibacher Furstbischofs Die Anzahl der Landtagsabgeordneten blieb bis 1908 unverandert Erst mit der Wahlreform von 1908 wurde die Anzahl der Landtagsabgeordneten durch die Einfuhrung einer allgemeinen Kurie mit 11 Abgeordneten erhoht Zudem erhielt die Stadt Laibach Ljubljana zwei zusatzliche Mandate womit der Landtag ab September 1908 50 Abgeordnete umfasste der Anfang 1908 gewahlte Landtag wurde im September 1908 direkt nach der Wahlreform um die neuen 13 Abgeordneten erganzt Literatur BearbeitenAndrej Rahten Der Krainer Landtag In Adam Wandruszka Peter Urbanitsch Hrsg Die Habsburgermonarchie 1848 1918 Band 7 Helmut Rumpler Peter Urbanitsch Hrsg Verfassung und Parlamentarismus Teilband 2 Die regionalen Reprasentativkorperschaften Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2000 ISBN 3 7001 2871 1 S 1739 1768 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kranjski dezelni zbor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landtage der Kronlander der Habsburgermonarchie 1861 1918 Ungarn bis 1867 dann Reichstag Bohmen Dalmatien Kroatien Galizien Osterreich unter der Enns Osterreich ob der Enns Salzburg Steyer Karnten Krain Bukowina Mahren Schlesien Tirol Gorz und Gradisca Vorarlberg Istrien Triest Bosnien und Herzegowina ab 1910 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krainer Landtag amp oldid 232635596