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Das Opernhaus Graz fruher auch Grazer Opernhaus ist ein im neobarocken Stil errichteter Theaterbau der sich am Opernring im Zentrum der osterreichischen Stadt Graz befindet 1 Das bis heute als Opernhaus dienende freistehende Gebaude wurde 1899 nach den Planen des Wiener Architektenduos Fellner amp Helmer als Ranglogentheater erbaut 2 und ist nach der Wiener Staatsoper das zweitgrosste Opernhaus in Osterreich Opernhaus GrazZuschauerraum mit GalerieSitzplan samt Preisen 1899 Der gehobene Anspruch des Hauses artikuliert sich durch die monumentale Formensprache des Gebaudes und den opulenten im Barock und Rokoko ausgestatteten knapp 1 400 Platze umfassenden Zuschauerraum 3 Das Grazer Opernhaus ist ein Mehrspartenhaus und pflegt neben der Oper auch Ballett Musical und Operette Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Fassadenbeschreibung 2 3 Innenarchitektur und ausstattung 3 Kulturpolitische Gestaltungselemente 4 Die Spielstatte 4 1 Urauffuhrungen 4 2 Intendanten 4 3 Dirigenten 5 Rezeption Einordnung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Bau des Grazer Opernhauses wurde aus Anlass des Jubilaums von 50 Jahren Regentschaft Kaiser Franz Josephs I gemass zweier Gemeinderatsbeschlusse vom Februar sowie Juli 1897 am 12 April 1898 begonnen am 12 November 1898 fand die Gleichenfeier statt Am Vormittag des 16 September 1899 wurde der Schlussstein gelegt 4 und am Abend das Haus als Grazer Stadttheater mit Friedrich Schillers Wilhelm Tell eroffnet 5 Die erste Opernauffuhrung fand am Folgetag zur Eroffnung statt Unter der musikalischen Leitung von Karl Muck 1859 1940 wurde Richard Wagners Lohengrin gegeben 6 Geplant wurde der damals etwa 2 000 Platze umfassende im Zentrum der Stadt Graz zwischen dem heutigen Opernring und dem Kaiser Josef Platz stehende Bau von den Wiener Theaterarchitekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer Die Bauleitung oblag der Baufirma Franz Stark und Heinrich Loetz und dem stadtisch ausfuhrenden Architekten Ludwig Muhry 1861 1929 7 Die Stadt Graz weist eine lange Operntradition auf Bereits vor dem Bau der heutigen Oper aus dem Jahr 1899 fanden in Graz Auffuhrungen statt Der erste Theaterbau war ein 1736 umgebautes Wirtschaftsgebaude der Hofstallungen des Kaiserhauses In den wenig aufwendig ausgestalteten Raumlichkeiten lag der Fokus auf den Inszenierungen zeitgenossischer Theaterstucke und Opern Aufgrund des Renommees dessen sich die Vorstellungen erfreuten wurde auf Anregung von Kaiserin Maria Theresia 1776 ein Landstandisches Theater am Freiheitsplatz errichtet An dieser Stelle befindet sich das heutige Grazer Schauspielhaus das seinen 1823 abgebrannten Vorganger ersetzte 8 1864 wurde ein zweites Theater der unmittelbare Vorganger der heutigen Oper Graz eroffnet das sogenannte Thalia am Stadtpark ein zwolfeckiges Zirkusgebaude das durch Zubau eines Buhnenhauses fur den Theaterbetrieb adaptiert wurde 3 Da beide Hauser jedoch nicht den baulichen und technischen Anforderungen eines damals zeitgemassen Theaterbetriebs genugten 9 wurde in der Grazer Bevolkerung der Wunsch nach einem Theaterneubau laut 1893 reagierte der Gemeinderat darauf und beauftragte das Architekturburo Fellner amp Helmer mit der Erstellung erster Plane fur das Projekt Die Neuerrichtung eines stadtischen Theaters wurde als Prestigeprojekt kommunaler Kulturpolitik angesehen und sollte in seiner architektonischen Gestalt die moderne Identitat der Stadt Graz widerspiegeln Vorbild fur den Neubau war die Gestaltung der Wiener Hofoper Als Standort wurde der Platz neben dem Thalia das weitgehend abgerissen wurde ausgewahlt 10 Fur Fellner amp Helmer war die Verwirklichung der Oper Graz der bis dahin dreissigste Theaterbau ihrer Karriere Aufgrund des begrenzten finanziellen Budgets konnten die umfangreichen Plane der Architekten Fellner amp Helmer nicht in der vorgesehenen Form realisiert werden Entgegen der ursprunglichen Planung wurden weder ein an das Theater angrenzendes Konzerthaus noch ein kleines Volkstheater am Murufer umgesetzt Architektur Bearbeiten nbsp Westansicht der Oper Graz nbsp Nordwestansicht der Oper GrazAussenbau Bearbeiten Bei der Oper Graz handelt es sich um einen freistehenden Theaterbau mit einem vielfaltig gegliederten Baukorper Der Standort an einem stadtebaulichen Gelenkpunkt zwischen Altstadt und Neustadt erforderte eine wirkungsvolle Ausrichtung nach allen Seiten Das Eingangsportal schliesst mit seinem kleinen Vorplatz an ein Parkstuck am Opernring an die Ruckseite das Buhnenhaus grenzt an den Kaiser Josef Platz Einen besonderen Akzent im Stadtbild setzt die Kuppel die den Eingangsbereich bedeckt 1 Entgegen einigen Forderungen von Anhangern deutsch nationaler Interessen wurde das Gebaude nicht im Stil der deutschen Renaissance mit gotischen Anklangen erbaut sondern von Fellner amp Helmer von Beginn an im Sinne des Historismus im Barockstil als einem echt osterreichischen Stile 9 geplant und von der Stadt Graz auf der Gemeinderatssitzung im September 1897 entsprechend beschlossen Der von den Architekten Fellner und Helmer aus Wien im Stile Fischer von Erlachs entworfene und ausgefuhrte Barockbau hat eine Lange von 81 50 Meter und eine grosste Breite von 48 Meter und bedeckt eine Flache von 3211 Quadratmeter Ludwig Muhry bauleitender Architekt 11 nbsp Bronzemodell der Oper GrazDer langlich angelegte Baukorper weist eine dreiteilige Gliederung auf die sich aus der Hohe der einzelnen Gebaudeteile ergibt und an den inneren Funktionen orientiert ist der Eingangshalle dem Auditorium sowie dem Buhnenhaus samt Nebenraumen Die klare architektonische Hervorhebung des Buhnenteils das die anderen Gebaudesegmente turmahnlich uberragt grundet in gesetzlichen Bestimmungen die eine feuersichere Abgrenzung zwischen Auditorium und Buhnenbereich vorschreiben 12 Dem inneren Gefuge entsprechend gestalteten Fellner amp Helmer auch die Bedachung des jeweiligen Gebaudeteils Durch ein oktogonales Kuppeldach wird der reprasentative Charakter der vortretenden Eingangshalle verstarkt wohingegen der Zuschauerraum haubenformig uberdacht ist und an den querrechteckigen Buhnenturm anschliesst dessen Mansarddach den hochsten Punkt des Bauwerks darstellt und den Spielbereich akzentuiert 13 Die in Graz anzutreffende Aufgliederung des Theatergebaudes in ihre zweckbestimmten Teile setzt sich um die Jahrhundertwende des 19 und 20 Jahrhunderts durch Besonders deutlich ist die Dreiteiligkeit Ort der Begegnung Ort der Sammlung und Ort der Handlung beim Volkstheater in Wien 1888 89 ebenfalls von Fellner amp Helmer zu sehen 14 Fruhe Vorlaufer die die Tendenz zur klaren Trennung raumlicher Funktionsbereiche bereits erkennen lassen sind das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin Karl Friedrich Schinkel 1818 20 oder die Semperoper Dresden Gottfried Semper 1871 bis 1878 15 nbsp Grazer Oper mit Kopie des Portikus aus StoffFassadenbeschreibung Bearbeiten Dem gehobenen Anspruch der Oper Graz Ausdruck verleihend trat der zweigeschossige Mittelrisalit der Hauptfassade zum Opernring als klassischer Portikus in Erscheinung Ein von sechs Komposit Saulen getragener figural ausgeschmuckter Giebel uberfing in Anlehnung an einen antiken Tempel einen Balkon uber dem Haupteingang In den Architrav zwischen Saulen und Giebel war der Schriftzug Stadt Theater integriert worden 1944 zerstorte im Zuge des Zweiten Weltkrieges eine Fliegerbombe das obere Foyer und die Saulenhalle Im Rahmen des Wiederaufbaus kam es zu keiner Rekonstruktion der Tempelarchitektur was bis heute fur Kontroversen sorgt Der Verein Denkmal Steiermark bemuht sich intensiv um eine Wiederherstellung des Portikus 16 Um dem zeitgenossischen Betrachter die ursprungliche Optik zu veranschaulichen wurde die Tempel Architektur aus Stoff nachgestellt auf ein Gerust gespannt und uber dem offenen Balkon errichtet 17 Weitere Restaurierungen des Gebaudes wurden bereits vor dem Zweiten Weltkrieg vorgenommen im Zuge derer es zu einer Reduktion der skulpturalen Ausschmuckung an den Aussenfassaden kam Betroffen waren davon neben den Plastiken Der Schmerz und Die Heiterkeit unter anderem die Ruhmverkundende Muse sowie die Bacchantengruppe von Ernst Hegenbarth die als figurale Fensterbekronungen am Mittelrisalit der Hauptfassaden Vorder und Ruckseite fungierten 13 Die Seitenfassaden des Opern Gebaudes sind gleichartig gestaltet und in Lange wie Hohe symmetrisch unterteilt Paarweise treten auf der rechten wie linken Gebaudeseite Risalite hervor die mit vorgestellten Saulen im Erdgeschoss und Pilastern im Obergeschoss betont sind und nach oben hin mit einem Rundgiebel abschliessen Zwischen diesen gleichartigen Risaliten entfaltet sich das Zuschauerhaus dessen Obergeschoss im Vergleich zum Hauptgeschoss um Terrassenbreite zuruckgesetzt ist 18 Ausdruck des Historismus ist die Verwendung von in regelmassigen Abstanden angeordneten Pilastern im oberen Stockwerk und Dreiviertelsaulen an den Aussenwanden des Untergeschosses Aufgelockert werden die Fassaden zudem von zahlreichen Bogenfenstern welche sich zwischen den Pilastern und Saulenelementen befinden und teils figurlich umrandet sind Die dem Kaiser Joseph Platz zugewandte Ruckseite der Oper wiederholt weitgehend das Fassadenmotiv der Gebaudefront und ist ebenso reprasentativ Im Unterschied zur Hauptfassade ist hier jedoch das Tempelmotiv am Mittelrisalit kaum hervortretend und ohne Balkon Der uberwiegend in seinem Originalzustand befindliche Baukorper wurde nur vereinzelten Veranderungen ausgesetzt die unter praktischen Gesichtspunkten Umsetzung fanden So kam es in den 1980er Jahren zu einer Erweiterung der Oper Graz Nach den Planen des Architekten Gunther Wawrik der einen dazu ausgeschriebenen Wettbewerb fur sich entscheiden konnte verbindet seitdem eine verglaste Stahlbrucke die Oper mit einem neuen Kulissendepot welches in dem alten Buhnenhaus des ehemaligen Thalia Theaters Platz gefunden hat 19 Das Grazer Opernhaus vereint diverse Architekturmotive bleibt im Ganzen aber seiner historisierten neobarocken Formsprache treu Es besticht als harmonische erhabene Gesamterscheinung die einem Theaterbau als Haus der Kunste adaquat ist nbsp Treppenhalle der Oper Graz nbsp FesttreppeInnenarchitektur und ausstattung Bearbeiten Drei Haupt und zwei seitliche Nebeneingange fuhren in das Innere des Opernhauses zur prunkvollen lichtdurchfluteten Eingangshalle mit der zentralen Haupttreppe sowie zwei separaten Seitenaufgangen Die Treppenhalle gilt als Mittelpunkt da die Haupt wie auch die beiden Nebentreppen hier zu einer grossen reprasentativen Raumkomposition zusammengefasst sind 20 Die dekorative Haupttreppe beginnt mit einem ausladenden Mittellauf und teilt sich von einem Podest in zwei Treppenarme die zu den umlaufenden Galerien der oberen Etage fuhren Auch zweigen von dort die Zugange zu den Balkonlogen des Zuschauerraums ab Die Verwendung einer zentralen Festtreppe findet sich ebenfalls im Wiener Opernhaus das dem Grazer Bau als Vorbild diente Verstarkt wird der barock festliche reprasentative Charakter des Gebaudeinneren durch die opulente Auszierung der Treppenhalle mit weissem Marmor Goldornamenten und skulpturalen Bronzekandelabern an den Balustraden Diese Art der Gestaltung ist kennzeichnend fur das Bauschaffen der Architekten Fellner amp Helmer wenn es um Hauser mit besonders gehobenen Anspruchen geht 21 nbsp Blick zur Buhne nbsp ZuschauerraumFortgefuhrt wird die im Barock und Rokoko gehaltene Ausschmuckung im hufeisenformig angelegten Auditorium das als Kombination aus Balkon und Ranglogentheater konzipiert ist Dort dominieren die typischen Theaterfarben Weiss Gold und Rot Daneben finden sich an Wanden und Decken hochdekorative vergoldete Stuckverzierungen die von einem dreiteiligen Deckengemalde durchsetzt sind Im Mittelpunkt des Gemaldes ist die Ankunft Lohengrins aus Richard Wagners Lohengrin abgebildet die flankiert wird von Szenen aus Schillers Wilhelm Tell und Goethes Faust 22 Verantwortlich fur das feingliedrige Rankenwerk die Rocailleformen und Bander die Wande Pfeiler Stichkappen und Wolbungen uberziehen ist das Wiener Atelier Ludwig Structius 21 Die flach gewolbte Decke fallt zur Buhne hin schrag ab 22 Mehrere Gurtbogen unterteilen das Deckengewolbe und akzentuieren damit den vorderen Zuschauerbereich sowie das Proszenium und die Hauptbuhne In dem Zuschauerraum finden sich etwa 1 400 Besucherplatze Mittig der Buhne gegenuber ist ein durchlaufender zweigeschossiger Balkon angelegt der von den Logenrangen eingerahmt wird Unmittelbares Vorbild hierfur ist der Saal des Lustspieltheaters in Budapest 1886 1887 von Fellner amp Helmer Uber dem Doppelbalkon steigt ein grosser Galeriebalkon auf der sich seitlich bis zum Proszenium ausdehnt 23 Verbunden sind Balkone und Logen mit luxuriosen reich ausgeschmuckten Ecklogen Im Parterre vor dem Proszenium sind einander gegenuberliegende Prunklogen mit eigenen Eingangen und Foyers die zur Zeit der Erbauung besonderen Gasten vorbehalten waren Diese Anordnung der Ehrenlogen wurde von Fellner amp Helmer dem ebenfalls von dem Architektenduo entworfenen Wiener Stadttheater nachempfunden und ist ein weiteres Zeugnis der herrschaftlichen Innenarchitektur Der glanzvollen Ausgestaltung der Oper Graz konnte sich 1899 auch die zeitgenossische Presse nicht entziehen und schrieb am Eroffnungstag in der Tagespost Da mussen wir nun sagen dass bei Allen die auch in das Innere des Hauses zu schauen Gelegenheit fanden nur eine Stimme des Lobes und der bewundernden Anerkennung ist Hat das Auge schon von aussen den Anblick eines prachtigen Monumentalbaues aufgenommen so ist die Wirkung des Inneren auf das Auge des Eintretenden eine noch starkere geradezu uberwaltigende Eine reiche Farbenpracht breitet hier ihren glanzenden Schimmer aus und ein Reichtum der Ausstattung mit den Mitteln der Kunst tritt uns entgegen dieses nach den Gesetzen der Schonheit auferbaute und nach den Forderungen der Zweckmassigkeit eingerichtete Haus macht zunachst der Firma Fellner amp Helmer Ehre die auf diesem Gebiete einen Weltruf erlangt hat 24 Kulturpolitische Gestaltungselemente BearbeitenDer erhaben imposante Charakter der Oper Graz ist nicht nur Ergebnis der Gesamtarchitektur sondern wird durch die figurale und bildliche Ausschmuckung an und in dem Gebaude vervollstandigt Reliefs Plastiken und Inschriften verweisen dabei auf die Funktion des Bauwerkes als Haus der Darstellenden Kunste Einzelnen Gestaltungselementen wohnt zudem eine kulturelle Reprasentations Komponente inne da sich in ihnen die Identitat und das Wesen der Stadt widerspiegeln Erster Blickfang fur den Besucher beim Betreten der Oper ist das Tympanon an der Hauptfassade Es weist eine stark plastische Reliefdarstellung des griechischen Gottes Apollo auf Dieser Gott des Asthetischen und der Musik ist umgeben von Figuren der Darstellenden Kunste wie Thespis mit seinem Karren oder den Musen der Tragodie und Komodie 25 Die Bedeutung und Bestimmung des Bauwerks wird durch diese Ausgestaltung auf das Aussere ubertragen und sichtbar gemacht Der Bedeutungsgehalt der architektonischen Sprache der Oper Graz geht jedoch noch uber diesen kulturellen und asthetischen Gesichtspunkt hinaus und weist eine politische Dimension auf Ende des 19 Jahrhunderts entwickelte sich in Graz ein zunehmender Deutschnationalismus und damit das Bedurfnis diese nationale Programmatik in der Theaterarchitektur abzubilden Inschriften mit Zitaten von Richard Wagner und Friedrich Schiller am zentralen Buhneneingang zum Kaiser Josef Platz sollten die Ausrichtung stadtischer Theaterpolitik verdeutlichen 26 Zudem kann diese Hervorhebung von Wagner und Schiller als Anlehnung an die ersten beiden Auffuhrungen in der Oper Graz verstanden werden Mit Schillers Wilhelm Tell wurde der Spielbetrieb am 16 September 1899 eroffnet und am darauffolgenden Tag fand mit Wagners Lohengrin die erste Operninszenierung Einzug in das Gebaude 27 Weitere personenbezogene Gestaltungselemente finden sich in Form von auf Steinsockeln angebrachten Bronzebusten von Ludwig van Beethoven und Richard Wagner an der Westfassade des Gebaudes Als Verweis der fortschrittlich liberalen Einflusse kann die Ikonografie des ursprunglichen Buhnenvorhangs gedeutet werden Ein Triptychon des Malers Alexander Rothaug zeigte in einer allegorischen Darstellung der Gottin des Lichts mit dem Schild der Reinheit und der ewig leuchtenden Fackel den Sieg des Lichts uber die Finsternis Die Spielstatte Bearbeiten nbsp Opernhaus Graz Zuschauerraum vor der letzten Auffuhrung von Carmen Ballett Abgesehen von der Unterbrechung wegen einer umfangreichen Renovierung in den Jahren 1983 bis 1985 in welcher das Haus in einer behutsamen Sanierung den modernen buhnentechnischen Entwicklungen angepasst wurde wurde das Haus bis heute durchgehend bespielt und ist zu einem Zentrum der sudosterreichischen Musikkultur geworden Gewurdigt wurde dies mit der Wahl der Grazer Oper zum Opernhaus des Jahres 2001 3 Neben dem Stefaniensaal ist es auch Heimstatte des Grazer Philharmonischen Orchesters Urauffuhrungen Bearbeiten Narcissus Musik von Beat Furrer 1994 Tod und Teufel Musik von Gerd Kuhr Libretto von Peter Turrini 17 September 1999 Till Eulenspiegel Kindermusical von Konstantin Wecker 8 November 2006 Der Liebe Schlaf ein Dornroschen Ballett Choreographie von Jorg Weinohl 10 Oktober 2015 28 Und der Himmel so weit ein Ballettabend fur Franz Schubert Choreographie von Jorg Weinohl 1 April 2016 29 Nussknacker und Mausetraum Choreographie von Jorg Weinohl 3 Dezember 2016 30 Kontrapunkt Auf der anderen Seite von Bach Choreographie von Jorg Weinohl 7 April 2017 31 Meine Seele hort im Sehen Choreographie von Jorg Weinohl 13 Oktober 2017 32 Sommernacht getraumt Choreographie von Jorg Weinohl 5 Mai 2018 33 Carmen Choreographie von Beate Vollack 11 Februar 2023 34 35 Intendanten Bearbeiten nbsp Die tote Stadt in einer Inszenierung von Johannes Erath 2015Foto Francisco Peralta TorrejonOtto Purschian 1899 1903 Alfred Cavar 1903 1908 Heinrich Hagin 1908 1911 Julius Grevenberg 1911 1923 Von 1924 bis 1926 wurde die Geschaftsleitung der Grazer Oper durch die Stadt Graz wahrgenommen ehe der Betrieb bis 1928 eingestellt wurde Felix Knupfer 1929 1932 Helmuth Ebbs 1932 1933 Herbert Furegg 1933 1936 Viktor Pruscha 1936 1938 Willy Hanke 1938 1939 Rudolf Meyer 1939 1944 Helmuth Ebbs 1946 1949 Alfred Huttig 1949 Viktor Pruscha 1950 1954 Andre Diehl 1955 1965 Karlheinz Haberland 1966 1969 Reinhold Schubert 1969 1972 Carl Nemeth 1972 1990 Gerhard Brunner 1990 2001 Karen Stone 2001 2003 Jorg Kossdorff 2003 2009 Elisabeth Sobotka 2009 2015 Nora Schmid 2015 2023 36 Ulrich Lenz ab 2023 36 Dirigenten Bearbeiten Unter den wichtigsten Dirigenten die in Graz am Opernhaus und mit den Philharmonikern wirkten sind neben vielen anderen zu nennen Herbert Albert Niksa Bareza Rudolf Bibl Michael Boder Adrian Boult Wolfgang Bozic Karl Bohm Miltiades Caridis Sergiu Celibidache Gustav Cerny Andre Cluytens Adam Fischer Johannes Fritzsch Lamberto Gardelli Walter Goldschmidt Peter Gulke Leopold Hager Milan Horvat Philippe Jordan Oswald Kabasta Dirk Kaftan Berislav Klobucar Maximilian Kojetinsky Fabio Luisi Oksana Lyniv Bruno Maderna Lovro von Matacic Arnold Ostman Argeo Quadri Hermann Scherchen Ulf Schirmer Peter Schneider Peter Schrottner Edgar Seipenbusch Stefan Soltesz Robert Stolz Hans Swarowsky Arturo Tamayo Mario Venzago und Gunter Wich Rezeption Einordnung Bearbeiten Es schien als sollte die vollkommenste die volksthumlichste die segenreichste Kunst in unserer lieben Stadt nimmermehr ein wurdiges Obdach finden Nun ist ihr ein Palast errichtet voll Pracht und voll Traulichkeit Die Gotter sind verstummt und die gewohnheitsmassigen Uebelredner werden ihrem Beispiel folgen mussen So huldigte das Grazer Tagblatt dem Stadttheater am Tag der Schlusssteinlegung dem 16 September 1899 37 und bringt damit zum Ausdruck dass das neue Theater hinsichtlich seiner Monumentalitat und Architektur zu den bedeutendsten Bauten der Habsburgermonarchie zahlt 38 Die Oper Graz ehemals Stadttheater entstand auf dem Hohepunkt der Schaffensperiode der Theaterarchitekten Fellner amp Helmer 39 Es ist der dreissigste von insgesamt 48 Theaterbauten die von 1870 bis 1914 in Mittel und Osteuropa unter der Leitung der beiden Architekten entstanden und zahlt zu den reprasentativsten Bauten Fellner amp Helmers Die monumentale Barockarchitektur mit klassizistischen Anklangen wurde trotz kleinerer technischer Modernisierungen die vor allem die Akustik und die Buhnentechnik im Innenraum betrafen beibehalten und verleiht dem Gebaude auch nach uber 100 Jahren einen besonderen Glanz Literatur BearbeitenWilhelm Kienzl Die Grazer Oper In Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Morgen Ausgabe Nr 242 1899 IX Jahrgang 1 September 1899 S 1 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Ludwig Muhry Gedenkschrift zur Eroffnung des Stadttheaters in Graz am 16 September 1899 Kienreich Graz 1899 OBV Friedrich Bouvier Opernhaus In Kunstdenkmaler der Stadt Graz Die Profanbauten des I Bezirkes Altstadt Hrsg v Wiltraud Resch In Osterreichische Kunsttopographie Band 53 Wien 1997 S 404 408 ISBN 3 7031 0697 2 Friedrich Bouvier Einflusse auf den Stil des Opernhauses In Historisches Jahrbuch der Stadt Graz Band 15 Graz 1984 ISSN 0440 9728 Friedrich Bouvier Vom Interimstheater Brunn zum Grazer Opernhaus In Gerhard M Dienes Hrsg Fellner amp Hellmer Die Architekten der Illusion Theaterbau und Buhnenbild in Europa Anlasslich des Jubilaums 100 Jahre Grazer Oper Graz 1999 ISBN 3 900764 21 2 Hans Christian Hoffmann Die Theaterbauten von Fellner und Helmer Munchen 1966 ISBN 3 7913 0128 4 Michaela Reichart Reaktionen auf den neuen Theaterbau in Graz In Gerhard M Dienes Hrsg Fellner amp Hellmer Die Architekten der Illusion Theaterbau und Buhnenbild in Europa Anlasslich des Jubilaums 100 Jahre Grazer Oper Graz 1999 ISBN 3 900764 21 2 Heidemarie Uhl Das Theater als Gedachtnisort Das Grazer Stadttheater ein Medium kultureller Identitat im sozialen Raum In Gerhard M Dienes Hrsg Fellner amp Hellmer Die Architekten der Illusion Theaterbau und Buhnenbild in Europa Anlasslich des Jubilaums 100 Jahre Grazer Oper Graz 1999 ISBN 3 900764 21 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grazer Oper Sammlung von Bildern oper graz comEinzelnachweise Bearbeiten a b Bouvier Opernhaus 1997 S 404 Hoffmann Die Theaterbauten von Fellner und Helmer 1966 S 98 a b c Geschichte der Oper Graz abgerufen am 4 Januar 2016 Die Grazer Oper In Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Abend Ausgabe Nr 257 1899 IX Jahrgang 16 September 1899 S 2 ff online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Die Eroffnung des Stadttheaters Die Festvorstellung In Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Erste Morgen Ausgabe Nr 258 1899 IX Jahrgang 17 September 1899 S 3 Mitte rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Theater und Kunst Grazer Theater In Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Erste Morgen Ausgabe Nr 258 1899 IX Jahrgang 17 September 1899 S 4 Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Buschek Das Grazer Stadttheater Opernhaus 1999 S 96 Buschek Das Grazer Stadttheater Opernhaus 1999 S 96f a b Buschek Das Grazer Stadttheater Opernhaus 1999 S 97 Hoffmann Die Theaterbauten von Fellner und Helmer 1966 S 99 Hoffmann Die Theaterbauten von Fellner und Helmer 1966 S 32 Buschek Das Grazer Stadttheater Opernhaus 1999 S 98 a b Bouvier Opernhaus 1997 S 406 Bouvier Vom Interimstheater Brunn zum Grazer Opernhaus 1999 S 54 arts4x com Memento vom 14 September 2011 im Internet Archive Grazer Oper Rekonstruktion des Portikus Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive auf der Website des Vereins Denkmal Steiermark abgerufen am 16 Juni 2013 Kleine Zeitung vom 6 Juni 2008 Steirischer Denkmalverein will Oper Graz vervollstandigen Memento vom 15 Januar 2013 im Webarchiv archive today Hoffmann Die Theaterbauten von Fellner und Helmer 1966 S 99 Bouvier Opernhaus 1997 S 405 Bouvier Vom Interimstheater Brunn zum Grazer Opernhaus 1999 S 62f a b Bouvier Opernhaus 1997 S 407 a b Buschek Das Grazer Stadttheater Opernhaus 1999 S 101 Bouvier Opernhaus 1997 S 408 Reichart Reaktionen auf den neuen Theaterbau in Graz 1999 S 107 Bouvier Vom Interimstheater Brunn zum Grazer Opernhaus 1999 S 70 Uhl Das Theater als Gedachtnisort Das Grazer Stadttheater ein Medium kultureller Identitat im sozialen Raum 1999 S 115 Reichart Reaktionen auf den neuen Theaterbau in Graz 1999 S 106 Der Liebe Schlaf das etwas andere Dornroschen Ballett Abgerufen am 22 Oktober 2015 Graz Ein Ballettabend fur Franz Schubert Abgerufen am 3 April 2016 Nussknacker tanzt nach 10 Jahren wieder in der Oper Graz Abgerufen am 3 Dezember 2016 Kontrapunkt Auf der anderen Seite von Bach Das Leben durchleuchten mit Bach Abgerufen am 10 April 2017 Neues Weinohl Ballett an der Oper Graz Abgerufen am 17 Oktober 2017 Bernd Feuchtner Die Stimme der Natur Jorg Weinohls letzte Produktion in Graz Sommernacht getraumt In tanznetz de 7 Mai 2018 abgerufen am 7 Mai 2018 steiermark ORF at red Carmen als Ballett an der Grazer Oper 11 Februar 2023 abgerufen am 31 Mai 2023 Oper Graz Carmen von Beate Vollack Abgerufen am 31 Mai 2023 a b Ulrich Lenz wird 2023 neuer Intendant der Grazer Oper In DerStandard at 26 November 2021 abgerufen am 26 November 2021 Die Schlusssteinlegung im neuen Stadttheater In Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Abend Ausgabe Nr 257 1899 IX Jahrgang 16 September 1899 S 2 ff online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Uhl Das Theater als Gedachtnisort Das Grazer Stadttheater ein Medium kultureller Identitat im sozialen Raum 1999 S 113 Bouvier Einflusse auf den Stil des Opernhauses 1984 S 133f Theater in Graz Next Liberty Grazer Oper Schauspielhaus Grazer Orpheum Theater am Ortweinplatz Theater im Bahnhof Theater im Keller Grazer VolkstheaterEhemalige Theater in GrazGrazer Variete Orpheum 1899 1936 47 069037 15 445645 Koordinaten 47 4 8 5 N 15 26 44 3 O Normdaten Korperschaft GND 2035447 2 lobid OGND AKS LCCN nr91041870 VIAF 123603147 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Opernhaus Graz amp oldid 234185167