www.wikidata.de-de.nina.az
Das Landplagenbild auch Gottesplagenbild genannt befindet sich an der sudlichen Aussenwand des Grazer Domes Das im Jahr 1485 entstandene Fresko stammt vermutlich von Thomas von Villach Es gilt als eines der historisch wie kunstlerisch bedeutendsten Fresken der Steiermark Das Landplagenbild im Oktober 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Grunde fur die Stiftung 2 Gliederung und Beschreibung 3 Zuschreibung und Hintergrund 4 Konservierung 5 LiteraturGrunde fur die Stiftung BearbeitenDas Landplagenbild ist eines der wenigen am Grazer Dom erhaltenen Fresken Einer Inschrift zufolge wurde das Fresko im Jahr 1480 von Grazer Burgern gestiftet als sich die Stadt in schlimmer Not befand die Stadt wurde zugleich von den Turken der Pest und einer Heuschreckenplage heimgesucht Das Fresko befindet sich in einem Klimakasten um den Zerfall hintan zu halten Es gibt einige Abzeichnungen unter anderem von Heinrich Schwach auf denen die heute nicht mehr leserlichen Inschriften zu erkennen sind Gliederung und Beschreibung BearbeitenGanz oben ist die Heilige Dreifaltigkeit als Gottvater Sohn und heiliger Geist in drei identischen Personen dargestellt Vom Herz Gottvaters gehen drei gebundelte Strahlen aus welche in den Bildern am unteren Rand munden Ein Spruchband erklart dazu Darumb das du mich hast ungeert So stirbt aus die ain teil des swert Der andere der pestilenz stirbt der drit tail des hungers verdirbt Diese Inschrift bezieht sich auf das Alte Testament in dem Gott die treuelosen Menschen mit den Plagen Schwert Pest und Hunger bedroht Ein weiteres Blitzbundel von der rechten Hand Gottes ausgehend wird von einem Tuch abgefangen das Maria und Johannes der Taufer in Handen halten Daneben befinden sich weitere Spruchbander die um Gnade und Erbarmen bitten Hinter Johannes dem Taufer sind die Heiligen des alten Bundes hinter Maria jene des neuen Bundes zu sehen Darunter wird von einem Wellenband mit Engeln die himmlische Sphare von der irdischen getrennt Die Engel sind in der im Mittelalter ublichen Hierarchie dargestellt zuunterst den Menschen am nachsten die einfachen Engel daruber sind Erzengel zu sehen und weiter oben Gott umschwebend Cherubim und Seraphim In der Mitte des irdischen Bereiches befindet sich der Papst neben ihm der Heilige Franziskus und der Heilige Dominikus die Grunder der beiden einzigen zu dieser Zeit in Graz vertretenen Orden der Franziskaner und der Dominikaner siehe auch Franziskanerkloster Graz Seitlich anschliessend sind Angehorige des geistlichen und des weltlichen Standes zu sehen wieder streng nach Hierarchien getrennt Unter dem Spruchband schliesslich sind zur Darstellung der drei Plagen einfallende Turken Heuschreckenschwarme sowie Pestkranke zu sehen Aus begleitenden Spruchbandern wird klar dass die Grazer Bevolkerung die drei Plagen als Strafe Gottes auffasste jedoch auf himmlische Furbitte und Gnade hoffte Bemerkenswert ist aber auch die streng hierarchische Anordnung sowohl der Himmels als auch der Erdensphare Die irdische Hierarchie entspricht also einer himmlischen und ist daher als gottgewollte Ordnung aufzufassen das Bild kann also auch politisch gelesen werden Zuschreibung und Hintergrund BearbeitenDie Zuschreibung des Werkes an Thomas von Villach ist nicht unumstritten Ein Zeichen auf dem Brustschild des dritten Engels von links stellt moglicherweise ein Meisterzeichen Thomas dar Das Fresko ist auch historisch von Interesse Im Hintergrund des Bildes zur Heuschreckenplage ist ein Gebaude zu erkennen das moglicherweise die romanische Basilika des Heiligen Agidius also den Vorgangerbau des heutigen gotischen Grazer Doms darstellt Der Hintergrund des Bildes zur Turkenplage wiederum gilt als alteste erhaltene Ansicht der Stadt Graz Konservierung BearbeitenZum Schutz vor Umwelteinflussen befindet sich das Fresko heute hinter einem Glasschutz Da das Bild Richtung Suden blickt ist vor allem tagsuber wegen auftretender Spiegelungen sehr schwer etwas zu erkennen Fotografieren ist beinahe unmoglich Literatur BearbeitenAlois Kolbl Wilraud Resch Wege zu Gott Die Kirchen und die Synagoge von Graz Styria Verlag Graz u a 2004 ISBN 3 222 13105 8 S 76 77 Horst Schweigert Graz Dehio Handbuch Graz Dehio Graz Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1979 ISBN 3 7031 0475 9 S 15 Die Kunstdenkmaler Osterreichs 47 071816666667 15 44205 Koordinaten 47 4 18 5 N 15 26 31 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landplagenbild amp oldid 237310280